Hi Thysbe
Schopenhauer, Nietzsche und Aleister Crowley
Schopenhauers Position ist sehr stark vom Buddhismus geprägt. Er sieht das Leben als Ausdruck des Willens an, findet aber, weil das Leben (und damit der Wille) Leid generiert, und das Leid etwas ist, dass es zu vermeiden gilt, dass der Wille zu verneinen sei, also vom Zustand des Wollens in den Zustand des Nicht mehr wollens zu kommen
Nietzsche stimmte mit der Grundanahme überein, also war ebenfalls der Meinung, dass das Leben Ausdruck des Willens sei, war aber Gegenteiliger Meinung, was das überwinden des Willens und das Leid Anbelangt. Für Nietzsche ist das Leid der Motor, überhaupt etwas zu wollen, und da Nietzsche das Leben Positiv bewertete, war das Wollen und das Wollen können für ihn zentral, darum gab er auch dem Leid einen Positiven Stellenwert - er empfand das Leid als Notwendig als Triebkraft des Lebens und war der Meinung, dass, wenn sich das Leben vergrössern will, sich auch das Leid vergrössern müsse
Aleister Crowley erkannte den Theologischen Hintergrund der Willensphilosophie und führte eigentlich "Gott" durch die Hintertür wieder in den "Mystischen Atheismus" eines Schopenhauer/Nietzsches wieder hinein, in dem er klarer als seine beiden Vorgänger die Universalität und nichtindividualiät des Willens darlegte (er unterschied zwischen Thelema und Boule) und söhnte damit auch Schopenhauer und Nietzsche wieder aus, in dem er, gleich wie Schopenhauer die Ablehnung des Willens propagierte - allerdings nur des Persönlichen Willens (Boule) und gleichzeitig die Vergötterung des Willens praktizierte - allerdings des Universellen Willens (Thelema).
Das mit dem Schicksalsnetz ist übrigens auch das was ich für die Wahrheit halte... Jede Tat und jede nichttat beeinflusst mein Schicksal - und da meine Existenz nicht losgelöst von der Existenz von allem anderen ist, beeinflusse ich natürlich das Schicksal von unzähligen MEnschen, Tieren, Pflanzen, die wiederum das Schicksal beeinflussen usw usw usw... will heissen... dadurch dass du den Beitrag geschrieben hast, beeinflusst du nun mein Schicksal, und dadurch dass ich dir antworte, beeinflusse ich wiederum dein Schicksal, und jeder der diesen Threat liest wird von uns beiden beeinflusst, und wer was schreibt beeinflusst wiederum uns und so ad Invinitum. - Man könnte diese Ansicht vieleicht als Organisch/Dynamischen Panteismus bezeichnen oder als disaptiver Fatalismus, vorallem aber als Prozess und Netzwerk bezogen und nicht weniger Faktum und Hierarchiebezogen... in dieser Hinsicht, allerdings mehr vom Physikalischen her sind Gregory Bateson und Fritjof Capra sicher Interessante Mitdenker dieser Ansicht
Dieser Gedanke und all seine Komplikationen, was Zukunftsforschung und Planung betrifft ist auch ein sehr Zentrales Thema bei Herbert Franks "Dune" Zyklus
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FIST