Kleine Geschichten und Gedichte

Tolkien

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Kleine Geschichten und Gedichte -


-ob gereimt oder ungereimt-
von leicht und beschwingt bis traurig schwer -
Erfundene oder selbst erlebte -
Geschichten die das Leben schrieb, von denen etwas hängen blieb
all dies wäre hier willkommen


freu mich drauf von euch hier zu lesen und auf welche Weise euch
“die Muse küsst”

Lieben Gruß

Tolkien
 
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Ich leg mal vor:

Zwischen den Zeilen, zu lesen,
fällt dem einen Menschen schwer.
Denn der Zwischenraum – ist leer.
Man kann nirgends etwas finden,
muss dann ganz, ganz tief ergründen,
was der Andere wohl meint.

Abgewogen – überlegt,
und von links nach rechts gedreht,
wird dann über zwanzigfach,
alles nochmal überdacht.

Zwischenzeitlich ist der Sinn,
ganz was Anderes geworden
und der Inhalt geht dahin,
denn der Kopf hat andere Sorgen.

Zwischen den Zeilen, zu lesen,
fällt dem anderen Menschen leicht,
er hört einfach zu, ganz seicht.
Er verlässt sich aufs Gefühl,
hört die wichtigen Worte raus.
Nicht dies hässliche Gewühl,
denn ohne kommt man besser aus.

Er ist nicht so sehr im Kopf,
lebt vielmehr aus dem Bauch
und er ist recht glücklich,
denn viel mehr Zeit, die hat er auch!

Denn er versteht,
zwischen den Zeilen,

zu fühlen!
H.A. hier genannt Tolkien
 
Ein Heiliger war auf seinem Weg durch die Welt in einem kleinen Dorf angekommen und
suchte schon lange nach einem Quartier für die Nacht. Nachdem man ihn viele Male abgewiesen
hatte, kam er zu dem Haus eines älteren Ehepaares und bat bei Ihnen um Unterschlupf für die
kalte Nacht.

Die Leute erkannten das Gute in dem Mann sofort und ließen ihn ein. Nachdem er von ihnen
Essen und Trinken erhalten hatte und man ihm ein Lager für die Nacht bereitet hatte, fragte
der Fremde die beiden Alten, ob sie mit Ihrem Leben zufrieden gewesen sind und ob sie einen
Wunsch für die Zukunft hätten.

Die Leute erzählten ihm, daß sie auf ein erfülltes Leben zurückblicken konnten und daß sie
hierfür sehr dankbar seien und sich für die Zukunft wünschen würden, daß sie wenn die Zeit
für sie gekommen sei, gerne zusammen sterben würden, um auch weiterhin vereint sein zu
können.

Der Fremde war sehr gerührt über die Worte des alten Paares, bedankte sich für Ihre
Freundlichkeit und ging zu Bett.

Als die Leute am nächsten Morgen erwachten, war der fremde Mann schon fortgegangen.
Auf dem Tisch hatte er einen Zettel hinterlegt, auf dem stand: " Ihr werdet auch über den
Tod hinaus immer vereint bleiben".

Die beiden alten Leute freuten sich sehr über den Spruch des Fremden und darüber, daß er
ihren Wunsch so positiv begleitete. Sie fragten sich, wer er wohl gewesen sei und als sie noch
über ihn sprachen, fiel ihnen auf, daß er während des ganzen vorhergehenden Abends nicht
ein einziges mal mit den Augen geblinzelt hatte.

Seltsam !

Viele Jahre später zog ein junges Ehepaar in das Haus der alten Leute ein, die schon lange
verstorben waren. Die junge Frau sagte zu ihrem Mann: " Am besten gefallen mir hier die
beiden liebevoll ineinander verschlungenen Bäume direkt vor unserem Haus, sie sehen aus
"-wie ein Liebespaar- ".

"Ihr werdet auch über den Tod hinaus immer vereint bleiben".....!

H.A. - hier - Tolkien
 
Diese wunderschöne Lilie habe ich mir von @Possibilities :) stiebitzt

und wünsche mir dass dieses Prachtstück auch hier vllt. seinen Glanz auf meine gefundenen
Worte abstrahlt.....:rolleyes:


Die Lilie

Ich hatte es mir am Nachmittag gemütlich gemacht und mich an den Esstisch gesetzt.

