Baue seit Wochen einen Rückfall nach dem anderen

GreenDeal

Neues Mitglied
Registriert
8. Februar 2016
Beiträge
20
Hallo allerseits,

Im Juni 2019 wurde ich durch einen richterlichen Beschluss zum X. Male in die Psychatrie eingewiesen. Die Diagnose: drogeninduzierte Psychose. Das erste Mal war ich 2005 in psychatrischer Behandlung durch einen 6-wöchigen Beschluss. 14 Jahre lang war ich so gut wie jedes Jahr 1x in psychatrischer Behandlung, davon war ich vielleicht 2Mal freiwllig zum Entzug dort, aber sonst bekam ich in der Regel immer einen richterlichen Beschluss von 6 Wochen. Die Psychosen wurden immer heftiger. Zuletzt im Sommer 2019 hatte ich Wahnvorstellungen gehabt, dass man mich auf übelste Art foltern wollen würde. Um dieser Folter zu entgehen hatte ich 2 Selbstmordversuche probiert. Einmal wollte ich kopfüber vom Dach meines alten Hauses springen. Als ich mich das nicht getraut hatte, habe ich mir mit einem Küchenmesser die Pulsadern aufgeritzt und dabei 1l Blut verloren. Gott sei Dank bin ich dabei nicht draufgegangen. Ich hatte nicht das Bedürfnis gehabt zu sterben, alles nur um einer vermeintlichen Folter zu entgehen. Habe daraufhin die Wohnung verloren. Der Richter und der Arzt entschied sich daher für eine geschlossene Unterbringung für ein Jahr. Nach 11 Monaten wurde der Beschluss vorzeitig aufgehoben und ich kam in eine offene Wohnform an der Ostsee. Dort war ich 5 Monate, jetzt wohne ich in Essen viel näher bei meiner Familie in einer betreuten Wohnform. Ich war über ein Jahr clean von Amphetaminen, doch so eine Drogenabhängigkeit kann sehr hartnäckig sein.
Habe hier in Essen eine junge Frau kennengelernt, die mit Amphetaminen dealt. Einmal habe ich bei ihr was geholt und seitdem baue ich einen Rückfall nach dem anderen. Das ist wie ein Teufelskreis. Die Droge treibt einen dazu immer mehr zu wollen. Ich merke zunehmend wie meine Energie nachlässt. Komme ohne Amphetamin schwer aus dem Bett, habe hier zwar Arbeitstherapie, aber merke ohne Amphetamine bin ich einfach zu lustlos und schnell erschöpft. Das war bestimmt schon der 10. Rückfall seit 2 Monaten.
Dabei geht auch einfach zu viel Geld drauf. Gestern habe ich an einem Tag 4g Amphetamine konsumiert und bin jetzt hellwach. Wenn ich um 9 Uhr Morgenrunde habe, werde ich das meiner Betreuerin sagen. Ich werde aber nur von einem Rückfall erzählen, um meinen Platz hier nicht zu gefährden. Sry wenn ich zu viel schreibe, aber habe gerade niemanden um diese Uhrzeit mit dem ich reden kann. Ich nehme Amphetamine um mich fitter zu fühlen, selbstbewusster zu sein und um die innere Leere zu füllen. 3 Therapien habe ich schon hinter mir, aber bin immer wieder rückfällig geworden. Ich weiß genau, wenn ich wieder ausgeschlafen habe, kommt der depressive Teil und der geht nicht mal eben nach 3 Tagen wieder weg.
Wenn ich nüchtern bin, bin ich total unkommunikativ, antriebslos und emotionslos. Habe kein Selbstvetrauen und eine soziale Phobie entwickelt. Wer kann mir helfen?!
 
