Archetypen im Traum

K

~Kaji~

Guest
Hallo,

so, gleich noch ein Thema, diesmal stelle ich es gleich hier rein...

Wer weiß etwas darüber? Wer hat sich damit schon beschäftigt? Wer arbeitet mit solchen Träumen?

Bin vor kurzem in einem Buch auf dieses Thema gestoßen und ENDLICH konnten mir einige Fragen diesbezüglich beantwortet werden. Ich versuche es mal kurz zusammenzufassen, wie ich es bisher verstanden habe:

Es gibt mehrere Traumebenen. Meist bewegen wir uns im Traum an der Grenze des Unbewußten - dort wo das alltägliche verarbeitet wird. Das, was zugelassen werden kann. Etc.

Es kann aber auch in die Tiefe gehen, d.h. in den Träumen sinken wir dann ins kollektive Unbewußte und begegnen den Archetypen. Das geschieht scheinbar eher selten (?), da meist bestimmte Dinge im Wege stehen, die zuerst be-/vearbeitet werden müssen. Also um in die Tiefe zu gelangen, muß der Weg relativ frei sein.

Diese Träume, in denen Archetypen auftauchen, sind gekennzeichnet durch eine tiefe Symbolik, einer starken emotionalen Reaktion auf den Traum (was oft noch sehr lange über den Tag zu spüren ist) und dem Gefühl, daß man unbedingt die Bedeutung erfassen muß, da etwas ganz wichtiges geschehen ist. Auch haben diese Träume wenig mit dem Alltag zu tun (ist jetzt meine Interpretation oder Beobachtung) - man kann sich nicht erklären, warum ausgerechnet solche seltsamen Dinge im Traum auftauchen, die abseits vom eigentlichen Leben stehen. Die Personen sind nicht bekannt, stattdessen tauchen "Märchenfiguren" auf - die Hexe, der alte Weise, ein Priester, eine Gottheit, Elfen, etc.

Wie geht man nun mit diesen Träumen um? Wie kann man die Botschaft leben, herausfinden? Denn so, wie ich es verstanden habe, wird oder kann durch solche Träume sehr viel innere (psychische) Energie freigesetzt werden, welche positive Impulse und Veränderungen bewirken kann. D.h. schafft man es - überhaupt die ganzen Träume - zu verstehen, sind sie tatsächlich Wegweiser. Zeigen, was nicht stimmt, zeigen, was man kann, zeigen was man sich ersehnt, zeigen den eigenen innersten Kern von sich selbst.

Wem fällt dazu was ein? Habe ich es richtig begriffen, daß die allgemeinen nächtlichen Träume eher aus dem "Ich-Bereich" und die archetypischen Träume aus dem Selbst stammen???

Kaji
 
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Hallo Kaji!

Ich werde mal meinen "Senf" dazu abgeben. ;)

Es gibt mehrere Traumebenen. Meist bewegen wir uns im Traum an der Grenze des Unbewußten - dort wo das alltägliche verarbeitet wird. Das, was zugelassen werden kann. Etc.

Was ist denn die Grenze des Unterbewusstseins? Rein theoretisch wäre das doch zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein. Wenn dem dann so ist, dann würden sich ja bewusste Gedanken ins Unterbewusstsein mit einschleichen. Da aber, wenn man schläft, im allgemeinen das Bewusstsein ausgeschaltet ist, ist das irgendwie schlecht möglich. Möglich ist es in dem Moment, wo man Wachträume hat, was in Meditationen ja öfter mal vorkommt oder im Schlaf, wenn man noch halbwach ist bzw noch nicht ganz eingeschlafen ist.

Es kann aber auch in die Tiefe gehen, d.h. in den Träumen sinken wir dann ins kollektive Unbewußte und begegnen den Archetypen. Das geschieht scheinbar eher selten (?), da meist bestimmte Dinge im Wege stehen, die zuerst be-/vearbeitet werden müssen. Also um in die Tiefe zu gelangen, muß der Weg relativ frei sein.

Meiner Ansicht nach kommt jeder Traum aus dem Unterbewusstsein, ob nun tief oder nicht tief und kollektive Archetypen kann man in jeder Traumphase antreffen. Es kommt hier mehr auf den Träumer drauf an, bzw auf das Unterbewusstsein des Träumers, wie er die Dinge umsetzt. Das Unterbewusstsein nutzt alle ihm zur verfügung stehenden Mittel um dem Träumer zu zeigen, wo was nicht stimmt. Und wegen dem be-/verarbeiten... gerade dann, wenn man dabei ist etwas zu ver-arbeiten, hilft einem das Unterbewusstsein durch die Träume enorm diese Dinge zu be-arbeiten. Wenn man bereits alles ver- bzw bearbeitet hat, dann besteht ja kein Grund mehr für das Unterbewusstsein, es nochmal hochzuholen.

Diese Träume, in denen Archetypen auftauchen, sind gekennzeichnet durch eine tiefe Symbolik, einer starken emotionalen Reaktion auf den Traum (was oft noch sehr lange über den Tag zu spüren ist) und dem Gefühl, daß man unbedingt die Bedeutung erfassen muß, da etwas ganz wichtiges geschehen ist.

Was durchaus bei Träumen ohne Archetypen der Fall sein kann und oftmals auch ist. (eigene Erfahrung)

Auch haben diese Träume wenig mit dem Alltag zu tun (ist jetzt meine Interpretation oder Beobachtung) - man kann sich nicht erklären, warum ausgerechnet solche seltsamen Dinge im Traum auftauchen, die abseits vom eigentlichen Leben stehen. Die Personen sind nicht bekannt, stattdessen tauchen "Märchenfiguren" auf - die Hexe, der alte Weise, ein Priester, eine Gottheit, Elfen, etc.

