Zwangsrekrutiert und Bilderuhr

Lele5

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Ich befinde mich an einer Schiffsanlegestelle an einem dunklen Fluss. Viele Leute warten, dort um auf mehrere Schubschiffe verteilt eine Reise anzutreten. Es scheint keine Vergnügungsreise zu werden, alle sehen ernst aus u. haben nur leichtes Gepäck, manchmal kleine alte Lederkoffer.

Ehe ich die Reise antrete, möchte ich noch ein Gemälde (nicht selbst gemalt) verschenken, weil es mir leid tut dieses zurück zu lassen. Es sind auch einige halbwegs Interessierte da u. ich gehe fort um das Gemälde zu holen. Als ich zurückkomme, sind die potentiellen Abnehmer schon eingeschifft. Ich stelle das Gemälde zur Seite u. mir fallen zwei Gegenstände ins Auge die da liegen. Es ist zum einen eine alte Wanduhr aus Holz, zum anderen ein dazu passender dreieckiger Giebelaufsatz wie man ihn von antiken Tempeln kennt. Ungewöhnlich, denn so gibt es diese Uhren normalerweise nicht.

Das Holz sieht nicht besonders wertvoll aus. Das Bild selbst (gemalt bis zur Brust) stellt einen ca. 30jährigen Mann mit schwarzen Haaren u. schwarzer Weste dar. An seine rechte Schulter hält er die Uhr (nicht gemalt, sondern eine echte die ins Bild integriert ist) und lächelt. Ich weiss nicht so recht ob es ein freundliches od. ein hinterhältiges Lächeln ist.

Ich setze die beiden Teile zusammen, entdecke oben einen Tragegriff u. nehme die Uhr mit. Inzwischen sind jedoch alle Schiffe weg u. jemand sagt mir, dass ich zwangsrekrutiert sei u. die Reise zu Fuss antreten soll.

Es sind noch andere Leute zu Fuss unterwegs. Neben mir geht ein Mann, der eine 2-Liter-Chiantiwein-Korbflasche am Flaschenhals trägt. Er wirft diese weg mit den Worten „unnötiger Ballast“. Ich sage ihm, dass das nichts ist, im Vergleich zum Gewicht meiner Uhr (die bei diesen Worten noch schwerer wird). Da sehe ich einige Köche, weiss gekleidet u. mit hoher Kochmütze, auf einer Anhöhe vor einem Restaurant stehen. Ich möchte mich für die Reise der Uhr entledigen u. gehe auf sie zu. Die Köche gehen schnell rein u. schliessen die Tür. Ich klopfe an u. sage, dass ich eine von ihnen sei (die gleiche Nationalität) u. sie mir doch bitte die Uhr bis zu meiner Rückkehr aufbewahren sollen. Die Köche weigern sich, sind der Meinung dass ich mit dem Feind gemeinsame Sache mache u. die Tür bleibt verschlossen. Frustriert mache ich kehrt. Unten sehe ich den Mann von vorhin stehen, er wartet auf mich, damit wir zusammen gehen können. Ich schaue mir die Uhr genauer an u. sehe, dass der Mann auf dem Bild John Travolta ähnelt. Sein Lächeln ist freundlich.

Traum Ende.

Eeeemm - um eins vorneweg zu sagen: ich habe keinen besonderen Bezug zu John Travolta...
 
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Da habe ich diesen Traum vor einigen Tage schon für mich pers. aufgeschrieben u. es nutzte nix, blieb unklar. Nun steht er nur über Nacht im Forum u. heute Morgen verstehe ich ihn endlich halbwegs.
Weil ich ihn nun von aussen her betrachte, mich beim aufwachen fragte, ob ich mich für andere verständlich genug ausgedrückt habe, damit es was wird, mit der Deutung...

