zwischen Hilfesuchenden und Schamanen/Schamaninnen

Deine Frage war auf die Schwierigkeit der Abgrenzung, bzw. der Position in Augenhöhe zu Familienangehörigen, Freunden und Bekannten, darauf habe ich geantwortet. Bei den Klienten die nicht dieser Personengruppe entspringen, stelle ich in einem ausführlichen Gespräch fest, in welchem Umfeld er/sie sich am wohlsten fühlt, bzw. ob diese Komfortzone nicht eher zu seinen Nöten beiträgt. Für mich ist die Tätigkeit als Hilfesteller/Berater die, wie ich es schon mehrmals, unter Ernte von Protest, festgestellt habe, die ein Machtgefälle darstellt. Das ist meine eigene Basis, von der ich zur Zeit überzeugt bin und welche auch am wirksamsten zu sein scheint. Die Arbeitsbeziehung zwischen dem Klienten und mir ist eine respektvolle, geduldige ich höre zu und interpretiere, lasse die Interpretation vom Klienten durchdenken und bewerten, das ist ein Vorgang der eine Schleife bildet, ein Bruchteil der oftgenannten "Resonanz" im NLP und bei der Hypnose wird es auch als "Raport herstellen" bezeichnet, oder auch spiegeln.

Du springst in deiner Argumentation in einer Art und Weise, sodass es mir schwer fällt dir zu folgen. Zudem erkenne ich den Kontext aus deinen metaphorisch-umschreibenden Erläuterungen nicht wirklich. Ich sprach explizit von schamanischer Arbeit. Wenn ich (als Mediziner) einen kranken Angehörigen begleite, dann mache ich das nicht aus meiner professionellen Rolle heraus, sondern aus der Rolle eines Angehörigen. Hierbei trenne ich Beruf und Privatleben.

Das theoretische Wissen dass ich mir aufgrund des Vorfalls im Freundeskreis angelesen habe, sagt im Grundkontext aus, dass Schamanismus scheinbar keine innerpsychischen Prozesse wiederspiegelt. Ich verstehe daher nicht warum es für einen Schamanen wichtig sein soll NLP, Hypnose oder anderweitige Methoden aus der Psychologie anzuwenden, wenn der Background ein anderer ist.

Delphinium hat mir in seinem Posting erklärt, dass es ihm möglich ist auf der Ebene in der er sich in seiner schamanischen Praxis bewegt, gewisse Verbindungen zu erkennen und aufzulösen. Er beschrieb mir dies, aus seinem schamanischen Verständnis heraus, was ich akzeptiere und respektiere. Er erkennt und interveniert in dem Bereich in dem er konsultiert wurde. Psychologische Querverbindungen konnte ich bei ihm nicht herauslesen, was in sich schlüssig ist, weil ich ja über schamanische Prozesse, genauer Beziehungen zu Hilfesuchenden, diskutieren möchte.

Deine Zeilen, hinterlassen zumindest bei mir, nun ein eher zweifelhaftes Gefühl.

Ich sehe das anders. Wenn jemand zu mir kommt, ist dies ein Vertrauensvorschuß, der unbezahlbar ist. Das ist auch innerhalb des Familien-u. Bekanntenkreises nicht selbstverständlich. Ich bin doch als derart geehrter Mensch in der Verpflichtung, für mein Gegenüber nur das Allerbeste zu wollen.Das bekommt er/sie auch von mir, meine Bemühungen sind da sicher größer als die eines Außenstehenden. Oder denkst du an Objektivität? - ich denke in einem liebevollen Umfeld ist dies ebenso gegeben.
In Japan, China und Indien z.B. sind die Familienangehörigen immer für einen Angehörigen da, welcher sich vielleicht sogar im Krankenhaus befindet. Chinesen sehen die Pflege durch das Krankenhauspersonal als unzureichend an. Inder kochen sogar auf den Gängen der Spitäler für ihre Liebsten.

