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Déguórén schrieb:
Du bringst da was durcheinander, Kinnaree. Man soll niemandem Schlechtes wünschen, aus niederen Motiven heraus - z.B. Hass, Neid, Eifersucht,...

Nein, ich bring nichts durcheinander. Egal aus welchem Motiv heraus, man wünscht niemandem, keinem einzigen Wesen, wahres Leid oder ähnliches. