Bundestagswahl 2021 in Deutschland

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Es ist insofern linksnationalistisch statt internationalistisch, dass ich Grenzen nicht abschaffen will (was de facto passiert war 2015 für einige Zeit, und ich mache mir seitdem keine Illusionen mehr, dass sehr viele da wirklich im doppelten Sinne keine Grenzen kennen), und deutlich sehe, dass die Bevölkerung in anderen Ländern teilweise sogar mehr im Mittelalter verwurzelt ist wie die Diktatoren dort. Es gibt da schlicht keine Kompatibilität. Wer sich nicht erfolgreich verteidigt kann sich nachher im besten Fall anbiedern, oder selber ein anderes Land finden (falls das noch gelingt). Die linken Internationalisten sind schlicht schrecklich naiv, und das ist dann einfach zu gefährlich, denn solche Ideologien haben sich seit mehr als 1000 Jahren mit Gewalt ausgebreitet, und es hat sich nicht wirklich viel verändert, wie wir seit dem letzten Jahrzehnt spätestens wissen.

Spar dir die Pseudoargumentation mit einem Strohmann... Moderater Nationalismus ist nicht Hitler, moderater Sozialismus ist nicht Stalin und moderate (auch wirtschaftliche) Freiheit ist nicht die East India Company.
Mal abgesehen davon, dass "moderater Nationalismus" für mich sehr nach "ein bisschen schwanger" klingt - all den Mumpitz von linken Internationalisten und angeblich abgeschafften Grenzen, über die Bevölkerungen in anderen Ländern, die sich "seit mehr als 1000 Jahren mit Gewalt ausgebreitet" hätten, die im Mittelalter verhaftet und mit uns nicht kompatibel seien, finde ich überhaupt nicht moderat. Letztlich schreibt du doch, dass wir von rückständigen, gewaltätigen Muslimhorden überrannt werden, wenn wir unsere Grenzen nicht schließen und verteidigen. Für mich ist das knallharter Rechtsnationalismus. Mindestens.

Mehr als vor den armen Teufeln, die sich irgendwie nach Europa durchschlagen, fürchte ich mich jedenfalls vor international agierenden Großkonzernen, die Billigklamotten in Bangladesh fertigen lassen, sie in Deutschland verticken und die Gewinne anschließend in die Niederlande verschieben, wo sie fast keine Steuern zahlen müssen. Mich gruselt es vor den gigantischen virtuellen Geldströmen, die in Sekundenbruchteilen um Globus reisen, und mit denen mal auf Land und Wohnraum spekuliert wird, mal auf Nahrungsmittel, Wasser, oder Rohstoffe. Den modernen, völlig ungezügelten Turbokapitalismus halte ich für die bedrohlichste Ideologie unserer Zeit.
Und Nationalismus, ob moderat oder nicht, ist meiner Meinung nach die schlechteste Antwort auf diese Herausforderung. Im Gegenteil - je höher die Zäune, je größer die Unterschiede bei Löhnen, Sozial- und Umweltstandards, oder den Steuersätzen, um so mehr spielt das den wenigen in die Karten, deren im doppelten Sinne grenzenloser Reichtum auf der Armut von vielen beruht.
 
....... den armen Teufeln, die sich irgendwie nach Europa durchschlagen, .......

