Bibelweisheiten vs Transzendentales Wissen

anadi

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Erlangen
Häschen;4625406 schrieb:
Lieber Anandi,

Die Literatur der Kirchenväter befasste sich mit dem ausgelegten Bibeltext.
In dem sind Weisheitslehren, die analog - und teilweise noch besser als die östlichen Weisheitsschriften sind.
Kannst du in diesem Hinsicht "Weisheiten" aus dem "Bibel" geben,
die noch besser als die östlichen Weisheitsschriften sind.
Wir werden zusammen eine Untersuchung durchführen.
 
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Ich glaube nicht, dass irgendjemand ein objektives Monopol auf Weisheit besitzt.
Weisheit kann sich meiner Ansicht nach allenfalls aus der jeweiligen individuellen Interaktion, dem persönlich erfahrenen Umgang/Mitgefühl mit anderen (Lebewesen und Dingen) heraus offenbaren – ist also eine lebendige, rein subjektive Ansichts- und Erfahrungssache – die sich nicht in irgendwelche mit dem Etikett Allgemeingültigkeit beklebten „goldenen“ Bücher einbinden lässt– um sie sich anschließend als tote, Staub ansetzende, unveränderbar gegen jegliche „Narreteien“ schützende Trophäe ins (Hirn-)Regal zu stellen.


Buddha und Gott

Eines Morgens wurde der Buddha von einem Mann gefragt: "Buddha, es stimmt doch, dass es Gott gibt?" Der Buddha schaute dem Mann in die Augen und sagte: "Nein, es gibt keinen Gott!"
Einige Zeit später wurde der Buddha erneut gefragt: "Buddha, es stimmt doch, dass es keinen Gott gibt?" Und der Buddha sah auch diesem Mann in die Augen und antwortete: "Doch, es gibt einen Gott!"
Ananda, der dieses aufmerksam mit angehört hatte, war sehr verwirrt, doch es kam noch ein dritter Mann, der fragte den Buddha: "Buddha, ich weiß nicht was ich glauben soll, gibt es einen Gott oder nicht? Bitte hilf mir."
Gespannt lauschte Ananda, was der Buddha nun wohl antworten würde, wo er doch schon zwei ganz gegensätzliche Antworten auf die Frage nach Gott gegeben hatte. Der Buddha jedoch lud den Fragenden ein, neben ihm Platz zu nehmen, schloss die Augen, und sagte nichts. Die Einladung annehmend, nahm der Mann neben dem Buddha Platz und schloss ebenfalls seine Augen. Gemeinsam gaben sie sich schweigend dem Augenblicke hin; die Sonne war untergegangen, die Vögel hatten sich auf den Bäumen niedergelassen, schweigend genossen der Buddha und der Fragende eine Stunde lang die friedliche Ruhe des ausklingenden Tages.


Dann öffnete der Mann seine Augen, berührte die Füße des Buddhas und sagte zu ihm: "Wie groß, Buddha, ist dein Mitgefühl! Du hast mir die Antwort gegeben, der ich bedurfte. Ich werde dir ewig dankbar sein."
Noch verwirrter als zuvor konnte sich Ananda nun nicht mehr zurückhalten und bat den Buddha um eine Erklärung. Der antwortete:

"Der erste Mann war ein Theist und wollte nur eine Bestätigung dessen, wovon er sowieso überzeugt war, er bedurfte keiner Antwort, mit der er nur prahlend herumlaufen kann, indem ich seine Überzeugung teile. Der zweite Mann war Atheist, in seiner Frage verbarg sich genauso schon die Antwort, die er lediglich von mir bestätigt haben wollte. Keiner der beiden war ein wirklich Wissender, keiner war ein Suchender, sie beide waren in ihrem Vorurteil gefangen. Der dritte Mann aber war ein Suchender, denn er hatte keine vorgefasste Meinung, sein Herz war offen. Womit ich ihm helfen konnte, war eine Unterweisung in stiller Bewusstheit. Um nach Gott zu suchen, sind Worte vollkommen nutzlos.

Quelle: http://www.sarva-darshana.de/Buddhismus/gott.htm
 
Um nach Gott zu suchen, sind Worte vollkommen nutzlos.

Wenn die Geschichte tatsächlich gab.

1. hat Buddha damit bestätigt, dass Gott gibt.

2. Er hat es durch Worte bestätigt.

3. Die Erfahrung von Gott ist aber nicht auf der Ebene der Wörter;
man müsste sich auf der Ebene der Meditation erheben;
und das ist eine Kunst, die in einer ...Kunstschule gelehrt wird.
 
Wenn die Geschichte tatsächlich gab.

1. hat Buddha damit bestätigt, dass Gott gibt.

2. Er hat es durch Worte bestätigt.

3. Die Erfahrung von Gott ist aber nicht auf der Ebene der Wörter;
man müsste sich auf der Ebene der Meditation erheben;
und das ist eine Kunst, die in einer ...Kunstschule gelehrt wird.