Werbung:
Hallo allerseits,

Im Juni 2019 wurde ich durch einen richterlichen Beschluss zum X. Male in die Psychatrie eingewiesen. Die Diagnose: drogeninduzierte Psychose. Das erste Mal war ich 2005 in psychatrischer Behandlung durch einen 6-wöchigen Beschluss. 14 Jahre lang war ich so gut wie jedes Jahr 1x in psychatrischer Behandlung, davon war ich vielleicht 2Mal freiwllig zum Entzug dort, aber sonst bekam ich in der Regel immer einen richterlichen Beschluss von 6 Wochen. Die Psychosen wurden immer heftiger. Zuletzt im Sommer 2019 hatte ich Wahnvorstellungen gehabt, dass man mich auf übelste Art foltern wollen würde. Um dieser Folter zu entgehen hatte ich 2 Selbstmordversuche probiert. Einmal wollte ich kopfüber vom Dach meines alten Hauses springen. Als ich mich das nicht getraut hatte, habe ich mir mit einem Küchenmesser die Pulsadern aufgeritzt und dabei 1l Blut verloren. Gott sei Dank bin ich dabei nicht draufgegangen. Ich hatte nicht das Bedürfnis gehabt zu sterben, alles nur um einer vermeintlichen Folter zu entgehen. Habe daraufhin die Wohnung verloren. Der Richter und der Arzt entschied sich daher für eine geschlossene Unterbringung für ein Jahr. Nach 11 Monaten wurde der Beschluss vorzeitig aufgehoben und ich kam in eine offene Wohnform an der Ostsee. Dort war ich 5 Monate, jetzt wohne ich in Essen viel näher bei meiner Familie in einer betreuten Wohnform. Ich war über ein Jahr clean von Amphetaminen, doch so eine Drogenabhängigkeit kann sehr hartnäckig sein.
Habe hier in Essen eine junge Frau kennengelernt, die mit Amphetaminen dealt. Einmal habe ich bei ihr was geholt und seitdem baue ich einen Rückfall nach dem anderen. Das ist wie ein Teufelskreis. Die Droge treibt einen dazu immer mehr zu wollen. Ich merke zunehmend wie meine Energie nachlässt. Komme ohne Amphetamin schwer aus dem Bett, habe hier zwar Arbeitstherapie, aber merke ohne Amphetamine bin ich einfach zu lustlos und schnell erschöpft. Das war bestimmt schon der 10. Rückfall seit 2 Monaten.
Dabei geht auch einfach zu viel Geld drauf. Gestern habe ich an einem Tag 4g Amphetamine konsumiert und bin jetzt hellwach. Wenn ich um 9 Uhr Morgenrunde habe, werde ich das meiner Betreuerin sagen. Ich werde aber nur von einem Rückfall erzählen, um meinen Platz hier nicht zu gefährden. Sry wenn ich zu viel schreibe, aber habe gerade niemanden um diese Uhrzeit mit dem ich reden kann. Ich nehme Amphetamine um mich fitter zu fühlen, selbstbewusster zu sein und um die innere Leere zu füllen. 3 Therapien habe ich schon hinter mir, aber bin immer wieder rückfällig geworden. Ich weiß genau, wenn ich wieder ausgeschlafen habe, kommt der depressive Teil und der geht nicht mal eben nach 3 Tagen wieder weg.
Wenn ich nüchtern bin, bin ich total unkommunikativ, antriebslos und emotionslos. Habe kein Selbstvetrauen und eine soziale Phobie entwickelt. Wer kann mir helfen?!
Helfen kannst eigentlich nur du Dir selbst. Und so banal das klingt und deine Betreuerin.
Hast du eigentlich keine Hobbys die du machen könntest in deinen schweren Phasen?
Ich wünsch Dir weiterhin viel Erfolg im Kampf gegen die Drogen.
 
Wer kann mir helfen?!

natürlich du - alles was du da in der Amph Schleife fühlst, daß du nicht aus dem Bett kommst, deine Motivation, daß dein Selbstwert und Selbstvertrauen niedriger ist usw. ist von dem weißen Pulver und der Sucht verfälscht - du betreibst Raubau mit deiner Energie und dein Körper haut raus was geht und später fehlt es ihm - und dann meint man, es hilft ne Nase...
jedesmal wenn du eine Line ziehst betreibst du Selbstsabotage und du kannst der zerstörenden Wirkung nicht entgehen - nur mit einem Nein -

wenn du jemanden kennenlernst, der vertickt, dann solltest du so schnell es geht die Hufe schwingen
Leute die du kennst, die Zeug haben, die kannst du darum bitten, dich da nicht weiter zu versorgen, egal wie du bettelst - wenn sie selbst konsumieren hilft nur Abstand