Ja, das ist das Narrativ welche die Linken Internationalisten verwenden.
Und das ist auch zu 100% garnicht mal falsch, weil es diese "armen Teufel" in der Tat auch gibt.
Aber, das ist nur die halbe Wahrheit.
Zum einen schaffen die wirklich "armen Teufel" ( wobei ich mich hier gerade frage warum das nicht gegendert wird "arme Teufel*innen? )
es garnicht nach Europa sich durchzuschlagen und zum anderen ist da auch ein grosser, wenn nicht sogar ein überwiegender Teil davon Abenteuerer*innen und Glückrittter*innen unterwegs, die gar keine armen Teufel*innen sind.
Wobei,.... und das muss ich ehrlich sagen,.... dass die Definition dessen was man als "arme Teufel*innen" bezeichnen kann, auch natürlich immer der eigenen und somit subjektiven politisch-ideologischen Vorstellung entspricht.
Die internationalen linken Humanist*innen sind da halt sehr grosszügig. Das heisst aber somit auch, dass die internationalen linken Humanist*innen nicht diffrenzieren.
Weil sie aus ( humanistischer? ) Ideologie nicht differenzieren wollen ? Gut, das kann man ihnen durchaus sogar gewähren,warum denn auch nicht?
Gleichzeitig aber fordern jene Humanist*innen bei jeder Form von oppositionellem Widerspruch das differenziert wird !
Sie, die Linken Internationalist*innen nehmen also für sich was in Anspruch, nämlich aus moralischen Gründen nicht diffrenzieren zu müssen, was sie dem oppositionellem Widerspruch nicht zugestehen wollen.
Das ist nicht gerade im demokratischen Sinn.
Und somit bin ich wieder bei meiner Aussage vom 11. April 2021 Beitrag #93
Aber wir leben ja seit spätens 2015 / 2016 in einer, in meinen Augen überdimensionalen aufgeladenen & aufgeblasenen Moraldebattenkultur, wo die Moralisten es geschafft haben die Deutung über die Moral ( zumindest temporär) zu gewinnen.
Das zeigt sich ja auch nach 2016 in den unsäglichen Auswirkungen des gegenwärtigen Cancel Culture !
Wenn sich diesbezüglich die `Neojakobiner` ( ja, so nenne ich sie ) weiter durchsetzen, sehe ich uns in einer kommenden Moraldiktatur.
Ich hoffe die wirklich liberale Demokratie ist stark genug dass es nicht erst zu so einer Moraldiktaur kommt.

Politisch Linker Internationalismus führt eben nicht zu Demokratie und vielfältigem demokratischen Austausch.
Im ersten Augenschein sieht es SO aus. Aber das ist eine Illusion.
Und wenn man weiter denkt, also über diese illusionäre Vision eines real funktionierenden Sozialismus hinaus,
wird man auch das diktatorische Potenzial darin finden können.
Es ist ganz einfach. Man muss sich nur von seiner eigenen politisch- ideologischen Konditionierung befreien, dann kann man es auch erkennen. :)
 
Und wenn man weiter denkt, also über diese illusionäre Vision eines real funktionierenden Sozialismus hinaus,
wird man auch das diktatorische Potenzial darin finden können.
Es ist ganz einfach. Man muss sich nur von seiner eigenen politisch- ideologischen Konditionierung befreien, dann kann man es auch erkennen.

Das politisch Linke ist nicht das Gute ! So wie das politisch Rechte nicht das Böse ist !
Ist es nicht, weil es nicht gut sein kann, weil das politisch Linke nur das politisch Rechte in seinem Narrativ spiegelt.
Das gilt umgekehrt übrigens genau so.
Das politisch Linke ist nur eine Spiegelung des politisch Rechten.
Eine Spiegelung ist niemals das Gegenteil.
Denn diese Spiegelung ist dualistisch und nicht polar-gegensätzlich !
 
Ja, das ist das Narrativ welche die Linken Internationalisten verwenden.
Und das ist auch zu 100% garnicht mal falsch, weil es diese "armen Teufel" in der Tat auch gibt.
Aber, das ist nur die halbe Wahrheit.
Zum einen schaffen die wirklich "armen Teufel" ( wobei ich mich hier gerade frage warum das nicht gegendert wird "arme Teufel*innen? )
es garnicht nach Europa sich durchzuschlagen und zum anderen ist da auch ein grosser, wenn nicht sogar ein überwiegender Teil davon Abenteuerer*innen und Glückrittter*innen unterwegs, die gar keine armen Teufel*innen sind.
Wobei,.... und das muss ich ehrlich sagen,.... dass die Definition dessen was man als "arme Teufel*innen" bezeichnen kann, auch natürlich immer der eigenen und somit subjektiven politisch-ideologischen Vorstellung entspricht.
Unsinn, es geht nicht um irgendwelche subjektiven Vorstellungen. Ob jemandem Schutz zusteht, und wenn ja, in welcher Form, ist in nationalen Gesetzen und internationalen Abkommen ganz genau festgeleg. Und um die Schutzwürdigkeit zu prüfen, gibt es ebenfalls geregelte Verfahren.
Wenn man ein linker Internationalist ist, wenn man will, dass sich Deutschland und die EU an ihre eigenen Gesetze halten, und keine Schlauchboote von der Küstenwache abdrängen lassen, Menschen nicht Jahrelang unter katastrophalen Bedingungen in Lagern einpferchen und keine fragwürdigen Abkommen mit fragwürdigen Regierungen abschließen, dann bin ich eben einer.
 
