Mord der eigenen Mutter

Adrian98

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4. Juli 2020
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Stuttgart
Hallo Mitglieder,

ich habe mich hier neu Angemeldet, um Klarheit zu schaffen über einen sehr verstörenden Traum der sich wie in mein Gehirn gebrannt hat als wäre er wirklich passiert. Normalerweise vergisst man über den Tag den Traum der Vornacht, aber dieser kratzt mir an meiner Psyche.
Meine Mam starb leider 2014 in Folge Ihrer Krebserkrankung im Hospiz Ulm(DE). Meine Mutter erzog mich Alleinerziehend, Geschwister habe ich keine. Das Verhältnis war immer sehr eigen, auf der einen Seite war da ein ziemliches Hass, Zynisches Verhältnis auf der anderen Seite war Sie meine Mutter die Ihr Kind liebte. Ich hoffe das sollte als kleine Vorinfo helfen. Gestern Träumte ich davon meine Mutter umzubringen, ich erwürgte Sie mit meinen Händen Sie versuchte sich zu wehren aber vergebens. Desto länger ich Sie würgte, desto mehr wurde Ihr Gesicht eine Art Mumie. Ich wachte total verschwitzt auf und weinte die ersten Minuten bis ich wieder bei Sinnen war. Ich bin sehr schockiert und Frage mich, was das zu bedeuten hat. Seit dem Tod meiner Mutter verdränge ich das Thema stets, ich gehe seit Jahren nicht ans Grab und lass mir nicht anmerken wie sehr es mir schmerzt. Ich war ein Kind, dazu ein sehr sehr schweres. Ich trage Schuldgefühle in mir, weil ich jetzt Erwachsen bin und es leider nicht rückgängig machen kann wie ich Sie behandelt habe. Die letzten 4 Jahre habe ich durch THC nie geträumt, dies habe ich mir durch einen Sinneswandel abgewöhnt und Träume jetzt wieder ziemlich häufig, leider immer düster. Ich habe nie über den Tod meiner Mutter nachgedacht, ich habe es einfach verdrängt und nicht an mich rangelassen als würde dieser nicht existieren. Ich bedanke mich vorab, für eure Antworten. Grüsse Adrian aus Stuttgart :)
 
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Hallo Adrian!

Ich bin keine Traumdeuterin, möchte Dir aber dennoch was mitteilen.

Seine Mutter zu verlieren ist sicher sehr sehr schmerzvoll. Ich wage nicht zu behaupten, dass ich weiss, wie Du Dich fühlst, denn es ist Dein Schmerz und ich habe meine Mutter nicht verloren, aber ich habe den mir wichtigsten Menschen verloren, deshalb kann ich nachvollziehen, wie es Jemandem wie Dir geht, der einen geliebten Menschen verloren hat.

Träume sind ungeheuer wichtig für unsere Psyche, in Träumen verarbeiten wir Dinge, die wir untertags erlebt haben, die uns beeindruckt haben, oder eben - und das ist wichtig, Dinge, die uns belasten, diese Träume sind wichtig, sie sind wichtig, weil eben Belastendes aufgearbeitet werden kann. Ich hab nach dem Tod meines geliebten Menschen ungeheuer viel geträumt, auch ganz schlimme und düstere Träume waren dabei, aber sie waren wichtig und es waren auch wichtige Botschaften darin enthalten, die mir halfen, das Geschehene zu verarbeiten.

Ich möchte gar nicht so sehr auf Deinen Traum im einzelnen eingehen, weil ich dafür zu wenig von Traumdeutung verstehe, aber meinem Gefühl nach geht´s darum, dass Du ein schlechtes Gewissen hast, weil Du nicht immer der Supersohn warst und Du Deiner Mutter nicht mehr sagen kannst, wie wichtig sie Dir war. Wenn Du nicht ans Grab gehen magst, verstehe ich das gut, ich geh auch nicht hin, weil dieser Mensch (für mein Empfinden) dort nicht IST (ich gehe da an Orte, an denen ich mit ihm gemeinsam war, dort kann ich ihn spüren).

Was ich Dir empfehlen würde, wäre vielleicht ein kleines Ritual, das Du abhalten kannst: Setz Dich hin, zünde eine oder mehrere Kerzen an, stell ein Bild Deiner Mutter vor Dich oder hol Dir ihr Gesicht in Deine Gedanken und dann rede mit ihr (laut oder nur in Gedanken), bedanke Dich bei ihr für alles, was sie für Dich getan hat, für ihre Liebe zu Dir, sag ihr, wie es Dir geht, wie sehr sie Dir fehlt und sag ihr, dass Dir die Dinge leid tun, die Du Deiner Meinung nach nicht richtig gemacht hast.... und dass Du sie sehr geliebt hast... Dann sitz noch ne Weile und lass einwirken, Kerze nicht ausblasen, sondern abbrennen lassen (natürlich nicht unbeaufsichtigt).

