Für mein Wolfsblut ein kleiner Auszug...der erahnen lässt, was schwer in Worte zu fassen ist.
Naturforscher und Theologe Emanuel Swedenborg (1688-1772) war ein großer Visionär seiner Zeit und berichtete von den vollkommenen Engeln und daß er sie als selige Paare von Mann und Frau im Himmel gesehen und gesprochen habe. Weil es hier gut passt, folgt ein Auszug aus Swedenborgs "Eheliche Liebe". Er verwendete Bilder und Wortschatz seiner Zeit, in der es Pferdekutschen und keine Autos oder Flugzeuge gab. So zeigen sich die Engel ihm auch nicht in Flugzeugen oder Autos, sondern in Pferdekutschen:
Aber bald ließ sich aus dem Himmel eine Stimme hören, welche rief: " Wir haben vernommen und sehen jetzt, daß du nachsinnst über die eheliche Liebe; und wir wissen, daß es bis jetzt niemand auf Erden weiß, was die wahrhaft eheliche Liebe in ihrem Ursprunge und in ihrem Wesen ist, und doch ist es wichtig, daß man es wisse. Es hat dem Herrn gefallen, dir (Swedenborg) die Himmel aufzutun, damit in das Innere deines Gemüts ein erleuchtendes Licht und dadurch ein Innewerden einfließe. Bei uns in den Himmeln, besonders in dem dritten, fließen unsere himmlischen Freuden hauptsächlich aus der ehelichen Liebe. Wir werden daher vermöge der uns gegebenen Erlaubnis ein Ehepaar zu dir hinabsenden, damit du es sehest." Siehe es erschien nun ein Wagen, der vom dritten Himmel herunterkam. Darin sah ich einen Engel. So wie er aber näher kam, ersah man zwei in demselben Wagen. Der Wagen glänzte aus der Ferne vor meinen Augen wie ein Diamant, und es waren ihm junge Pferde vorgespannt, weiß wie Schnee. Die in dem Wagen hielten in den Händen zwei Turteltauben und riefen mir zu:
"Willst du, daß wir näherkommen? Aber dann nimm dich in acht, daß nicht der Glanz, der von unserem Himmel herstammt und flammend ist, aus dem wir herabgestiegen sind, tiefer in dich eindringe!
Denn aus seinem Einfluß werden zwar die höheren Ideen deines Verstandes, welche an sich himmlisch sind, erleuchtet, allein diese sind in der Welt, in der du lebst, unaussprechlich. Nimm deshalb, was du hören und sehen wirst, vernunftmäßig auf und lege es so der Fassungskraft des Verstandes aus." - Ich antwortete: "Ich will mich vorsehen, kommt nur näher!"- Und sie kamen, und siehe, es waren ein Ehemann und seine Gattin...."
Im Himmel wohnen nach dieser Vision lauter selige Paare. Sie bilden untereinander wiederum eine Familie von Brüdern und Schwestern. Es ist die göttliche Familie,
Mit lieben Grüßen von Hans und Guggi
Ein wunderschöner Text. Der für mein Verständnis hier zeigt, dass es „echte“ Ehen gibt. Verbindungen, die über unser redliches Leben hinaus gehen.
Ich möchte den Sinn des Textes keinesfalls schmälern… Aber es ist doch so… Wir führen unser Leben hier und irgendwann denkt der Mensch: jetzt will ich eine Familie gründen. Jetzt ist es an der Zeit, der Evolution etwas Schwung zu geben. Wir verlieben uns, verstehen uns, heiraten und machen liebe Kinder. Und dann möglichst im Sinne unserer Religion.
Es reißt uns dann aber aus allen Wolken, wenn wir unsere eigentliche Liebe treffen. Vielleicht ist es die Dualseele, vielleicht aber auch Jemand dessen Seele wir schon sehr lange kennen. Und sofort ist dieses Gefühl wieder da. Denn es pausierte nur, während unseres Erdenaufenthaltes.
Rein theoretisch gefragt… Was macht man, wenn Beide ganz offensichtlich das gleiche Erkennen haben, sich das von Jahr zu Jahr mehr zeigen, aber eben gebunden sind an die Regeln DIESES Lebens. Gebunden an Versprechen, die sie nicht brechen dürfen. Denn versprochen ist versprochen, nicht wahr?
Ist es dann die beste Lösung, es als Teil des Lebens zu integrieren? So nach dem Motto:“ich weiß, dass du da bist. Und solange ist auch alles gut?“ Und quasi dieses Leben in den bereits gewählten Formen zu leben? Oder lässt man alles liegen und sagt:“jetzt hab ich dich gefunden, du meine geliebte Seele… Komm mit mir.“
Nur mal rein theoretisch gedacht. Denn… Eines kann ich sagen. Es ist nicht wie das, was vorher an verlieben, lieben und binden stattfand. Selbst wenn die beiden Protagonisten 3000 Kilometer voneinander entfernt sind, ist ein abstellen nicht möglich.
Viele versuchen das ja… Gehen neue Beziehungen ein, vögeln sich die Seele aus dem Leib (es ist oft zu lesen), benehmen uns total daneben, um aber letztendlich immer wieder an einen bestimmten Punkt zu gelangen. Zu jener, so vertrauten Person, die weit mehr als nur körperliche Liebe bedeutet. Sie geht so tief, dass du bei jeder Begegnung, auf der Stelle umfallen könntest. Und nichts ist so schlimm, wie von genau dieser Person verletzt zu werden.
Also… Ich glaube daran, dass Verbindungen und Ehen in unserem eigentlichen „Zuhause“ geschlossen werden. Und wir nehmen sie innerlich mit. Dann wundern wir uns, warum wir davon nicht abkommen, obwohl wir ja vermeintlich schon alles haben.
Was sollen also zwei solcher Seelen tun, die täglich diese Art der Verbindung spüren?
Es verdrängen, um das normale Leben weiterführen zu können? Vermutlich geht das nur mit vermeintlicher Selbstgewalt oder einem „Abfinden“, wie bei
@Svetli die ihre Liebe gewissermaßen trotzdem lebt.
Ist es möglich, diese Art von Liebe zumindest so weit zurückzudrängen, um eine Freundschaft zuzulassen?
Ich befürchte nicht.
Diese Liebe ist so stark und allgegenwärtig, dass sie selbst dann wiederkommt, wenn du glaubst darüber hinweg zu sein.
Meine momentane Lösung? Irgendwie den Alltag weiterleben und die Begegnungen als Herzensglück empfinden, welches den Schmerz übertüncht. Glücklich sein, dass man diesem Menschen begegnen durfte und sich darauf freuen, dass er ein Teil des Lebens ist.
Was soll man sonst machen? Von der Brücke springen? Nein. Nicht mein Weg. Hab ich so für mich entschieden.
Und Svetli hat für sich vor vielen, vielen Jahren, eine Entscheidung für sich getroffen. Für sie ist das wohl die bestmögliche Lösung und lebt ja schon eine ganze Weile gut damit?
Seien wir ehrlich… Wer sich damit gut fühlt, muss an nichts rumschrauben.
Ich allerdings, bin noch nicht fertig mit der Lösungsfindung. Und so wie ich das mitbekomme, er auch nicht.
Das sind nur meine Gedankengänge, die mir während des Lesens kamen. Ich hoffe, es ist für euch okay, dass ich so frei schwurbele. Es kommt aus dem Inneren heraus. Getriggert durch einen sehr, sehr schönen Text.
Danke für die schönen Worte.