Was für ein amorphes, sinnbefreites Geschwafel. :rolleyes: Wenn ich nur erkennen könnte, wo dein Geschreibsel auch nur im Entferntesten auf meinen kleinen, aber feinen Beitrag eingeht, könnte ich mit mehr dienen. Aber so ist es mehr ein Rätselraten, was du gemeint haben könntest. Und Herumstochern in Kryptik liegt mir nicht.

@SchattenElf hat es offensichtlich verstanden, was nicht schwer war. Ob du damit übereinstimmst bleibt dir überlassen, aber wenn das schwierig war liegt es an dir...

Was du zitiert hast speziell, sollte sagen, dass Denken in nationalen oder auch (national)-religiösen Blöcken überall die Regel ist und Teil der menschlichen Natur. Du kannst dir auch andere Länder anschauen und wirst sehen, dass es eigentlich immer starke Parteien (oder verbotene Gruppen in Diktaturen) gibt, die entweder (oder beides auch) nationalistische oder religiöse (dann die eigene Religion) Positionen vertreten. Weil Menschen eben so denken.

Und selbst jemand, der solche Blöcke ablehnt müsste also als intelligenter verantwortungsvoller Mensch mit der Situation rechnen, dass es zu Konflikten kommt, wenn Gruppen mit sehr unterschiedlicher Religion und Kultur, in einem Land zusammenleben. Egal ob das nun richtig ist oder zurückgeblieben, dass Leute in diesen Blöcken denken, es ist die Realität mit der man arbeiten muss. Das gilt auch speziell, wenn die Religion zum Beispiel einen Absolutheitsanspruch stellt. Du kannst nicht einseitig Friede, Freude und Eierkuchen verkünden.

Selbst wenn du, oder wir alle in Deutschland, maximal tolerant würden und alle Grenzen uneingeschränkt öffnen würden (und ich weiß mittlerweile dass ihr das wohl tun würdet), bedeutet das nicht, dass damit dann alles gut ist. Andere werden deine Homosexuellenrechte (nehme an du bist dafür, ich auch nebenbei) zum Beispiel als weit problematischer ansehen als konservatives Christentum oder das Schwenken von deutschen Flaggen. Du wirst es nicht schaffen Neuankömmlinge mit Toleranz zu beschwichtigen, wenn aus deren Sicht moralischer Relativismus und Gottlosigkeit doch gerade das Problem ist.

Insofern ist was du sagst naiv und dein vermutliches Ideal wie Deutschland und möglicherweise ein Weltstaat aussehen sollte ein reines Luftschloss.

Mein eigenes Ideal sieht hingegen eher so aus, dass man sich gegenseitig aus dem Weg geht, wenn das Denken inkompatibel ist. Und ich weiß, dass es nicht nur, und in erster Linie gerade nicht an mir, liegt, denn viele andere vertreten weit fundamentalistischere Positionen. Es ist am Ende also egal ob etwas "primitiv", "zurückgeblieben" und "unterbelichtet" ist, denn erstens gibt es wirklich nicht nur hier entsprechende Personen/Parteien, und zweitens muss man Politik den Gegebenheiten anpassen.

Warum denke ich selbst zum Teil in Blöcken (wie du sagst)? Es ist simpel. Weil ich denke, dass andere meine wirtschaftlichen aber auch kulturellen Positionen ablehnen und attackieren (würden). Anders als du vielleicht glaubst bin ich aber zu einem großen Teil nicht konservativ motiviert, sondern fürchte um moderne Errungenschaften wie Frauen- und Freiheitsrechte. Ich fürchte insofern andere Gruppen, die in Blöcken denken, und deren Positionen ich nicht gut finde, aber damit muss ich leben und darum bleibt mir nichts übrig als auch einen Block dagegen zu stellen.

Kaum einer von euch will wahrhaben, dass man sicherlich keine Grünenwähler ins Land bringt. Und für mich ist es der Gipfel der Naivität, wenn man Positionen stärkt, die den eigenen widersprechen. Ihr schafft insofern nicht nur Deutschland ab, sondern eure eigenen Werte gleich mit. Der wichtigste Grund vermutlich, warum das nicht schon passiert ist, ist dass es hier noch genug Leute gibt, die nicht an Realitätsverlust leiden, und das nicht unterstützen. Das größte Problem an grüner Politik ist, dass das Ergebnis davon ein ganz anderes wäre. Sonst würde ich es weit weniger negativ sehen. Wobei ich auch so nicht alles unterstütze (politische Korrektheit ist autoritär und moralinsauer), aber das größte Problem aus meiner Sicht ist tatsächlich, dass ich denke, dass diese Politik ironischerweise nicht nachhaltig ist, und am Ende keine tolerante moderne Gesellschaft dabei herausspringt.
 
