An die Empathen hier, wie geht Ihr mit Negativität um?

Ich vermute, dass Ihr hier Mitgefühl mit Mitleid verwechselt, das sind nämlich zwei Paar Schuhe...
Mitgefühl ist ein schöner Charakterzug, wie ich finde, Mitleid hingegen ist mMn eher hinderlich und tut einem selbst nicht gut...
Beim Mitgefühl "fühlt" man mit; beim Mitleid "leidet" man mit...

Hallo Nica1,
was mich betrifft, ist der Unterschied zwischen Mitgefühl und Mitleid sonnenklar.
Zum Mitgefühl: Stelle Dir folgende zwei Situationen vor:

1) Ein Sadist foltert sein Opfer. Er hat Mitgefühl für sein Opfer. Er kann genau mit-fühlen, was sein Opfer fühlt. Und genau das macht ihn geil. Sonst hätte er keine Motivation für seine Handlung.
2) Ein Zahnarzt behandelt einen schwierigen Fall. Der Patient hat Schmerzen. Der Zahnarzt hat zwar Mitgefühl, aber es nutzt nichts. Er muß das Mitgefühl ausser Acht lassen und den Zahn behandeln, sonst tut er dem Patienten keinen Gefallen und er ist ein schlechter Arzt.

Was ich damit sagen will:
Mitgefühl ist an sich wertneutral, eher passiv besetzt, bestenfalls eine Vorstufe zum Gefühl. Vor lauter „Bewunderung“ für das Mitgefühl haben wir die Schönheit der GEFÜHLE vergessen: richtige, positive, aktive, geist erfüllende Gefühle:
Gefühle, die aufbauen. Gefühle der Ausgeglichenheit. Das Gefühl der Dankbarkeit. Das Gefühl des Friedens mit sich selbst und mit der Welt. Das Gefühl der Vorfreude. Das Gefühl der Tatkräftigkeit. Das Gefühl des Respekts. Das Gefühl der Hoffnung. Die Liste ließe sich lang fortsetzen. Irgendwann kommen auch Mitgefühle daran. Aber Gefühle sind das Wahre.
 
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der Unterschied zwischen Mitgefühl und Mitleid

für mich ist der einzige Unterschied das Mitgefühl auch positive Gefühle beinhalten kann, und ich bei Mitgefühl durchaus sachlich bleiben kann.
Mitleid nur die negativen. wobei ja das Mitleid selber schon vorraussetzt, wenn ich also auch leide, das ich nicht konstruktiv agieren kann.
 
Mitgefühl ist an sich wertneutral, eher passiv besetzt,
Mitgefühl ist ein Gefühl eines anderen, was ich mitfühle, dh. ich erkenne, wie es im anderen gefühlsmässig aussieht und solange ich dieses distanziert erkenne ist es wertneutral und passiv. Wenn ich aber von diesem Gefühl getriggert werde ist es nicht mehr wertneutral und passiv.
bestenfalls eine Vorstufe zum Gefühl
Beim anderen ist es ein Gefühl und auch ich erkenne es als Gefühl und auch meine Wahrnehmung passiert doch auf einer Gefühlsebene, oder?
Irgendwann kommen auch Mitgefühle daran. Aber Gefühle sind das Wahre.
Wie können Mitgefühle keine Gefühle sein? Der Unterschied ist doch nur, ob ich selber aus mir heraus die Gefühle selber in mir habe, oder sie bei einem anderen erkenne und fühle.
LGInti
 
Mitgefühl ist ein Gefühl eines anderen, was ich mitfühle, dh. ich erkenne, wie es im anderen gefühlsmässig aussieht und solange ich dieses distanziert erkenne ist es wertneutral und passiv. Wenn ich aber von diesem Gefühl getriggert werde ist es nicht mehr wertneutral und passiv.

Beim anderen ist es ein Gefühl und auch ich erkenne es als Gefühl und auch meine Wahrnehmung passiert doch auf einer Gefühlsebene, oder?

Wie können Mitgefühle keine Gefühle sein? Der Unterschied ist doch nur, ob ich selber aus mir heraus die Gefühle selber in mir habe, oder sie bei einem anderen erkenne und fühle.
LGInti
Inti,
Mitgefühle sind doch auch Gefühle, aber ich erkenne hier eine Rangordnung zwischen z.B. Gefühlen, die meistens beim Anblick von oder Denken an z.B. leidenden Personen ausgelöst werden, und Gefühle, die nicht eines Auslösers bedürfen, sondern aktiv aus einem tiefen Gedanken heraus entstehen. Viele Mitgefühle würde ich der Psyche zuordnen, die höheren Mitgefühle und die tiefen Gefühle dem Nous, auch Intelligentia Spiritualis genannt.
 
Das denke ich nicht, dass er dies genau fühlen kann, sonst würde es ihm keinen Spass machen. Eher kommt dieses Gefühl bei ihm polar an.
Gallese: ... Denken Sie nur an einen Sadisten, der Lust erlebt, gerade weil er sich in das Leid seines Opfers einfühlen kann.
Aus einem Interview mit dem italienischen Neurophysiologen Vittorio Gallese in Zeit Online.
 
Gallese: ... Denken Sie nur an einen Sadisten, der Lust erlebt, gerade weil er sich in das Leid seines Opfers einfühlen kann.
Aus einem Interview mit dem italienischen Neurophysiologen Vittorio Gallese in Zeit Online.


aber wie sieht es bei sado-maso aus,
ich quäle den anderen und der andere ergötzt sich daran obwohl er leidet, ist es nicht dieselbe Schiene?
 
aber wie sieht es bei sado-maso aus,
ich quäle den anderen und der andere ergötzt sich daran obwohl er leidet, ist es nicht dieselbe Schiene?
Vielleicht solltest Du einen Masochisten fragen, was er fühlt. In England gibt es viele. Sie werden auch Brexiteers genannt.
 
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