über jedes Nein und jeden geglückten Ausweichversuch kannst du dir Selbstbestätigung geben
das miese körperliche Gefühl sowie die schlechte Stimmung einfach sein lassen, es braucht seine Zeit und keine Therapie und kein Therapeut kann dich da rausziehen, wenn du nicht bereit bist, den Rausch des Speed komplett aufzugeben

ich habe nur Existenzen kaputt gehen sehen dadurch, niemals wurde etwas besser, solange man sich was reinrüsselt...in der frühen Techno Szene hier z.B. - die waren alle zugeknallt und dachten sie sind sowas von fit und noch vor Mitternacht waren sie durch, während ich ohne Drogen die Nacht durchgetanzt habe...

ich kenn den koksenden Chef und Besitzer eines Kinderheimes, selbst Psychologe; unverantwortlich und doch auch einfach krank

aber ich kenne auch einige, die es geschafft haben, andere leben nicht mehr; die meisten, die es geschafft haben, haben sich ein komplett neues Umfeld nach dem Entzug aufgebaut und haben sehr wenige, aber sehr gute neue Freundschaften gefunden - oft im kleinsten Kaff ganz ländlich, ohne große Mobilität und ohne Versuchungen

die Patentante meiner Tochter war in London Streetworkerin - Leute, bitte tut es um Euer Willen und probiert es ohne Unterlass einfach immer und immer wieder und sucht neue Wege und gute Orte und hört nicht auf, es ist zu schaffen und ein Leben ohne Drogen ist viel viel schwungvoller, das merkt man aber erst nach geraumer Zeit und richtiger Therapie
 
Hallo allerseits,

Im Juni 2019 wurde ich durch einen richterlichen Beschluss zum X. Male in die Psychatrie eingewiesen. Die Diagnose: drogeninduzierte Psychose. Das erste Mal war ich 2005 in psychatrischer Behandlung durch einen 6-wöchigen Beschluss. 14 Jahre lang war ich so gut wie jedes Jahr 1x in psychatrischer Behandlung, davon war ich vielleicht 2Mal freiwllig zum Entzug dort, aber sonst bekam ich in der Regel immer einen richterlichen Beschluss von 6 Wochen. Die Psychosen wurden immer heftiger. Zuletzt im Sommer 2019 hatte ich Wahnvorstellungen gehabt, dass man mich auf übelste Art foltern wollen würde. Um dieser Folter zu entgehen hatte ich 2 Selbstmordversuche probiert. Einmal wollte ich kopfüber vom Dach meines alten Hauses springen. Als ich mich das nicht getraut hatte, habe ich mir mit einem Küchenmesser die Pulsadern aufgeritzt und dabei 1l Blut verloren. Gott sei Dank bin ich dabei nicht draufgegangen. Ich hatte nicht das Bedürfnis gehabt zu sterben, alles nur um einer vermeintlichen Folter zu entgehen. Habe daraufhin die Wohnung verloren. Der Richter und der Arzt entschied sich daher für eine geschlossene Unterbringung für ein Jahr. Nach 11 Monaten wurde der Beschluss vorzeitig aufgehoben und ich kam in eine offene Wohnform an der Ostsee. Dort war ich 5 Monate, jetzt wohne ich in Essen viel näher bei meiner Familie in einer betreuten Wohnform. Ich war über ein Jahr clean von Amphetaminen, doch so eine Drogenabhängigkeit kann sehr hartnäckig sein.
Habe hier in Essen eine junge Frau kennengelernt, die mit Amphetaminen dealt. Einmal habe ich bei ihr was geholt und seitdem baue ich einen Rückfall nach dem anderen. Das ist wie ein Teufelskreis. Die Droge treibt einen dazu immer mehr zu wollen. Ich merke zunehmend wie meine Energie nachlässt. Komme ohne Amphetamin schwer aus dem Bett, habe hier zwar Arbeitstherapie, aber merke ohne Amphetamine bin ich einfach zu lustlos und schnell erschöpft. Das war bestimmt schon der 10. Rückfall seit 2 Monaten.
Dabei geht auch einfach zu viel Geld drauf. Gestern habe ich an einem Tag 4g Amphetamine konsumiert und bin jetzt hellwach. Wenn ich um 9 Uhr Morgenrunde habe, werde ich das meiner Betreuerin sagen. Ich werde aber nur von einem Rückfall erzählen, um meinen Platz hier nicht zu gefährden. Sry wenn ich zu viel schreibe, aber habe gerade niemanden um diese Uhrzeit mit dem ich reden kann. Ich nehme Amphetamine um mich fitter zu fühlen, selbstbewusster zu sein und um die innere Leere zu füllen. 3 Therapien habe ich schon hinter mir, aber bin immer wieder rückfällig geworden. Ich weiß genau, wenn ich wieder ausgeschlafen habe, kommt der depressive Teil und der geht nicht mal eben nach 3 Tagen wieder weg.
Wenn ich nüchtern bin, bin ich total unkommunikativ, antriebslos und emotionslos. Habe kein Selbstvetrauen und eine soziale Phobie entwickelt. Wer kann mir helfen?!