Mal abgesehen davon, dass "moderater Nationalismus" für mich sehr nach "ein bisschen schwanger" klingt

Also muss es auch kompletten Kommunismus geben, und soziale Marktwirtschaft ist auch "bisschen schwanger"?
Tut mir leid, aber wir haben hier keine zweiwertige Logik... Eine Partei, aber auch eine Person kann verschiedene Positionen ganz oder eingeschränkt vertreten und andere eben nicht.

Im Gegenteil, Menschen die nicht radikal sind, wissen, dass man menschliche Bedürfnisse miteinander verbinden muss, dass man weiterhin Kompromisse eingehen muss usw.

Meine moderat nationalistische (oder "nationalistische") Position beinhaltet, dass die deutsche Bevölkerung gemeinsame Interessen vertritt, welche unter Umständen (nicht automatisch, aber möglich) nicht mit anderen Interessen kompatibel sein können. Aufgabe der Politik ist es ebenfalls unsere Souveränität auch in Zukunft zu schützen. Wer Politik macht, die die Sicherheit der Bevölkerung und deren Souveränität jetzt oder in der Zukunft gefährdet bekommt meine Stimme nicht.

Theoretisch könnte die Menschheit auch in einem Weltstaat organisiert sein, aber selbst in einer Demokratie würde das bedeuten, dass der Einfluss kleinerer Gruppen praktisch null wäre. Ich denke nicht, dass es ein klares gemeinsames Interesse der Bevölkerung in Japan und Deutschland zum Beispiel gibt, welches es rechtfertigen würde, dass in beiden Ländern ein gemeinsamer Kanzler/Ministerpräsident gewählt würde. Also sind es eben 2 Nationen. Ironischerweise würden Länder mit viel Bevölkerung auch eine Hegemonialstellung erhalten (nichts mit Gleichheit). Aber würde ich denken, dass China und Indien, bzw. deren Bevölkerung hier etwas zu sagen haben sollten? Nein, denke ich nicht.

Europa hat aus meiner Sicht genug gemeinsame Interessen um die EU zu rechtfertigen. Als EU-Staat sehe ich sie aber auch nicht.

Und ich denke nicht, dass die Interessen, die mit bestimmten Religionen/Kulturen verbunden sind mit unseren kompatibel sind. Handelt es sich dabei dann nicht mehr um klare Minderheiten gibt es hier eine Zerreißprobe.

all den Mumpitz von linken Internationalisten und angeblich abgeschafften Grenzen, über die Bevölkerungen in anderen Ländern, die sich "seit mehr als 1000 Jahren mit Gewalt ausgebreitet" hätten, die im Mittelalter verhaftet und mit uns nicht kompatibel seien, finde ich überhaupt nicht moderat. Letztlich schreibt du doch, dass wir von rückständigen, gewaltätigen Muslimhorden überrannt werden, wenn wir unsere Grenzen nicht schließen und verteidigen. Für mich ist das knallharter Rechtsnationalismus. Mindestens.

Schau dir die Situation an:

Wenn du Leuten Vorteile anbietest hier zu leben, werden sie auch herkommen.
Wirtschaftliche Gründe sind dann auch schon vollkommen ausreichend, und wenn hier sowieso schon viele Leute aus den Ländern sind, ist es noch einfacher rüber zu kommen und Integration wird immer weniger notwendig. Bedeutet es wird immer einfacher und interessanter, und es kommt von allein dann nie zu einem Stopp.

Weiterhin leben dort genug Leute, dass wir dann hier nicht mehr die Mehrheit wären, wenn genug einwandern (und siehe oben), und selbst eine große Minderheit würde Einfluss haben logischerweise.

Zuletzt ist dort nahezu nirgendwo eine funktionierende Demokratie (und das ist durchaus sehr nett ausgedrückt).

Was ist an der Wahrheit radikal? ;)
Ich will nicht in einem Staat leben, in dem eine solche Religion großen Einfluss hat. Ich weiß doch wie die aussehen, und ich mag es nicht, Ende. Wer darauf steht sollte doch bitte auswandern...