Zu den Alpträumen kann ich Dir noch raten, einen Traumfänger neben Deinem Bett aufzuhängen...

So, das waren jetzt meine kurzen Gedanken... alles Gute und lass die Träume zu...
 
Normalerweise vergisst man über den Tag den Traum der Vornacht, aber dieser kratzt mir an meiner Psyche.
Deine Psyche war aber eh schon angekratzt, soweit es deine Mutter betrifft.
ziemliches Hass, Zynisches Verhältnis auf der anderen Seite war Sie meine Mutter die Ihr Kind liebte
Träume, in denen man einen Menschen tötet, sind natürlich sehr erschreckend. Aber die Symbolik meint einfach, dass du in dir selbst, also in deiner Psyche, das Bild bzw. die Erinnerung „töten“ willst, die du nach ihrem Tod bis heute dort mit dir herumträgst.

Sie wandelt sich im Traum zur Mumie. Und eben darum geht es.
Eine Mumie ist ein für die Ewigkeit konservierter Verstorbener. Dafür wird dieser Mensch besonders hergerichtet und zwar so, dass er Würde ausstrahlt. Man (wer auch immer) soll bei seinem Anblick Achtung, Hochachtung empfinden.

Und eben das wolltest du im Traum bei dir selbst und für dich selbst erreichen. Dazu musste die Mutter, an die du dich mit zwiespältigen Gefühlen erinnerst, halt weg. Klingt brutal, ist aber Traumlogik.

Du möchtest mit beruhigten Gefühlen dein Leben leben können, du möchtest an ihr Grab gehen können und in Liebe um sie trauern können.
Ist ein absolut verständlicher Wunsch. Du musst das geradezu wollen, um eben wie gesagt in Frieden leben zu können.

Wie kannst du das in der Realität anstellen? In der Realität wäre das ein langwieriger Prozess. Da hast du deine Erinnerungen und die wiegen schwer.
Du hast das Problem im Traum gelöst für dich. Und glaube mir, es ist gelöst. Träume wirken.

Ich habe nun keine Ahnung, was du glaubst über Leben und Tod, also ob nach dem Tod noch was kommt oder so. Diese Frage kannst du ja im Laufe der nächsten Jahre noch untersuchen.

Nimm als Selbsttherapie halt einfach mal an, dass deine Mutter dich sieht. Sie empfindet heute nur noch Liebe, sonst nichts. Und dass nicht nur du ein schwieriges Kind warst, sondern sie auch eine Mutter war, die ihre eigenen Verletzungen so oder so an ihr Kind weiter gegeben hat (was immer der Fall ist bei allen Eltern dieser Welt), das weiß sie heute auch ganz genau...
 
Hallo Mitglieder,

ich habe mich hier neu Angemeldet, um Klarheit zu schaffen über einen sehr verstörenden Traum der sich wie in mein Gehirn gebrannt hat als wäre er wirklich passiert. Normalerweise vergisst man über den Tag den Traum der Vornacht, aber dieser kratzt mir an meiner Psyche.
Meine Mam starb leider 2014 in Folge Ihrer Krebserkrankung im Hospiz Ulm(DE). Meine Mutter erzog mich Alleinerziehend, Geschwister habe ich keine. Das Verhältnis war immer sehr eigen, auf der einen Seite war da ein ziemliches Hass, Zynisches Verhältnis auf der anderen Seite war Sie meine Mutter die Ihr Kind liebte. Ich hoffe das sollte als kleine Vorinfo helfen. Gestern Träumte ich davon meine Mutter umzubringen, ich erwürgte Sie mit meinen Händen Sie versuchte sich zu wehren aber vergebens. Desto länger ich Sie würgte, desto mehr wurde Ihr Gesicht eine Art Mumie. Ich wachte total verschwitzt auf und weinte die ersten Minuten bis ich wieder bei Sinnen war. Ich bin sehr schockiert und Frage mich, was das zu bedeuten hat. Seit dem Tod meiner Mutter verdränge ich das Thema stets, ich gehe seit Jahren nicht ans Grab und lass mir nicht anmerken wie sehr es mir schmerzt. Ich war ein Kind, dazu ein sehr sehr schweres. Ich trage Schuldgefühle in mir, weil ich jetzt Erwachsen bin und es leider nicht rückgängig machen kann wie ich Sie behandelt habe. Die letzten 4 Jahre habe ich durch THC nie geträumt, dies habe ich mir durch einen Sinneswandel abgewöhnt und Träume jetzt wieder ziemlich häufig, leider immer düster. Ich habe nie über den Tod meiner Mutter nachgedacht, ich habe es einfach verdrängt und nicht an mich rangelassen als würde dieser nicht existieren. Ich bedanke mich vorab, für eure Antworten. Grüsse Adrian aus Stuttgart :)
Mahlzeit,

