Du hast recht, ich nehme das von dir zurück. Das mag für dich ein Glaubenssatz sein, für mich ist das eine Wahrnehmung, allerdings muss ich diese Aussage etwas differenzierter darstellen. Wenn ich Gefühle in mir wahrnehme, ist das etwas momentanes, dieses Wahrnehmen des Gefühles geschieht im Hier und Jetzt, aber die Qualität des Gefühles kann unterschiedlich sein und unterschiedliche Ursprünge haben. Irgendjemand hat die Gefühle mal unterteilt in drei Gruppen, was ich als sehr hilfreich empfinde. Die primären Gefühle sind Gefühle, die im Augenblick entstehen, sie sind durch ein aktuelles Ereignis ausgelöst und werden direkt ausgedrückt, (sofern sie nicht unterdrückt werden) sind rein und klar z. B. Traurigkeit, die wir empfinden wenn wir von einem tragischen Todesfall in unserer Nähe hören. Zuneigung, wenn mich (m)ein Kind anlacht. Diese Gefühle sind authentisch und klar, weder gut noch schlecht und kommen auch so bei den Mitmenschen an. Sekundäre Gefühle entstehen aus gesellschaftlichen Kontexten, Erziehung etc. Ich reagiere "angepasst" - "Bei einer Beerdigung darf man nicht lachen oder kritisch sein", die wahren Gefühle werden u.U. überdeckt. Als Kind lernt man solches wie - ein Indianer kennt keinen Schmerz, sei keine Heulsuse, sei schön artig. Und als drittes die Fremdgefühle, die man von anderen übenimmt, z.B. Ängste die ich von meinen Eltern übernehme.
Natürlich kann ich mich auch erinnern an Gefühle, die ich mal hatte, aber wenn ich ein Gefühl in mir wahrnehme, ist es auch im Moment da. sehr schön beschrieben ja - oder auch wie Töne und alles zusammen gibt die Komposition unseres Lebens. Im Zentrum ist so - in der Peripherie ist es anders.
Lieb Grüße Inti