Zwiespalt

M

MorningSun

Guest
Muss jetzt einfach mal schreiben was mich bewegt.
Bin in einem Zwiespalt gefangen, es dreht sich und ich weiß nicht wirklich
ob ich richtig liege.

Menschen und Ich, temporär ja, ständig aufeinander, macht
mich derart aggresiv, nimmt mir die Luft. Und gleichzeitig habe
ich ein schlechtes Gewissen.
Viele Menschen suchen meine Nähe, sie fühlen sich bei mir wohl.
Bei mir ist das anders, am wohlsten fühle ich mich allein.

Bin nicht darauf versessen jemanden zu helfen,
dennoch komme ich immer in Situationen, wo es einfach angesagt ist.
Dann bin ich auch 99 % Präsent, und man kann sich darauf verlassen.

Seit mein Sohn aus China wieder zurück ist, hängt er durch.
Hat irgenwie seine Orientierung verloren, bedingt kann ich das ja auch
verstehen.
Auf der einen Seite, ich bin für ihn da, trage ihn wieder.
Auf der anderen Seite, möchte ich das aber nicht, da von ihm
kein Feedback kommt, trotz Gemeinsamen Redens.
Mir scheint ich predige in taube Ohren.
Er ist so langsam, oder ich zu schnell.
Ich weiß es nicht.

Ich bin der Meinung, habe nun endlich, nach über 20 Jahren, allein
Kinder erziehen und ständig, den Karren ziehen, meine Ruhe
verdient.

Und warum habe ich dennoch ein schlechtes Gewissen :confused:
Irgend etwas nagt da an mir.
 
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Muss jetzt einfach mal schreiben was mich bewegt.
Bin in einem Zwiespalt gefangen, es dreht sich und ich weiß nicht wirklich
ob ich richtig liege.

Menschen und Ich, temporär ja, ständig aufeinander, macht
mich derart aggresiv, nimmt mir die Luft. Und gleichzeitig habe
ich ein schlechtes Gewissen.
Viele Menschen suchen meine Nähe, sie fühlen sich bei mir wohl.
Bei mir ist das anders, am wohlsten fühle ich mich allein.

Bin nicht darauf versessen jemanden zu helfen,
dennoch komme ich immer in Situationen, wo es einfach angesagt ist.
Dann bin ich auch 99 % Präsent, und man kann sich darauf verlassen.

Seit mein Sohn aus China wieder zurück ist, hängt er durch.
Hat irgenwie seine Orientierung verloren, bedingt kann ich das ja auch
verstehen.
Auf der einen Seite, ich bin für ihn da, trage ihn wieder.
Auf der anderen Seite, möchte ich das aber nicht, da von ihm
kein Feedback kommt, trotz Gemeinsamen Redens.
Mir scheint ich predige in taube Ohren.
Er ist so langsam, oder ich zu schnell.
Ich weiß es nicht.

Ich bin der Meinung, habe nun endlich, nach über 20 Jahren, allein
Kinder erziehen und ständig, den Karren ziehen, meine Ruhe
verdient.

Und warum habe ich dennoch ein schlechtes Gewissen :confused:
Irgend etwas nagt da an mir.

Ich denke, das schlechte Gewissen rührt daher, dass du bei deinem "helfen" versuchst ihn auf deinen Weg zu ziehen, statt ihm auf seinem Weg behilflich zu sein und du dir nicht eingestehen kannst, dass du das vielleicht nicht kannst....du bist nicht zu schnell, er ist nicht zu langsam - Du bist Du und Er ist Er

Doch du versuchst, dass Er Du bist (deinen Weg fortsetzt).....und das funktioniert nicht.:zauberer1
 
Ja, wo hörst du auf und wo fangen die anderen an? Thema innere Abgrenzung?
Sayalla

Na der Punkt ist ja, dass ich mich seit drei Jahren vollkommen zurück
gezogen habe. Und dementsprechend auch abgegrenzt.
Lasse selten noch etwas an mich heran.

Vielleicht ist der Zwiespalt auch, weil ich mich ja vielem Verweigere,
dass ich dennoch eingebunden bin, und somit ja auch Pflichten
habe, so fühlt es sich für mich an.
 
Na der Punkt ist ja, dass ich mich seit drei Jahren vollkommen zurück
gezogen habe. Und dementsprechend auch abgegrenzt.
Lasse selten noch etwas an mich heran.

Vielleicht ist der Zwiespalt auch, weil ich mich ja vielem Verweigere,
dass ich dennoch eingebunden bin, und somit ja auch Pflichten
habe, so fühlt es sich für mich an.