Und ihr würdet doch niemanden ablehnen, denn so gut wie die Begründung für euch anscheinend ist, dass offenbar kein Land dort sicher und frei ist, und man also in jedem Fall berechtigterweise fliehen muss, so schlecht ist die Begründung für euch aber umgekehrt, dass offenbar kein Land dort sicher und frei ist, und wir uns deshalb Gedanken machen müssen, ob das alles nicht deshalb nach hinten los geht, weil es mit der religiösen Ideologie offensichtlich ein Problem gibt, wenn eben kein Land dort sicher und frei ist. Schlimm genug also um von überall dort fliehen zu müssen, aber trotzdem komplett "rechtsnational" (= ganz böse), wenn jemand daraus dann folgert, dass das alles nicht die beste Idee ist wenn wir das importieren. Nein, aus meiner Sicht bin ich nicht radikal und rechtsnational, sondern schlicht in der Realität verankert.

Weißt, ich bin auch dafür, dass die Probleme dort gelöst werden. Aber das werden sie nicht wenn man die Probleme importiert. Und auch nicht, oder nur in speziellen Fällen (als zum Beispiel die Kurden gegen den IS unterstützt wurden), wenn man Truppen schickt. Ich bin durchaus bereit individuelle Personen gerade auch hier zu schützen, die dort ins Fadenkreuz von Fundamentalisten gekommen sind, weil sie sich für Demokratie und Frauenrechte eingesetzt hatten. Aber so wie 2015, das ist am Ende Selbstmord, und was ich im letzten Jahrzehnt gelernt habe ist einerseits, dass die linken Internationalisten wirklich keinerlei Maß haben, und dass die Bevölkerung in religiösen Ländern von ihren Diktatoren etwas über Freiheit lernen kann. Assad zu "unterstützen" ist kein tolles Gefühl trotzdem.

Mehr als vor den armen Teufeln, die sich irgendwie nach Europa durchschlagen, fürchte ich mich jedenfalls vor international agierenden Großkonzernen, die Billigklamotten in Bangladesh fertigen lassen, sie in Deutschland verticken und die Gewinne anschließend in die Niederlande verschieben, wo sie fast keine Steuern zahlen müssen. Mich gruselt es vor den gigantischen virtuellen Geldströmen, die in Sekundenbruchteilen um Globus reisen, und mit denen mal auf Land und Wohnraum spekuliert wird, mal auf Nahrungsmittel, Wasser, oder Rohstoffe. Den modernen, völlig ungezügelten Turbokapitalismus halte ich für die bedrohlichste Ideologie unserer Zeit.

Die Armut in der Welt hat sich zuletzt klar verringert.
https://en.wikipedia.org/wiki/Extre...ld-population-in-extreme-poverty-absolute.svg

Natürlich stimme ich aber mit dir überein, dass man sehr darauf achten muss solche Konzerne unter Kontrolle zu halten. Aber die gibt es auch nicht nur in Europa. Staaten wie China sind merkantilistische Ungetüme, die auch vor Genozid nicht zurückschrecken. Bestimmte Religionen werden radikaler und gewinnen Anhänger weltweit durch Bevölkerungszunahme (aufgrund von Frauenunterdrückung) und -migration.

Und andere Länder sind massiv an Sklaverei (siehe WM in Katar zum Beispiel) und Frauenunterdrückung beteiligt.

Eine große Gefahr ist es für die Zukunft, wenn sich solche reaktionären Ideologien global ausbreiten und/oder Einfluss gewinnen und noch mehr Dominanz entwickeln (Bezeichnung als Minderheiten ist global gesehen lachhaft). Dann wäre alles umsonst, und die positive Entwicklung würde sich wieder umdrehen.

Und Nationalismus, ob moderat oder nicht, ist meiner Meinung nach die schlechteste Antwort auf diese Herausforderung. Im Gegenteil - je höher die Zäune, je größer die Unterschiede bei Löhnen, Sozial- und Umweltstandards, oder den Steuersätzen, um so mehr spielt das den wenigen in die Karten, deren im doppelten Sinne grenzenloser Reichtum auf der Armut von vielen beruht.

Kapitalisten sind an Globalisierung und Menschenströmen gerade interessiert um erstens die Löhne zu drücken mithilfe von teilweise auch illegalen Arbeitern, die man ausbeuten kann (aber es funktioniert auch so), und zweitens dient es dazu die Arbeiter/Angestellten zu schwächen, indem deren Einheit neutralisiert wird (teile und herrsche).

