Beziehungs-Tierfabeln

Lele5

Sehr aktives Mitglied
Registriert
28. November 2010
Beiträge
9.993
Ich schreib mal eine Tier-Beziehung aus dem chinesischem Horoskop auf:

Der Affe liebte es, wenn die Schlange zusammengerollt in der Sonne lag zu dösen, sie am Schwanz zu packen, aufzurollen, in die Luft zu werfen u. dann denn verkehrten Weg wieder aufzurollen, lachend und um Beifall heischend.

Anfangs fand die Schlange es lustig. Das falsch wiederaufgerollt werden, auch wenns schmerzte, gah ihr den Eindruck von zusätzlicher Beweglichkeit u. - weil sie es mit sich machen liess - Zugehörigkeitsgefühl zur Affenhorde, die sie des öfteren neidvoll-traurig betrachtete, weil sie immer so lustig waren, es nicht nötig hatten, ihre steifen Glieder der warmen Sonne entgegenzustrecken. Sie schienen die Sonne im Herzen zu tragen, egal welches Wetter gerade herrschte.

Ein Affe hatte es ihr besonders angetan. Der besagte, der sie immer wieder neckte. Er konnte nämlich auch anders. Wenn weit u. breit kein Publikum für seine Spässe da war, döste er schon mal mit mir gemeinsam in der Sonne, betrachtete die Ameisen die vorbeizogen, zeigte mit dem Finger gen Himmel u. die Schlange sah auf einmal Wolkenschlösser, phantastische Figuren u. Szenerien, statt nur zu dösen u. sich selbst zu bemitleiden. Dem Affe gefiel an der Schlange ihre rege Phantasie, die auch ohne grobe Spässe auskam sowie ihre Gelassenheit (die sie pers. jedoch eher als Trägheit sah).

Die Schlange vermied es tunlichst, dem Affen gegenüber zu sehr ihre klitzekleinen Giftzähne zu zeigen, um ihn ja nicht zu verschrecken. Sie gehörte jetzt auf einmal zu einer grossen, lustigen Truppe, u. das war sehr schön.

Fortsetzung folgt​
 
Werbung:
Die beiden wurden ein Paar. Der Affe entwand sich immer wieder mal, wenn sie ihn zu sehr umgarnte, jedoch nie ohne Augenzwinkern, ein Versprechen dennoch DA zu sein. Auch die Schlange schlängelte ab u. zu davon, nie ohne ihm zu zeigen wohin, damit er sie auch wiederfinden konnte.

So gingen die Jahre ins Land, der Affe schien durchaus zufrieden mit der Situation, die Schlange jedoch begann seine Spässe nicht mehr zu ertragen. Das ewige am Schwanz gezogen werden tat weh u. der Affe bekam davon nichts mit, wie es schien...

Fortsetzung folgt (irgendwann)​
 
Nein, noch lange nicht...

Ehe die Schlange anfing die Spässe des Affens nicht mehr zu ertragen verbrachten sie eine schöne Zeit miteinander, wenn auch mit einigen Höhen u. Tiefen dennoch für beide erfüllend.
 
Die Schlange lernte den Affen über eine Ziege kennen. Diese kannte eine Menge Tiere, grosse u. kleine, niedrig- u. hochgestellte. Sie war sehr lebenslustig, nie abgeneigt feste Feste zu feiern u. eine grossartige Gastgeberin. Alle männlichen Partygäste himmelten sie an, alle weiblichen Partygäste beneideten sie (jedenfalls früher od. später). Auch flirtete sie viel u. unverholen so dass Gattinnen od. Freundinnen den Liebsten zum Aufbruch drängten. Dadurch kam es schon mal vor, dass diese ohne Anhang zu der Zieges Party kamen. Das war der Ziege dann doch nicht recht u. sie richtete es ein dass immer genügend alleinstehende Freundinnen auf den Partys anwesend waren, um nicht in Verlegenheit zu geraten.

Der Affe stach durch seinen Witz u. seine Tierfreundlichkeit aus der Menge heraus u. damit der traurig-verträumten Schlange ins Auge. In seiner Gegenwart konnte man nicht Trübsal blasen, er blies alles trübe weg u. Tränen vor Lachen in die Augen.

Die Ziege liebte seine Gesellschaft, wäre jedoch nie auf die Idee gekommen deshalb auf andere Verehrer zu verzichten. Deshalb richtete sie es so ein, dass wenn sie ihn mal allein sehen wollte, die Schlange als Anstandsdame dabei zu haben. Diese bleib meist im Hintergrund u. lauschte berauscht ihrem Geplauder zu, erwartete gar nicht dass der Affe sich ihr zuwenden würde, war jedoch höchst beglückt, wenn der Affe ihr ab u. zu lächelnd ein Auge zudrückte u. sich dann wieder in die Diskussion mit der Ziege stürzte.

