Angsterkrankungen

Liegt ein einschneidendes Erlebnis vor?

  • Vorfall in der Schwangerschaft

    Stimmen: 8 19,5%
  • Vorfall in den nonverbalen Lebensjahren

    Stimmen: 6 14,6%
  • Vorfall als Kind

    Stimmen: 19 46,3%
  • Vorfall als Jugendliche/r

    Stimmen: 13 31,7%
  • Vorfall als Erwachsene/r

    Stimmen: 9 22,0%
  • Vorfall in einem früheren Leben

    Stimmen: 4 9,8%
  • Kein bekannter Vorfall

    Stimmen: 7 17,1%

  • Umfrageteilnehmer
    41

Avalonis

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21. September 2005
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11.915
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Wien
Hallo,

mich interessiert, ob alle Angsterkrankungs- und Panikattackenpatienten ein einschneidendes Erlebnis gemeinsam hatten. Ich habe von Spitalsaufenthalten ohne Besuchsmöglichkeit der Eltern gehört, von Schocks etc.

Ihr müßt nicht für euch antworten, wenn ihr selbst nicht betroffen seid, vielleicht kennt ihr jemanden, den ihr hier in die Abstimmung einbringen könnt.

Bin gespannt auf das Ergebnis!
 
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Habe selbst keine Angsterkrankung - schreibe für eine gute Bekannte; allerdings - habe wohl die falsche Möglichkeit angekreuzt:

Meine Bekannte hat eine Angsterkrankung mit Panikattacken seit der Schwangerschaft mit ihrem Sohn - also als Erwachsene.
Sie hatte seit der Geburt ihres Sohnes zunächst nur panische Angst um ihren Sohn; diese Ängste haben sich dann gesteigert, als der Sohn sozusagen seiner eigenen Wege ging. Sie konnte, nachdem sie einmal grundlos in Ohnmacht gefallen war, nicht mehr alleine das Haus verlassen; nicht mehr in engen Räumen (wie Aufzügen) sein und noch einige andere Dinge mehr.

Nach einem Versuch beim Psychologen, der ihr nur Psychopharmaka gab, hat sie sich nach und nach selbst wieder beigebracht, das Haus zu verlassen, Sport zu treiben und nach ca. 1 Jahr konnte sie wieder zur Arbeit gehen.

Im vorletzten Jahr hatte sie - sozusagen wider besseres Wissen - an einer "Bootsfahrt" teilgenommen, obwohl sie vorher überzeugt war, dass ihr das wieder Angst machen würde. Sie sagt, sie hat wie paralysiert auf diesem Boot auf dem Bodensee gesessen und war danach noch wie versteinert. Einige Wochen nach diesem Vorfall war sie mit ihrem Mann im Urlaub und ist wieder "grundlos" in Ohnmacht gefallen.

Dadurch ist ihre ganze Panik wieder da - wieder Psychologe, wieder Psychopharmaka, die sie dann aber nach einigen Tagen abgesetzt hat und seit dieser Zeit ist sie wieder mühsam mit dem "Selbsttraining" angefangen. Sie arbeitet mit dem Buch von Louise L. Hay "Gesundheit für Körper und Seele"; für den Tag hat sie sich ein Programm voller Ruhe aufgebaut - mit Meditation, Sport und Affirmationen. Sie sagt, der Weg ist jetzt, beim 2. Mal zwar mühsamer, aber sie weiss ja tief innen drin, dass sie es schaffen kann, aus eigener Kraft die Panik zu überwinden - seit einigen Monaten kommt sie wieder zu unseren regelmäßigen "Kaffee-Nachmittagen", langsam beginnt sie wieder damit, zum Laufen zu gehen, sie war schon mal wieder alleine in der Stadt...

es ist sehr ermutigend, wie sie es Schritt für Schritt aus eigener Kraft wieder zurück ins "Leben" schafft. Da sind die eigenen Probleme direkt winzig...

Liebe Grüße Bineken :liebe1:
 
Hallo Handwerkprofis

Eine wirklich gute Umfrage. Ich hoffe, es kommen genügend Stimmen für eine aussagekräftige Aussage zusammen.
Natürlich kann man anhand des Ergebnisses keine Rückschlüsse auf einen speziellen Fall ziehen. Aber interessant ist es allemal.