Warum sollen sie nichts mit dem Alltag zu tun haben? Wenn ich z.B. streit mit einer Nachbarin hatte, dann kann ich das im Traum schonmal so umsetzen, dass ich eine Hexe sehe. Es gibt ja die normalen Alltagsträume, in denen man die alltäglichen Dinge, die geschehen verarbeitet, dann gibt es Träume, die nicht viel zu sagen haben, weil das Unterbewusstsein einfach mal ein wenig aussortiert, was wichtig ist und was nicht und dann gibt es noch die Träume, die sich mit dem Inneren des Träumers beschäftigen, die Entwicklungsschritte aufzeigen oder Hindernisse. In allen Kategorien können Archetypen auftreten. (wieder eigene Erfahrung)

Wie geht man nun mit diesen Träumen um? Wie kann man die Botschaft leben, herausfinden? Denn so, wie ich es verstanden habe, wird oder kann durch solche Träume sehr viel innere (psychische) Energie freigesetzt werden, welche positive Impulse und Veränderungen bewirken kann. D.h. schafft man es - überhaupt die ganzen Träume - zu verstehen, sind sie tatsächlich Wegweiser. Zeigen, was nicht stimmt, zeigen, was man kann, zeigen was man sich ersehnt, zeigen den eigenen innersten Kern von sich selbst.

Ja, genau... das Unterbewusstsein bekommt am Tage sehr viel mehr mit, als das normale Bewusstsein. Das Bewusstsein ist im Grunde wie die Spitze eines Eisberges. Das, was aus dem Wasser ragt. Das Unterbewusstsein ist hingegen wie das, was vom Eisberg unter dem Wasser ist. Erst durch den Traum wird dem Menschen vieles klar. Selber deuten kann man sie schon, wenn man es versteht, symbolisch bzw metapher zu denken. Aber nicht jeder ist dazu in der Lage. Hauptsächlich weil man sich selbst gegenüber nicht neutral genug ist. Träume haben sehr viel innere Energie und sie können in der Tat, wenn man sie korrekt deutet, positive Impulse geben, die dann zur Veränderung des Ichs führen. :)

Wem fällt dazu was ein? Habe ich es richtig begriffen, daß die allgemeinen nächtlichen Träume eher aus dem "Ich-Bereich" und die archetypischen Träume aus dem Selbst stammen???

Hier kommt es vielfach auch darauf an, in wie weit der Träumer sich bereits mit seinem Leben, mit sich selbst beschäftigt hat. Je mehr man mit sich selbst in Kontakt kommt, desto eher hat man auch eine Verbindung zu seinem Selbst. Ein Mensch, der sich noch nicht mit seinem Inneren bzw seinem Unterbewusstsein beschäftigt hat, der wird eher Träume aus dem Ich Bereich haben. Die Seele sucht Möglichkeiten und Wege um sich der Persönlichkeit mitzuteilen und wenn der Träumer sich wenig um seine Träume kümmert, dann wird die Seele einen anderen Weg finden müssen. Beschäftigt sich der Träumer aber intensiv mit seinen Träumen, dann nutzt die Seele diese Möglichkeit und der Träumer wird dann immer intensivere Träume haben.

So... das waren so meine Gedanken und meine Meinung dazu. Es sind eigene Erfahrungen, die ich im Laufe der Jahre gemacht habe und die ich persönlich so als richtig empfinde. Ich bin aber gerne bereit, auch andere Meinungen zu akzeptieren. Ich bin offen für alles und schon ganz gespannt, ob sich hier noch jemand meldet. ;)

Liebe Grüße
Nordluchs
 
Hallo Nordluchs,

Hallo Kaji!

Ich werde mal meinen "Senf" dazu abgeben. ;)

*freu* :)
:)

Was ist denn die Grenze des Unterbewusstseins? Rein theoretisch wäre das doch zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein. Wenn dem dann so ist, dann würden sich ja bewusste Gedanken ins Unterbewusstsein mit einschleichen. Da aber, wenn man schläft, im allgemeinen das Bewusstsein ausgeschaltet ist, ist das irgendwie schlecht möglich. Möglich ist es in dem Moment, wo man Wachträume hat, was in Meditationen ja öfter mal vorkommt oder im Schlaf, wenn man noch halbwach ist bzw noch nicht ganz eingeschlafen ist.

Mit Grenze der Unterbewußten meinte ich - den Rand. Vielleicht ist das eine bessere Bezeichnung. Da im Unterbewußtsein ja alles gespeichert wird, gibt es mehrere Bereiche: Dinge, an die wir uns ganz leicht erinnern können, die vielleicht gestern grad passiert sind. Dann gibt es Dinge, die weiter zurückliegen, vielleicht aus der Schulzeit. Die sind schon etwas verborgener, tiefer abgesunken, vergessen. Das kann vielleicht alles erinnert werden, wenn man sich z.B. Fotos aus dieser Zeit ansieht. Plötzlich tauchen die Erlebnisse wieder auf.
Dann gibt es abgespeicherte Sachen, die so weit und tief versteckt sind, daß man da gar nicht mehr ran kommt. Sozusagen ein Schutzreflex. Die eigenen Erlebnisse werden in die hinterste Ecke geschoben...
Und hinter all dem ganzen, liegt dann der Bereich des "kollektiven Unbewußten", d.h. ganz, ganz alte Sachen/Dinge (zumindest reime ich es mir momentan so zusammen, bin mir noch nicht ganz klar, was das kollektive Unbewußte nun eigentlich ausmacht), das das "allgemein menschliche", die Evoltuion (?) gespeichert hat.

Mit Grenze meinte ich also den ersten Bereich. Den, der am einfachsten zugänglich ist. Von dort kann man immer tiefer tauchen. Vielleicht auch vergleichbar mit Hypbose. Es gibt leichte Zustände der Hypnose, wo man nicht unbedingt in der Tiefe weilt, und es gibt tiefe Zustände, wo man ganz weit weg ist. Oder auch Meditationserlebnisse. Sie können sich "am Rande" bewegen, oder sie können in die Tiefe gehen. Ja, also Rand/Grenze = Oberfläche. Die Wellen eines Sees. Und dann kommen die Schichten in die Tiefe...


Meiner Ansicht nach kommt jeder Traum aus dem Unterbewusstsein, ob nun tief oder nicht tief und kollektive Archetypen kann man in jeder Traumphase antreffen.

Ja, das stimmt. Zumindest nachdem, was ich las, läßt sich jeder Traum auf Archetypen zurückführen. Meine eigenen habe ich bisher auf diese Weise nich nicht analysiert.