Wieder fällt es mir schwer deiner Argumentation zu folgen. Ich denke nicht, dass die "Liebsten" in Indien und China ihre Angehörigen auch im OP-Saal operieren oder die Wundversorgung übernehmen. Das obliegt dem Fachpersonal. Genauso wie es, aus meinem Verständnis heraus, der fachlichen Kompetenz des Schamanen entspricht seiner speziellen Arbeit nachzugehen. Dies würde ich erwarten würde ich einen Schamanen konsultieren.

Es sei denn, es ist nicht möglich den Schamanismus, genauer die Heilarbeit im Schamanismus, so pragmatisch zu umschreiben, dann wäre ich über aufklärende Worte dankbar.

Wenn ich an einen Kollegen verweise, dann nur wenn ich mir sicher bin, das der oder die Jenige NOCH BESSER für meine Angehörige sorgen kann, begleite aber meine Angehörigen weiter.

Das eine schließt das andere nicht aus.

Ob Freund oder nicht, macht für mich keinen Unterschied, die Behandlung ist immer die Bestmögliche. Meine Sicht auf die Medaille ändert sich auch mal. Wenn der Klient mich als Freund betrachten will, ehrt mich das, wobei eben gerade dann, dessen Sichtweise vom Begriff Freund einzuschätzen ist.

Ich habe dazu eine andere Meinung. Wenn du schreibst "die Behandlung ist immer die Bestmögliche", bedeutet dies im Kontext, dass du das dir bestmögliche in die Wege leitest, was nicht impliziert dass es objektiv das Beste für den Hilfebedürftigen darstellt. In dieser Formulierung liegt ein feiner Unterschied der im Kontakt mit Patienten, Klienten, Hilfsbedürftigen ausschlaggebend sein kann.

Ich verfolge den Grundsatz "Schuster bleib bei deinen Leisten". Wenn du die Arbeit mit Geistern kannst, dann bleib bei der Arbeit mit Geistern. Das ist, wie gesagt, das was ich von einem professionellen Schamanen erwarten würde, würde ich selbst Hilfe suchen.

Ich schrieb schon weiter oben von diesem Machtgefälle, welches aber beinahe 100% ins Auge geht, wenn es tatsächlich mal eine von mir beschriebene Tendenz aufweist. Eine Vater:Sohn/Tochter Beziehung oder Mutter:Tochter/Sohn Beziehung ist oftmals auch hilfreich, ist aber individuell. Beim nächsten Klienten schadet es wieder, es gibt kein null-8-15 Patentrezept. Deshalb ist es auch sehr interessant, diesen Kontakt zum Mitmenschenzu haben, zum Klienten - die Zeit sich zu nehmen um in dessen Vita zu forschen.

Ist schamanische Arbeit nun mit psychologischer Arbeit gleichzusetzen oder kann eine Vermischung durch einen klar abgesteckten Rahmen verhindert werden?

Ist es ratsam diesen Rahmen zu setzen oder braucht der Schamanismus die Psychologie? Das ist mir nach wie vor nicht ganz klar.

Da hast du natürlich recht. Meine Erfahrung ist die, dass diese Schamanen, die mehr nach Selbstbestätigung heischen, denn nach dem Klientenwohl, recht schnell wieder von der Bildfläche verschwinden, eine Vertrauensbasis ist da recht schwer aufzubauen, spricht sich doch herum......

Und die daraus enstandenen Scherben dürfen andere wegräumen.

Nein, das ist auch, nein gerade hierbei so! Schamanismus, Volksheilkunde muß sich in jeder Generation neu beweisen, also überzeugen.
Hab ich da etwas mißverständlich ausgedrückt?

Ich meinte damit, dass du dich nicht um Glaubwürdigkeit bemühen musst, wenn deine Arbeit überzeugt. Ich kann jemandem ein Ohr abkauen um ihn von meiner Glaubwürdigkeit zu überzeugen oder ich leiste gute Arbeit und erspare mir viele Worte.

Bsp.: Meditation: Ich kann jetzt einen Klienten 3 Mal die Woche zu einer Gruppe zusammenkommen lassen (was auch gut sein kann) um eine geführte Meditation zu konsumieren, unter guter Bezahlung natürlich.
Ich kann ihm aber auch das Werkzeug mitgeben und den Umgang damit lehren, damit er/sie unabhängig von mir, dieses Instrument nutzen kann.
Es ist aber oftmals der Wunsch beides zu machen - du siehst, es gibt wirklich keine Patentlösung, keine evidenzbasierende Möglichkeit, es ist mal so, mal so. Die kürzeste Entfernung zwischen zwei Menschen ist ein Gespräch - immerwieder!