Allenfalls hätte er dann dieser Legende nach bestätigt, dass es etwas, was er „Gott“ nannte, eben möglicherweise geben oder nicht geben könnte – sonst wäre eine Suche danach ja auch ziemlich witzlos, finde ich. Selbst wenn er persönlich die subjektive Erfahrung gemacht hätte, es gibt „Gott“ hätte dies jedenfalls trotzdem keinerlei objektiven Wahrheitsanspruch. Daher war ja seine Antwort für den „wahrhaft“ Suchenden auch ein grenzenloses Schweigen.
 
Kannst du in diesem Hinsicht "Weisheiten" aus dem "Bibel" geben,
die noch besser als die östlichen Weisheitsschriften sind. Wir werden zusammen eine Untersuchung durchführen.

Lieber Anadi,

herzlichen Dank für deine Bereitschaft.
Mein Wissen über die östlichen Weisheitslehren ist nicht so tief wie bei Schriftkennern dieser Fachrichtung. Ich kann also nur "meine" Seite darlegen. Doch die Besonderheit ist, dass sich mit der ausgelegten Bibel der Weg ebnet zu den östlichen Weisheitslehren.

Folgende Verbindungspunkte sind vorhanden.
Drei Abschnitte gibt es zum Vergleich:
Bibelgeschichte - Inhalt der Auslegung - Entsprechung in östlichen Lehren

Noah - Regeln zum Ruhe finden - Nirvana, Meditation
Abraham - Gesetze der Wunschregelung - Entsagung der leidvollen Wünsche
Mose - Entwicklungsmöglichkeiten -


Nicht bekannt sind mir in östlichen Lehren:

David - Lehren über Liebe
Saul - Fragetechniken
Daniel - Regeln der Logik
Jesus - Erlösungslehren

Viel Verbindung zu transzendentales Wissen zeigen die Propheten. Doch es gibt hier andere Gruppierungen.

In den uralten Schriften in Sanskrit gibt es ähnliche, mehrlagige Informationsschichten. Wieweit der gleiche Humor und dieselbe Tiefsinnigkeit vorliegen, ist bei mir bekannten Übersetzungen nicht zeigbar.

Durch Kriege und Seuchen und Völkerwanderung wurde die alte hebräische Schrift (anders als bei Sanskrit) nicht mehr gesprochen und auch nicht gepflegt. Die vorhandenen Übersetzungen schufen durch die zu schmale Basis im Laufe der Zeit einen etwas anderen Eindruck. Die Reihe zwei wurde unbewusst. Es gab den Bezug nicht mehr. In anderen Fachbereichen wurde es kaum gelehrt.
 
Selbst wenn er persönlich die subjektive Erfahrung gemacht hätte, es gibt „Gott“ hätte dies jedenfalls trotzdem keinerlei objektiven Wahrheitsanspruch.
Wenn er der Einzige wäre, welcher durch Meditation diese Erfahrung gemacht hätte, dann wäre es subjektiv.
Es gibt aber Schulen in denen gelehrt wird, was die Voraussetzung und die Praxis sind, um "Gott" wahrzunehmen.
 
Häschen;4625988 schrieb:
Durch Kriege und Seuchen und Völkerwanderung wurde die alte hebräische Schrift (anders als bei Sanskrit) nicht mehr gesprochen und auch nicht gepflegt. Die vorhandenen Übersetzungen schufen durch die zu schmale Basis im Laufe der Zeit einen etwas anderen Eindruck. Die Reihe zwei wurde unbewusst. Es gab den Bezug nicht mehr. In anderen Fachbereichen wurde es kaum gelehrt.
Dazu muss man auch nicht vergessen,
dass der Tanach durch die Masoretische Schriften ... der Christen,
deren Entshehung fast 1000 Jahre dauerten,
entstand.

Die anfängliche Entstehung des Tanachs selbt ist nicht früher als 1200 vor der Chr. Rechn. zu verzeichnen.

Das Selbstverständnis als das Volk Israel entwickelte sich erst mit dem Entstehen eines Stämmebundes in Palästina. Dort wuchsen die unterschiedlichen Überlieferungen der Stämme zu einer gemeinsamen Ursprungsgeschichte zusammen. In diesen (lange Zeit nur mündlich überlieferten) Vätergeschichten der Genesis werden unterschiedliche Themen dargestellt: Kultlegenden und Mythen aus der altorientalischen Umwelt Mesopotamiens und Palästinas, Ortsätiologien und Einzelereignisse.

Diese Vätergeschichten wurden viel später in eine zeitliche Abfolge gebracht und mehrfach theologisch gedeutet und überarbeitet. Sie unterliegen den Beschränkungen mündlicher Überlieferung, die höchstens 200 Jahre lang unverändert tradiert wurde. Deshalb sind Herkunft, Alter und historische Auswertbarkeit dieser ältesten Stoffe des Pentateuch umstritten.

Die Tora als ältester Teil der Bibel entstand nach heutigem Forschungskonsens seit etwa 1200 v. Chr.,
wurde aber erst seit etwa 450 v. Chr. niedergeschrieben.
Sie beschreibt neben anderem Israels Geschichte unter der Führung Moses und Josuas von der Auswanderung aus Ägypten bis zur Landnahme in Palästina.
Bibelforscher bezweifeln den Wahrheitsgehalt dieser Darstellung in vielerlei Hinsicht

für mehr siehe weiter Wiki.


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