Du könntest jetzt sagen, dass die Arbeitnehmer dann doch bitte nur die Klasse sehen sollen, und global gemeinsame Sache gegen das Großkapital machen sollten, aber das ist schlicht zu eindimensional gedacht. Selbst wenn ich so denken würde, wird es ein religiöser Fundamentalist nicht so sehen, und in erster Linie seine eigenen Interessen sehen, die oft gerade pro Unterdrückung (in verschiedener Hinsicht) sind. Wenn du es marxistisch haben willst, dann könnte ich sagen, dass die einfach weiter in der feudalen Gesellschaft stecken, inklusive religiöses Opium. Ich halte generell einiges von Marx Kapitalismuskritik, aber historischer Materialismus ist auch naiv und pseudoreligiös (wobei es wahrscheinlich effektiv war die Arbeiter zum handeln zu motivieren). Niemand weiß was die Zukunft bringt. Eventuell wird auch jeder Fortschritt wieder neutralisiert, oder wir enden in einer Dystopie. Nur weil Religionen aus dem Mittelalter kommen, enden sie nicht notwendig in den Geschichtsbüchern, oder werden wie das Christentum domestiziert.

Klar, ich sehe auch nicht, dass Kapitalismus die ultimative Antwort sein kann.
Ressourcen sind begrenzt und wirtschaftliches Wachstum kann nicht für immer weiter gehen.
Menschliche Arbeitskraft wird wegen Automatisierung immer weniger relevant sein, und das würde dazu führen, dass immer weniger Kapital noch unten geht (als sowieso schon), weil wenige Kapitalisten Produkte produzieren können mit immer weniger Arbeitskraft. Umgekehrt kann man Automatisierung natürlich dazu verwenden Produkte an alle zu verteilen, aber dafür muss man nicht kapitalistisch agieren.

Generell hat die Demokratie jedenfalls für ein Machgleichgewicht hier gesorgt, indem viele Arbeitnehmer zumindest prinzipiell wenige Kapitalisten überstimmen können. Dadurch wurde die kommunistische Revolution eben unnötig, und man erspart sich die Zentrierung von Macht in Zentralbüros usw. :rolleyes:

Demokratie ist also die bessere Alternative. Generell muss Macht verteilt werden. Die real existierenden sozialistischen Länder fanden darauf, dass Macht korrumpiert keine bessere Antwort. Das Zarenreich verdiente seine Niederlage aber komplett, und es gab da vermutlich keine andere logisch denkbare bessere Antwort zu dem Zeitpunkt. Weniger radikale Demokraten wären aufgefressen worden von den Reaktionären.
 
Unsinn, es geht nicht um irgendwelche subjektiven Vorstellungen. Ob jemandem Schutz zusteht, und wenn ja, in welcher Form, ist in nationalen Gesetzen und internationalen Abkommen ganz genau festgeleg. Und um die Schutzwürdigkeit zu prüfen, gibt es ebenfalls geregelte Verfahren.
Wenn man ein linker Internationalist ist, wenn man will, dass sich Deutschland und die EU an ihre eigenen Gesetze halten, und keine Schlauchboote von der Küstenwache abdrängen lassen, Menschen nicht Jahrelang unter katastrophalen Bedingungen in Lagern einpferchen und keine fragwürdigen Abkommen mit fragwürdigen Regierungen abschließen, dann bin ich eben einer.

Tja, die harte und gnadenlose Realität hat Europa und vor allem Deutschland längst eingeholt
Die Gesetzte, wie das im dt. Grundgesetz stehende Recht auf Asyl wurde zu einer Zeit verfasst, wo man sich die heutigen Verhältnisse der globalen Migrationsbewegung garnicht vorstellen konnte, weil es auch zu einer ganz anderen Zeit geschrieben wurde. Denn seit jener Zeit hat sich die Weltbevölkerung verdreifacht und die technischen Möglichkeiten zum globalen reisen haben sich enorm verbessert und somit erleichtert.
Von daher gehören die Gesetze zum Asyl längst verändert, nämlich den heutigen Verhältnissen entsprechend angepasst.
Ob das manchen politisch gefällt, steht auf einem anderen Blatt.
Aber jetzt mal ehrlich und ohne Polemik, weil sachlich-objektiv und ohne Rosa Rote Brille:
Wenn man dem, was 2015/16 passiert ist nicht Einhalt geboten hätte, wären bis heute jedes Jahr zwischen mind. einer Millionen bis zwei Millionen Menschen allein nach Deutschland gekommen. Das heisst, zu den 1,5 Millionen Menschen die 2015/16 nach Deutschland gekommen sind, wären bis heute weitere 5-10 Millionen Menschen noch dazu gekommen. Und der Strom würde weiter fliessen. Denn jeder Migrant der es nach Europa und vorallem nach Deutschland schafft und es im WWW über die sozialen Medien verbreitet zieht ca. 10 weitere Migranten hinter sich nach.
Das ist kein fiktives apokalyptisches Horrorszenario, sondern entspricht der harten und gnadenlosen Realität, welche die Politiker in der EU und auch Frau Merkel ( irgenwann ) begriffen haben.
Ansonsten wäre das ganze auf ein Schneeballsystem hinausgelaufen und hätte irgendwann in Europa und Deutschland zu Unruhen und Bürgerkrieg mit fatalen Folgen geführt.
Also gehören die Asylgesetze so schnell wie möglichg den gegenwärtigen Verhältnissen angepasst, damit es erst garnicht zu gefährlichen Schlauchbootfahrten über das Mittelmeer und den katastrophalen Bedingungen in den Lagern kommt.