Danke für die Erklärung.
 
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Ich gehe davon aus, dass manche Hilfesuchende so sehr in ihren Themen gefangen sind, so dass sie vieles nicht erkennen, was sie normalerweise erkennen würden.Grundsätzlich würde ich sagen: Jemand, der einem anderen Menschen seine Hilfe aufdrängen möchte, leidet unter einem Helfersyndrom.

Das ist die offensichtlichste Form des Helfersyndroms, es geht auch wesentlich subtiler und verdeckter.

Du schriebst, dass Dein Freund auf den Schamanen eine Vaterrolle projizierte. Nun bleibt (bei mir) die Frage, wie dieser Schamane mit dieser Projektion umging.

Garnicht, d.h. er hat die Flucht ergriffen als die psychotischen Episoden eskalierten, weil er schlichtweg überfordert war.

Dass Klienten solche Projektionen haben können sollte nicht das Problem sein (wenn sie ihre Gefühle voll im Griff hätten, bräuchten sie ja keine Unterstützung). Wichtiger erscheint mir, wie der Helfende damit umgeht.
Wenn er das ausnutzt, dann hat er mE seine Hausaufgaben (vorher!) nicht gemacht.

Wenn Hilfsbedürftige ihre Gefühle nicht voll im Griff haben, frage ich mich warum ein Schamane seine "Klienten" nicht automatisch zum Psycholgen verweist.

Wenn er es einfach so stehenlassen kann und ganz normal seinen "Job" weitermachen kann, ohne irgendwelche Abhängigkeiten zu schaffen (oder zuzulassen), sehe ich kein Problem. Genauso, wie wenn er erkennt, dass er damit nicht zurechtkommt und den Klienten zu jemand Anderem schickt, der mit solchen Themen besser zurechtkommt.

Ich vermute dir sind die Mechanismen der Übertragung und Gegenübertragung nicht gänzlich bekannt. "Einfach so stehen lassen" löst hierbei die Grundproblematik nicht. Es geht auch nicht nur darum, dass der Schamane damit nicht zurechtkommt, sondern welche innerpsychischen Prozesse beim Hilfsbedürftigen in Kraft treten. Oft genug sind diese ungewusst und bedürfen eine gefestigte therapeutische Vertrauensbasis um aufgelöst zu werden. Das ist ein u.U. schmerzvoller und langwieriger Prozess mit, nichtsdestotrotz, großem Bewältigungspotential. Diesem wichtigen Prozess mit einem "einfach so stehen lassen und seinem Job weiterhin nachgehen" zu begegnen ist aus meiner Sicht kontraproduktiv.
 
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Hi ho!

Ich find die Frage interessant, also dann mal los:

Bei mir ist das folgendermaßen: ich bin Heilpraktiker und habe somit eine einigermaßen solide medizinische Grundausbildung (die Prüfung ist schwerer als man gemeinhin so denkt), das heißt: ich empfange Leute in meiner Praxis und schaue mir an, ob da ein medizinisches, psychologisches oder schamanisches Problem vorliegt. Und je nachdem gibt's halt naturheilkundliche Ansätze oder ich pack die Trommel aus - manchmal ist es eine Kombi, aber in den meisten Fällen ist es wirklich getrennt. Und es gibt auch Leute, die ich umgehend weiter schicke. Da sagen entweder die Geister nein oder die haben was, was z.B. zum Schulmediziner gepackt gehört.
Wenn eine schamanische Sitzung ansteht, sage ich das klar, setze den Beginn und signalisiere, wenn es vorbei ist. Früher habe ich davor die Leute lange reden lassen, heute halte ich das kurz, was später oft für Überraschungen sorgt, weil die Geister mir das Wichtige trotzdem zeigen. *g*

Wie schon woanders hier steht: Klienten sind Klienten und Freunde sind Freunde. Ich habe mir über die Jahre angewöhnt, Klienten auf gewisse Distanz zu halten, sprich: das ist ein reines Geschäftsverhältnis. Auch ich nehme Stundensatz. Ab und zu kommen auch die typischen Esos oder Schamanenhopper vorbei, aber die bleiben nicht lange, weil ich recht direkt ans Grundproblem rankomme und das auch sage. Eigenverantwortung wollen viele nicht, aber die, die selber mitmachen - das sind dann die geilsten Sitzungen!

Verwandte und Freunde schamanisiere ich grundsätzlich nicht oder nur wirklich im Notfall. Ich wäre bei denen nicht objektiv genug, und zudem wurde das teilweise auch ausgenutzt.

Grüßle,
T.
 
Da ich schamane und auch lehre, habe ich unterschiedliche Kontakte.
KlientInnen und SchülerInnen. Wobei schon mal SchülerInnen auch KlientInnen sein können, wenns um was geht, was sie noch nicht selber packen bzw. nicht zutrauen.
Dementsprechend was es ist, wird das dann auch gehändelt.
Reine KlientInnen bekommen ihre schamanische Sitzung und das wars. Ich hab nen Stundensatz.
Natürlich kann nachgefasst und nachgefragt werden, auch gern mal schnell telefonisch, was ich aber nicht betont anspreche, weil das früher bis zum Exzess ausgenutzt wurde.
Ist es eine SchülerIn, die als KlientIn kommt, wird - auch mit den Verbündeten - geguckt, inwiefern es um ein noch nicht oder niemals Können oder ein nicht zutrauen geht.
Bei zweiterem wird die SchülerKlientIn mehr mit einbezogen, als sie vll. dachte, um das Selbstvertrauen in die eigenen Möglichkeiten aufzubauen. Gehört - für mich - eben genauso in die Ausbildung mit rein in diesem Fall.

Bis dato ist eine SchülerIn gute Freundin geworden, eine weitere eine enge Bekannte.
Es steht nicht zu befürchten, dass sie mich guru-sieren. :D
Engere Bekannte wurden ebenfalls schon zu SchülerInnen, ohne dass das die Arbeitsebene beeinträchtigt hätte und auch nicht umgekehrt die Freundesebene.
Ebenfalls hat bis dato nichts beeinträchtigt, als ich für FreundInnen gearbeitet habe.

Wobei mir bewußt ist, dass das nicht selbstverständlich ist. Allerdings habe ich ziemlich selbstreflektierte, kluge und charakterlich sehr klare Menschen als FreundInnen.
Weswegen mit ihnen die klare Trennung zwischen jetzt reden wir als FreundInnen oder jetzt ist das eine Ansage aus der Schamanskiarbeit sehr gut klappt.

Trotzdem wird im Endeffekt nur mit denen gearbeitet, bei denen ich auch das OK von drüben, von meinen Verbündeten erhalte.

Insofern sind auch schon etliche abgelehnt worden. In beiden Bereichen. Sowohl als KlientInnen wie auch als SchülerInnen.

Dass ich nicht guru-siert werde, liegt aber ev. auch daran, dass kein Honig und keine Blümchen von meinen Lippen tropfen und ich den Leuten erzähl, was sie gern hätten.
Das machen im übrigen die, die ich kenne, und als ernsthaft arbeitend weiß, auch nicht.
Im Bereich der Esoschamanerei ist es aber eher üblich, den Leuten nach dem Mund zu plauschen und ihnen Honig ums Maul zu schmieren - das führt dann zu zweistündigem Wohlsein und das wars. Für die meisten reichts aber, um zu denken die weltbeste Schamanerei erlebt zu haben.

:)
 
Du springst in deiner Argumentation in einer Art und Weise, sodass es mir schwer fällt dir zu folgen. Zudem erkenne ich den Kontext aus deinen metaphorisch-umschreibenden Erläuterungen nicht wirklich. Ich sprach explizit von schamanischer Arbeit. Wenn ich (als Mediziner) einen kranken Angehörigen begleite, dann mache ich das nicht aus meiner professionellen Rolle heraus, sondern aus der Rolle eines Angehörigen. Hierbei trenne ich Beruf und Privatleben.

