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Der geäußerten Kritik von Lazpel kann nichts entgegengesetzt werden, da sie in sich logisch aufgebaut ist. Aber seine Kritik, die ja eine ganz übliche ist, hat zur Grundlage das wissenschaftliche Denken der Moderne. Es berücksichtigt andere Denkformen nicht und behauptet recht autoritär von sich, das einzig richtige und wahre Denken zu sein. Diesbezüglich erlaube ich mir, auf meinen Eingangsbeitrag unter dem Thread „Die Heilige Geometrie“ in der Rubrik der Religion hinzuweisen. Er spricht davon, dass es grob formuliert zwei Denkrichtungen gibt, die analytische Ratio der Moderne und das analoge Schöpferische alter Zeiten. In der Konsequenz dürfen beide Denkweisen nicht verglichen werden, da ihre Qualitäten sonst in Konkurrenz zueinander stehen würden, was als Resultat einen zwingenden Widersinn ergibt, wie es der Beitrag von Lazpel eindringlich zeigt.


Das weitere Grundübel ist die vulgär-populistische Verbreitung einer „Astrologie“ durch die sensationsgierigen Massenmedien, die nicht diesen ehrwürdigen Namen verdient. Es ist daher keinesfalls empfehlenswert, sich an den Medien zu orientieren.


Ein drittes Problem liegt an der vollständig fehlenden Astrosophie, so der Fachbegriff. Sie führt den erkenntnisbedürftigen Adepten in die zum tiefen Verständnis notwendige Philosophie ein. Ihr Fehlen wird durch dogmatische „Lehren“ ersetzt, wie das stupide Auswendiglernen der Bedeutungen der Tierkreiszeichen in „Kaufhausbüchern“, die nicht zu einem tiefgründigen Verständnis ihrer phänomenologischen Tatsachen führen.


Ein letztes Übel liegt am Menschen selbst, der naiv dem plaudernden Kaffeeklatsch und den reißerischen Thekenreden der Medien sowie der Hobbyastrologen Glauben schenkt, und auf diese Weise sich seine Meinung (ver)bildet. Heute will man schnell etwas konsumieren, man will hier mal schnell etwas genießen und dort etwas verwöhnt werden. Für eine philosophische Tiefgründigkeit und Ernsthaftigkeit hat das Konsumentendasein keinen Platz. Es entstehen bestenfalls Hobbyastrologen, die ein paar „Kaufhausbücher“ gelesen haben, die ihrer Leichtgläubigkeit gekonnt den suggestiven Anschein der Seriösität vermitteln. - Astrologie ist ferner denn je.



Johannes von Bulthaupt


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