Mein eigenes Gemälde: da ich die Leinwand vor mir hertrage, sehe ich selbst nicht was drauf ist. Nur kurz gesehen dass abstrakt (ich mag lieber figurativ).
Der Traum hat mit meiner Arbeitsstelle zu tun, der Mann der die Flasche wegwirft, ist mein Chef. Wir machen gemeinnützige Arbeit die jedoch von der Zielgruppe nicht wirklich wahrgenommen wird. Deshalb fühlen wir uns beide wie "zwangsrekrutiert", denn jemand muss es tun.
Zur Bilderuhr möchte ich noch anmerken dass es ein handlicher Kasten ist, keine Leinwand.
Die Köche sind wahrscheinlich hohe geistliche Würdenträger.
Zu Travolta fällt mir Scientology ein, kann damit jedoch nix anfangen. Hatte vor langen Jahren 1x das Buch von Ron Hubbard in der Hand u. nach 3 Seiten lesen sofort in den Müll geworfen da rechtes Gedankengut.

Hat noch wer eine Idee zum Traum? Ich würde mich sehr sehr freuen.

Wünsche allen Fories eine schönen Tag u. "Erleuchtung" in ihren jeweiligen Anliegen :)
 
Da habe ich diesen Traum vor einigen Tage schon für mich pers. aufgeschrieben u. es nutzte nix, blieb unklar.
Liebe Lele,

wenn ich Dir da einen Tipp geben darf, Du solltest Dich in Deiner Schilderung mehr auf das Wesentliche konzentrieren. Es ist zwar alles sehr schön geschrieben, aber durch die opulente Ausgestaltung verliert man einfach die Übersicht, was Du tatsächlich geträumt hast und was literarischer Natur ist. Ich hatte zunächst auch gedacht, dass es Dir mehr um das Schreiben ging.

Wesentliche in diesem Traum dürfte die Reise sein, womit umschreiben wird, wie sich Dein Leben gestaltet. Wie man sehen kann, befindest Du Dich im Traumgeschehen noch im Hafen. Das bedeutet, dass Du in Deinem Leben einen neuen Weg einschlagen möchtest. Die Reise mit dem Schiff verrät zudem, dass Du Dich auf diesem neuen Weg mehr den Gefühlen und Lebensfreude zuwenden möchtest (die Reise auf dem Wasser, die Leute, Wein usw.).

In der folgenden Szenerie des Traumes wird deutlich, was Dich alles an dieser „Schiffsreise“ hindert und Du loslassen solltest. Das alte Bild, das Du vom Leben mit Dir herumträgst und deren Uhr abgelaufen zu sein scheint. Ja manchmal muss man das Gewohnte über Bord werfen, um den Weg für Neues zu öffnen. Eine Erkenntnis, die Dir auch wörtlich in deinem Tram bewusst wird:

„... der eine 2-Liter-Chiantiwein-Korbflasche am Flaschenhals trägt. Er wirft diese weg mit den Worten „unnötiger Ballast“. Ich sage ihm, dass das nichts ist, im Vergleich zum Gewicht meiner Uhr.“

Wichtig erscheint mir auch die Sequenz in der Küche, denn da geht es eigentlich um die Erfüllung der elementaren Bedürfnisse und Sehnsüchte. Die Köche spielen da eine Art Über-Ich in Sachen Lebensfreude, die nun von den Feinden der Lebensfreuden sprechen, mit denen Du umgeben bist und Du deshalb von der „Küche“ ausgesperrt bleibst (viele Köche verderben den Brei).

John Travolta soll Dich am Ende auf dieser Reise begleiten, der hier für Dich die Rolle eines Retters mit Elan und Lebensfreude spielt.



Merlin
 
verliert man einfach die Übersicht, was Du tatsächlich geträumt hast und was literarischer Natur ist.
Stimmt, denn ich genieße die Detailbeschreibung eigentlich aus literarischen Gründen. Für die Deutung wäre weniger mehr, seufz.