Ich denke mal, dass gerade dieses "TRENNUNG" denken, diese Mißverständnisse hervorruft. Arzt geht aus der Praxis = privat, der Schamane ist immer Schamane, er ist nicht immer in Trance oder bekifft, aber ist immer Schamane.

Das theoretische Wissen dass ich mir aufgrund des Vorfalls im Freundeskreis angelesen habe, sagt im Grundkontext aus, dass Schamanismus scheinbar keine innerpsychischen Prozesse wiederspiegelt. Ich verstehe daher nicht warum es für einen Schamanen wichtig sein soll NLP, Hypnose oder anderweitige Methoden aus der Psychologie anzuwenden, wenn der Background ein anderer ist.

Es ist ein Erklärungsversuch, viele kennen mittlerweile NLP, einige haben eine wage Ahnung von Hypnose, sollte so eine gedankliche Verknüpfung herstellen.
Als Schamane reise ich in die Anderswelt, suche Rat für meinen Klienten oder nehme ihn dorthin mit, dort steht aber kein großer Bildschirm, wo jetzt eine Diagnose abzulesen ist, eine Anamnese, ein Therapievorschlag, nein, es sind Bilder, Geschichten, Metaphern, Gleichnisse.

Delphinium hat mir in seinem Posting erklärt, dass es ihm möglich ist auf der Ebene in der er sich in seiner schamanischen Praxis bewegt, gewisse Verbindungen zu erkennen und aufzulösen. Er beschrieb mir dies, aus seinem schamanischen Verständnis heraus, was ich akzeptiere und respektiere. Er erkennt und interveniert in dem Bereich in dem er konsultiert wurde. Psychologische Querverbindungen konnte ich bei ihm nicht herauslesen, was in sich schlüssig ist, weil ich ja über schamanische Prozesse, genauer Beziehungen zu Hilfesuchenden, diskutieren möchte.

Da bin ich wohl von deinem vorgegebenen Diskussionsthema abgekommen, ich versuche immerwieder Erklärungen abzugeben, die der moderne Mensch verstehen kann, das ist in schriftlicher Form zusätzlich etwas schwieriger.

Deine Zeilen, hinterlassen zumindest bei mir, nun ein eher zweifelhaftes Gefühl.

Das macht nix, hast ja Zeit zum Nachdenken!



Wieder fällt es mir schwer deiner Argumentation zu folgen. Ich denke nicht, dass die "Liebsten" in Indien und China ihre Angehörigen auch im OP-Saal operieren oder die Wundversorgung übernehmen. Das obliegt dem Fachpersonal. Genauso wie es, aus meinem Verständnis heraus, der fachlichen Kompetenz des Schamanen entspricht seiner speziellen Arbeit nachzugehen. Dies würde ich erwarten würde ich einen Schamanen konsultieren.

Es sei denn, es ist nicht möglich den Schamanismus, genauer die Heilarbeit im Schamanismus, so pragmatisch zu umschreiben, dann wäre ich über aufklärende Worte dankbar.

Wieder diese Trennung, es gibt meist (nicht immer) im Schamanismus keine abgegrenzten Spezialgebiete, da macht der Schamane von Geburtshilfe bis zur Grabrede alles. Die Chinesen operieren nicht selbst (zumindest nicht der Großteil), auch sie sind so fortschrittlich, dass sie den großen Nutzen der Schulmedizin erkennen. Es gibt durchaus schamanische Kulturen, wo Sippenübergreifend die Schamanen Spezialgebiete haben, wo ein Schamane für eine Krankheit zuständig ist. Oft gibt es auch die Trennung von Körper und Geist/Seele, da gibt es den "Knochendoktor" und den Geisterbeschwörer.



Das eine schließt das andere nicht aus.

Oha! wie ist das denn passiert? Eine Übereinstimmung!?



Ich habe dazu eine andere Meinung. Wenn du schreibst "die Behandlung ist immer die Bestmögliche", bedeutet dies im Kontext, dass du das dir bestmögliche in die Wege leitest, was nicht impliziert dass es objektiv das Beste für den Hilfebedürftigen darstellt. In dieser Formulierung liegt ein feiner Unterschied der im Kontakt mit Patienten, Klienten, Hilfsbedürftigen ausschlaggebend sein kann.