Es kommt hier mehr auf den Träumer drauf an, bzw auf das Unterbewusstsein des Träumers, wie er die Dinge umsetzt. Das Unterbewusstsein nutzt alle ihm zur verfügung stehenden Mittel um dem Träumer zu zeigen, wo was nicht stimmt. Und wegen dem be-/verarbeiten... gerade dann, wenn man dabei ist etwas zu ver-arbeiten, hilft einem das Unterbewusstsein durch die Träume enorm diese Dinge zu be-arbeiten. Wenn man bereits alles ver- bzw bearbeitet hat, dann besteht ja kein Grund mehr für das Unterbewusstsein, es nochmal hochzuholen.

Ja, stimmt auch. Dann hören bestimmte Träume auf. Dann kommt vielleicht/wahrscheinlich ein an anderes Thema an die Reihe.
Mein Problem ist momentan, wie komme ich an die Botschaft des Traumes? Ich träume so viel, und weiß auch, daß es sehr wichtig ist, da in den Träumen sehr viel enthalten ist. Aber ich komme nicht wirklich ran, stelle mich scheinbar einfach zu blöd an.


Was durchaus bei Träumen ohne Archetypen der Fall sein kann und oftmals auch ist. (eigene Erfahrung)

Ja, gerade die Träume "ohne" Archetypen, zeigen ja in erster Linie, was das Problem ist. Die "archetypischen" (oder Träume aus der Tiefe des Sees) zeigen etwas anderes - meiner Meinung nach. Eher etwas, was - wie soll ich sagen, ohne das es blöd klingt? - "größeres" oder umfassenderes. Weniger ein momentanes Problem, eher vielleicht etwas, was mit Selbstverwirklichung, Lebensaufgabe, Seele zu tun hat. (das tun die anderen Träume auch auf ihre Weise, doch es gibt diese ganz speziellen, die einfach anders wirken).


Warum sollen sie nichts mit dem Alltag zu tun haben? Wenn ich z.B. streit mit einer Nachbarin hatte, dann kann ich das im Traum schonmal so umsetzen, dass ich eine Hexe sehe. Es gibt ja die normalen Alltagsträume, in denen man die alltäglichen Dinge, die geschehen verarbeitet, dann gibt es Träume, die nicht viel zu sagen haben, weil das Unterbewusstsein einfach mal ein wenig aussortiert, was wichtig ist und was nicht und dann gibt es noch die Träume, die sich mit dem Inneren des Träumers beschäftigen, die Entwicklungsschritte aufzeigen oder Hindernisse. In allen Kategorien können Archetypen auftreten. (wieder eigene Erfahrung)


Ja, dem würde ich so auch zustimmen. Ich denke, daß was Du mit "die sich mit dem Inneren des Träumers beschäftigen" ist das, was ich als "archetypischen Traum" bezeichne. (aber ja, diese Archetypen können auch in "gewöhnlichen" Träumen auftauchen. Oder anders rum, hinter den Personen, die man aus dem normalen Leben kennt, kann sich auch ein Archetyp verbergen). - Vielleicht ist es das. Es geht um das eigene Innere, man berührt das eigene Innere, den eigenen Kern und ist davon dann tief berührt und beflügelt, wenn das geschieht. Sozusagen hat man es dann geschafft, den seelischen (?) Teil von sich zu berühren, der unberührter von den Alltagsproblemen ist.


Ja, genau... das Unterbewusstsein bekommt am Tage sehr viel mehr mit, als das normale Bewusstsein. Das Bewusstsein ist im Grunde wie die Spitze eines Eisberges. Das, was aus dem Wasser ragt. Das Unterbewusstsein ist hingegen wie das, was vom Eisberg unter dem Wasser ist. Erst durch den Traum wird dem Menschen vieles klar. Selber deuten kann man sie schon, wenn man es versteht, symbolisch bzw metapher zu denken. Aber nicht jeder ist dazu in der Lage. Hauptsächlich weil man sich selbst gegenüber nicht neutral genug ist. Träume haben sehr viel innere Energie und sie können in der Tat, wenn man sie korrekt deutet, positive Impulse geben, die dann zur Veränderung des Ichs führen. :)

Ja!! Wenn man sie versteht :( . Ich habe viele Träume, die ich absolut nicht verstehe, wo ich aber weiß, daß sie wichtig sind. Und sie beschäftigen mich auch schon seit Jahren. Scheinbar, weil ich sie noch nicht "lösen" oder "leben" konnte. Ich habe nur keine Ahnung, wie ich mich dazu kriege, sie zu verstehen. Oder ich wüßte vielleicht schon, doch habe mich da selbst blockiert, weil ich diese Übungen immer als "schwachsinnig" empfand (z.B. mit den Träumen reden, sie aufmalen, den Traum fragen, was er sagen wollte, Assoziationen aufschreiben...). Naja, wenn ich diese Arbeit scheue, werde ich wohl auch nicht belohnt werden :) .



Hier kommt es vielfach auch darauf an, in wie weit der Träumer sich bereits mit seinem Leben, mit sich selbst beschäftigt hat. Je mehr man mit sich selbst in Kontakt kommt, desto eher hat man auch eine Verbindung zu seinem Selbst. Ein Mensch, der sich noch nicht mit seinem Inneren bzw seinem Unterbewusstsein beschäftigt hat, der wird eher Träume aus dem Ich Bereich haben. Die Seele sucht Möglichkeiten und Wege um sich der Persönlichkeit mitzuteilen und wenn der Träumer sich wenig um seine Träume kümmert, dann wird die Seele einen anderen Weg finden müssen. Beschäftigt sich der Träumer aber intensiv mit seinen Träumen, dann nutzt die Seele diese Möglichkeit und der Träumer wird dann immer intensivere Träume haben.

Ja, das kann ich so auch bestätigen. Und das ist unwahrscheinlich schön und kraftvoll! Für mich sind das jedenfalls ganz große Schätze!

So... das waren so meine Gedanken und meine Meinung dazu. Es sind eigene Erfahrungen, die ich im Laufe der Jahre gemacht habe und die ich persönlich so als richtig empfinde. Ich bin aber gerne bereit, auch andere Meinungen zu akzeptieren. Ich bin offen für alles und schon ganz gespannt, ob sich hier noch jemand meldet. ;)

Hm, mal schauen. Ich vermute fast, daß sich eher weniger Leute melden werden. Denn irgendwie ist das ein Phänomen, daß sich trotz Spiritualität und Esoterik, so wenige richtig intensiv mit Träumen beschäftigen (oder vielleicht auch nicht darüber reden möchten, kann auch sein). Zumindest kam oft die Antwort, wenn ich mal nachfragte: Träume sind nicht so wichtig... Dabei können sie so viel zeigen.

