Christliche Symbolik im Alltag

Frau Regenbogen

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1. März 2018
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Unterfranken
Hallo ihr Lieben,

meine Tochter hat letzten Sommer eine Holzperlenkette von einem Verkäufer geschenkt bekommen und am gleichen Tag fanden wir am Strand einen Schutzengelanhänger, den ich an ihrer Kette befestigt habe.
Weder ich noch ihr Papa sind christlich aufgewachsen und haben nie ein Kreuz oder ein anderes christlich anmutendes Symbol getragen.
Die Kette hing fast ein Jahr in ihrem Zimmer und Heute wurde sie das erste Mal von ihr getragen.
Wir sind dann einkaufen gegangen und nach dem meine Tochter im Geschäft Heute das erste Mal etwas geschenkt bekam (sie bekommt oft etwas geschenkt, aber in diesem Laden noch nie), habe ich über die Reaktionen der Menschen an diesem Tag auf meine Tochter nachgedacht und habe das Gefühl, dass die Blicke und Mimik ihr gegenüber wohlwollender, freundlicher und interessierter wirkten.
Nicht bei allen Menschen natürlich, aber es war doch auffällig grade bei Frauen über 40.
Nachdem ich ihren Papa darauf angesprochen habe sagte er, es wäre ihm auch aufgefallen.

Wenn ich so darüber nachdenken macht das schon Sinn, denn bei uns in Süddeutschland im ländlichen Raum gibt es noch recht viele Christen und "untereinander" ist man vielleicht doch ein Stück weit aufgeschlossener und wohlwollender.
Das Kleidung viel ausmacht war mir bewusst, aber mit so einer Reaktion auf ein christliches Symbol hätte ich nicht gerechnet.

Wie ist es bei euch - habt ihr positive Erfahrungen über getragene Symbole in unserer Gesellschaft gemacht? Nutzt ihr sie sogar hin und wieder deswegen?
Ich freue mich auf eure Berichte.
 
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am ehesten läßt deine Erzählung mich an die Autoaufkleber in Form eines stilisierten Fisches denken,
(Ichthys) die man früher noch recht häufig gesehen hat. da wußte man dann gleich, da fährt ein Christ.

eine Kette mit nem Kreuzanhänger daran war eher was für ab und zu mal sonntags in der Kirche aber
nicht unbedingt was für alltags. ich bin zu der Zeit (in D) aufgewachsen, als es noch praktisch normal
war, Christ zu sein. also wozu extra darauf hinweisen? mittlerweile sind Engelchenanhänger etc wohl
eher eine Mode als ein Bekenntnis. und ich weiß offen gesagt gar nicht, ob Schutzengelanhänger zum
Christsein gehören. die kenn ich eher von Abbildungen.

vielleicht wirkt deine Tochter mit dieser Kette einfach besonders sympathisch. ich würds nicht unbedingt
so deuten, daß die Leute zu ihr netter waren als sonst, weil sie dachten "oh, eine junge Christin", also
daß sie nur zu Christen so freundlich wären. eher stell ich mir es quasi wie ein Kind vor, das ein Stofftier
im Arm hält. das sieht halt knuffig aus, und das macht die Leute dem Kind gegenüber gewogen.
 
:unsure:

Auch wenn das sicherlich manchem nicht so recht bewusst ist, so steckt zum Beispiel hinter einem Engelanhänger auch eine gewisse Geisteshaltung, mit der die Trägerin erfüllt sein möchte. „Ich möchte mit ihnen verbunden sein!“, ist also die Botschaft, die als Bekenntnis nicht nur nach außen getragen wird.

Solche suggestive Botschaften spielen für uns eine sehr große Rolle, weil wir damit unser Denken, Fühlen und Tun ausrichten. Etwas, das auch auf der empathischen Ebene an das Gegenüber ausgesendet wird. Sind die Engel nicht die Sendboten des Guten, der Nähe, Güte, Zuwendung, Schutz und Geborgenheit? Auch wenn es sicherlich nicht immer gelingt, ein Engel zu sein, so geht zumindest der gute Wille von der Trägerin aus.

Hinter jeder Art von Schmuck steckt schon seit archaischen Zeiten eine Botschaft, deren Inhalt uns meist nur nicht so recht bewusst ist: „Der Mensch tut nichts, ohne einen Grund.“ Ich denke also, dass man mit solchen Symbolen einer Seele mehr sagen kann, als mit Tausend Worten.

Merlin
 
Weder ich noch ihr Papa sind christlich aufgewachsen und haben nie ein Kreuz oder ein anderes christlich anmutendes Symbol getragen.

