Hallo Kühlschrank,
das ist im Prinzip schon richtig, aber Du mußt auch auf die richtigen Rahmenbedingungen achten:
Abends wenn man müde ist, ist der Melatoninspiegel sehr hoch und sagt dem Körper, daß er schlafen soll. Dabei ist die Müdigkeit derart groß, daß der Geist mitgerissen wird und Du einfach nur wegrazt *peng*
Morgens vor dem Aufstehen ist dagegen der Serotoninspiegel sehr hoch und sagt dem Körper, daß es nun Zeit ist aufzustehen.
Hier ist es so, daß der Körper zwar "noch müde" ist und eine Weile weiterschlafen möchte - der Geist jedoch ist frisch und erholt.
Damit man eine AKE einleiten kann muß man also zuerst körperlich entspannen bis man einschlafen kann. Danach muß man geistig entspannen, sich nichts vorstellen, an nichts denken, dann gedanklich schweigen und den Geist völlig auf null runterfahren. Morgens hat der Geist noch keine Eindrücke bekommen die er verarbeiten muß und kann entspannt bleiben.
Ab hier treten hypnogene Bilder auf, die man passiv weiterziehen und einfach ablaufen läßt. GENAU HIER(!) konzentrierst Du Dich darauf Deinen Körper zu verlassen: Du denkst nur den Satz: "ich verlasse meinen Körper", oder "ich werde außerkörperlich" oder "ich bin leicht und schwebe". Also der direkte Befehl Deines aktiven Willens. Stelle Dir dabei vor, wie Du "Hand über Hand" Dich an einem Seil aus Deinem Körper herausziehst, das von oben herabhängt. Oder die Perspektive, wie Du unter der Decke durch das Zimmer schwebst. Oder Du bist eine grellweiße Energiekugel, die langsam emporschwebt.
Wenn dann die Symptome wie Kribbeln, Schwindel, Pfeifen oder die Schlafparalyse auftreten mußt Du Dich einfach passiv fallen lassen - dann kommt der Rest von selbst.
Daher ist morgens vor dem eingentlichen Aufstehen die beste Zeit um eine AKE einzuleiten: man kann sehr leicht versuchen den erfrischten Geist wachzuhalten, während man den Körper einfach noch eine Weile schlafen läßt: Du schläfst weiter, versuchst aber den Geist wachzuhalten, indem Du aufmerksam Deine Empfindungen beobachtest und Dich aktiv auf den Austritt konzentrierst. WICHTIG: lenke die Konzentration vom Körper weg, den ignorierst Du, tue so als gäbe es den garnicht. Während der AKE ist er ja auch weit weg und wird "gerade nicht gebraucht"
Leider bin ich gerade eben erst auf die Idee gekommen, mich mal anhand des Lehrbuches mit den "günstigen Tageszeiten" zu befassen.
Ich habe die Erfahrung gemacht daß es beim Nachmittagsschläfchen so garnicht geht: der Körper ist "auf Arbeit" eingestellt und kommt nicht runter. Abends ist es auch schwierig, weil der aktive Geist seine Eindrücke verarbeitet und die Müdigkeit beim Einschlafen den Geist einfach mitreißt (s.o.)
Als ich einmal mitten "im Nichts" war ist es passiert, als ich morgens aufstand, zur Toilette ging und noch einen Schluck Wasser getrunken habe:
wach genug um klar denken zu können, aber körperlich noch total verpennt und schwer aus dem Bett zu bekommen.
Und ein anderes mal habe ich eine Schlafparalyse erlebt, ebenfalls morgens kurz nachdem ich mich wieder schlafen gelegt habe um zu üben.
Mein Tip wäre also einen zweiten Wecker auf eine Stunde oder eine halbe Stunde vor dem eigentlichen Aufstehen zu stellen, um vor dem Tagesbeginn zu üben.