Ich versuche wieder eine Erklärung: Ich mache eine schamanische Reise, packe einen Korb voll mit den Leiden und Nöten des Klienten und breite diese vor meinem geistigen Führer aus, dieser geistige Führer gibt dann die Heilung frei, wie diese genau aussieht, wie umfangreich diese ist, entscheidet er. Ich bezeuge nun Vorgänge, welche ablaufen, die ich aber nicht näher beschreiben kann, denn da passieren schon mal unerklärliche Dinge - wieder diese Bilder, Geschichten u.ä.

Ich verfolge den Grundsatz "Schuster bleib bei deinen Leisten". Wenn du die Arbeit mit Geistern kannst, dann bleib bei der Arbeit mit Geistern. Das ist, wie gesagt, das was ich von einem professionellen Schamanen erwarten würde, würde ich selbst Hilfe suchen.

Dann schlage ich vor, dass du die letzten 1000 Jahre Entwicklung in Europa aus deinem Bewusstsein löscht und in die Denkweise eines damals hier Einheimischen zurückfällst, dann benötigst du kein theoretisches Wissen aus Schamanismusbüchern, keine obstrusen Erklärungsversuche von mir - denn dann ist es gelebter Schamanismus.



Ist schamanische Arbeit nun mit psychologischer Arbeit gleichzusetzen oder kann eine Vermischung durch einen klar abgesteckten Rahmen verhindert werden?
Ist es ratsam diesen Rahmen zu setzen oder braucht der Schamanismus die Psychologie? Das ist mir nach wie vor nicht ganz klar.

Diese Abgrenzung ist bei uns notwendig, da es keinerlei Ausbildung bedarf um als Schamane das Energetikergewerbe anzumelden, als Psychologe oder Mediziner sehrwohl und sehr umfangreich!



Und die daraus enstandenen Scherben dürfen andere wegräumen.

Es entstehen weit weniger "Scherben" als du glaubst, würde der Schaden überhand nehmen, welcher durch Schamanen und Energetiker hier bei uns verursacht wird, würden schon wieder die Scheiterhaufen brennen! Keine 20000 Toten(DE) jährlich(!), wie durch Wechselwirkungen von ärztlich verschriebenen Medikamente!



Ich meinte damit, dass du dich nicht um Glaubwürdigkeit bemühen musst, wenn deine Arbeit überzeugt. Ich kann jemandem ein Ohr abkauen um ihn von meiner Glaubwürdigkeit zu überzeugen oder ich leiste gute Arbeit und erspare mir viele Worte.

Die Arbeit überzeugt auch, ich bin von daher nicht an der Schaffung von Glaubwürdigkeit angewiesen. Es geht darum, in einem Ritual, einer Behandlung, Gegebenheiten zu schaffen, die der Klient begreifen kann, das beschleunigt sein Heilwerden nämlich ungemein! Emil Couè, der französische Apotheker hat für sich auch schnell herausgefunden, wenn er zur Arznei noch ein richtungsweisendes Wort dazuspricht, dass die Arznei schneller und besser wirkt.



Danke für die Erklärung.

Bitteschön!
 
Als Schamane reise ich in die Anderswelt, suche Rat für meinen Klienten oder nehme ihn dorthin mit, dort steht aber kein großer Bildschirm, wo jetzt eine Diagnose abzulesen ist, eine Anamnese, ein Therapievorschlag, nein, es sind Bilder, Geschichten, Metaphern, Gleichnisse.
Hier dürfte sich jemand, der ausschließlich in rein wissenschaftlichen Bahnen denkt, schwertun. Ich persönlich glaube, daß man sich nur mit Bücherstudium dem Schamanismus nicht nähern kann. Dazu gehört die innere Bereitschaft, sich einzulassen auf eine Welt, die mit Formeln und Gleichungen nicht zu beschreiben ist.