Wenn ich so darüber nachdenken macht das schon Sinn, denn bei uns in Süddeutschland im ländlichen Raum gibt es noch recht viele Christen und "untereinander" ist man vielleicht doch ein Stück weit aufgeschlossener und wohlwollender.
In welchem Kulturkreis seid ihr denn aufgewachsen, wenn nicht im christlichen?

Ich bin ev getauft und als Jugendliche aus der Kirche ausgetreten. Habe immer in D, das christlich geprägt ist, gelebt, und sehe mich durchaus als Christ, allerdings nicht als praktizierender. Ich versuche weitestgehend christliche Werte zu leben, gehe aber nicht in die Kirche.

Wie ist das bei euch, welche Werte vermittelt ihr eurer Tochter wenn ihr euch so vehement dagegen wehrt Christen zu sein?

R.
 
Wir sind dann einkaufen gegangen und nach dem meine Tochter im Geschäft Heute das erste Mal etwas geschenkt bekam (sie bekommt oft etwas geschenkt, aber in diesem Laden noch nie), habe ich über die Reaktionen der Menschen an diesem Tag auf meine Tochter nachgedacht und habe das Gefühl, dass die Blicke und Mimik ihr gegenüber wohlwollender, freundlicher und interessierter wirkten.
Das kann ich mir vorstellen, weil mit einem Engel als sichtbarer Anhänger ja eine Friedlichkeit dargestellt wird, wozu sicher auch das junge Alter und das weibliche Geschlecht einen Beitrag leisten.
Umgekehrt stelle ich mir einen wild aussehenden Mann mit etlichen Tätowierungen vor, wie die Reaktionen bei ihm wären, trüge er einen Engel vor der Brust.
 
Hallo ihr Lieben,

meine Tochter hat letzten Sommer eine Holzperlenkette von einem Verkäufer geschenkt bekommen und am gleichen Tag fanden wir am Strand einen Schutzengelanhänger, den ich an ihrer Kette befestigt habe.
Weder ich noch ihr Papa sind christlich aufgewachsen und haben nie ein Kreuz oder ein anderes christlich anmutendes Symbol getragen.
Die Kette hing fast ein Jahr in ihrem Zimmer und Heute wurde sie das erste Mal von ihr getragen.
Wir sind dann einkaufen gegangen und nach dem meine Tochter im Geschäft Heute das erste Mal etwas geschenkt bekam (sie bekommt oft etwas geschenkt, aber in diesem Laden noch nie), habe ich über die Reaktionen der Menschen an diesem Tag auf meine Tochter nachgedacht und habe das Gefühl, dass die Blicke und Mimik ihr gegenüber wohlwollender, freundlicher und interessierter wirkten.
Nicht bei allen Menschen natürlich, aber es war doch auffällig grade bei Frauen über 40.
Nachdem ich ihren Papa darauf angesprochen habe sagte er, es wäre ihm auch aufgefallen.

Wenn ich so darüber nachdenken macht das schon Sinn, denn bei uns in Süddeutschland im ländlichen Raum gibt es noch recht viele Christen und "untereinander" ist man vielleicht doch ein Stück weit aufgeschlossener und wohlwollender.
Das Kleidung viel ausmacht war mir bewusst, aber mit so einer Reaktion auf ein christliches Symbol hätte ich nicht gerechnet.

Wie ist es bei euch - habt ihr positive Erfahrungen über getragene Symbole in unserer Gesellschaft gemacht? Nutzt ihr sie sogar hin und wieder deswegen?
Ich freue mich auf eure Berichte.

Engel sind keine spezifisch christlichen Figuren, die gibt 's mindestens auch im Judentum und im Islam.
Und geflügelte Menschen gibt 's wohl praktisch in jeder Kultur:

https://de.wikipedia.org/wiki/Engel

Und heutzutage ist es eher die Esoszene, in der viel über Engel geredet und geschrieben wird.

Erfahrungen hab ich mal in jungen Jahren mit einer Kette gemacht, an der ein Hexagramm hing.
Die hatte mir ein Bekannter geschenkt.
Mir war damals nicht klar, dass auch der Davidsstern ein Hexagramm ist und wunderte mich zunächst, wieso ich plötzlich öfter gefragt wurde, ob ich Jüdin sei.
 
Also das Thema Engel war schon bei meinen beiden Urgroßmüttern ein wichtiges Thema, die Ende des 19. Jahrhunderts geboren wurden. Ja und selbst bei meinen Großmüttern, die auf dem Land lebten, war das nicht anders (insbesonders in den beiden Weltkriegen).

