Auch ich habe die Beobachtung gemacht, dass Sterbende in Agonie Visionen und Erlebnisse haben, die uns Lebenden die Nähe des Todes signalisieren.
Die Sterbenden berichten von Leuten, die im Zimmer sind, mit ihnen sprechen, sie anweisen und begleiten.
Meine Mutter schimpfte über die vielen Leute, die im Zimmer wären. Ich wußte damals nicht, wie ich damit umgehen sollte und habe versucht ihr klarzumachen, dass nur sie sie sieht. Das konnte sie nicht verstehen, denn für sie waren die Leute wirklich da. Am nächsten Tag klagte sie über den Krach, den die Leute machen, wenn sie Karten spielen. Ich fands teilweise ganz witzig, wie sie ihre Beobachtungen formulierte.
Aber je näher sie ihrem Tod kam, umso weniger klagte sie, sondern schaute in eine bestimmte Richtung und lächelte. Dann sagte sie, dass eine bestimmte Person grade da sei und sie anlächelte. Mir liefs dann kalt den Rücken runter.
Als sie dann gestorben war, fiel mir einiges an ihrem Verhalten auf, das mir sonst nicht bewußt geworden war. Sie sprach viel von Dingen, die sie sonst nie angesprochen hatte. Sie sagte Dinge, die sie noch nie gesagt hatte. Sie war auf ganz elementare und wesentliche Dinge reduziert.
Sie hat sich von mir verabschiedet, als wär es das letzte mal, das wars dann auch, nur das wußte ich nicht.
Sie beschloss eine Stunde danach zu sterben, ohne mich. Ich hatte ihr unbewußt signalisiert, dass ich sie loslassen konnte.
Die Beobachtungen wurden mir auch von mehreren Leuten von ihren Angehörigen berichtet.
Wobei ich wenig kenne, die mit starken Medikamenten sterben mussten.
Meine Oma erzählte von einer schwarzen Frau, die sie am Sterbebett ihres Mannes stehen gesehen hatte.
Als mein Opa starb, heulte unser Hund genau zur Sterbestunde, obwohl wir 600 km entfernt wohnten.
Als meine Oma starb, hatten wir einen Kurzschluss in der Küche, obwohl gar kein Licht an war.
Gruß Dawn