Was mir noch etwas unklar ist, sind Träume, die so abgefahren sind, daß man sie eigentlich fast gar nicht beschreiben kann. Solch einen Traum hatte ich vor kurzem. Es ging darum, daß eine Gruppe durch das Weltall flog. Und es war unglaublich, die ganzen Sterne zu sehen! Dann flogen sie durch ein Wurmloch oder ein schwarzes Loch. Und was darin abging, kann ich wirklich nicht beschreiben. Es waren ganz viele Farben, ganz viele Sterne - es wurde irgendwie richtig "abstrakt", keine Ahnung, wie ich es sonst nennen soll. Doch es war unglaublich faszinierend, sowas habe ich echt noch nicht erlebt. Oder zumindest sehr selten. Dreidimensional, farbintensiv, alles neu und unverständlich, aber nicht beängstigend... Irgendwann landete die Gruppe dann auf einem anderen Planeten. War auch sehr spannend, wie es dort aussah und was für Lebewesen es dort gab. Auch diese kann ich wieder überhaupt nicht beschreiben. Irgendwas rundes, durchsichtiges, an eine Qualle erinnernd, gelb leuchtend - doch diese Beschreibungen treffen es bei weitem nicht.

Da stellen sich mir zwei Fragen: was sind das für Träume? Stellen sie unbewußtes Neuland dar? Was erstmal so fremd und anders erscheint, daß es noch nicht übertragen werden kann?

Dann: im Traum war ich Beobachter, also nicht wirklich daran beteiligt. Was sagt das eigentlich aus? Wenn man den "Beobachterposten" einnimmt? Solche Träume gibt es ja auch dann und wann. Man ist zwar "da" und schaut wie ein Geist sich alles an/erlebt es mit, ist aber nicht in den Szenen beteiligt.

Viele Grüße,
Kaji
 
Das Thema hier ist Archetypen und ich behaupte mal, die haben ihren Anfang nicht einmal im menschlichen Denken.

Denken und Träumen ist nämlich keine menschliche Erfindung und das Wort "Archetypen" drückt dies auch aus.

Was wir nämlich meist nicht beachten: Es bedarf keines Denkens um Gefühle zu haben, es bedarf auch keiner bewussten Gefühle um Gedanken zu haben.
Fühlen und Denken sind zwei Wege der Wahrnehmung unserer Innen- und Außenwelt.
Beide benutzen das Hirn und beide benutzen auch die Hormone, nur nicht mit gleicher Priorität.

Archetypisch sind Symbole und Symbole sind Reize (Sinneswahrnehmungen) welche etwas bedeuten.
Ein Symbol, das offensichtlich ein Symbol ist, aber keiner weiß was es bedeuten soll, ob es einen anderen Sinn und Zweck hat, eine mechanische Funktion, oder ob es uns etwas sagen will, so ein Symbol ist ein Fall für den Geheimdienst und die Polizei. Und die Ufologen oder auch Verschwörungsfanatiker (heißen die so?)

Wie beispielsweise Kornkreise, die Megalithen auf den Osterinseln, und es gibt weitere solche Phänomene.




Archaisch an den Archetypen ist ihre Botschaft, welche bereits vor der Mensch wusste, dass man quasseln kann, mit eindeutigen Verhalten beantwortet wurden, z.B. hat der Reiz von etwas langem, dünnen, das sich bewegt einen erschreckenden Effekt für sehr viele Tiere.

Ebenso sind Farbkombinationen wie Rot-Schwarz oder Gelb-Schwarz aber auch Kontrastfarben aller Art weniger dazu gedacht, die Erde bunt zu gestalten, als mehr dazu, mögliche Feinde von weit her zu erschrecken, Konkurrenten auszustechen, zu übertrumpfen.


Manche Archetypen sind lokal, knallig und greifbar
Andere sind eher klimatisch, bestimmend, unausweichlich

Und alle haben im praktischen Alltag einen sehr direkten Hintergrund, welcher aber gelegentlich nicht mehr in der Mode ist, aus dem Gebrauch gekommen und vergessen gegangen, wodurch die Symbolik etwas Geheimnisvolles und kryptisches bekommt, da das Unbewusste diese Inhalte noch kennt, aber das Alltagsdenken keinen Schimmer mehr davon hat.

Ganz ähnlich: Wenn Dir Dein Papa heute ein Spielzeug zeigt, mit dem Du als Dreijähriger oft und tagelang gespielt hast, dem Du aus dem Fenster nach gesprungen wärst, kurz: Damals war es die Welt für Dich. Wenn Du diesem Spielzeug heute begegnest, hast Du keine Beziehung mehr dazu, vielleicht reizt Dich der Anblick und ärgerst Dich darüber.
Nun ist statt dem Papa der Traum, welcher Dir dieses Spielzeug darstellt und damit die Wendung ausdrücken will: "Was Dir die ganze Welt bedeutet".
Sagen wir es ist ein Kreisel, der Musik macht, wenn man ihn richtig bedient.

Nun kommt dieser Kreisel in einem Traum vor und ohne nachsehen : Kreis: steht auch für den Erdkreis! Dann als Kreisel, hast Du Einfluss darauf, es ist die Welt die Du beeinflussen kannst.
Der Archetyp funktioniert gut auch in der Individualgeschichte.


Was der Kreisel für einen Schimpansen bedeutet müssen wir diesen fragen. Schimpansen können "reden" lernen etwa wie Dreijährige Kinder, nur haben sie die Mundmotorik dazu nicht, aber sie können Computertastaturen bedienen und das tun sie auch mit Freude, wenn man sie ihnen zeigt.
Leider wurde der Versuch noch nicht gemacht und ich habe keine Schimpansen, aber vielleicht würde das MPI mal mit seinen Tieren einen Versuch unternehmen, zur Klärung der Bedeutung der Archetypen in tierischem Bewusstsein.

Oh, Verzeihung, hier lesen ja keine Tiere gggg, wie gut dass ich als Tier schreiben gelernt habe!
 
Es gibt eine madegassische Meerkatzenart (in der oberen Hälfte (2x runterscrollen) am rechten Rand auf das Bild klicken für die Grossaufnahme lohnt sich), die haben wunderbar lange Schwänze, schwarz weiss quergestreift, für sie ein 5. Fortbewegungsorgan und ein Signal für ihre Angehörigen. Die hier sind nur mit "Meerkatzen" angeschrieben, leider habe ich die genaue zoologische Bezeichnung gerade nicht zur Hand, dafür weiß ich aber, dass diese Tiere auch recht weite Strecken auf zwei Beinen zurücklegen, wenn sie Früchte in den Wald tragen,wo sie sich vor Feinden sicherer fühlen.
Der Wald ist einerseits unheimlich, anderseits findet man auch Schutz darin, die Ambivalenz der Archetypen ist auffallend groß, es gibt fast keine nur posi- oder negativen.

Auffallend an diesen Meerkatzen ist, dass sie eine Sprache mit über hundert Wörtern haben und die ist regional verschieden (vermutlich wegen der Aussprache).
Die Wörter, welche sie benützen bezeichnen Futterquellen, Futterarten und vor allem Warnungen, hauptsächlich vor Fressfeinden wir Adlern und Schlangen oder auch raubkatzen, aber in ihren Ausbreitungsgebieten gibt es nicht viele Raubkatzen so weit ich weiß.


Aber diese Symbole der Meerkatzen sind bereits sehr spezifisch, gegenüber den Färbungen mancher Schlangen und Insekten oder auch Fische und Vögel.
Bei den Meerestieren hat die Kraake die Fähigkeit, ihren Körper rasanter und heftiger zu verfärben als ein Chamäleon.
Kalmare haben eine Kommunikation, welche auch Menschen zim Teil verstehen können, denn man sieht, ob das Verhalten eher freundlich oder eher drohend wirkt, das erkennen wir zumeist auch an anderen Tieren, wie Hunden oder Katzen.
So weit sie nicht raffiniert genug sind, uns was vorzumachen.


Das Farbenspiel der Kalmare füllt einen Film für sich, zusammen mit anderen Verhalten.
Die Intelligenz dieser Mollusken wird hoch eingeschätzt, höher als jene vieler Herdentiere bei den Säugern.


Aber nicht nur Verhalten sind Archetypen, sondern Tierarten und fast jeder Gegenstand hat auch einen archetypischen Hintergrund, rein dadurch dass er eine Form, eine Funktion und andere sinnliche Eigenschaften hat wie Geruch, Geschmack, Laut, Farbe oder kann hart/weich sein.

Darum hat beispielsweise der Ayatholla das Anbieten von Gurken und Tomaten im gleichen Gestell verboten, weil Gurken und Tomaten zusammen den Geschlechtsakt darstellten, da der Ayatholla in Gurken das männliche Glied dargestellt sieht und in Tomaten sieht er ein Symbol der Weiblichkeit.
Da hätte vielleicht Sigmund Freud sich an den Kopf gegriffen ob so rigoros symbolschwangerer Gesetzgebung.

Wenn wir mit dem Wortlaut eines Traumes keinen Sinn zusammen bringen, können die Symbole oft Klarheit schaffen, aber wenn der Wortlaut einen klaren Sinn ergibt, können die Symbole etwas ganz anderes sagen, vielleicht das Gegenteil, und gerade da wird es interessant, denn da sehen wir, wo sich der Träumer auf etwas konzentriert, das für ihn gar nicht die Hauptsache ist.
Oder wo er sich bewusst was vormacht, was unbewusst ganz anders aussieht.
 
Hallo ~Kaji~,

Hm, mal schauen. Ich vermute fast, daß sich eher weniger Leute melden werden. Denn irgendwie ist das ein Phänomen, daß sich trotz Spiritualität und Esoterik, so wenige richtig intensiv mit Träumen beschäftigen (oder vielleicht auch nicht darüber reden möchten, kann auch sein). Zumindest kam oft die Antwort, wenn ich mal nachfragte: Träume sind nicht so wichtig... Dabei können sie so viel zeigen.

Was mir noch etwas unklar ist, sind Träume, die so abgefahren sind, daß man sie eigentlich fast gar nicht beschreiben kann. Solch einen Traum hatte ich vor kurzem. Es ging darum, daß eine Gruppe durch das Weltall flog. Und es war unglaublich, die ganzen Sterne zu sehen! Dann flogen sie durch ein Wurmloch oder ein schwarzes Loch. Und was darin abging, kann ich wirklich nicht beschreiben. Es waren ganz viele Farben, ganz viele Sterne - es wurde irgendwie richtig "abstrakt", keine Ahnung, wie ich es sonst nennen soll. Doch es war unglaublich faszinierend, sowas habe ich echt noch nicht erlebt. Oder zumindest sehr selten. Dreidimensional, farbintensiv, alles neu und unverständlich, aber nicht beängstigend... Irgendwann landete die Gruppe dann auf einem anderen Planeten. War auch sehr spannend, wie es dort aussah und was für Lebewesen es dort gab. Auch diese kann ich wieder überhaupt nicht beschreiben. Irgendwas rundes, durchsichtiges, an eine Qualle erinnernd, gelb leuchtend - doch diese Beschreibungen treffen es bei weitem nicht.
Da stellen sich mir zwei Fragen: was sind das für Träume? Stellen sie unbewußtes Neuland dar? Was erstmal so fremd und anders erscheint, daß es noch nicht übertragen werden kann?

Alles was es in Träumen zu sehen gibt ist in irgendeiner weise
existent. Ob du es jetzt andere Welten nennst oder erweiterte Wahrnehmung dieser Welt.

Noch nicht übertragen werde kann?

Es wurde dir übertragen.
Also wird sich der Sinn für dich speziell irgendwann einmal offenbaren.
Bei solcher Art von Träumen ist es immer, eigentlich bei jeder Art von Träumen, der zeitlicher Faktor der uns die Bedeutung der Träume vermittelt.

...es wurde irgendwie richtig "abstrakt", keine Ahnung, wie ich es sonst nennen soll.

