Zwangsgedanken

aber nur wenn er diese Gedankenabläufe zu ernst nimmt, der Mensch ist weitaus mehr als ein paar Zwangsgedanken und der Kopf denkt nun mal ohne gefragt zu werden.

Eine Zwangserkrankung zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass die betroffene Person dem Zwang zu viel Macht zuspricht. Die negative Konsequenz ist, dass sich der Zwang zunehmend des Lebens der Person bemächtigt. Das geschieht in besonders extremem Maße, wenn sich aufgrund eines chronischen Vermeidungsverhaltens Reizgeneralisierungen einstellen. Die zwangsneurotische Symtomatik wird in ihrer Intensität kontinuierlich gravierender und beginnt, das Leben des Betroffenen zu dominieren mit fatalen Folgen für die Lebensqualität.

Schön wäre es, der Zwangserkrankte könnte den Zwangsgedanken "einfach" die Resonanz entziehen, ihnen keinerlei Beachtung mehr schenken. Der Betroffene sollte die Gedanken schlicht und einfach allein stehen lassen. Er sollte sie nicht mehr wichtig nehmen. Hier hilft möglicherweise ein konsequenter Gedankenstopp in Kombination mit selbstbestimmtem Handeln aus ganzem Herzen.
 
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achso, es geht gleich um eine Erkrankung, aber wo fängt die an und wo hört die denn auf, jeder Mensch der ein Hirn hat denkt unentwegt irgendwas ohne die Kontrolle darüber zu haben.

Wer/was denkt? Wo finden Gedanken ihren Ursprung? Im Gehirn? Im selbstbewussten Geist?

Krankhaft werden Zwangsgedanken vor allem dann, wenn sie die Lebensqualität des Betroffenen einschränken. Folgen jenen Gedanken zwanghafte Handlungen, kann dies zu einem neurotischen Verhalten ausarten.
 
Wer/was denkt? Wo finden Gedanken ihren Ursprung? Im Gehirn? Im selbstbewussten Geist?

Meiner Ansicht nach, und die hat ne Eso-Färbung ist aber nicht aus der Luft gegriffen: Gedanken entstehen als Reaktion auf das "Zusammentreffen" von stofflichem Reiz und nicht-stofflichem Beobachter (Bewusstsein). Sie haben m.A.n. immer eine Art Kontrollfunktion. Jeder Gedanke ist im Grunde eine Frage oder eine Einschätzung zu einer Frage. Viele geben Sicherheit durch Erfahrung vor, im Sinne von "Morgen geht die Sonne wieder auf" oder "Wenn ich vom Balkon springe werde ich nicht fliegen sondern fallen.", aber das sind gelernte Sicherheiten, teilweise beantwortete Fragen die trotzdem nicht vollkommen erklärt werden können. Denn zu Grunde liegt allem eine große Unsicherheit, ein absolutes Nicht-Wissen. Wir wissen ja im Grunde tatsächlich absolut gar nichts, nicht einmal ob das was wir hier erleben überhaupt wirklich ist oder vielleicht nur ein Traum. Kein Beweis ist absolut und keine Erfahrung aus der Vergangenheit bringt eine absolut sichere Einschätzung über die Zukunft.

Insofern sind Gedanken selbst schon eine Art Kontrollzwang. Aber sie sind auch Erkenntnis-Spiegel, also nicht deshalb negativ weil sie auf dem Wunsch nach Kontrolle basieren. Das werden sie erst, wenn das Wechselspiel aus "Wahrnehmung --> Gedanke/n -->Reaktion auf Gedanke(n)" in Leid hineinführt anstatt hinaus. Und Leid kann man mit Isolation definieren, bzw. "sich isoliert fühlen". Das ist in bestimmten Lebensbereichen auch bei jedem von uns der Fall, aber es ist eben auch eine Frage der Intensität.
 
Meiner Ansicht nach, und die hat ne Eso-Färbung ist aber nicht aus der Luft gegriffen: Gedanken entstehen als Reaktion auf das "Zusammentreffen" von stofflichem Reiz und nicht-stofflichem Beobachter (Bewusstsein). Sie haben m.A.n. immer eine Art Kontrollfunktion. Jeder Gedanke ist im Grunde eine Frage oder eine Einschätzung zu einer Frage. Viele geben Sicherheit durch Erfahrung vor, im Sinne von "Morgen geht die Sonne wieder auf" oder "Wenn ich vom Balkon springe werde ich nicht fliegen sondern fallen.", aber das sind gelernte Sicherheiten, teilweise beantwortete Fragen die trotzdem nicht vollkommen erklärt werden können. Denn zu Grunde liegt allem eine große Unsicherheit, ein absolutes Nicht-Wissen. Wir wissen ja im Grunde tatsächlich absolut gar nichts, nicht einmal ob das was wir hier erleben überhaupt wirklich ist oder vielleicht nur ein Traum. Kein Beweis ist absolut und keine Erfahrung aus der Vergangenheit bringt eine absolut sichere Einschätzung über die Zukunft.