Mütter, ja, sie lieben ihre Kinder und sind immer fürsorglich, aber haben auch eine andere negative Seite.
Dieser negative Aspekt einer Mutter - Kind Beziehung will nur kaum jemand wahrhaben, weil eben eine
Mutter im allgemeinen Konsens liebend sein muss und alles andere verdrängt wird.
Aber manchmal, überlagern sie eben auch das Kind mit ihrem eigenen Inhalten, was bis über den Tod hinaus gehen kann.
Ich denke, du hast dich da aus einer noch immer währenden Abhängigkeit von deiner Mutter gelöst
die dir vielleicht nicht mal bewusst war.

Deswegen auch die Tränen im Anschluss, sie reinigen die eigene Seele, wie ein Gewitter die Luft.
 
Das was dir im Traum begegnet ist, ist nicht deine Mutter. Es ist dein Gefühl zu deiner Mutter.
Das es eine Mumie war wundert mich nicht.
Womöglich wirst du noch mehr Gefühle dieser Art im Traum treffen.
Und du hast es richtig gemacht.
Es ist so. Das Gefühl selbst will nicht sterben, es will weiterleben im Traum. Sie geben sich aus als vertraute Persönlichkeiten damit du es noch schwerer hast.
Aber wenn es weiterlebt stört es uns in der Entwicklung. Oder es stört uns auf eine andere Art. Ferner verursacht es einfach negative Träume. Was diese Träume zu bedeuten haben ist meistens das selbe. Eine alte negative Struktur wird entfernt.
Normalerweise macht man das mit dem Unterbewusstsein aber bei dir ist es anders geworden. Gratulation du hast dich weiter entwickelt. Jetzt darfst du diese ganzen negativen Strukturen selbst entfernen. Das ist der einzige Weg der auch sicher funktioniert.
Was ich schon alles getötet habe in meinen Träumen.
Aber am Ende ist es leicht, weil du ein Bewusstsein hast im Traum. Das Bewusstsein im Traum ist besonders. Das haben diese anderen Wesen nicht die du dort triffst. Das hast nur du. Aber genau das wollen sie von dir weil genau das alles machen kann im Traum. Egal was es ist egal wie schwer es ist. Du findest da mit deinem Bewusstsein wieder raus.
Lg
 
Hallo Adrian98,

In deinem Traum drängen eindeutig deine Gefühle nach außen, die ganz wichtig sind und zur Trauerarbeit dazugehören.

Mutter-Sohn-Beziehungen (vor allem wenn alleinerziehend) sind oft sehr konfliktbeladen. Gerade wenn sie so ambivalent sind mit emotionalen Wechselbädern, macht es den Konflikt noch größer. Ein Konflikt, den du als so junger Mensch verständlicherweise nicht lösen konntest.

Jeder Mensch strebt einerseits nach Nähe und Verschmelzung, andererseits auch nach Freiheit und Individuation. Werden diese Grundbedürfnisse nicht geachtet und erfüllt, entstehen Frustrationen und seelischer Stress.

Ich denke, dass du in deinem Traum den Teil deiner Mutter erwürgen wolltest, der dich verletzt und dir das Leben schwer gemacht hat. Andererseits liebst du sie natürlich auch, und hast deshalb Schuldgefühle.

Du hattest bisher noch nicht die Möglichkeit deine Beziehung zur Mutter zu verarbeiten, und auch nicht ihren Tod. Deine Seele war einfach noch nicht bereit dazu. Deshalb auch die Verdrängung, die durch das THC natürlich nochmal verstärkt wird.

Jetzt könnte die Zeit gekommen sein für dich, dir alles genauer anzuschauen und zu sortieren.

Trauerarbeit ist dabei ganz wichtig und da dürfen alle Gefühle den Raum bekommen, den sie brauchen, auch die vermeintlich negativen: Wut, Frust, Abscheu, Traurigkeit, Sehnsucht, Enttäuschung, Verlassenheitsgefühle. Alles, was der Katalog an Emotionen so hergibt darf jetzt sein und sollte angeschaut werden.

Das ist ein konstruktiver und heilsamer Prozess, der in die Freiheit führt. Wenn alles im Verborgenen bleibt, ist das weitaus schädlicher und laboriert weiter in dir.

Beste Grüße!
 
