Wer sind überhaupt Feen?
Auf der ganzen Welt gibt es Wesenheiten, die verblüffende Ähnlichkeiten aufweisen und daher unter dem gemeinsamen Oberberiff "Fee" zusammengefasst werden können. Diese Wesen können auch germanisch als Elfen, Elben oder Alfe bezeichnet werden. Es kommt aber eben nicht nur auf den Namen an, sondern auch auf das, was diese Naturgeister miteinander verbindet. Diese verschiedenen Merkmale lassen sich aber in einem übertragenen Sinn zu einem Gesamtbild zusammensetzen, das sich von unserer heutigen Vorstellung einer Fee deutlich unterscheidet, doch diese zum Teil auch integriert.
Eine der hervorstechendsten Eigenschaften der Feen liefert einen wichtigen Grund dafür, daß gerade über sie geschrieben werden sollte - Ihre "Menschlichkeit" und ihre enge Beziehung zu uns Sterblichen. Feen sind von jeher unsere "guten Nachbarn" gewesen, also diejenigen Geister, die uns Menschen in der Hierarchie alles Lebendigem "nach oben hin" am nächsten standen und vielleicht noch stehen. Und wenn diese Seiten dazu beitragen, die Kliescheevorstellungen, die wir Menschen mittlerweile von ihnen haben, zu korrigieren und zudem die Tür zum Feenreich wieder einen Spaltbreit zu öffnen - dann werden sie ihren Zweck erfüllt haben.
Die Feen sind zwar höhere Wesen, doch stehen sie den Menschen weit näher als beispielsweise die Götter. Während jene sich aus der Ferne bewundern und verehern lassen, mischen sich die Feen - bildlich gesprochen - durchaus unter das gemeine Volk. Während die Götter in höheren Sphären schweben und keinerlei irdischer Nahrung bedürfen, ernähren sich die Feen von dem, was die Erde bietet. Sie atmen unsere Luft, sie tanzen und zanken sich - genau wie die Menschen! Daher standen sie auch stets in vertrautem Kontakt zu den Menschen.
Was bedeutet Fee?
Die Sprachwissenschaft führt das Wort Fee auf das lateinische fatum zurück, das soviel wie "Schicksal" oder "Verhängnis" bedeutet, aber auch mit "Weissagung" übersetzt werden kann. Da die Menschen seit jeher dazu neigen, etwas Abstraktes zu personifizieren, entwickelen die Römer recht bald aus dem unpersönlichen Begriff erst eine und dann mehrere Fata oder Fatae je nach Ableitung des Wortes.
Diese Namen gaben sie höheren weiblichen Wesen, die sich um das Schicksal der Menschen kümmerten, die Zukunft voraussehen und damit auch weissagen konnten. Meist war die Rede von drei Fata, die gemeinsam auftraten und handelten und gemeinsam verehrt wurden. Ihre Hauptfunktion bestand bald darin, Kindern bei der Geburt ihr Schicksal zu verkünden. In den Volksreligionen vieler Länder treten die Feen zu dritt auf und fast überall heisst es, daß sie imstande seien die Zukunft vorherzusehen.
Eine andere Gruppe Feen, die Moiren, tritt auch zu dritt auf. Sie galten als Personifizierung des Schicksals. Die Rede ist von Klotho, der Spinnerin des Lebensfadens, von Lachesis, die das Lebenslos zuteilt und von Atropos, der "Unabwendbaren", die den Lebensfaden wieder zerscheidet.
Auch von den römischen Parzen, den Töchtern der Nacht, wurde behauptet, daß sie den Faden des Lebens spannen und jedem Menschen die ihm zustehende "Portion" an Schicksal zuteilten. Sie wurden - wie die Fata - eng mit dem Akt der Geburt in Verbindung gebracht.
Eigenschaften der Feen
Die Darstellung einer Fee kann nicht vollkommen sein, da es ebensowenig wie den Menschen auch die Fee an sich gibt. Zunächt gilt einmal festzuhalten, daß auf der ganzen Welt männliche Feen und ganze Feenfamilien erwähnt werden. Dennoch überwiegen ganz eindeutig überall die weiblichen Feen - und zwar an Zahl und Bedeutung.
