CSU: Ausländer sollen zuhause deutsch sprechen

Emillia

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Wien
Zitat aus faz.net:

Laut einem CSU-Papier sollen Einwanderer dazu „angehalten“ werden, in der Familie deutsch zu sprechen. Die anderen Parteien überschlagen sich vor Kritik. Der Antrag sei „respektlos“, „narrisch“ und „komplett bescheuert“.

Lies da


Ich musste gerade schmunzeln, solche Einstellungen kenne ich in Wien der 80er Jahre.
Zum einen muss man bedenken dass nicht alle Väter und Mütter ausländischer Herkunft die deutsche Sprache so gut beherrschen, dass es Sinn hätte, wenn sie mit ihren Kindern zu Hause deutsch sprechen würden.

Zum anderen, Muttersprache ist wichtig, nur wenn ein gutes Fundament der eigenen Muttersprache vorhanden ist, kann man andere Sprachen gut lernen.
Außerdem, Sprache ist etwas sehr emotionales, Mütter sollen mit ihren Kindern in der Sprache ihrer Gefühle sprechen, unabhängig davon, welche Sprache dies sei.
 
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http://derstandard.at/2000009111764/CSU-will-Deutschpflicht-in-Oeffentlichkeit-und-Familie

Beissender Spott auf Twitter:

  • "Ich spreche ab sofort kein Bayerisch mehr zu Hause, sondern nur noch Deutsch."
  • "Hochdeutsch für Tiefflieger: Der Bayer soll in Köln gefälligst Kölsch sprechen, jawoll!"
  • "Habe meine Oma soeben ausgewiesen. Die sagt immer Trottoir statt Bürgersteig."
  • Einer fragt, ob jetzt der BMW-Mitarbeiter, der für einige Jahre in China arbeitet, zu Hause nur noch chinesisch sprechen darf.
  • Und ein Twitter-Nutzer berichtet mit gespielter Verunsicherung: "Meine italienische Frau will wissen ob sie mich weiterhin "Amore" nennen darf..."
 
Zitat aus faz.net:

Laut einem CSU-Papier sollen Einwanderer dazu „angehalten“ werden, in der Familie deutsch zu sprechen. Die anderen Parteien überschlagen sich vor Kritik. Der Antrag sei „respektlos“, „narrisch“ und „komplett bescheuert“.

Lies da


Ich musste gerade schmunzeln, solche Einstellungen kenne ich in Wien der 80er Jahre.
Zum einen muss man bedenken dass nicht alle Väter und Mütter ausländischer Herkunft die deutsche Sprache so gut beherrschen, dass es Sinn hätte, wenn sie mit ihren Kindern zu Hause deutsch sprechen würden.

Zum anderen, Muttersprache ist wichtig, nur wenn ein gutes Fundament der eigenen Muttersprache vorhanden ist, kann man andere Sprachen gut lernen.
Außerdem, Sprache ist etwas sehr emotionales, Mütter sollen mit ihren Kindern in der Sprache ihrer Gefühle sprechen, unabhängig davon, welche Sprache dies sei.


Dann zieh Du mal nach griechenland, Großbritannien, Italien, spanien oder von mir aus auch nach Polen oder Russland...und sprich nur ein paar Brocken der Landessprache...mal schaun...wie lange es da dauert, bis Du da nen Job bekommst...oder deine Kinder...wenn sie nur nem Kauderwelsch sprechen...und man ihnen die "Deutschen" an der Aussprache anmerkt....versuch das mal bei den Franzosen...die sind da ja besonders hartnäckig...die grinsen Dich an und...selbst...wenn sie deutsch gelernt haben...wird es ihnen nicht einfallen...diese Sprache zu benutzen...mal von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen...
Wenn ich im Ausland leben will...muß ich halt die Sprache des Gastlandes lernen...und manche haben es ja schon begriffen...und ich habe schon junge frauen in Staubmantel und Kopftuch gehört...wie sie in einwandfreiem deutsch mit ihren Kindern eine Unterhaltung führten...da kann sich sogar manche Einheimische noch ne Scheibe von abschneiden...was Aussprache und Grammatik angeht....


Sage
 
Unsinnige Forderung.

Würde ich auswandern in ein fremdspachiges Land, wollte ich meine Heimatsprache nicht erzwungender Maßen aufgeben müssen.

Ihr?

LG
Any
 
@sage verstehe mich bitte nicht falsch, natürlich sollen Kinder und Erwachsene deutsch lernen und können!
Nur, das ist der falsche Ansatz.
Ich spreche sowohl deutsch (schöner als manche Muttersprachler!) und kroatisch,
du wirst bei mir an meiner Aussprache meine kroatische Herkunft nicht merken.
Auch nicht an meinem Wortschatz.
Als ich Kind war, gab es bei meinem Papa eine klare Regel, draußen sprecht ihr (Bruder+ich) gefälligst nur deutsch.
Zu Hause nur kroatisch.
In meiner Volksschulzeit wurden deutsche Lieder sehr viel gesungen.
Lieder singen ist ein gutes Fundament der deutschen Sprache,
die Kinder heute kennen "Kein schöner Land" etc. gar nicht mehr.

In Österreich gibt es sehr viele Bücher, im besonderen Schulbücher in diversen Sprachen die in Österreich vertreten sind,
von türkisch, ungarisch, russisch, SKB, etc.
Es ist sinnvoller einem türkischen Kind "Das tapfere Schneiderlein" in türkisch mal vor zu lesen,
dann kommt es im deutschen schneller mit, als es gebrochen in einem nicht guten deutsch zu erzählen.
 
ha
@sage verstehe mich bitte nicht falsch, natürlich sollen Kinder und Erwachsene deutsch lernen und können!
Nur, das ist der falsche Ansatz.
Ich spreche sowohl deutsch (schöner als manche Muttersprachler!) und kroatisch,
du wirst bei mir an meiner Aussprache meine kroatische Herkunft nicht merken.
Auch nicht an meinem Wortschatz.
Als ich Kind war, gab es bei meinem Papa eine klare Regel, draußen sprecht ihr (Bruder+ich) gefälligst nur deutsch.
Zu Hause nur kroatisch.
In meiner Volksschulzeit wurden deutsche Lieder sehr viel gesungen.
Lieder singen ist ein gutes Fundament der deutschen Sprache,
die Kinder heute kennen "Kein schöner Land" etc. gar nicht mehr.

In Österreich gibt es sehr viele Bücher, im besonderen Schulbücher in diversen Sprachen die in Österreich vertreten sind,
von türkisch, ungarisch, russisch, SKB, etc.
Es ist sinnvoller einem türkischen Kind "Das tapfere Schneiderlein" in türkisch mal vor zu lesen,
dann kommt es im deutschen schneller mit, als es gebrochen in einem nicht guten deutsch zu erzählen.
hallo emillia,
ich finde deine eltern haben das perfekt gehändelt, wie ja auch dein umgang mit der deutschen sprache beweist.
zudem bist du dadurch zweisprachig.

die forderung danach zu hause nur noch die landessprache zu sprechen ist nicht nur unsinnig, sondern auch undurchführbar.
oder will der staat die wohnungen verwanzen?

natürlich muss darauf geachtet werden, dass die landessprache erlernt wird, aber nicht über einen so unsinnigen zwang.

dass bei zweisprachigem aufwachsen ein kauderwelsch rauskommt dabei, ist so auch nicht richtig.
ich war mal eine weile mit einer diplomatentochter zusammen in der schule.
ihre eltern sind von einem land zum anderen gezogen und sie hat alle sprachen erlent.
ich habe sie schwer beneidet.
mit dem erlernen jeder neuen sprache wurde ihre fähigkeit sprachen zu lernen immer mehr geschult.

im übrigen halte ich auch nichts davon, dass kulturelle traditionen aufgegeben werden müssen, wenn man in einem anderen, als dem ursprungsland lebt.
anpassung bis zu einem gewissen grad ja - gänzliche assimilation nein.
 
Kein Wunder -> CSU = Chaos Sprache Unterwerfung (Die Partei der "Chaotischen Sprachen Unterwerfung" geht mit gutem Beispiel voran: sie verlangt, dass Ausländer nur noch Deutsch zu Hause sprechen dürfen, aufgrund dessen sind sämtliche Mitglieder der CSU ausgewandert, da keiner von ihnen gutes Deutsch zu sprechen fähig ist..... schrieb die FKZ -> Freie Kontroverse Zeitung)
 
vielleicht sollten wir ohnehin alle türkisch lernen...ich hab irgendwo mal gelesen, dass die Sprache sehr logisch sein soll.
 
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Während meiner vier Jahre in Schweden habe ich nur wenig Schwedisch gelernt, weil die meisten Schweden perfekt Englisch sprechen und verstehen - viele kommen auch mit Deutsch sehr gut klar. Da bestand kein großer Leidensdruck, die Sprache zu lernen - zumal ich in einem Umfeld arbeitete, in dem sowieso etwa die Hälfte Nicht-Schweden waren (und mein Chef war auch Deutscher, der allerdings schon so lange in Schweden lebte, dass er niedliche Grammatikfehler in unsere Muttersprache einbaute).

Ein wenig bedauere ich meine Faulheit zum Sprachen-Lernen. Es hätte meinen Horizont um einiges mehr erweitert, und hätte mir auch bessere Chancen geboten, in dem Land weiter Arbeit zu finden, als mein Arbeitsvertrag da auslief.

Gute Sprachkenntnisse der Landessprache sind immer dann vonnöten, wenn Kommunikation mit vielen anderen menschen zum Berufsbild gehört und die Menschen im Schnitt keine andere Sprache sprechen/verstehen. So würde ich von einem ausländischen Arzt/Ärztin schon erwarten, dass er/sie schnell Deutsch lernt, wenn er/sie längere Zeit hier arbeiten will. Er/Sie muss mit seine/ihre Patienten kommunizieren können - er/sie muss sie verstehen, und sie müssen ihn/sie verstehen. Und in Deutschland sind - u.a. auch wegen der intensiven Synchronisation von Filmen - die durchschnittlichen Fremdsprachenfähigkeiten eher gering.

Insofern stimme ich zu, wenn gefordert wird, dass sich Einwanderer - Ausländer, die planen längere Zeit in Deutschland zu leben - sich um Sprachkenntnisse der Landessprache zu bemühen. Wie sie das tun, sollte allerdings ihnen überlassen bleiben; ebenso auch, wie sie zuhause miteinander reden. Da irgendwelche Forderungen zu stellen oder Ratschläge zu erteilen, emnpfinde ich als ein starkes Eindringen in die Privatsphere. Da muss dringend umformuliert werden.
 
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