Ich denke, dass es da nach dem Zweiten Weltkrieg auch Phasen gab, in der solche Dinge etwas in den Hintergrund gerückt wurden und nun durch die esoterischen Bewegungen eine Renaissance erleben. Engel bieten sich da halt leichter an, weil sie nicht so sehr von den Institutionen der Kirche vereinnahmt und mit Dogmen belastet wurden und damit auch mehr Freiraum für eigene Vorstellungen bieten.


Merlin
 
Nachtrag zu #7:

Auch wenn das Interesse von Regenbogens Tochter nur eine vorübergehende Erscheinung sein sollte, wird sie sich immer gerne an diesen Engel und die damit verbundenen Gefühle erinnern.

In meiner Kindheit waren wir oft in den Ferien zu meiner Großmutter aufs Land gefahren. Wir schliefen dann immer in ihrem Schlafzimmer, in dem über ihrem Bett ein großes Bild mit einem Engel hing, der ein Kind über einen schmalen Steg begleitete. Mich hatte das immer sehr beeindruckt und durch mein ganzes Leben begleitet. Obwohl ich dann in den Jugendjahren die Engel völlig aus dem Auge verloren hatte, erschien in mir in wirklich schwierigen Situationen immer wieder dieses Bild.

Erst sehr viel später erkannte ich dann erst die Genialität dieser Wesen in Bezug zum Seelenheil der Menschen. Es kann also ganz bestimmt nicht schaden, wenn sich die Tochter ein Stück ihres Lebens von einem Engel begleiten lässt. Engel fordern ihrer absoluten Selbstlosigkeit wegen von uns nichts, auch nicht eine Gefolgschaft und reichen uns dennoch ihre Hand, wenn wir ihre Nähe suchen.


Merlin
 
Ich wohne in einer Kleinstadt . Da wird das Tragen einer Kette von anderen Kindern, egal, was dranhängt, eher als schick oder eben nicht gesehen. (War Lehrerin und konnte viel beobachten.)
Ich vermute, eure Tochter wurde besonders wohlwollend angeschaut, weil sie ihre Freude über den Schmuck ausstrahlte . Und wer das tut, empfängt häufig Freundlichkeit und Wohlwollen.
 
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Danke für eure Antworten.
Ach @Merlin , ich freue mich immer wenn ich einen deiner Beiträge lese, grade habe ich noch deinen "Vom sinnlichen Draht..." Thread offen.
Eine Freundin von mir hat ein uraltes Engelbild aus Schmetterlingsflügeln von ihrer Oma geerbt - für sie hat das einen großen emotionalen Wert und ich denke das ist auch ein Grund, warum sie sich noch an das Christentum bindet.
Wie schön, dass du als Erwachsener noch einen Zugang zu deinen Engeln gefunden hast, das war sicher eine tiefgreifende Erfahrung.
Ich hatte lange eine sehr negative Einstellung zu Engeln (Moralprediger und Unterdrücker!;) ) bis ich eine sehr spezielle Begegnung hatte - skeptisch bin ich aber immer noch.

@Ruhepol
Wir sind beide nicht getauft und auch nicht religiös erzogen worden. Ich hatte fast mein ganzes Leben eine starke Abneigung gegen das Christentum, nach dem ich als Kind in der Schule immer wieder dazu gedrängt (Du bekommst auch Geld und Geschenke) wurde mich taufen zu lassen. Ich wollte mich aber nicht kaufen lassen und von den christlichen Werten habe ich während meiner Kindheit und Jugend auch nie etwas zu spüren bekommen.
Wir werden unsere Tochter nicht zu einem bestimmten Glauben erziehen. Sie lernt von uns dass alles was lebt mit Respekt behandelt werden will, hin und wieder erzähle ich ihr Geschichten über die Pflanzen und Bäume die hier wachsen, oder über die Göttin die hier vor langer Zeit verehrt wurde und noch sehr present ist.
Wenn sie älter ist wird sie sicher mehr Fragen stellen, dann werden wir weiter sehen. Wie ich sie kenne wird sie sowieso ihren eigenen Weg gehen und ihre eigenen Antworten finden - was könnte spannender sein?

Mir ist schon bewusst, dass die Engel älter als das Christentum sind. Wenn ich jemanden mit so einer Kette sehen würde, würde ich ihn/sie trotzdem unbewusst als Christ (welcher Richtung auch immer) einordnen.
Ich werde die Rekationen auf jeden Fall weiter beobachten, vorher muss ich die Kette nur wieder reparieren, vielleicht war das zu viel Aufmerksamkeit für sie.
Jeder von euch hat mir ein ein wenig zu denken gegeben - sehr schön.:)
 
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