Ich weiss ja welches Ziel die Linken Internationalisten verfolgen. Nämlich das Ziel, dass es möglich sein muss, dass alle Menschen aus aller Kulturen friedlich unter einem gemeinsamen Dach leben können. Und Das am besten noch unter einem weltweiten Sozialismus.
Dieses Ziel lehne ich ja garnicht mal ab !
Denn ich bin Esoteriker und weiss , dass im Neuen Zeitalter des Wassermann dies auch gelingen wird.
Aber das kann man zeitlich nicht über das Knie brechen in einer Form von Revolution die letztendlich nur in einer Moraldiktatur enden kann.
Alles braucht seine Zeit !

Und @PsiSnake : Ich bin dir wirklich dankbar für deine klaren vernunftsbetonten Beiträge diesbezüglich, hätte ich nicht besser SO schreiben können (y)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also muss es auch kompletten Kommunismus geben, und soziale Marktwirtschaft ist auch "bisschen schwanger"?
Tut mir leid, aber wir haben hier keine zweiwertige Logik...
Dann gibt es wohl auch moderaten Rassismus, denn was du schreibst, gehört in die selbe Schublade. Du unterstellst Menschen auf Grund ihrer Herkunft pauschal iergendwelche Eigenschaften. Ob man sich dabei nun auf die Hautfarbe, die Religion, oder die Nationalität bezieht, spielt im Prinzip keine Rolle, es ist alles der gleiche Käse.

Die Europäer und die USA haben in den letzten 100 Jahren in Nordafrika, im nahen und mittleren Osten nur Scheiße gebaut. Sie haben die Länder dort drangsaliert, ausgeplündert, besetzt und kolonisiert, Phantasiegrenzen gezogen, und dabei ganze Völker, wie z.B. die Kurden vergessen. Sie haben Demokratiebewegungen untergraben und willfährige Potentaten eingesetzt. Und natürlich immer schön Waffen geliefert.
Frankreich hat noch bis in die 1960er Jahre hinein als Kolonialmacht die Unabhängigkeitsbewegung in Algerien brutal mit Mord und Folter unterdrückt. Oder nimm Iran und Irak. Als der demokratisch gewählte iranische Präsident Mossadegh in den 1950er Jahren die unter britischer Kontrolle stehende Ölwirtschaft verstaatlichen wollte, haben britische und US-Amerikanische Geheimdienste einen Putsch gegen ihn Organisiert und den Schah an die Macht gebracht. Der hat sein Volk dan so lange tyrannisiert, bis es ihn zum Teufel gejagt, und durch den Ajatollah Chomeini ersetzten. Mehr aus Verzweiflung und Wut, als aus religiöser Überzeugung.
Das passte dem Westen gar nicht, also hat man Saddam Hussein aufgerüstet, damit der Krieg gegen Iran führt. Hat er auch gemacht, acht Jahre lang, es gab fast eine Million Tote, vor allem auf iranischer Seite, Erfolg hatte er keinen. Später haben die USA dann wiederum Saddam Hussein aus dem Amt gebombt, und den Irak vollkommen verwüstet, bevor sie wieder abgezogen sind.
Solche Geschichten gibt es fast zu jedem Lad in dieser Region. Von Israel und Palästina fange ich erst gar nicht an. Aber man denke mal an Trump, der mit den saudischen Killer-Prinzen Säbeltänze getanzt hat. Der Französische Präsident Sarkozy wollte dem Verbrecher Gadaffi noch kurz vor dessen Sturz ein paar Atomkraftwerke verkaufen. Man könnte die Liste solcher Beispiele fast beliebig fortführen.