Lelek
 
Hallo Lelek,
ich höre im Bekanntenkreis und lese immer mehr von der neuen Volkskrankheit. Nun sind mir Parallelen aufgefallen. Möchte wissen, ob das Zufall ist oder nicht.

Hallo Bineken,
danke für die Schilderung und des Heilweges deiner Freundin. Hoffe, sie hat es bald überwunden.

Hintergrund von Angsterkrankungen ist blanker Stress.
 
Panikattaken sind ein ernstzunehmendes Thema.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, daß sich Panikattaken oft während der Schwangerschaft bei der Mutter einstellen. Überhaupt ändert sich da ja oft das Befinden der Mutter erheblich. diese Zustände bleiben oft auch nach der Schwangerschaft bestehen.
Warum wohl? Was passiert bei einer Schwangerschaft?
Parallel zu den äußerlich sichtbaren Dingen kommt hierbei ja eine neue Seele in die materielle Welt und bindet sich vor allen Dingen während der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren sehr an die Mutter. Viele Mütter spüren die Empfindungen ihrer Kinder, kommen etwas aus dem Gleichgewicht.Oft sind sie noch gar nicht so richtig vorbereitet auf das, was auf sie zukommt. Das führt meiner Meinung nach oft eben auch zu Panikattaken.
Welche Ursachen sind noch möglich?
Wenn man einem Angstkranken auf feinstofflicher (energetischer) Ebene untersucht, findet man oft Seelen Verstorbener oder niedere Wesen in seinem Energiekörper. Ein ethisch reiner Heiler kann diese auffüllen und auflösen.
Oft liegt eine Blockade um den Solarplexus vor. Hinter dieser Blockade entsteht ein "Schatten" meist (bezogen auf die Körperregionen) im Unterleib und den Beinen, in welchem sich diese Wesenheiten aufhalten können (So sehe ich es zumindest). Wenn es gelingt diese Blockade (welche oft mit Nervosität und Aggressionen einhergeht) zu beseitigen, gelangen diese Wesen ins Licht und müssen gehen. Solcherart betroffene haben oft Probleme mit dem Unterleib und den Beinen, hier vor allen Dingen den Knieen.
natürlich sind auch noch eine Reihe anderer Varianten möglich.
Wichtig ist immer, daß der Betroffene die Zusammenhänge versteht und daran mitarbeitet, daß der Zustand der Reine nach erfolgter Reinigung durch den Heiler aufrecht erhalten bleibt.

Lelek
 
Hallo Handwerksprofis,

ich selbst hatte ueber 12 Jahre eine Angsterkrankung.
Es gibt nicht immer den Ausloeser - das macht ja das Ganze so schwierig.
Zusammenhaenge sind oftmals in der Kindheit zu sehen, doch bei vielen wird eine Ursache nicht gefunden.
Es muss nicht immer ein schlimmes einschneidendes Erlebnis sein.

Menschen, die dieser Erkrankung "verfallen" sind oft sehr sensibel. Auch nehmen sie viel mehr wahr, als andere Menschen.
Es gibt rote Faeden dieser Erkrankung. So haben viele Schuldgefuehle, wenn es ihnen wirklich gut geht, wenn sie etwas fuer sich tun usw. Da liegt natuerlich der Grund in der Kindheit.
Eine Angsterkrankung kommt auch nicht einfach so aus heiterem Himmel, auch wenn es den Erkrankten so vorkommen mag - zumindest beim ersten Panikanfall. Meist kuendigt sich das schon vorher an durch erhoehte Nervositaet, Schwitzen, Zittern, Kreislaufprobleme, Schwindel usw. - um nur einige der typischen Symptome zu nennen.

Die Meinungen ueber die Entstehung der Erkrankung gehen noch sehr auseinander. Die einen sagen, es sei eine Stoffwechselstoerung im Gehirn und die sei der Ausloeser - die anderen sagen, diese Stoffwechselstoerung folgt den psych. Problemen.