Insofern sind Gedanken selbst schon eine Art Kontrollzwang. Aber sie sind auch Erkenntnis-Spiegel, also nicht deshalb negativ weil sie auf dem Wunsch nach Kontrolle basieren. Das werden sie erst, wenn das Wechselspiel aus "Wahrnehmung --> Gedanke/n -->Reaktion auf Gedanke(n)" in Leid hineinführt anstatt hinaus. Und Leid kann man mit Isolation definieren, bzw. "sich isoliert fühlen". Das ist in bestimmten Lebensbereichen auch bei jedem von uns der Fall, aber es ist eben auch eine Frage der Intensität.
Interessanter Gedankengang. Sehe ich ähnlich.

Das paradoxe an zwanghaften Gedanken und Handlungen ist ja, dass sie zwar einen immensen Leidensdruck erzeugen können und den Betroffenen dabei trotzdem vor einem größeren Leid abschirmen. Denn wenn ich die Dynamik runterbreche sind Zwangsgedanken ein Deckel für die (vielleicht schon erlebten) extrem intensiven und tiefliegenden Ängste wie z.B. Tod, schwere Verletzung und/oder völliger Kontrollverlust.
Eine "kleinere" Angst wird vor eine große Angst generiert.
Sind zumindest meine Gedanken zum Thema.
 
Jep, es hat jeder und fast jeder sogar mal in irgendeiner Lebensphase (kurzfristig) "krankhaft" (z.B. haben junge Leuts, die erstmalig von zu Hause ausziehen fast immer einen leichten "Kontrollzwang" - nur spricht kaum jemand darüber).
Nur ist es ein Unterschied, ob man drei bis siebenmal schaut, ob der Herd auch ausgeschaltet ist oder ob man um 15.00 beginnt, sein Haus zu kontrollieren um dann um 22.00 schlafen gehen zu können (so was gibt es !!!)

Das ist heftig (letzteres Beispiel).

Wahrscheinlich weiß auch jeder us eigener Erfahrung, was Zwangsgedanken (und die sind in der Regel gar nicht nett) sind, nur können die meisten "gegensteuern".

Das denk ich auch. Gegensteuern oder eben wieder fallenlassen, den/die Gedanke/n.

Es kommt auf den persönlichen Leidensdruck an und: Zwänge können sich wandeln oder sehr spontan remittieren.

Ok, ja.


Glaub ich. Auch wenn mir spontan jetzt nicht so viel dazu einfällt.
 
(z.B. haben junge Leuts, die erstmalig von zu Hause ausziehen fast immer einen leichten "Kontrollzwang" - nur spricht kaum jemand darüber).
Hm? Gut, ich habe seit meinem Umzug den neuen Zwang, regelmäßig die alte Heimat aufzusuchen und zu kontrollieren, ob sich im Gefrierschrank etwas befindet, das bei mir besser aufgehoben wäre. Der ist zwar nicht wirklich hinderlich, allerdings bin ich auch, schnüff, nicht mehr jung.
 
Ich persönlich assoziiere auch Positives mit Leere, aber viele eben nicht.

Sie haben eine Leere im Kopf.....

Was ich vielmehr meine ist, dass der Gedanke "ich bin so leer" ein Zwangsgedanke sein kann.
Und zudem denke ich, dass eben das nicht stimmt. Sie sind nicht leer, weil wären sie es, hätten sie damit kein Problem.....Wie kann man mit wirklicher Leere ein Zuviel an Leere haben? Geht nicht !

Die Leere is dann nicht im Kopf (nicht die Gedanken), denke ich, sondern eher im Gefühl. Das nennt man dann Depression und nicht Zwangsgedanken.
 
Hm? Gut, ich habe seit meinem Umzug den neuen Zwang, regelmäßig die alte Heimat aufzusuchen und zu kontrollieren, ob sich im Gefrierschrank etwas befindet, das bei mir besser aufgehoben wäre. Der ist zwar nicht wirklich hinderlich, allerdings bin ich auch, schnüff, nicht mehr jung.

Nein, Du fällst da komplett "durchs Raster" :D.

Diesbzgl. Zwänge (und nur diese) hat man meist nur bis Mitte 20, alleinlebend und zudem bei unsicheren Lebenssituationen (finanziell und/ oder perspektivisch - also typisch für Studenten, aber auch andere).

Das "Gefrierschrank-Phänomen" (auch "Kühlschrank -, oder Vorratskammernphänomen") ist was anderes, oft belibt es bis ins hohe Alter ... :blue2:.

:lachen:
 
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Zwangsgedanken können auch auftreten wenn man unterdrückte Aggressionen in sich trägt.

Mein Partner tanzt nicht nach meiner Pfeife. Ich will ihn meinen Willen aufzwingen, unterdrücke es aber -->
Gedanken den Partner zu verletzen.
 
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