Auf unserem Tisch stand ein kleiner bunter Blumenstrauss. In der Mitte glänzte eine
wunderschöne Lilie heraus.

Ich schaute mir die bunte Pracht genauer an, doch blieb ich immer wieder an der weissen
Lilie hängen. Der schöne Stempel in der Blütenmitte sah aus wie ein kleines Gesicht. Ich sah
ihn mir näher an.

Zwei kleine Punkte sahen aus wie zwei Augen und etwas tiefer waren zwei Auswölbungen zu
sehen. Wie Nase und Mund, schien es mir. Interessant, dachte ich.

Ein leichtes Zittern erfasste den kleinen Blütenstempel. Hatte ich am Tisch gewackelt? Nein,
ich sass ganz ruhig da. Da! Schon wieder! Der kleine Stempel schien seinen Mund zu bewegen!

Und dann hörte ich eine helle, klare Stimme. „Hallo Mensch!“

Ich sah mich um, aber es war niemand da, ausser mir und dem Blumenstrauss. Die kleine Lilie
sprach tatsächlich mit mir! Nicht laut natürlich– nur telephatisch.

„Hallo Blumenkind!“, antwortete ich. Der kleine Stempel formte sein Gesicht zu einem Lächeln.
Ich lächelte zurück. Ganz verdutzt. „Ich hoffe, ich gefalle Dir“, sagte sie.

„Oh ja, dass tust Du, sehr sogar,“ antwortete ich. „Ich heisse Lumilia und komme aus dem
schönen Land Lemurien.“ „Unser Kontinent ist zwar schon vor vielen Jahrtausenden
untergegangen, aber in der geistigen Welt existiert alles noch.“ „In der Gestalt von
Lilien dürfen wir –wenn wir es wollen – für eine gewisse Zeit die Herzen der Menschen
erfreuen.“ „Danach kehren wir wieder in unsere Heimat zurück und werden für unseren
Dienst belohnt.“

Gerade wollte ich fragen, wie die Belohnung denn ausfällt, als die Zimmertüre aufging und
jemand hereinkam.

Erschrocken nahm der kleine Stempel seine alte Haltung ein. Ich würde unser kleines
telepathisches Gespräch wohl ein anderes Mal fortsetzen müssen.

Aber ab heute sehe ich Lilien mit anderen Augen...:)


Erfunden und verfasst von H.A.hierTolkien
 
Ich versuche mich jetzt hier dann auch einmal - smile


Auch Fotos können Geschichten erzählen und zum dichten inspirieren - wie dies
Wunderschöne hier von @urany - Aus Foto des Tages-.

Vielleicht fällt auch meiner Muse hierzu noch etwas ein...... oder eurer ?

Für die Künstlerin @urany:)

Ein Spinnennetz mit Morgentau
erspäht von einer schönen Frau

gebannt auf Platte von zarter Hand
die wohl was mit der Spinne verband
und deren filigrane Kunst hat erkannt.

Mit liebevollem Auge betrachtet
wurde das Spinnenwerk geachtet

Der Spinne Wert direkt erhoben,
ja wirklich, das musste ich hier mal loben....
:)

Erdichtet und verfasst von Urania02.
 
@Adamas :)
Da jauchzt mein Herz aber doch schon ziemlich bei deinem Like - du
bist da für mich schon eine respektable Grösse auf diesem Gebiet :)
 
Das Spinnennetz

Wie wunderbar so hängt es da
an diesem kleinen Baum.

Frau Spinne war wohl eben baden
und trägt grad noch etwas "Schaum".

Danach hat sie noch viel zu tun,
ihr ganzes Haus ist ja noch nass.

Zum Schluss würd' sie dann wohl gerne speisen,
drum passet auf bei euren Reisen,
dass ihr euch nicht verfangt
und sie auf diese Art und Weise
zu ihrem Abendbrot gelangt.

Ich wünsch euch Glück auf euren Wegen,
denn festgefangen in dem Netz ....
kommt heut' bestimmt nicht so gelegen.


H.A. hier Tolkien
 
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