Wie dem auch sei, ich kann nun aus eigener Erfahrung berichten, dass man selbst einen grossen Teil zur Besserung beitragen kann. Dazu gehoert natuerlich die ehrliche Arbeit an sich selbst.
Mir haben da neue Zielsetzungen geholfen sowie Gedankenarbeit (negativ zum positiven) und Konfrontation.
Geduld ist sehr wichtig bei der Bewaeltigung dieser Erkrankung.

Es gibt auch verschiedene Angsterkrankungen. So haben die einen grosse Panik vor Krankheiten und sind hypochondrisch veranlagt, die anderen haben eine soziale Phobie, d.h. sie haben Probleme mit Menschen und der Oeffentlichkeit usw.

Wer Lust hat, kann sich gerne mal in dem Forum umsehen, in dem auch ich aktiv bin: www.panikstoerung.com

Ich selbst bin nicht grade fuer Psychopharmaka. Sie mag kurzzeitig eine Verschnaufpause verschaffen, aber ich habe noch niemanden kennen gelernt, der wirklich dadurch geheilt wurde.
Ebenso ist meine Meinung ueber die Therapieformen, die es bisher gibt. Kurzzeitige Linderung ja, aber langfristig kenne ich auch da noch keinen, dem es wirklich geholfen hat.
Die Therapie ist wichtig, um fuer sich den Ursachen naeher zu kommen, vielleicht auch bei der Verhaltenstherapie die ersten Schritte zu wagen, dennoch sind sie keine wirklich gute Hilfe.

Helfen koennen da eher andere Menschen, die dem angsterkrankten Menschen helfen, das Selbstvertrauen aufzubauen. Das ist naemlich bei den meisten erkrankten fast auf dem 0-Punkt.

So, nu hoere ich auf. Koennt ein Buch darueber schreiben, weil mich diese Erkrankung so interessiert. Nicht, weil ich selbst einmal darunter so lange gelitten habe und mein Leben mehr als eingeschraenkt verlief, sondern weil die Menschen mit dieser Erkrankung so furchtbar hilflos sind und meistens auf Missverstaendnis stossen.

Liebe Gruesse
Mary
 
Hallo Handwerkprofis

Eine wirklich gute Umfrage. Ich hoffe, es kommen genügend Stimmen für eine aussagekräftige Aussage zusammen.
Natürlich kann man anhand des Ergebnisses keine Rückschlüsse auf einen speziellen Fall ziehen. Aber interessant ist es allemal.

Lelek

Ja, die Umfrage ist sicher interessant und auch gut gemacht. Aber ich denke man sollte aus sowas kein "Gesetz" ableiten, was man selbst schnell macht. Also auch nicht wenn die Umfrage wirklich repräsentativ sein könnte, bzw. mit anderen Statistiken. Das Problem ist ja auch, das wenn jemand eine Angsterkrankung hat, sich aber an kein einschneidendes Erlebnis erinnern kann, das dann einige genau das als Grund annehmen werden: Einschneidendes Erlebnis ..........verdrängt.

Ich las mal ein Buch, glaube es hieß "Sexuellen Mißbrauch vergißt man nicht." Da ging es genau darum, das es Zeiten gab wo eine Frau kaum zu einem Psychiater mit einem schwerwiegenden Problem gehen konnte, ohne das der diagnostizierte, durch Fragen immer mehr in diese Richtung kam, sie sei als Kind mißbraucht worden. Es gab viele Fälle wo Frauen aus einer Sitzung kamen und ohne siche erinnern zu können, davon überzeugt waren, jemand (oft aus dem Umfeld, meistens der Vater) habe sie mißbraucht. Das sie sich nicht erinnern konnte wurde zu einer logischen "Mit-Ursache" gemacht und so ein vermeintlich rationales Konzept aufgestellt, das für viele wahrscheinlich eher ein Problem wurde als das womit sie ursprünglich zu kämpfen hatten. In dem Buch wiederum wurde gesagt, das dieser Verdrängungsprozess nicht wahr sei, das sich wirkliche Opfer erinnern würden. Ich halte beides für falsch, glaube das es Verdrängung geben kann, aber das sie keine Rolle spielt und es falsch ist, nach etwas Verdrängtem zu suchen. Sogar das es wenig Sinn macht, sich mit der Vergangenheit als Vergangenheit und Ursache zu beschäftigen.