Uns wenn es anders herum wäre? Wenn du dich zurückgezogen hast (nur mal so eine Idee), weil dudich innerlich nicht abgrenzen kannst und dadurch sehr belastet bist?
Ich weiss nicht, ob das stimmt.:)
Sayalla
 
Ich denke, das schlechte Gewissen rührt daher, dass du bei deinem "helfen" versuchst ihn auf deinen Weg zu ziehen, statt ihm auf seinem Weg behilflich zu sein und du dir nicht eingestehen kannst, dass du das vielleicht nicht kannst....du bist nicht zu schnell, er ist nicht zu langsam - Du bist Du und Er ist Er

Doch du versuchst, dass Er Du bist (deinen Weg fortsetzt).....und das funktioniert nicht.:zauberer1

na ich ziehe ihn nicht auf meinen Weg, habe meine Kinder immer freigelassen.
Er selbst sagt ja auch, ohne Dich Mama wär ich verloren.
Er weiß ich bin für ihn da.

Mich macht eher zornig, dass er wieder da sitzt und das Kind in meiner
Gegenwart ist, dass gleiche Verhalten wie mit 12.
 
Hallo MorningSun

Ich habe eine andere Vermutung woher das schlechte Gewissen kommt: gesellschaftliche Normen, allgemein verbreitete Moral. Die in unserer Kultur vorherrschende Moral ist ja, dass man Schwächeren, die in Schwierigkeiten stecken helfen sollte und dass das eine gute Sache ist. Viele Menschen tun das auch gerne.

Du schreibst nun aber, dass du das im tiefsten Innern gar nicht so sehr willst, ist das richtig? Jetzt hast du einerseits dein Moralgefühl (oder die Moral von der du von aussen geprägt wirst), das dir sagt: "Hilf diesem Menschen, das ist gut."
Und irgendwo in dir drin sagt es: "Hilf ihm nicht, du brauchst Ruhe und Zeit für dich."

Da befindest du dich in deinem Handeln irgendwo dazwischen. Das verursacht das schlechte Gewissen, dass du dich nicht zu einer Haltung bekennst, sondern zwischen zweien hin und her gerissen bist. Du hast das Gefühl helfen zu sollen/müssen, willst das aber nicht... und wenn du deinem Willen folgst redet dir die umgebende Welt ein schlechtes Gewissen ein und wenn du ihm nicht folgst, redet dein Herz dir ein schlechtes Gewissen ein.

Ich hoffe, ich konnte ein bisschen etwas beitragen ;)
Krähe
 
Muss jetzt einfach mal schreiben was mich bewegt.
Bin in einem Zwiespalt gefangen, es dreht sich und ich weiß nicht wirklich
ob ich richtig liege.

Menschen und Ich, temporär ja, ständig aufeinander, macht
mich derart aggresiv, nimmt mir die Luft. Und gleichzeitig habe
ich ein schlechtes Gewissen.
Viele Menschen suchen meine Nähe, sie fühlen sich bei mir wohl.
Bei mir ist das anders, am wohlsten fühle ich mich allein.

Bin nicht darauf versessen jemanden zu helfen,
dennoch komme ich immer in Situationen, wo es einfach angesagt ist.
Dann bin ich auch 99 % Präsent, und man kann sich darauf verlassen.

Seit mein Sohn aus China wieder zurück ist, hängt er durch.
Hat irgenwie seine Orientierung verloren, bedingt kann ich das ja auch
verstehen.
Auf der einen Seite, ich bin für ihn da, trage ihn wieder.
Auf der anderen Seite, möchte ich das aber nicht, da von ihm
kein Feedback kommt, trotz Gemeinsamen Redens.
Mir scheint ich predige in taube Ohren.
Er ist so langsam, oder ich zu schnell.
Ich weiß es nicht.

Ich bin der Meinung, habe nun endlich, nach über 20 Jahren, allein
Kinder erziehen und ständig, den Karren ziehen, meine Ruhe
verdient.

Und warum habe ich dennoch ein schlechtes Gewissen :confused:
Irgend etwas nagt da an mir.


Moin Moin,

Du bist seine Mutter, und wirst es bleiben, bis du nicht mehr kannst oder bist .... das hat die Natur so eingerichtet. Also jetzt im "Normalfall".

"Normale" Mütter und Väter fühlen auch über die Kinderzeit hinaus noch Verantwortung für ihre lieben "Kleinen" (auch wenn sie nicht die Pflicht dazu hätten und sich der Nachwuchs sehr wohl ab einem bestimmten Alter selbst bewähren und eigene Erfahrungen (nicht immer nur positiver) sammeln muss oder möchte ....
Dennoch liegt es in den Genen ("normaler" Mütter und Väter), dass sie möchten, dass es dem Kind/den Kindern gut geht und sie natürlich auch keine Depressionen, weswegen auch immer bekommen.
Das ist nichts weiter als eine der reinsten Formen menschlicher Liebe: Elternliebe.

