Castaneda...Traum oder Wirklichkeit?

also für mich ist die Bücherreihe ein wunderbarer Roman gewesen. Ich habe jedes Wort genossen- obwohl es auch Längen hat. Und ich habe darin eigentlich die Funktionsweise der Natur wiedergefunden, so wie ich sie in vielen anderen Lehren auch beschrieben finde. Jeder guckt auf die Natur etwas anders- aus dem heraus, was er bisher weiss. Aber funktionieren tut sie bei uns allen gleich, egal was wir wissen der für falsch halten. Und wie, das zeigen die Bücher doch ganz gut- fand ich. Am Interessantesten fand ich die Übungen für das Körperbewusstsein, die in einem extra Buch vermittelt werden. Kennt ihr sie? Die sind dem TaiChi recht ähnlich.

:liebe1:
ah ja, da fällt mir wegen des Thread-Titels noch ein, dass für die Aborigines das Leben im Traumbewusstsein stattfindet. Castaneda würde da bestimmt nicht wiedersprechen. Von daher würde auch ich sagen: Castaneda... Traumwirklichkeit.

meinst du Tensegrity.. die magischen bewegungen der zauberer?
donnergrau
 
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Die Märchen einer Kultur bezeichnet man übrigens auch als Volksseele. Märchen sind mit die ersten Geschichten, die man hört und sie bilden das Bewusstsein, wie man weiss. Der Wunsch, dem richtigen Prinzen zu begegnen, der Streit um Schönheit zwischen Mutter und Tochter, die gemästeten Kinder und die brennende Hexe, das Warten auf den Talerregen, das sich als pechbehaftet empfinden- das sind z.B. ein paar Dinge, die man erleben kann im Leben. Der Same für dieses Erleben steckt in der Volksseele, deren Leib die "Bildersprache" der Märchen ist. Der Energiekörper eines Volkes wird massgeblich durch seine Geschichte(n) gestaltet, wie man als Deutscher auch gerade wieder bemerken kann, wo die neue Hitler-Komödie in die Kinos kommt. Die Volksseele wehrt sich einfach gegen neue Geschichten, sie will stets das alte Leid behalten. Ohne dass irgendjemand den Film gesehen hatte, waren sie dagegen. Dabei hat Chaplin den Hitler bereits gigantisch verhunnepeopelt gehabt und so viele andere auch.

Bei Castaneda haben wir es nun mit der Beschreibung einer fremdländischen Volksseele zu tun, gell? Es erinnert an ein Märchen und es beschreibt ebenso wie die Märchen unseres eigenen Kulturraumes die energetischen Zusammenhänge menschlichen Lebens. Nur liegt bei Castaneda die Betonung auf der Entwicklung der Energie- entsprechend der Kultur, aus der die Erfahrung kommt-, während in unseren Märchen die Energien meist festgeschrieben sind. Da gibt es den Ofen und da kommst Du rein und aus. Bei Castaneda erscheint der Ofen nur als Energie, als Metapher, er nennt ihn Peyote. Auch klug, Schmelztiegelgeschichten so zu verblenden.

:liebe1:
 
Genau, danke, fiel mir nicht ein. Ich hab mir das damals mal reingezogen, um es mit TaiChi und QiGong zu vergleichen. Die Übungen machen Super-Spass, finde ich.

nicht nur das sie spass machen, nach den übungen, die ich oft mit meiner erw. tochter mache, haben wir energie wie bärinnen, und lachen uns über uns,
und die welt kaputt.
stark und gefestigt fühlt sich die energie, kraft, im körper an.
da wohnt man doch gern drin. :banane:
alice
 
jou, Alice. Darum geht es für mich bei allen diesen esoterischen Lehren letztendlich, dass man sie irgendwann lässt und zu den körperlichen Übungen übereht und in die spassige Wirklichkeit des Lebens einsteigt. Denn mit diesen etwas anderen Betrachtungen der Realität ergibt sich viel mehr Wirk-Mög-Lichkeit, man mag das, was man tut, einfach mehr. Wenn man es ganzheitlich tut. naja, wer Alice heisst.... wonderland...

al ice- ein Eiskristall, der durch das All fliegt. Kennst Du eine der ersten Star-Trek-Folgen? Da geht es um ein Kristallwesen, das durch den Raum fliegt. Es hat sogar ein Kind, es ist Mutter. (fällt mir grad so ein)

mir fiel beim Lesen Begriffsverwirrung auf: "Realität" ist das, was man fasst. Wirklichkeit ist das, was man wirkt, also gestaltet. Man unterscheidet auch die sogenannte Gestalt (siehe Gestalt-Therapie), die lebt in der Wirklichkeit. Sie ist die Gesamtheit dessen, was ein Wesen ausmacht. Die Realität ist das Milieu, in dem die Gestalt sich aufhält. Und zu dieser gehört der eigene Körper als Hauptankerpunkt für das lernende Bewusstsein nun einmal als primärer Bestandteil hinzu. Er wird in anderen Kulturen auch "Tempel" genannt, in dem das Bewusstsein wohnt.

Und diesen inneren Tempelraum kann man mit rituellen Handlungen füllen. (btw: wenn man in der Bauchhöhle wäre (so wie als embryo) und in den Brustraum hochspürt, dann sieht das aus, als ob man in einer Kathedrale steht- wenn der Brustraum voll entfaltet ist, dann ist es ein Tempel, in dem alle Kulturen Platz haben.) Ich meine immer so: wenn man nicht auch körperlich die Dinge ausprobiert, dann beschäftigt man sich nicht ganzheitlich. Entweder ich schau mir an, wie was wirkt, oder nicht. Um zu sehen, wie es wirkt und was es ist, muss ich es mit meinem Körper, also ganzheitlich erfahren. Wer hat denn hier das schamanische Bewusstsein mal in seinen Körper hineingebracht? Auf diese Weise wird ja der Traumkörper zum Lebenskörper, dann lebt man seine Träume, wie unser Volksmund das hierzulande nennt. (kommt aus dem engelischen, der Spruch, glaube ich. so ala werde vom Plattendreher zum Disco-Besitzer. Gibt Wunder:Bares)

laberlaber
 
die zauberer des alten mexiko endeckten diese magischen bewegungen(tensegrity) während ihrer trancezustände und sie nannten sie,
magische, wegen der nachhaltigen wirkung, die sie auf das bewusstsein und
die wahrnehmung ausübten.
diese zwischen verhaltenen und explosiven
bewegungen, wechselnde "gymnastik", die bei grosser konzentration und stille ausgeführt wird, zielt darauf ab, das fliessen von energie innerhalb des körpers,
aber auch in seinem umfeld spürbar werden zu lassen und über die wahrnehmung
und einfühlung, dann auch das fluten der energie im universum zu erfahren.

die tensigrity-bewegungen sind nicht primär als körperliche ertüchtigung zu verstehen, sondern als versuch, ein optimales harmoniegefühl zu erreichen, auf dem WEG.

alltagseinflüsse soweit wie möglich auszuschalten und innere stille zu finden.

dann klappt das auch mit dem nachbar.
alice
 
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