Ängste tauchen immer im Jetzt auf, sind Gedanken die auf vieles verweisen, viele vermeintliche "weils" und damit Ursachen definieren, gerade bei Ängsten geht es immer um Vergangenheit und Zukunft, wobei die Vergangenheit als Begründung herangezogen wird, das es angemessen sei vor der Zukunft (kann nah oder fern sein, kann auch den nächsten Moment betreffen, objektiv ist das nicht wichtig) Angst zu haben. Ängste werden also begründet, durch Begründung erst erschaffen, das seltsame Spiel zwischen Zukunftsgedanken - Angst - Erinnerungen - Angst - .....

Und die Verbindungen von Angstgedanken zu ihren vermeintlichen Begründungen muss man kappen. Solange man die Reaktion Angst für angemessen hält, löst sie weitere Reaktionen der Begründung aus und so entsteht ein Kreislauf. Der Schwachpunkt, also der Punkt wo man ansetzen kann, ist dabei nicht das Gefühl der Angst. Dagegen kann man nicht kämpfen. Er liegt in den Begründungen, in dem Glauben an ihre Wahrheit. Und damit kann man umgehen, wenn man sie sich genau ansieht. Sind wie Vampire die man dem Licht aussetzt... zerfallen sie zu Asche ;)

Daher würde ich nicht zu sehr auf das "Ursache-Wirkungs-Prinzip" setzen um eine Wahrheit zu finden, sondern das ganze umdrehen. Sich fragen welche Ursache-Wirkungs-Konzepte man schon hat und sich die ansehen.

VG,
C.
 
Hallo Handwerksprofis,

ich selbst hatte ueber 12 Jahre eine Angsterkrankung.
Es gibt nicht immer den Ausloeser - das macht ja das Ganze so schwierig.
Zusammenhaenge sind oftmals in der Kindheit zu sehen, doch bei vielen wird eine Ursache nicht gefunden.
Es muss nicht immer ein schlimmes einschneidendes Erlebnis sein.
Ja, genau das ist das Problem. Der Verstand ist ein Kontrollfreak und hängt an "Das ist so, weil..." Er übersieht dabei das Offensichtliche, nämlich das genau der Gedanke der Jetzt abläuft und abgelehnt wird, das Gefühl der Angst entstehen läßt. Wenn man z.B. etwas vor sich hat das Angst auslöst, angenommen eine Prüfung. Dann läuft das in etwa so ab, das man an die Prüfung denkt, darauf reagiert mit Gedanken wie "Schaffe ich nicht.", diesen Gedanken wiederum begründet, mit Erinnerungen die man wieder projeziert ("Soviel werde ich nie bis dahin lernen können") während man gleichzeitig übersieht das man das wieder durch Vergangenheit rechtfertigt. Das ist ein Spiel aus Reflektion und Reaktion, wobei einiges unter der Schwelle der bewussten Wahrnehmung abläuft. Kann man auch sehr gut am Willen sehen. Der Wille ist bewusst. Aber das "weil" ...bzw., das was danach kommt ist es oft nicht. Wenn man etwas will, dann ist das "weil" dahinter eine Begründung aus Mangel. Der ist nicht unbewusst, nicht wirklich, aber er wird als eine Wahrheit gesehen die ÜBER dem Willen steht. Das nimmt dem Willen wiederum die Kraft, anstatt einer klaren Absicht die sich frei entfalten und die man auch fühlen kann, "schickt" man sozusagen ein unklares Gemisch los, einen positiven Willen und einen "negativen", wobei letztere die höhere Intensität hat. Bei Ängsten ist es auch so. Jede Reaktion auf einen Gedanken der Angst, hat ein "weil" und während man den Angstgedanken zwar sieht, erkennt man aber nicht wie man ihn rechtfertigt. Ich glaube, das man da ansetzen muss... Die Gedanken dahinter.