Durch die Drogen ist Dein Gehirn "verstellt", ohne Entzug, der das wieder richtig stellt, ändert sich das nicht. Drum geht es Dir so schlecht, wenn Du nichts mehr im Blut hast.
Rede mit Deiner Betreuern, und zwar offen und ehrlich. Der Kampf ist hart und Du brauchst alle Hilfe, die Du kriegen kannst. Rückfällig werden ist keine Schande, jetzt muss es aber wieder vorwärts gehen, das willst Du ja selber.

Und wenn es geschafft ist, halte Dich von Menschen fern, die mit Drogen zu tun haben, allen Menschen. Such Dir ein Umfeld, das nicht abhängig ist, es gibt sehr, sehr viele liebe Menschen, die keine Drogen nehmen.
 
Hobbys habe ich nicht wirklich, früher bevor ich angefangen habe mit Speed habe ich Fußball gespielt im Verein. Eigentlich war ich vor dem Konsum fitter drauf als jetzt 14 Jahre danach, obwohl man meint ja immer man sei fit durch die Droge, aber wie Schnefra schon sagt jede Line ist ein Energieraub am eigenen Körper.
Der Wille ist ja da nicht zu konsumieren, aber die Strategie fehlt noch. Versuche jetzt mich bewusster zu ernähren, den SerotoninSpiegel im Gehirn zu erhöhen. Ich gucke gerne Filme, würde gerne schwimmen gehen aber dank Corona geht das nicht. Habe 7 Jahre nur so in den Tag hineingelebt, muss erst mal meine Belastbarkeit wieder trainieren, brauche Erfolgserlebnisse. Bin jetzt in einem Wohnheim, wo Arbeitstherapie angeboten wird. Habe 3x die Woche 1x Stunde GartenArbeitsTherapie und wenn ich die Stunde geschafft habe bin ich erstmal erschöpft. Guck mal ich war 7 Jahre lang arbeitslos, bin jetzt in so einem scheiß Trott und um da wieder rauszukommen das braucht seine Zeit.
Ich muss auch kommunikativer werden, mich mehr sozialen Kontakten widmen, aber da ich durch eigene Diagnose im autistischen Spektrum liege, habe ich gar nicht so das Bedürfnis nach sozialen Kontakten. Aber eine Partnerin könnte ich mir schon vorstellen.
 
Wenn ich nüchtern bin, bin ich total unkommunikativ, antriebslos und emotionslos. Habe kein Selbstvetrauen und eine soziale Phobie entwickelt. Wer kann mir helfen?!
die Rückfälle kommen daher dass du einmal diesen "nüchternen" und "faden/leeren" Zustand nicht akzeptieren möchtest.
Andererseits möchtest Du so "kommunikativ" sein, sodass Du in der Gesellschaft "perfekt" funktionierst und von anderen (an)gesehen wirst. Die intensiven Sinneseindrücke des Rauschs möchtest du daher ständig "wieder"holen, da Du dann empfindest, dass Deine Wünsche bereits eingetreten sind.