Sowas arbeitet in "Mutter" oder "Vater" dann schon stellvertretend im eigenen Inneren, empathisch nimmt man die Sorge und Angst oder Unsicherheit der eigenen Kindern wahr, vor allem, wenn man nicht weiß, wie man wirklich effektiv helfen kann oder auch nur soll.
Einerseits wünscht man, die Kids mögen ihr Leben selbst in den Griff kriegen und für alles selbst die Verantwortung übernehmen und will sich aus allem raushalten, andererseits wünscht man ihnen natürlich nur das Beste und versucht, sie wenns in der eigenen "Macht" steht, sie möglichst frei von niederdrückenden Sorgen zu halten, ihnen Halt zu bieten.
Ein Spagat, der manchmal schwer gelingt.
Und manches sieht man als Elternteil schon voraus, lässt sie aber trotzdem "ihr Ding" machen, wohlwissend, dass es wahrscheinlich nur eine herbe Enttäuschung, aber dafür prägende Erfahrung für sie sein wird.
Die man ihnen nicht abnehmen kann letztendlich.

Das alles ist aber in meinen Augen ganz "normal". Solche Phasen wird es immer geben. Du "leidest" unter seiner Orientierungslosigkeit und übernimmst sie (vielleicht nur unbewusst) ein Stück weit sogar.
Typisches Elternverhalten und weder besonders gut noch gar verwerflich.
So jedenfalls ist es im "Normalfall".

Gibt natürlich auch die beinahe pathologischen Glucken, oder auch mal Väter, die ihre Söhne keinen Schritt allein tun lassen und dereen Zukunft oder ihr künftiges Berufsleben schon quasi aufm Reißbrett entworfen haben - Übernahme des vom Vater gebauten Hauses, der Firma, des Geschäftes usw. .... da wird der Sohn dann praktisch in ein "sorgenfreies" Leben reingedrängt, so wie es sich der Vater für ihn vorstellte.
Gar nicht so selten.
Oder das andere Extrem: Mütter oder Väter, die sich GAR nicht um ihre Kinder kümmern, denen sie eigentlich vollkommen gleichgültig sind und denen alles, was die machen oder wollen, am A*** vorbeigeht.

Also mach dir keine "Sorgen". Es gibt "Schlimmeres".
Is doch schön, dass ihr wenigstens miteinander darüber reden könnt.
Kann auch nicht jeder von sich behaupten.
 
Mich macht eher zornig, dass er wieder da sitzt und das Kind in meiner
Gegenwart ist, dass gleiche Verhalten wie mit 12.

kann i jezz aba auch sagen "selba schuld wenn DU ihn so behandelst" ;)

man kann solche durchhänger auch mit 30, 40 oda 60 jahren haben ... mir gings ne zeit lang mit meinen vater so wie dir mit deinem sohn & mein vater gings auch zeitweise so mit mir :D

erwarte dir nix ;) :umarmen:

schau halt zu & staune, helfe wenn die hilfe angenommen werden kann & das gegenüber bereit dazu ist oder schmeiss ihn in die große welt raus wenns dein gefühl sagt...
bei so manchen tierarten werden die jungen regelrecht verscheucht, nesthocker sind die schwachen der natur, gnade bringt uns nicht weiter...

manchmal is gerade keine hilfe die beste hilfe...

als ich depressionen hatte kam ich erst zu mir als ich endlich allein war & mir endlich keiner mehr helfen wollte.

wenn man hilfe nicht annehmen kann weil man noch nicht soweit ist die lehre aus der aufgabe zu erkennen, bringt überhaupt garnix was, weil es dann meist missvertanden wird oder sonstiges...
is ja wie ne kritik an einem wenn man erklärt kriegt wie das leben funktioniert & man selber zu blöd ist dies zu checken obwohls doch so "einfach" ist ..

da coehlo hat glaub i mal gsagt "wenn a krieger des lichts an einer weggabelung steht & nicht weiss in welche richtung er gehn soll, setzt er sich einfach hin & wartet. irgendwann steht er dann auf, weiss genau wohin er will & geht"

gilt für euch beide natürlich :kiss4:

glg :umarmen:

ps: jo, i bin mir dessen bewusst dass i nur verwirrendes zeug so wie es kam in einem beitrag anhäufte, mehr hab i grad ned auf lager :clown:
 
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Uns wenn es anders herum wäre? Wenn du dich zurückgezogen hast (nur mal so eine Idee), weil dudich innerlich nicht abgrenzen kannst und dadurch sehr belastet bist?
Ich weiss nicht, ob das stimmt.:)
Sayalla

:thumbup:

da arbeite ich wohl mein ganzes Leben dran.

lange Zeit hat ich dieses omnipotenz Gefühl in mir, war mit
allem verbunden, bis ich so durcheinander war und mich zurück
gezogen habe, hier im Forum, habe ich zum ersten mal gelesen, dass es
Emphatie ist, was ich er-lebe-erfühle.

Seit dem ich das weiß, lebt es sich für mich leichter, aber Abgrenzung
ist für mich notwendig, es springen mich die Gedanken und Gefühle des Gegenübers richtig an, wenn ich jemand dazu noch lieb habe, bin ich ein
stückweit ausgeliefert, da kann ich, selbst wenn ich es wöllte, mich nicht
abgrenzen.
Mein Lebenswerk ...:)
 
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