Es gibt rote Faeden dieser Erkrankung. So haben viele Schuldgefuehle, wenn es ihnen wirklich gut geht, wenn sie etwas fuer sich tun usw. Da liegt natuerlich der Grund in der Kindheit.
Wenn man sich das Prinzip Schuld anschaut, dann ist es immer dann, wenn man eine Ursache für Leiden zu erkennen glaubt. Daher kann Leiden nicht ohne Schuld, die Leiden ist, ablaufen. Es geht darum alle Schuld zu beseitigen, indem man Ursache - Wirkung - Ursache ... die Reaktionen auf gedankliche Wahrnehmungen mitbekommt. Das Problem ist nicht, das man keine Ursache finden kann, das Problem ist das man immer glaubt eine oder mehrere gefunden zu haben. Letztlich läuft das dann darauf hinaus das man sagt: Das ist es nicht.... das auch nicht.... verdammt, ich kann nicht erkennen was das Problem verursacht und es somit nicht lösen. Das führt wiederum zu Selbstabwertung (Schuld), was aber ein positiver Prozess ist, weil man sich immer näher kommt. Die Schuld wird das Hauptproblem, man kommt dem "Weil" näher, während man glaubt, etwas Äußeres rufe das Angstgefühl hervor. Wenn man sich der Begründung widmet, die irgendwann ein reines "Verdammt, ich weiß es nicht." ist, dann kann man es lösen.




Die Meinungen ueber die Entstehung der Erkrankung gehen noch sehr auseinander. Die einen sagen, es sei eine Stoffwechselstoerung im Gehirn und die sei der Ausloeser - die anderen sagen, diese Stoffwechselstoerung folgt den psych. Problemen.
Das ist meiner Meinung nach eine Verwechslung von Ursache und Wirkung. Denn welches Konzept entsteht daraus? Man muss diese Störung in den Griff bekommen. Angenommen, das sie nur eine Wirkung ist... wie soll man das machen?

Wie dem auch sei, ich kann nun aus eigener Erfahrung berichten, dass man selbst einen grossen Teil zur Besserung beitragen kann. Dazu gehoert natuerlich die ehrliche Arbeit an sich selbst.
Mir haben da neue Zielsetzungen geholfen sowie Gedankenarbeit (negativ zum positiven) und Konfrontation.
Geduld ist sehr wichtig bei der Bewaeltigung dieser Erkrankung
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Ja, ich glaube das Du da den Schlüssel formuliert hast. Geduld braucht es erstens, weil man sich ständig Zeit präsentiert. "Ich schaffe es jetzt nicht, ich schaffe es nocht lange nicht... weil, so war es immer." Man macht also auch aus Zeit ein Ursache - Wirkungs - Konzept. Das mit positiv negativ ist noch interessanter. Es wird ja viel von "Annehmen" gesprochen. Man kann sich das ein bisschen so vorstellen, das man mental vor einem Spiegel steht. Zwischen dem "Selbst" und dem Spiegel findet Reflektion und Reaktion statt, in der Mitte ist der jeweilige Gedanke und ein Gemisch aus Gefühlen. Man ist nicht in der Lage "reinen" Willen zum Spiegel zu schicken und dadurch wahrzunehmen, weil man immer auch auf die Reflektionen reagiert. Damit meine ich, es gibt einen Status Quo. Man fängt ja nicht bei Null an. Es gibt in diesem Prozess sozusagen zwei Linien. Einmal die bewusste und positive Absicht und die eher unbewussten Reaktionen auf die Wahrnehmung. Man kann es sich so vorstellen das man ständig Gedanken auf sich zukommen sieht. Sieht man sie als eine Ursache für Leid an, ist man nicht fähig sie "anzunehmen"..."sein zu lassen".... nicht zu reagieren. Dadurch schickt man wieder welche los. Dadurch kommt es dann auch zu dem "Ich will.... (etwas), WEIL ich an diesem etwas Mangel leide"... Wenn man den Willen aber im selben Moment begründet, schickt man die Begründung los und nicht den Willen, und damit letztlich Angst.