Kurz und Knapp:
Mach Dich frei von dem Selbstdruck, dass du soviel sein "musst"....
Weder musst du andere unterhalten, lustig & kommunikativ sein oder irgendwas Emotionales "liefern". Den Selbstwert hast Du unabhängig von all dem.

Du kannst aber erstmal nur ganz kleine Schritte und diese selbst gehen, das kann keiner für dich übernehmen. Deine Betreuerin kann Dir hier aber sicherlich gut weiterhelfen.

"Niemand kann dir die Brücke bauen, auf der gerade du über den Fluß des Lebens schreiten mußt, niemand außer dir allein." (Nietzsche)

Welche Hilfe würdest du dir von anderen erwarten?
Was wäre denn ein erster kleiner Schritt für dich?
 
Ich würde raus aus der Stadt und mich darum kümmern ein Platz auf dem Land zu bekommen.
Natur ist sehr heilsam. Dort hat man auch grosse Möglichkeiten an Freizeitaktivitäten. Laufen, Radfahren und schwimmen, falls ein Gewässer in der Nähe.
Wieder raus aus dem neuen alten Umfeld, da du dir schon Connections aufgebaut hast.

Alles Gute!
 
Hallo allerseits,

Im Juni 2019 wurde ich durch einen richterlichen Beschluss zum X. Male in die Psychatrie eingewiesen. Die Diagnose: drogeninduzierte Psychose. Das erste Mal war ich 2005 in psychatrischer Behandlung durch einen 6-wöchigen Beschluss. 14 Jahre lang war ich so gut wie jedes Jahr 1x in psychatrischer Behandlung, davon war ich vielleicht 2Mal freiwllig zum Entzug dort, aber sonst bekam ich in der Regel immer einen richterlichen Beschluss von 6 Wochen. Die Psychosen wurden immer heftiger. Zuletzt im Sommer 2019 hatte ich Wahnvorstellungen gehabt, dass man mich auf übelste Art foltern wollen würde. Um dieser Folter zu entgehen hatte ich 2 Selbstmordversuche probiert. Einmal wollte ich kopfüber vom Dach meines alten Hauses springen. Als ich mich das nicht getraut hatte, habe ich mir mit einem Küchenmesser die Pulsadern aufgeritzt und dabei 1l Blut verloren. Gott sei Dank bin ich dabei nicht draufgegangen. Ich hatte nicht das Bedürfnis gehabt zu sterben, alles nur um einer vermeintlichen Folter zu entgehen. Habe daraufhin die Wohnung verloren. Der Richter und der Arzt entschied sich daher für eine geschlossene Unterbringung für ein Jahr. Nach 11 Monaten wurde der Beschluss vorzeitig aufgehoben und ich kam in eine offene Wohnform an der Ostsee. Dort war ich 5 Monate, jetzt wohne ich in Essen viel näher bei meiner Familie in einer betreuten Wohnform. Ich war über ein Jahr clean von Amphetaminen, doch so eine Drogenabhängigkeit kann sehr hartnäckig sein.
Habe hier in Essen eine junge Frau kennengelernt, die mit Amphetaminen dealt. Einmal habe ich bei ihr was geholt und seitdem baue ich einen Rückfall nach dem anderen. Das ist wie ein Teufelskreis. Die Droge treibt einen dazu immer mehr zu wollen. Ich merke zunehmend wie meine Energie nachlässt. Komme ohne Amphetamin schwer aus dem Bett, habe hier zwar Arbeitstherapie, aber merke ohne Amphetamine bin ich einfach zu lustlos und schnell erschöpft. Das war bestimmt schon der 10. Rückfall seit 2 Monaten.
Dabei geht auch einfach zu viel Geld drauf. Gestern habe ich an einem Tag 4g Amphetamine konsumiert und bin jetzt hellwach. Wenn ich um 9 Uhr Morgenrunde habe, werde ich das meiner Betreuerin sagen. Ich werde aber nur von einem Rückfall erzählen, um meinen Platz hier nicht zu gefährden. Sry wenn ich zu viel schreibe, aber habe gerade niemanden um diese Uhrzeit mit dem ich reden kann. Ich nehme Amphetamine um mich fitter zu fühlen, selbstbewusster zu sein und um die innere Leere zu füllen. 3 Therapien habe ich schon hinter mir, aber bin immer wieder rückfällig geworden. Ich weiß genau, wenn ich wieder ausgeschlafen habe, kommt der depressive Teil und der geht nicht mal eben nach 3 Tagen wieder weg.
Wenn ich nüchtern bin, bin ich total unkommunikativ, antriebslos und emotionslos. Habe kein Selbstvetrauen und eine soziale Phobie entwickelt. Wer kann mir helfen?!
Erstmal, schön dass du noch unter den Lebenden weilst. ;-)