Die Schlange fragte die Ziege mehrmals, warum die beiden kein Paar würden, diese winkte immer ab. Eines Tages gab die Ziege wieder mal ein grosses Fest, jedoch war nirgends der Affe zu sehen, dafür aber eine Menge hoher Tiere.

Auf die zögerliche Frage der Schlange wo er denn verblieben war, meinte sie Ziege nonchalant dass er nicht in diesen illustren Kreis passen würde, so sehr sie ihn auch möge. Die Schlange war entsetzt!

So kam es, dass sie sich bei ihren darauffolgenden Auftritten als Anstandsdame vermehrt in die Gespräche mit einbrachte. Vor allem wenn über den Sinn des Lebens od. das göttliche diskutiert wurde war die Ziege nämlich schnell mit ihrem Latein am Ende. Was jedoch kein wirkliches Problem darstellte, der Affe war nämlich sehr beweglich im Geist u. kam der Ziege nach kurzer Zeit mit einem anderem Thema entgegen. Dass der Affe bloss sprunghaft war erkannte die Schange jedoch nicht. Sie hatte sich nämlich bereits in seinen Witz u. Charisma verliebt. Auch erzählte er oft u. gerne von seinen 5 Kindern. Was die einsame Schlange höchst spannend fand, denn sie hatte selbst nicht allzuviel Kontakt mit ihrer Familie, geschweige denn einen so grossen Freundeskreis wie Ziege u. Affe hatte.

(Fortsetzung folgt)​
 
Erwähnenswert: die Ziege hatte eine Menge Freundinnen die als Anstandsdame figurierten. So brachte die im Laufe der Zeit eine Menge Paare zusammen.

Der Affe gab der Schlange jedoch nie das Gefühl, die zweite Wahl zu sein, im Gegenteil.
Zumal die Ziege sich absolut nicht für seine Horde interessierte.
 
Der Affe hatte bereits in der Schulzeit eine Äffin kennengelernt mit der er sehr früh eine Familie gründete. Nach 2x 7 Jahren hatte die Äffin genug von ihm, warum auch immer.
Er probierte es nochmals mit einer Äffin, wurde zum 5. Mal Vater u. suchte seinerseits nach wenigen Jahren das Weite.

Die Schlange war punkto Familiengründung weniger fleissig, respektiv befürchtete sie eine schlechte Mutter zu werden. Dass ihre Sexualpartner die eigene Selbstverwirklichung für wichtiger empfanden kam ihr in dieser Hinsicht sehr entgegen.

Auf eines war sie jedoch nicht gefasst gewesen: die Schlange, mit der sie lange Jahre zusammen war u. die sie in Momenten, wo sie dann doch mal über Familiengründung nachsann, immer wieder auf später vertröstete, verliess sie für einen Hündin, die von einem Anderem schwanger war. :(

Alle beschriebenen Tiere entsprechen dem chinesischem Tierkreis, keine Erfindung (möcht ich vor allem wegen der Hündin betonen, nicht abwertend gemeint).
Fortzsetzung folgt​
 
Nach dieser herben Enttäuschung wollte die Schlange einen Alleingang machen, kaufte sich eine klitzekleine Eigentumswohnung wo kein Platz für ein weiteres Tier sein würde.

Es folgte eine heftige Liebelei mit einem Hahn, der weit weg wohnte, nur ab u. zu vorbeischaute. Das hätte länger anhalten können, wenn besagter Hahn nicht nach nur 3 Monaten Swingerclub-Besuch vorgeschlagen hätte. Die Schlange versteckte sich geschockt unter einem Stein u. kam nicht wieder hervor bis der Hahn die Suche nach ihr aufgegeben hatte.
Auch war da die Angst, der Vorschlag des Hahn könne ihr gefallen, sie würden gemeinsam eine Menge Spass haben - jedoch würden die wenigen FreundInnen die sie hatte sich zurückziehen, wenns herauskäme - das war der Schlange diese Sache nicht wert.
 
Werbung:
In ihrer Not betete die Schlange zu Gott, er möge ihr doch einen passenden Lebenspartner schenken, wenigstens für die verbleibende Zeit auf Erden ein bisschen Glück, denn in den Himmel würde sie eh nicht kommen.

Sie flehte bewusst Gott an, nicht bloss ein Aufruf ans Universum, wohlwissend dass, als sie Jahre zuvor eine Bitte aussendete irgendwer, egal wer, solle was für sie tun, sie an einen Dämon geraten war der ihr flugs einen Höllenhund bescherte, im Austausch für ihre Seele. Da Gott jedoch die Geschöpfe seines Zoos liebt, erhielt sie ihre Seele zurück als es ihr gereute.
 
Zurück
Oben