Wenn du darüber nachdenkst, wie wir unsere Welt wahrnehmen, das Sehen mit unseren unterentwickelten Seh-Sinn- :clown:
Ist das die Wirklichkeit?
Vielleicht decken unsere Träume in Abstrakten, so wie es Maler malen, eine gewissen Bandbreite ab. Eine Bandbreite die in andere Dimensionen der Wahrnehmung führt, die tiefer geht im Verstehen und sehen.

Dann: im Traum war ich Beobachter, also nicht wirklich daran beteiligt. Was sagt das eigentlich aus? Wenn man den "Beobachterposten" einnimmt? Solche Träume gibt es ja auch dann und wann. Man ist zwar "da" und schaut wie ein Geist sich alles an/erlebt es mit, ist aber nicht in den Szenen beteiligt.

Viele Grüße,
Kaji

Als Beobachter im Traum ist auch ein Archetypus: Alte Weise Frau oder
Väterlicher Freud, in diesen Traum anwesend.
Dir wird etwas gezeigt, was dir deine Geistführung empfiehlt, für eine Situation, an der du gerade arbeitest oder die du verdrängst hast, jetzt aber an der Zeit ist, dieses aufzuarbeiten, bzw, erste Schritte in die RIchtung dazu.

LG
MaTrixx
 
Hallo Kaji!

Mit Grenze der Unterbewußten meinte ich - den Rand. Vielleicht ist das eine bessere Bezeichnung. Da im Unterbewußtsein ja alles gespeichert wird, gibt es mehrere Bereiche: Dinge, an die wir uns ganz leicht erinnern können, die vielleicht gestern grad passiert sind. Dann gibt es Dinge, die weiter zurückliegen, vielleicht aus der Schulzeit. Die sind schon etwas verborgener, tiefer abgesunken, vergessen. Das kann vielleicht alles erinnert werden, wenn man sich z.B. Fotos aus dieser Zeit ansieht. Plötzlich tauchen die Erlebnisse wieder auf.
Dann gibt es abgespeicherte Sachen, die so weit und tief versteckt sind, daß man da gar nicht mehr ran kommt. Sozusagen ein Schutzreflex. Die eigenen Erlebnisse werden in die hinterste Ecke geschoben...
Und hinter all dem ganzen, liegt dann der Bereich des "kollektiven Unbewußten", d.h. ganz, ganz alte Sachen/Dinge (zumindest reime ich es mir momentan so zusammen, bin mir noch nicht ganz klar, was das kollektive Unbewußte nun eigentlich ausmacht), das das "allgemein menschliche", die Evoltuion (?) gespeichert hat.

Mit Grenze meinte ich also den ersten Bereich. Den, der am einfachsten zugänglich ist. Von dort kann man immer tiefer tauchen. Vielleicht auch vergleichbar mit Hypbose. Es gibt leichte Zustände der Hypnose, wo man nicht unbedingt in der Tiefe weilt, und es gibt tiefe Zustände, wo man ganz weit weg ist. Oder auch Meditationserlebnisse. Sie können sich "am Rande" bewegen, oder sie können in die Tiefe gehen. Ja, also Rand/Grenze = Oberfläche. Die Wellen eines Sees. Und dann kommen die Schichten in die Tiefe...

Ja, das hört sich dann doch schon etwas besser an und so kann man es auch besser verstehen, was du mit dem "kollektiven Unterbewusstsein" meinst. Obwohl ich schon der Meinung bin, dass man das Unterbewusstsein nicht mit so eine Art "Schubladen-System" vergleichen kann. In dieser Schublade liegt die Erinnerung und in der nächsten liegt dann wieder eine ältere Erinnerung usw. Vielfach vermischt sich das ganze, so dass man dann auch schonmal Träume hat, wo von jedem etwas vorkommt.

Sehr interessant sind natürlich die Träume, die in die Tiefe gehen. Wenn man Morgens aufwacht, dann spürt man es irgendwie, ob der Traum aus der Tiefe kommt oder nicht und je mehr man sich mit sich selbst beschäftigt, desto mehr Träume bekommt man aus den tieferen Schichten. Man fängt ja erstmal klein an, wenn man Probleme hat und arbeitet sich dann Stück für Stück vor und dringt somit dann immer tiefer in sich hinein.

Das kollektive Unterbewusstsein ist ein unbewusstes Wissen, was sich im laufe der Menschheit angesammelt hat und die Archetypen können da auch sehr vielfältig aussehen, so, wie VanTast es ja schon schön beschrieben hat.

Ja, stimmt auch. Dann hören bestimmte Träume auf. Dann kommt vielleicht/wahrscheinlich ein an anderes Thema an die Reihe.
Mein Problem ist momentan, wie komme ich an die Botschaft des Traumes? Ich träume so viel, und weiß auch, daß es sehr wichtig ist, da in den Träumen sehr viel enthalten ist. Aber ich komme nicht wirklich ran, stelle mich scheinbar einfach zu blöd an.

In solch einem Fall ist man zu verbissen dabei, den Traum zu deuten. Es ist dann so, als hätte man ein "Brett vor dem Kopf" Hilfreich wäre es da, wenn man sich zur Meditation hinsetzt und sich den Traum wärend der Meditation nochmal in den Kopf ruft. Nochmal durchlebt. Oftmals erfährt man dann Lösungen.

Ja, dem würde ich so auch zustimmen. Ich denke, daß was Du mit "die sich mit dem Inneren des Träumers beschäftigen" ist das, was ich als "archetypischen Traum" bezeichne. (aber ja, diese Archetypen können auch in "gewöhnlichen" Träumen auftauchen. Oder anders rum, hinter den Personen, die man aus dem normalen Leben kennt, kann sich auch ein Archetyp verbergen). - Vielleicht ist es das. Es geht um das eigene Innere, man berührt das eigene Innere, den eigenen Kern und ist davon dann tief berührt und beflügelt, wenn das geschieht. Sozusagen hat man es dann geschafft, den seelischen (?) Teil von sich zu berühren, der unberührter von den Alltagsproblemen ist.

Ich habe da gerade mal bei Wikipedia geschaut....

Es gibt eine begrenzte Anzahl von Archetypen, aber eine unbegrenzte Anzahl von archetypischen Bildern, die als Symbole erscheinen. Ein archetypisches Symbol zeichnet sich dadurch aus, dass es ein mehrdeutiges Gebilde ist, welches Assoziationen zu geistigen Ideen auslöst, also z.B. das Kind, der Krieger, der Wanderer, der Beschützer, der Heilsbringer, jung sein, alt sein, Armut, Angst, Früchte, Hausbau, Feuer und Brand, ein Fluss, ein See etc.

