erklärungen hängen immer davon ab, dass bestimmte grundannahmen geteilt werden. eine der grundannahmen der meisten (auch nicht aller) astrologen ist, dass es so etwas wie zeitqualität gibt und dass das, was innerhalb solcher schichtungen von zeitqualität manifest wird, den gleichen universellen rahmenbedingungen unterliegt - ich vermeide hier absichtlich das wort "gesetz", um verwechslungen mit naturgesetzen zu vermeiden (wobei ja selbst die von manchen als in der evolution verankert und nicht unumstößlich betrachtet werden). zeitqualitäten bieten ereignishorizonte - mit unendlich vielen manifestationsmöglichkeiten, aber nicht beliebig variablen gestalt-potenzialen. die geburt eines menschen in "seine" zeit(qualität) begründet - eine weitere grundannahme der astrologie - eine solche individuelle evolution (=individuation) gemäß den individuell verschiedenen parametern genau dieser speziellen konstellation von zeitqualität, punktgenau verortet im raum-zeit-kontinuum. nun haben die einzelnen messlatten, mit denen astrologen diese zeitqualität beschreiben, unterschiedliche maßstäbe. manche sind sehr exakt, manche beschreiben eher übergeordnetes, für ganze generationen gültiges ... und so gibt es auch für den von dir beschriebenen merkurischen typ einiges, was zu den eher allgemeinen aussagen gehört. du wirst kaum jemand mit sonne zwilling finden, der nicht breit gestreute interessen hätte und eher unterwegs als ortsfest ist, und du wirst kaum jemand mit AC jungfrau finden, der es nicht mit genauigkeit oder ordentlichkeit zu tun hätte. ein anderes bild für den merkurischen doppelcharakter mag auch der ameisenhaufen sein, dieses kribbelige, ständig in bewegung befindliche gebilde, das eine sehr geordnete, funktionale ökologie (ein jungfrau-thema) aufweist. oder es geht um eine programmiersprache: geordnete (merkur-jungfrau) kommunikation (merkur-zwilling). und und und...Peter-O schrieb:
in den astrologischen symbolen - andere sagen dazu archetypen, ich verwende gern auch den aus der systemtheorie bzw. chaosforschung kommenden begriff der attraktoren - zeigt sich das (nach detlevsen, aber der hat's vielleicht auch irgendwoher) senkrechte weltbild: ganz unterschiedlichen lebens- und erfahrungsbereichen zugeordnete phänomene, die im hintergrund die gleichen abstrakten grundmuster (attraktoren) haben. erfahrungswissenschaften beschreiben die zuordnung von phänomenen/wirklichkeiten zu solchen grundmustern ... die astrologie, aber zum beispiel auch die psychologie (archetypen) oder die medizin (diagnostik) oder die meteorologie (dort wurden erstmals die "strange attractors" formuliert) - und in diesem sinne sind alle unsere zuschreibungen letztlich konstrukte von be-deutungen. wir stellen beziehungen her zwischen dem, was wir sehen, und dem, was wir an gemeinsamem hintergrund vermuten. ein teil dieses gemeinsamen hintergrunds mag nun die spezifische kombination von zwillings-sonne mit jungfrau-AC sein ... und daraus ergibt sich, auf den genannten grundannahmen der astrologie beruhend, dass menschen mit dieser konstellation sich gemäß den rahmenbedingungen ihrer attraktoren entwickeln - was notwendigerweise zu ähnlichkeiten führen muss. so wie eine steilküste einer anderen ähnelt - und wie sie sich unterscheidet, wenn wir erst näher hinschauen.
ich hab mit der gleichen skepsis wie du begonnen ... viel spaß
alles liebe, jake
Danke auch Nemo, und ich habe zur Kenntnis genommen, dass auch du im Besitz einer Bibel bist, die viele Kapitel und Verse hat.
