Amant
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.. Die Weihnachtslichterketten haben Hochsaison ..
"Beinahe jedes chinesische Billigprodukt kommt aus einem Arbeitslager."
Es existieren heute knapp 1000 Lager, in fast jeder chinesischen Stadt gibt es eines.
4 Millionen Menschen sind dort derzeit eingesperrt. Dabei handelt es sich oft um Regimegegner und nicht um Kriminelle. Erst vor kurzem wurden wieder über 180 Rechtsanwälte eingesperrt. Solche Festnahmen stehen in China an der Tagesordnung. Bei uns wird darüber höchstens mit einer kleinen Notiz in der Zeitung berichtet.
Hartmut Idzko, Journalist und langjähriger ARD-Korrespondent spricht mit uns über seinen Film, über das System der Zwangsarbeit in China und über die Bedeutung der Arbeitslager für die chinesische Wirtschaft.
RTE THEMA: Sie wagen sich mit Ihrem Film über Laogai, die chinesischen Arbeitslager an ein sehr heikles Thema heran. Hatten Sie Probleme bei den Dreharbeiten?
Hartmut Idzko: Wir haben uns bei den Arbeiten zu diesem Film gar nicht erst nach China getraut, schon gar nicht, als wir im Vorfeld von Festnahmen vieler Journalistenkollegen erfahren hatten. Das Thema ist so sensibel, dass sich kein in Peking akkreditierter Kameramann bereit erklärt hat, mit mir vor Ort zu drehen. Bildmaterial aus dem Innern der Lager haben wir von einem der Protagonisten, dem Gründer der Laogai Research Foundation Harry Wu erhalten. Er macht seit Jahren auf die katastrophalen Bedingungen in den chinesischen Arbeitslagern aufmerksam. Wu war selbst 20 Jahre in einem Lager eingesperrt und konnte schließlich in die USA fliehen. Er kam als chinesischer Geschäftsmann mit amerikanischem Pass getarnt zurück nach China und machte mit einer kleinen Kamera versteckte Videoaufnahmen in den Lagern, die zeigen wie dort für den Export produziert wird.
https://info.arte.tv/de/beinahe-jedes-chinesische-billigprodukt-kommt-aus-einem-arbeitslager