Es gibt auch verschiedene Angsterkrankungen. So haben die einen grosse Panik vor Krankheiten und sind hypochondrisch veranlagt, die anderen haben eine soziale Phobie, d.h. sie haben Probleme mit Menschen und der Oeffentlichkeit usw.
Ich glaube, das es immer dasselbe Prinzip ist. Selbst bei Menschen die weit unter "Angsterkrankung" liegen wie ich etwa, bin ich sicher das die Ängste die ich habe, so profan sie auch sein mögen, demselben Prinzip folgen wie das bei jemandem der fast wahnsinnig aus Panik wird. Ich glaube, das es eine Frage der Intensität ist. Dieser Prozess den ich gerade zu formulieren versuchte kann sich extrem hochschaukeln oder auch umgekehrt.


Ich selbst bin nicht grade fuer Psychopharmaka. Sie mag kurzzeitig eine Verschnaufpause verschaffen, aber ich habe noch niemanden kennen gelernt, der wirklich dadurch geheilt wurde.
Ich glaube, das der Umgang damit sehr wichtig ist. Angenommen man nimmt welche und die Angst ist für diese Zeit weg oder erträglich, dann muss man anfangen auf das Absetzen hin zu arbeiten, das man ab dem Zeitpunkt, das Absetzen nicht mehr zu einer Ursache macht, damit sie wieder entsteht. Das Mittel hat keine objektive Wirkung die weg sein muss, wenn es abgesetzt wird, sondern hat einem geholfen die Aufmerksamkeit zu verändern. Das kann bestehen bleiben, wenn man sich klar ist, das die Wahrnehmung - Aufmerksamkeit die Ursache ist, nicht das Mittel (für die Besserung). Das eine kann man beibehalten, das andere kann man absetzen, wenn man es sozusagen als Gefährt betrachtet das einen vom Angst-Ort weggebracht hat. Wenn man es nur so betrachtet, als sei man eigentlich mitten drin, würde es aber nicht wahrnehmen, weil das Mittel die Angst die objektiv eigentlich da ist, nur blockiert, hat man schon Angst vor dem Absetzen. Ich kenne mich da nicht mit Angstmedis aus, aber mit Schmerzmitteln. Daher konnte ich das sehr gut bei mir beobachten.

Ebenso ist meine Meinung ueber die Therapieformen, die es bisher gibt. Kurzzeitige Linderung ja, aber langfristig kenne ich auch da noch keinen, dem es wirklich geholfen hat.
Kann es objektiv auch erst mal nicht geben. Weil alles ein Konzept ist das passen muss. Ich meine damit: Angst, der Prozess selbst, ist extrem subjektiv. Gerade der Anfang das in den Griff zu bekommen ist es auch. Und was Du eben sagtest.... Geduld.. Letztlich würde wohl alles funktionieren, wenn man die Kraft hätte es durchzuziehen. Wir gleichen oft jemandem der nach Wasser gräbt und viele 30 cm Löcher gräbt und dann aufhört, weil er kein Wasser findet (keine schnelle Verbesserung wahrnimmt) und dann denken es sei die falsche Schippe oder der falsche Ort.

So, nu hoere ich auf. Koennt ein Buch darueber schreiben, weil mich diese Erkrankung so interessiert. Nicht, weil ich selbst einmal darunter so lange gelitten habe und mein Leben mehr als eingeschraenkt verlief, sondern weil die Menschen mit dieser Erkrankung so furchtbar hilflos sind und meistens auf Missverstaendnis stossen.
Was seltsam ist... weil wir (fast) alle Angst-Kranke sind. ;) Die "Normalos" liegen nur bei einer Intensität die sie für normal halten, dabei sind auch die alltäglichen Ängste etwas das nicht so sein muss.

VG,
C.
 
Hallo,

ich habe auch festgestellt, dass es stark mit der Erziehung zusammen hängt. Wenn das Kind nur über die Ergebnisse beurteilt wird und nicht das Gefühl gegeben wird um seiner Selbst geliebt zu werden. Schon Kleinkinder kommen dadurch unter emotionalen Druck.
 
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Hallo zusammen,
allen diesen Erkrankungen liegen reale Gegebenheiten zugrunde, nicht immer aber aus diesem Leben.

Liebe Grüße
Woherwig
 
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