Es gibt durchaus schamanische Kulturen, wo Sippenübergreifend die Schamanen Spezialgebiete haben, wo ein Schamane für eine Krankheit zuständig ist. Oft gibt es auch die Trennung von Körper und Geist/Seele, da gibt es den "Knochendoktor" und den Geisterbeschwörer.
Vielleicht dient der Film, den ich letztens verlinkte (Du kennst ihn ja), dem besseren Verständnis:
http://www.youtube.com/watch?v=qDbCcFsarO8

LG
Grauer Wolf
 
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...genau genommen, dauert bei mir das Erstgespräch mit meinen Klienten ca. 10-15 Minuten.
Dann beginnt die Sitzung.
Im ersten Teil geht es um körperliche Empfindungen.
Im zweiten Teil um den energetisch/geistigen Abdruck davon.
Bevor ich von einem Menschen eine Vita hören will, schaue ich nach was ich mit Hilfe meiner Verbündeten selbst bei diesem finde.
Danach kann ein Abgleich stattfinden.

Es gibt immer wieder Klienten die ich weiterschicke oder abweise.
Das hat unterschiedliche Gründe, die für mich persönlich ausschlaggebend sind.

Mein Ziel ist es die Menschen die zu mir kommen über 3-5 Sitzungen soweit in ihre Eigenverantwortung zu bringen, dass sie ihr Leben gut und stabil entfalten können. Dazu verwende ich unterschiedlichste Möglichkeiten aus dem schamanischen Kontext.

Keine "psychologische, lebensberatende oder heilpraktische Tätigkeit" was in Österreich auch so nicht möglich ist. Auch kein NLP oder vergleichbares.

Ich bin auf dem Weg, seit 20ig Jahren ...

Guats Nächtle,
Fay
 
Den psychologischen Unterton hast du richtig herausgelesen. Ich sprach von mir bekannten zwischenmenschliche Mechanismen, die innerhalb diversen Hilfsbeziehungen beobachtbar sind.

Ein Schamane ist kein Psychotherapeut.

p.s. mich wundert der scheinbare Anspruch, der eigentlich an eben so einen solchen Psychotherapeuten korrekt angebracht wäre. Nicht, dass ich es mir nicht gut vorstellen kann, dass Leute den Weg zum Schamanen suchen als leichteren Weg, mit Hoffnung, derjenige löst dann wie von alleine ein Problem. Aber wie überall, finden dann Topf und Deckel einander. Was sicherlich für das eine oder andere Problem sorgt - zwangläufig.

LG
Any
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Crux liegt darin, daß der Psychoklempner und der Schamane letztlich am selben "Werkstoff" (*hust*) arbeiten - zwar mit unterschiedlichen Herangehensweisen, aber mit dem selben Ziel, nämlich daß es dem Klienten irgendwie helfen kann, sowas wie Heilung zu erfahren.

Der Grund, warum ich bisher kaum mit Psychologen oder -therapeuten zusammengearbeitet habe ist, daß es mir in 25 Jahren Schamanerei noch nicht gelungen ist, im Umkreis einen einzigen dieser Professionen zu finden, mit dem eine Zusammenarbeit überhaupt denkbar ist. Leider. Von daher empfehle ich zwar, einen solchen Spezialisten aufzusuchen, kann aber keine konkreten Hinweise über Qualität usw. machen. Die, mit denen ich auf medizinischer Ebene zu tun habe, kann ich da nicht empfehlen *würg*.
 
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@pranaschamane

Dann schlage ich vor, dass du die letzten 1000 Jahre Entwicklung in Europa aus deinem Bewusstsein löscht und in die Denkweise eines damals hier Einheimischen zurückfällst, dann benötigst du kein theoretisches Wissen aus Schamanismusbüchern, keine obstrusen Erklärungsversuche von mir - denn dann ist es gelebter Schamanismus.

Aha. Gehe ich 1000 Jahre zurück und versetze mich in die Denkweise eines damals hier Einheimischen befinde ich mit im Mittelalter. Gelebter Schamanismus am Scheiterhaufen. Alles klar. Ich bin froh, dass ich im hier und jetzt lebe und Wissen über den Schamanismus durch Bücher erlange, die z.T. von Schamanen geschrieben wurden die heute in Europa nicht mehr um ihr Leben fürchten müssen.

so long and thx for all the fish,
Tit4Tat
 
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