Du hast dich da in eine ganzschön zerstörerische, kraftlose, traurige und und vollkommen beschissene Situation manövriert.
Sie ist aber nicht Hoffnungslos.
Ich denke du solltest dich fragen, ob du etwas verändern möchtest. Nicht nachher oder morgen, sondern jetzt.

Es gibt einen Weg der führt in die Abhängigkeit. Der Weg besteht aus allem was in dir vor sich geht, aus allen äußeren Umständen und Gegebenheiten in deinem Umfeld, und aus jeder daraus resultierenden Entscheidung. Wohin dieser Weg führt, kannst du zur Zeit selbst erleben.

Es gibt aber auch einen Weg der führt aus der Abhängigkeit, über Wahrheit in die Freiheit und vor allem in die Gesundheit und die Zufriedenheit.

Und ich wünsche dir für jetzt schonmal viel Kraft (die du sicher noch hast und die darauf wartet nicht verschwendet zu werden) und vor allem Entspannung, viel Zuversicht und Hoffnung und den Glauben an dich selbst, dass du etwas verändern kannst. Dieses Mal mit allen Konsequenzen, die es bedeutet einen neuen Weg einzuschlagen!

Du musst jetzt kluge Entscheidungen treffen. Mit der Überzeugung aus dem tiefsten Herzen, dass du den Weg zu einem glücklichen, nüchternen Menschen gehst. Es bedeutet als aller erstes das Gift, das deinem Körper und deinem Geist schadet, nicht mehr zu konsumieren. Wenn es bedeutet in die Entgiftung zu gehen weil die Sucht zu stark ist, dann ist das eine kluge Entscheidung.

Ich würde dir sehr empfehlen es einem Menschen zu erzählen dem du wirklich vertraust (keinem Konsumentenfreund) und dich an eine Suchtberatungsstelle wendest.
Wenn du bei diesen beiden Gelegenheiten brutal ehrlich dir selbst gegenüber bist, merkst du sogar vielleicht dass du evntl. gar keine soziale Phobie hast, sondern nur Angst hattest anderen an deinem innersten Teil haben zu lassen. (Einen versuch ist es Wert)

Bei Allem was sich aus diesen Entscheidungen ergeben wird, Vertraue dir Selbst, dass du bereits auf dem Weg bist.

Ich denke, es wird nicht ausreichen einfach nicht mehr zu konsumieren, das sind nur die ersten Schritte auf dem Weg.
Menschen die in die Abhängigkeit rutschen, belügen als aller erstes sich selbst, danach alle anderen.
Der Weg wird da wahrscheinlich noch viel schwieriger als es die ersten Schritte waren, die auch nicht einfach sind.

Wie hat sich die Sucht entwickelt? Welche Ursachen hatte sie. Bitte nicht jetzt und hier darauf antworten, aber wenn du diese Antworten wirklich, aus tiefstem Verständnis beantworten kannst, weißt du plötzlich was du zu tun hast.
Wende dich da an Profis, (über die Suchtberatungsstelle, informiere dich dort mal über eine Entwöhnungstherapie), und vertraue ihnen, dass sie dir Helfen können, wenn du bereit bist, diesen Weg in die tiefen der Psyche, aufrichtig und mutig zu gehen.

