Ein roter Faden der unter Krebssonne Geborenen fällt mir gerade ein, hab mit einer Bekannten telefoniert, die zu diesem Kreis gehört.
Wenn es sich um Suchtverhalten handelt, auch im weiterem Sinn, so von kleinen Lügen am Laufband bis Drogensucht, reagieren Krebse ziemlich ähnlich. Nach einer Talfahrt treffen sie die Entscheidung, entweder aufzuhören, oder sich einer Therapie zu unterziehen, sie haben wirklich aus ihrer Sicht den Wunsch und auch den Willen den alten kranken Muster zu verarbeiten und hinter sich zu lassen. Sie tun es auch kund, sagen eindrucksvoll mea culpa, schildern Beweggründe zum Umdenken und versichern, nie mehr in diese Falle zu tappen und wollen nur noch an sich arbeiten und ein neues Leben beginnen. Hier ist der Punkt, an dem man ihnen beistehen muß, soll, denke ich. Krebs ist sensibel, leicht verletzbar, hat die Tendenz, in einem schwachen Moment wieder damit anzufangen,womit er aufhören wollte. Die Angehörigen, Nahestehenden, Therapeuten sollen längere Zeit hindurch für sie da sein, auch ruhig wachsam, sich um sie bemühen, der scheinbare Erfolg am Anfang kann schnell umschlagen, wenn sich Krebs unsicher, depressiv fühlt. Und dann kommt wieder Tal, ehrlicher Wunsch herauszuwollen, Versprechungen, Beteuerungen... Die Geschichte wiederholt sich, fast immer mit gleichem Wortlaut. Selbstverantwortungs-Leitsatz hilft beim Beginn der Therapie, aber hilft wenig, wenn Krebs stolpert, meist mit emotionellem Hintergrund.