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Genieße die Zeit!Auf einer meiner bisher schönsten Reisen
ein seeeehr schönes fotoAuf einer meiner bisher schönsten Reisen, zur Abwechslung ein mal ein Foto von mir in meinem Element.
Wunderbar, danke für's Teilen
Vom Teil des Ganzen zum umfassenden sein
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Ich tue mich seit einigen Tagen etwas schwer mit diesem Beitrag. Zwar geht es um die Fotos, doch viel intensiver waren die Momente mit den aufkeimenden Gedanken und Empfindungen die mich an dem Tag, um den es geht und den ich chronologisch vorziehe, begleiteten.
Um dies besser nachvollziehen zu können, muss ich etwas ausholen doch ich fasse mich kurz. Chronologisch betrachtet wäre ich knapp 3 Wochen in der Vergangenheit mit Fotos aus Südeuropa. Da knüpfe ich nach diesem Beitrag wahrscheinlich wieder an.
Seit Beginn der Sommerferien, Anfang Juli, bin ich auf Reise. Es ist eine Reise von der ich seit über 20 Jahren glaubte, sie würde alles umfassen was meinem Wesen liegt. Doch es dauerte auch 20 Jahre, denn in dem gesamten Zeitraum waren zwar der Wunsch und die Vorstellungen nie veränderte Gedanken aber es gab eine große Unvereinbarkeit der Vorliebe dieser Art des Reisens mit der inneren Einstellung.
Selbst wenn in der Vergangenheit die äußeren Bedingungen alle so gegeben gewesen wären um dies meinem Wesen nach zu verwirklichen, wäre das was ich erfahren habe doch nicht möglich gewesen.
Nach all den Übungen und der Praxis, nach all den Reflektionen, Rückschritten und Erfolgen, Veränderungen und Konsequenzen, merke ich, dass die Früchte all jener Bemühungen gereift sind. Davon soll diese Begegnung im Wald berichten. LG
* * * *
Als ich den Wald, an diesem sonnigen und warmen Tag, betrat überwältigten mich die schier unendlich wirkenden Grüntöne. Wohin mein Blick auch ging traf er auf ein glitzerndes Meer aus Grün. Die trockene, warme Luft wehte in einer leichten Brise übervoll von ätherischen Düften der Bäume und Sträucher und dem erdigen Aroma von dunkler Erde.
Es war kein Kunststück bei diesen überwältigenden Sinneseindrücken in tiefe Entspannung zu versinken. Die Reflektionen des Lichts vom Fluss brachten alles zu bewegendem Leuchten. Es sah beinahe so aus als würden die Blätter fluoreszieren. Ich erkannte den Fluss in den Blättern.
Wo die Sonne die Baumwipfel erhellte, ließ ich meinen Blick ein weile ruhen um zuschauen ob sich Vögel dort aufhielten. Ein Bussard (denke ich) flog just in dem Moment davon, als unsere Blicke sich trafen. Ich konnte seinen Schatten in den erleuchteten Blätterkronen erkennen über die er hinweg flog und zusehen wo er sich wieder niederließ. Der schwarze Schatten des Vogels in den Baumkronen ist eine wundervolle Erinnerung.
Ich stand regungslos da und drehte nur den Kopf in seine Richtung. Er ließ sich ein paar Bäume weiter nieder und ich drehte mich behutsam um und ging still und sehr vorsichtig in seine Richtung.
Beim gehen versuchte ich keinen laut von mir zu geben und atmete ruhig und gleichmäßig.
Durch ein kleines Loch im Blätterdach konnte ich den Falken sehen, diesmal blieb er aber sitzen als unsere Blicke sich trafen.
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Auf dem Boden lagen kleine Zweige und altes, trockenes Laub. Wann immer ein Zweig unter meinen Schuhen knackte oder das Laub raschelte, kam mir es mir vor wie ein scharfer, alles durchschneidender, durchdringender Krach und ich kam mir vor, als wäre ich ein fremder, ungebetener Gast in diesem wunderbaren Wald. Später erlebte ich etwas, was mich anders darüber denken lässt aber diese Gedanken kamen und wegen dieser Geräusche kam ich mir vor wie ein Tollpatsch.
Je tiefer ich in den Wald ging, desto geschärfter wurden meine Sinne, desto mehr ruhte ich in meinem Gewahrsein. Die Geräusche, die Düfte, das unendliche Grün, die warme trockene Luft, der Fluss meiner Gedanken und Empfindungen, der Flow mit der Kamera, all jenes war sehr präsent und floss einfach frei daher. Diese friedliche Ruhe, entsprang sie mir oder dem Wald? Diese Frage spielt keine Rolle mehr!
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In der ferne hörte ich ein dumpfes klopfen. Ein Specht! Ich schloss die Augen und konzentrierte mich regungslos auf den Klang. Mental verordnete ich den Klang in einer unsichtbaren weiten Kugel um mich herum. Aus welcher Richtung, welche Entfernung, welche Höhe? Wie wundervoll doch der Hörsinn ist.
Als ich dem klopfen folgte, endete der schmale Pfad den ich ging und wurde unübersichtlicher. Trotzdem hielt ich nicht und ging weiter. Vom klopfen angezogen erreichte ich einen kleinen, unbewachsenen Teil auf dem totes Holz und viel Laub herumlag. Ich musste ganz in der Nähe sein, denn das klopfen war ganz nah und der Specht ließ sich von mir nicht abhalten.
Ich hockte mich hin und hielt Ausschau als Jemand kam und noch mehr krach machte als ich. Es knackten die Zweige und Stöcker, es raschelte das Laub auf dem Boden. Ich konnte nicht sehen wer es war, doch hörte ich die Richtung aus dem der Lärm kam.
Zuerst sah ich nur das Huschen zweier Schatten hinter Sträuchern und kleinen Bäumen in der Ferne. Immer hin und her. Vor und Zurück, von Links nach Rechts. Doch dann konnte ich sie sehen. Zwei Rehe.
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Sie schienen mich zu riechen, aber nicht zu sehen, denn sie blieben stehen, schnupperten und hüpften dann davon. Drehten um und kamen wieder.
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Vermutlich merkten sie meine Anwesenheit, aber erkannt haben sie mich nicht. In diesem Moment überkam mich ein tief vertrautes Gefühl, ein dankbares, ein klares und ein wundervoller Gedanke. Ich Selbst bin weder unwillkommen noch ein Fremder in der Natur. Ich Selbst bin ein Teil von ihr, ein Teil dieses Universums, egal was andere Menschen, was ich selbst von mir gehalten habe. Egal womit ich meine Zeit verbringe. Mein Selbst war und ist und wird immer Natur sein. Ein Teil von ihr und umfassender Ausdruck von ihr. Natur ist mein Selbst durch und durch und rein und pur.
Die wirklichen Punks des Waldes sind die Rehe. Eichhörnchen sind übrigens die Delphine des Waldes. Aber ich schweife ab.
Woher ich wusste, dass die Rehe mich nicht sahen lag an diesem Moment.
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Es kam so nah, dass ich nicht recht wusste was ich machen soll. Also blieb ich einfach unbewegt in der Position. Als es an mir vorbei gehen wollte und ich mich leicht mit drehte, bemerkte es mich und spurtete los.
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Als die krachmachenden Punks nicht mehr zu hören waren, klopfte der Specht weiter sein Loch in den Baumstamm und ein paar Augenblicke später entdeckte ich ihn.
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