Wahrscheinlich wird es bedeuten dass du so einige Menschen und Situationen, Erwartungen usw. unter einem viel klareren Licht siehst, mit einem Zugang zu deiner eigenen inneren Welt.

Ich wünsche dir jedenfalls, dass du nicht verzweifelst, sondern den Mut und die Zuversicht gewinnst, dass du ab Jetzt Schluss mit diesem Gift machst, dass dich zu dem Menschen gemacht hat, der du nicht bist.
Gehe den richtigen Weg und entscheide dich klug und lass dann mal was von dir hören. Viel, viel Glück und ich glaube du wirst es schaffen, wenn du es wirklich willst.
 
Aber eine Partnerin könnte ich mir schon vorstellen

das wär doch mal ne Motivation - dich gut aufbauen und dann kommt die Partnerin von alleine (ist jedenfalls oft zu beobachten)


was mir ganz allgemein noch zu Therapien einfällt: leider gibt es da große Unterschiede, gerade was die Kliniken usw. angeht;
seit längerem wünsche ich mir einsame Waldhütten für Menschen, die sich umgewöhnen wollen. Sie könnten (therapeutisch) betreut werden, sind aber gezwungen, sich mit sich und ihrer Versorgung im Wald zu beschäftigen. Dort urteilt keiner. Das Eichhörnchen interessiert es auch nicht, ob du den ganzen Tag nur auf der Pritsche liegst. Wenn du Hunger hast, wirst du schon aktiv...usw...ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist, hab ich noch nicht weiter gedacht. Aber ich habe schon viel gesehen und gehört und mir deswegen Gedanken gemacht. Back to the roots...
 
Werbung:
Hobbys habe ich nicht wirklich, früher bevor ich angefangen habe mit Speed habe ich Fußball gespielt im Verein. Eigentlich war ich vor dem Konsum fitter drauf als jetzt 14 Jahre danach, obwohl man meint ja immer man sei fit durch die Droge, aber wie Schnefra schon sagt jede Line ist ein Energieraub am eigenen Körper.
Der Wille ist ja da nicht zu konsumieren, aber die Strategie fehlt noch. Versuche jetzt mich bewusster zu ernähren, den SerotoninSpiegel im Gehirn zu erhöhen. Ich gucke gerne Filme, würde gerne schwimmen gehen aber dank Corona geht das nicht. Habe 7 Jahre nur so in den Tag hineingelebt, muss erst mal meine Belastbarkeit wieder trainieren, brauche Erfolgserlebnisse. Bin jetzt in einem Wohnheim, wo Arbeitstherapie angeboten wird. Habe 3x die Woche 1x Stunde GartenArbeitsTherapie und wenn ich die Stunde geschafft habe bin ich erstmal erschöpft. Guck mal ich war 7 Jahre lang arbeitslos, bin jetzt in so einem scheiß Trott und um da wieder rauszukommen das braucht seine Zeit.
Ich muss auch kommunikativer werden, mich mehr sozialen Kontakten widmen, aber da ich durch eigene Diagnose im autistischen Spektrum liege, habe ich gar nicht so das Bedürfnis nach sozialen Kontakten. Aber eine Partnerin könnte ich mir schon vorstellen.
Es ist sinnvoll, wenn Du die Ursache dieser Leere entgegentrittst. Deinen eigenen Verdacht („Diagnose“ ) solltest Du professionell bestätigen lassen, sollte es denn so sein. Das Kommunikationsproblem ist ja Deiner Beschreibung nach die Ursache Deines Drogenkonsums. Man kann aber lernen, diese für Dich seltsame Welt Deines Andersseins, das Neurountypische, durch Kommunikationstraining therapeutisch anzugehen. Das wäre der erste Schritt. Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut. Du bist mit diesem Problem absolut nicht allein. Es betrifft immerhin 1% der Bevölkerung- wenn Du mit Deiner Selbstdiagnose recht haben solltest.
 
Zurück
Oben