Wovon du schreibst sind wohl, so denke ich, die wenigen Archetypen. In etwa solche, wie die 22 Trumpfkarten im Tarot. Es gibt ja aber auch die archetypischen Bilder, von denen man immer sehr viele findet im Traum. VanTast hatte das ja auch schon angedeutet.

Ja!! Wenn man sie versteht :( . Ich habe viele Träume, die ich absolut nicht verstehe, wo ich aber weiß, daß sie wichtig sind. Und sie beschäftigen mich auch schon seit Jahren. Scheinbar, weil ich sie noch nicht "lösen" oder "leben" konnte. Ich habe nur keine Ahnung, wie ich mich dazu kriege, sie zu verstehen. Oder ich wüßte vielleicht schon, doch habe mich da selbst blockiert, weil ich diese Übungen immer als "schwachsinnig" empfand (z.B. mit den Träumen reden, sie aufmalen, den Traum fragen, was er sagen wollte, Assoziationen aufschreiben...). Naja, wenn ich diese Arbeit scheue, werde ich wohl auch nicht belohnt werden :) .

Man muss dann in der Bildersprache deuten. Sich quasi vorstellen, was diese Symbole einem mitteilen wollen. Träume ich von einem Baum z.B. dann stelle ich mir vor, was an dem so archetypisch ist... Nun... er hat seine Wurzeln in dem Boden und ist fest mit ihm verankert. Er ist standfest, voller Energie. Er atmet mit seinen Blättern die verbrauchte Luft ein und gibt Sauerstoffreiche Luft wieder ab. Er nimmt die Sonnenenergie in sich auf und leitet sie weiter in den Boden. Er lebt von dem, was ihm der Himmel und die Erde zur Verfügung stellen. Wenn man sich den Baum so anschaut, was er für einen bedeutet, dann kommt man meistens schon auf eine Lösung, auf die Lösung, was dieses Symbol einem nun sagen möchte.

Hm, mal schauen. Ich vermute fast, daß sich eher weniger Leute melden werden. Denn irgendwie ist das ein Phänomen, daß sich trotz Spiritualität und Esoterik, so wenige richtig intensiv mit Träumen beschäftigen (oder vielleicht auch nicht darüber reden möchten, kann auch sein). Zumindest kam oft die Antwort, wenn ich mal nachfragte: Träume sind nicht so wichtig... Dabei können sie so viel zeigen.

Das kommt auch darauf an, mit wem man zusammen ist. Ich kenne z.B. fast nur Leute, die meinen, Träume sind wichtig und haben einem viel zu sagen. Aber es gibt natürlich immer noch genug Menschen, die anderer Meinung sind.

Was mir noch etwas unklar ist, sind Träume, die so abgefahren sind, daß man sie eigentlich fast gar nicht beschreiben kann. Solch einen Traum hatte ich vor kurzem. Es ging darum, daß eine Gruppe durch das Weltall flog. Und es war unglaublich, die ganzen Sterne zu sehen! Dann flogen sie durch ein Wurmloch oder ein schwarzes Loch. Und was darin abging, kann ich wirklich nicht beschreiben. Es waren ganz viele Farben, ganz viele Sterne - es wurde irgendwie richtig "abstrakt", keine Ahnung, wie ich es sonst nennen soll. Doch es war unglaublich faszinierend, sowas habe ich echt noch nicht erlebt. Oder zumindest sehr selten. Dreidimensional, farbintensiv, alles neu und unverständlich, aber nicht beängstigend... Irgendwann landete die Gruppe dann auf einem anderen Planeten. War auch sehr spannend, wie es dort aussah und was für Lebewesen es dort gab. Auch diese kann ich wieder überhaupt nicht beschreiben. Irgendwas rundes, durchsichtiges, an eine Qualle erinnernd, gelb leuchtend - doch diese Beschreibungen treffen es bei weitem nicht.

Für mich hört sich das so an, wie eine Reise ins Unbewusste... Das schwarze Loch... die vielen Farben (=Emotionen) die sich in dir befinden. Aber es kann natürlich auch etwas ganz anderes bedeuten.

So total abgefahrene Träume, die man kaum beschreiben kann, könnten ja evtl die sogenannten Tiefenträume sein. Träume aus dem tiefen Unbewussten, von dem man ja noch nicht so viel zu sehen bekam und deswegen erscheinen sie einem fremd und merkwürdig.

Da stellen sich mir zwei Fragen: was sind das für Träume? Stellen sie unbewußtes Neuland dar? Was erstmal so fremd und anders erscheint, daß es noch nicht übertragen werden kann?

Ja, unbewusstes Neuland hört sich nicht schlecht an. Es kann aber auch sein, dass das Unterbewusstsein da auf Probleme hinweist, die man selber noch garnicht in sich entdeckt hat, was ja dann auch wieder unbewusstes Neuland ist. ;)

Dann: im Traum war ich Beobachter, also nicht wirklich daran beteiligt. Was sagt das eigentlich aus? Wenn man den "Beobachterposten" einnimmt? Solche Träume gibt es ja auch dann und wann. Man ist zwar "da" und schaut wie ein Geist sich alles an/erlebt es mit, ist aber nicht in den Szenen beteiligt.

Das sind Träume, wo man selbst nicht aktiv dran teilnimmt und die einem evtl darauf hinweisen, dass man seine Beobachterposition vielleicht mal aufgeben sollte und aktiv eingreifen müsste.

Liebe Grüße
Nordluchs
 
Wenn du darüber nachdenkst, wie wir unsere Welt wahrnehmen, das Sehen mit unseren unterentwickelten Seh-Sinn- :clown:
Ist das die Wirklichkeit?
Vielleicht decken unsere Träume in Abstrakten, so wie es Maler malen, eine gewissen Bandbreite ab. Eine Bandbreite die in andere Dimensionen der Wahrnehmung führt, die tiefer geht im Verstehen und sehen.