Und dann kommen so Leute wie du daher, und erzählen mir was von rückständigen, gewalttätigen Muslimen, und führst als Beweis an, dass es in der Region keine funktionierenden Demokratien gibt. Das ist der gleiche Blödsinn, wie wenn ein Rassist sagt, Schwarze seien gewalttätiger als Weiße, und als Beleg dafür irgendwelche Kriminalitätsstatistiken anführt. Die sagen mir allerdings nichts über Schwarze oder Weiße, sondern was mit Menschen im Allgemeinen passiert, die man über Generationen systematisch benachteiligt und ohne Perspektive in Ghettos sperrt.
 
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Dann gibt es wohl auch moderaten Rassismus, denn was du schreibst, gehört in die selbe Schublade. Du unterstellst Menschen auf Grund ihrer Herkunft pauschal iergendwelche Eigenschaften. Ob man sich dabei nun auf die Hautfarbe, die Religion, oder die Nationalität bezieht, spielt im Prinzip keine Rolle, es ist alles der gleiche Käse.

Es ist völlig irrational einer Gruppe, die an eine Religion glaubt, nicht zu unterstellen, dass sie die Positionen dieser Religion teilen. Und religiöse Positionen sind logischerweise kritisierbar und haben einen massiven Einfluss auf die Person, die sie vertritt. Wenn ich denke, dass eine Religion, sollte sie sich stärker verbreiten, letztlich schädliche Konsequenzen hat, wird meine Position komplett rational.

Rassismus ist nur falsch, weil ich damit Dinge bewerte die keinen zu beurteilenden Charakter haben. Der Anteil von Melanin in der Haut ist nichts was man moralisch beurteilen kann.

Aber natürlich ist damit zu rechnen, dass Scientologen, die Werte von Scientology auch entsprechend wichtig und richtig finden. Mit gutem Recht kann ich davon ausgehen, dass Deutschland ganz anders aussehen würde, wenn es so viele Scientologen wie Christen hier geben würde.

Es ist überhaupt nicht gleich. Und es ist kein Rassismus Scientology nicht zu mögen.
Eine Religion ist nichts anderes als eine Ideologie, außer dass deren moralische Regeln angeblich durch einen Gott vermittelt wurden. Eine Religion zumindest grundsätzlich problematisch zu finden ist nichts anderes als eine politische Ideologie problematisch zu finden. Und man ist dazu berechtigt, da Werturteile mit Religionen verbunden sind, die man logischerweise kritisieren kann.

Und zu diesem Pauschalisierungsargument habe ich schon letztens gesagt, dass es irrwitzig ist. Sobald du nicht mehr jeden persönlich kennst, müsstest du sonst in der Politik gegenüber einer Gruppe maximales Vertrauen voraussetzen.
Aber natürlich wäre ein Jude 1942 berechtigt einem deutschen Staatsbürger a priori Misstrauen entgegen zu bringen, sofern es sich nicht herausstellt, dass er ein Widerständler ist usw. Und du wirst wohl auch denken, dass in Parteien bestimmte Positionen vertreten werden, und wirst keine Koalition wollen zum Beispiel, selbst wenn du die Positionen aller Abgeordneten konkret nicht kennst. Du bist Mitglied in einer Gruppe, du musst damit leben, dass Leute vermuten, dass du deren Positionen teilst.

Jemanden nicht zu mögen, weil dessen Hautfarbe braun ist, das ist Rassismus. Aber jemanden nicht zu mögen, weil er denkt, dass ich ein Ungläubiger bin, der in die Hölle kommt, das ist rational und vernünftig.

Zum Rest hatte ich schon was geschrieben, aber am Ende gesehen, dass es zu sehr ins Detail geht (nicht allgemein), und wegen Themenverbot habe ich es dann gelöscht...Nur so viel: Es ist am Ende egal, wer schuld ist (Religion oder Kolonialismus, letzteres von beiden Seiten über Jahrhunderte). Wenn das Ergebnis ist, dass die Gruppen voraussichtlich nicht miteinander können, dann macht es auch mehr als Sinn sich aus dem Weg zu gehen. Nichts Gutes kommt dabei heraus.
 
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