Im allgemeinen werden Feen als wunderschöne, bezaubernde Frauen beschrieben, die nach belieben auftauchen und wieder verschwinden können. Sie können sich, wann sie wollen, unsichtbarmachen. Im allgemeinen zeigen sie sich sowiso nur denjenigen, denen sie sich zeigen wollen. Lediglich unschuldige Kinder vermögen sie immer zu sehen.
Was das Aussehen der männlichen oder weiblichen Fee betrifft, so wird erklärt, die Feen seien von sehr kleiner Statur und sehr zierlich. Besonders Frauen sollen sehr hübsch und nicht selten blauäugig sein und häufig auch lange blonde Haare haben.
Die Frage, die ebenfalls des öfteren gestellt wurde, lautet, welcher Sprache sich die Feen eigentlich bedienen? Auch hier geben Märchen und Berichte verschiedene Auskünfte. Die Feen sprechen häufig nicht die Volkssprache sondern meistens die jeweilige Hochsprache des Landes. Ihr menschlicher Gesprächspartner scheint bei der Unterhaltung plötzlich imstande zu sein, die jeweilige Hochsprache zu verstehen und auch selbst zu sprechen.
Das Verkünden des Schicksals - oder ganz im allgemeinen das Weissagen - und das Spinnen sind zwei wesentliche Charakteristika der Feen. Sie sind den Feen des Himalaja ebenso zu eigen wie beispielsweise denjenigen des Balkans und Islands.
Die Feen rufen die Lebenden, damit sie bei ihnen wohnen sollen. Im Reich der Feen vergeht die Zeit ja auch wesentlich langsamer als in der menschlichen Welt. Wenn Menschen aus der Feenwelt nach einem Feentag in die menschliche Welt zurückkehren (konnten), so waren hier schon mehrere Jahrhunderte vergangen.
Feen sind kunstfertig und können ganz nach belieben den Menschen Gaben verleihen. Sie haben eine wundervolle angenehme und vor allem leise Stimme. Oft genug ist zu erfahren, daß die Feen jeglichen Krach und Lärm verabscheuen. Doch dafür lieben sie überall auf der Welt Musik, Tanz und Gesang. Sie berühren mit ihren Füßen kaum die Erde, wenn sie sich im Takt der Musik im Kreis wirbeln. Sie stehen in besonderer Nähe zur Natur. Ihr Reich sind die Wiesen, Wälder, Berge und das Wasser.
Feen können, wenn man sie kränkt, Krankheiten hervorrufen, die normale Ärzte nicht heilen können. Dies tuen die Feen aber eigentlich nur, wenn der Mensch sie respektlos oder unangemessen behandelt hat. Die Feen können in solchen Fällen launisch sein und darauf sehr empfindlich reagieren. Sie sind aber nie wirklich bösartig.
Sie haben eigene Gefühle, Interessen, Vorlieben und Antipathien, und sie streiten sogar miteinander.
Feen sind zu jeder Art von Schabernack bereit und was das angeht, sind die Grenzen zum Negativen durchaus fließend. Was der eine noch als Scherz versteht, ist dem anderen schon mehr ein Ärgernis. Dem müden Wanderer, der spät abends im Wald von übermütigen Feen "zum Spaß" in die Irre geleitet oder einen Abhang hinuntergeworfen wurde, konnte man wohl kaum verargen, wenn er nicht begeistert über diesen Jux war und die Feen für alles andere als freundliche Wesen hielt.
Aber gerade hierin liegt die Ähnlichkeit mit den Menschen: Sie sind keine Engel und auch keine Götter. Es gibt unter ihnen freundliche und gute, und solche, die man als Lausbuben unterschiedlicher Abstufung bezeichnen könnte. Ebendso falsch und ungerecht, wie die gesamte Menschheit nach ihren Missetätern zu beurteilen, wäre es, das Volk der Feen mit dessen unangenehmen Zeitgenossen gleichzusetzen. Genau dies ist aber mit dem Alp geschehen, wenn man den Christen nicht unterstellen will, daß sie ein freundliches Wesen in ein wirklich schlechtes umdeuteten.
Im allgemeinen sind die Feen gutmütig und hilfsbereit. Sie belohnen die Menschen für gutes Verhalten mit Geschenken, die zunächst oft geringfügig erschienen, sich dann aber dem, der sie dennoch zu schätzen weiß, als Gold oder andere Kostbarkeiten entpuppen.
ich hoffe mit dieser Erklärung ist euch gedient ?!
mfg die Fee