Sehr schön geschrieben, liebe Ute... wahrscheinlich faszinieren mich die Träume deswegen so. Ich finde nicht immer die passenden Worte um das zu beschreiben, was ich meine... um so schöner ist es dann, wenn man die Worte liest, die das ausdrücken, was ich darüber denke. :)

Liebe Grüße
Nordluchs
 
Das Thema ufert aus!

Wir haben eine ganze Menge Begriffe hier, welche unklar definiert sind und sowohl in der Sprache des Alltags als auch im Denken der Menschen selbst verschiedene Funktionen erfüllen bzw. Bedeutungen haben.

Wie verwendet man denn schon nur "Traum" ?

Der/die/das Traum.... ist der/die/das .... von dem ich immer geträumt habe (Wunschtraum) und gewöhnlich wird positiv bei Traum vorausgesetzt, denn vom Alptraumhaus das nach langem Suchen gefunden wird hört man höchst selten. Auch der Horrortraumpartner dürfte kaum als Kompliment gebraucht werden und mein Rechtschreibeprogramm unterstreicht dieses Konstrukt brav rot.

Archetypische Symbole spielen in allen Bewusstseinsebenen eine Rolle, was beispielsweise die Werbung gut ausnutzt, auch mit scheinbar zusammenhangslosen Hintergründen auf dem Bild oder hinter dem angebotenen Produkt.

Achtung, nachfolgende Betrachtungen sind weder wissenschaftlich belegbar noch aus wissenschaftlichen Arbeiten zitiert, es sind meine fantastischen Vorstellungen davon, wie Bewusstsein funktionieren könnte.

Das Bewusstsein hat eine riesige Bibliothek von Zusammenhängen, welche unter verschiedenen Umständen verschieden gemacht werden und ist damit ein Archiv mit unterschiedlichen Zugangsmethoden.

Ein Beispiel:
Fragen wir heute: "Nenne alles was fliegt"
bekommen wir vielleicht erst das Flugzeug, dann Vögel, dann Wolken, Satelliten, Raketen, Pfeile, Gedanken, Fliegen, fliegende Fische, Frisbeeteller und Federbälle, Bälle aller Art, Funksignale....
vieles physikalisch falsch, denn Funk fliegt so wenig wie Gedanken....​
Nun was will ich damit sagen:
Wir kennen diverse Zuordnungssysteme und das Zuordnungssystem ist bestimmend dafür, welche Gegenstände eine Gruppe bilden.
Keiner würde Gedanken zu den Flugzeugen ordnen und kaum einer den Funk zusammen mit fliegenden Fischen nennen.

Nervenzellen müssen so lange sie leben immer was tun, sonst gehen sie vermutlich ein, oder haben eine Panik davor.
Das kann man gut sehen, wenn das Gehör schlechter wird, dann senden die Sinneszellen, welche sonst von den Zellen in der Schnecke ihre Inputs bekommen nicht einfach Stille, sondern sie fangen selbsttätig an zu senden und der Effekt ist ein Tinnitus keine Krankheit sondern ein Symptom.

Nun, was hat das mit Träumen und mit Archetypen zu tun?

Träume sind sozusagen die Freizeitbeschäftigung des Hirns. Wie ein Computer, wenn der User sich zum Kaffee begibt, nach einiger Zeit mit dem Aufräumen anfängt, macht das das Hirn wohl auch.

So könnte man Träume als eine Art Tinnitus des schlafenden Bewusstseins sehen.
Aber das schlafende Bewusstsein ist nicht ohne Inputs, sonst könnte man gar nicht mehr erwachen, nein, das hat eigene Wecksysteme und zusätzlich auch Alarmgrenzen.
Wenn jemand im Tiefschlaf liegt, kann man ihm per Lautsprecher einen Jet starten lassen und der reagirt kaum. Vielleicht weil er "weiß", dass das ein Test ist und sich nicht lohnt dafür aufzuwachen, oder weil seine Wahrnehmung abgeschalten ist.

Dennoch haben Menschen, welche direkt aus dem Tiefschlaf geweckt wurden, oft Erinnerungen an Träume kurz davor. Am EEG kann man aber feststellen, dass zwischen Tiefschlaf und Wachzustand nicht genug Zeit war, für das erzählte Erlebnis.


Möglichkeit:
Die Traumregie zückt beim Aufwachen ein Buch aus der Bibliothek und sagt der Erinnerung: Hier lies das mal.

Genial: Die Zeit zu träumen wird eingespart, indem die Erinnerung den Zugang zu bestimmten Inhalten bekommt.
Das Tagesbewusstsein kann dann einfach lesen gehen und manchmal meint das Tagesbewusstsein: Da fehlt ein Teil, oder diese Szene ist zu viel, als dass ich das erzählen könnte.

Das bedeutet, manche Träume könnten gar nie geträumt worden sein, sondern entstehen im Moment des Erinnerns, weil die Regie genau gesagt hat, welche Inhalte vielleicht in genau oder ungefährer Reihenfolge unsere heutige Beschäftigung darstellen sollen, sofern wir nicht mit Arbeiten oder anderen Dingen befasst sind, welche unser Bewusstsein ganz in Anspruch nehmen.

Am besten wissen wir natürlich was wir lesen sollen, gleich nachdem wir den Auftrag bekommen haben, und sonst?
Kommts eben ein andermal.
 
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Hallo VanTast,

Archetypisch sind Symbole und Symbole sind Reize (Sinneswahrnehmungen) welche etwas bedeuten.

Das klingt gut. Werde ich mir merken. Auf den Traum übertragen: ich träume etwas, dieses Bild ist ein Symbol, welches einen Reiz auslöst, der etwas in mir bewirkt (ob nun bewußt oder unbewußt).



Und alle haben im praktischen Alltag einen sehr direkten Hintergrund, welcher aber gelegentlich nicht mehr in der Mode ist, aus dem Gebrauch gekommen und vergessen gegangen, wodurch die Symbolik etwas Geheimnisvolles und kryptisches bekommt, da das Unbewusste diese Inhalte noch kennt, aber das Alltagsdenken keinen Schimmer mehr davon hat.

Ja, das scheint leider so zu sein.


Archetypen und Tiere - wie sehen diese wohl aus?

Ich weiß nicht, ob ich Dich richtig verstanden habe, doch meinst Du, das Archetypische ist eine Art inneres Programm von uns, nach dem wir unser Leben ausrichten?

Kaji
 
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