Die Reise mit dem Schiff verrät zudem, dass Du Dich auf diesem neuen Weg mehr den Gefühlen und Lebensfreude zuwenden möchtest
aber der Fluss ist dunkel, die Leute die warten, eher skeptisch was ihre eigene Reise betrifft. Schubschiffreise ist keine bequeme Kreuzfahrt. Ich dabei? Nun, mir würde die Reise nix ausmachen, allein schon weil das Mittel dazu ungewöhnlich ist. Spannend. Da sind wir bei deiner Lebensfreude :)

was Dich alles an dieser „Schiffsreise“ hindert und Du loslassen solltest. Das alte Bild, das Du vom Leben mit Dir herumträgst und deren Uhr abgelaufen zu sein scheint.
ok
Wichtig erscheint mir auch die Sequenz in der Küche, denn da geht es eigentlich um die Erfüllung der elementaren Bedürfnisse und Sehnsüchte. Die Köche spielen da eine Art Über-Ich in Sachen Lebensfreude, die nun von den Feinden der Lebensfreuden sprechen, mit denen Du umgeben bist und Du deshalb von der „Küche“ ausgesperrt bleibst (viele Köche verderben den Brei).
Diese Uhr u. das sich zwangsrekrutiert fühlen verhindert die Lebensfreude.
Diese Köche gehören jedoch für mich nicht zur Freude, das muss etwas Gesellschaftliches sein. Lasse deine Idee dazu mal "sickern".
John Travolta soll Dich am Ende auf dieser Reise begleiten, der hier für Dich die Rolle eines Retters mit Elan und Lebensfreude spielt.
und das in schwarz gekleidet - keine Farbe, ein Zustand. Understatement Lebensfreude bitte :D
 
Liebe Lele,

natürlich ist es Dein Traum, aber was verbindest Du denn mit den Köchen? Ein Koch ist doch jemand, der für das Wohlbefinden seiner Gäste sorgt. Ja und auch die Seele hat für ihr Seelenheil elementare Bedürfnisse, die gestillt werden möchten.

Sicherlich gibt es in der Traumwelt zum Thema der Geistlichkeit auch solche Über-Ichs, aber sie schlüpfen dann meistens in die Rolle eines Großvaters, eines Lehrers, Geistlichen oder eines weisen alten Mannes usw.

Fakt ist in der Traumhandlung jedoch, dass Du von den Köchen von der Küche ausgeschlossen wirst. Also damit von alledem, was man eigentlich in einer Küche so erwartet: Wärme, Stillung der elementaren Bedürfnisse, das Nachdenken über das Alltägliche, das hier auf dem Tisch ausgebreitet werden soll.

Wohnungen oder Häuser mit ihren Zimmern beschreiben das Seelenhaus mit all seinen Aspekten. Wenn es also um etwas Geistiges gehen würde, fiele doch da eher Räume in der ersten Etage, Dachboden, Schulen, Kirchen usw. in die erste Wahl und nicht die Küche.

Mit Schwarz oder der Dunkelheit werden Dinge umschrieben, die wir im weiteren Sinne nicht erkennen oder verstehen können und somit auch das Geheimnisvolle. Warum also sollte ein Retter ohne Furcht und Tadel nicht auch mit einem Flair des Geheimnisvollen umgeben sein?

Das alles ist von mir ja nur ein Angebot der Möglichkeiten – letztlich musst Du selbst zu einer befriedigenden Antwort für Deinen Traum finden, damit er für Dich auch abgeschlossen werden kann.


Merlin
 
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aber was verbindest Du denn mit den Köchen? Ein Koch ist doch jemand, der für das Wohlbefinden seiner Gäste sorgt.
So sollte es sein, ist es auch, was das Resultat anbelangt.
Die Berufsköche die ich jedoch in meiner Zeit als Grafikerin kennengelernt habe, waren fast ausnahmslos arrogante Persönlichkeiten. Nun ja, alle Künstler sind irgendwie nicht ganz normal. :D
mmmh... im Traum habe ich die Köche um einen Gefallen gebeten. Vielleicht sollte ich in der realen Welt selbstbewusster auftreten, damit Einlass allein schon aus Respekt gewährt wird.
Mit Schwarz oder der Dunkelheit werden Dinge umschrieben, die wir im weiteren Sinne nicht erkennen oder verstehen können und somit auch das Geheimnisvolle.
Ja, das käme schlussendlich hin :)

Vielen Dank für deine Denkanstöße. Ich denke, ich bin durch u. weiß nun was zu tun ist.
 
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