Du nimmst sprichwörtlich das leben deiner mutter. Du nimmst aktiv und vehement an was sie dir gegeben hat, alles was für dich lebendig und positiv war. Übrig bleibt was dir verborgen geblieben ist, woran sie dich nicht bzw nicht direkt teilhaben ließ, was für dich mysterium bleibt.
 
Meine Mam starb leider 2014 in Folge Ihrer Krebserkrankung im Hospiz Ulm(DE). Meine Mutter erzog mich Alleinerziehend, Geschwister habe ich keine. Das Verhältnis war immer sehr eigen, auf der einen Seite war da ein ziemliches Hass, Zynisches Verhältnis auf der anderen Seite war Sie meine Mutter die Ihr Kind liebte.
Ich bin sehr schockiert und Frage mich, was das zu bedeuten hat. Seit dem Tod meiner Mutter verdränge ich das Thema stets, ich gehe seit Jahren nicht ans Grab und lass mir nicht anmerken wie sehr es mir schmerzt. Ich war ein Kind, dazu ein sehr sehr schweres. Ich trage Schuldgefühle in mir, weil ich jetzt Erwachsen bin und es leider nicht rückgängig machen kann wie ich Sie behandelt habe.

Hallo Adrian,

ich kann sehr gut verstehen und nachvollziehen, wie es dir geht. Du bist noch sehr jung und vor 6 Jahren warst du ja vllt noch in der Pubertät - wo es auch um Widerstand gegen Eltern, Protest gegen Autorität und um ein erstes Abnabeln geht. Da geht es nunmal mit den Eltern nicht immer nett zu.

Auch mir ist es passiert, dass nach dieser aufständigen Phase - wo viele ungute Worte fielen, meine Mutter plötzlich, zu früh und unerwartet starb. Und ich auch viele Schuldgefühle hatte - weil es so endlich war und klar war - nie in meinem und ihrem Leben würde ich das je wieder gut machen können.

Das es erstmal in jungen Jahren aus Hilflosigkeit zu verdrängen- ist da ein reiner Selbstschutz der Seele - um es überhaupt aushalten zu könen. Du warst ja dann ohne Mutter - die dich allein erzog - ja auch wirklich mutterseelenallein auf der weiten Welt.

Verdrängen kann man es aber nicht ein Leben lang- weil man dann selbst nicht mehr so richtig ins Leben kommt. Nach einer gewissen Zeit - wenn man die Kraft wieder hat, das Thema doch nochmal anzusehen, um selbst zu heilen, kommt es dann wieder hoch. Und da können dann auch Träume ein heilendes Geschenk sein.

Wenn du so wütend warst - dass du sie gewürgt hast- nur im Traum wohlgemerkt- dann ist Wut immer noch eine bessere Anfangsenergie sich dem Thema neu zu nähern, als sofort in der vollen Last der selbst auferlegten Schuldgefühle zu "ertrinken".

Ich kann dir nur sagen - unter der Wut sitzt die Trauer....die man dann auch Schritt für Schritt zulassen kann. Vertrau da bitte deinem eigenen Selbstheilungs-System und deinen Träumen und verurteile dich da bitte in nichts - versuche es als Schritt für Schritt Heilung zu sehen und anzunehmen. Deine Seele weiss es besser als irgendjemand anders - wie sie dich an deine persönliche Heilung heranführen kann.

Wenn dein User-Bild dein eigenes Photo von dir ist - dann wirkst du auf mich wie ein hochsensitiver sehr feinfühliger Mensch, dem alles sehr schnell sehr nahe und unter die Haut geht und wohl auch sehr lange nachgeht.

Ich bin mir sehr sicher - dass deine Mutter dir da, wo sie jetzt ist nichts mehr nachträgt und sich wünscht, dass du wieder ins Leben gehen kannst und wieder Glück und Frieden für dich finden kannst.

Ich hatte nach Jahren über ein Jenseits-Medium einen Kontakt mit meiner Mutter - und da war von der Energie her nichts als unendlich umarmende Liebe und Trost von ihr zu spüren.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du das für dich auch mal so erlösenden erfahren und auch für dich annehmen kannst.

Und alles Gute und Liebe für dich.
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Die letzten 4 Jahre habe ich durch THC nie geträumt, dies habe ich mir durch einen Sinneswandel abgewöhnt und Träume jetzt wieder ziemlich häufig, leider immer düster.

schlechte Träume und auch Ängste im Wachsein sind eine gängige Nebenwirkung von THC. darüber wird leider wenig bis gar nicht gesprochen. es dauert, bis das wieder vergeht. man kann sich halt nichts erschummeln. jede verlockende angebliche Erleichterung hat ihren Preis. sie schlägt nämlich erst recht unangenehm zurück.
 
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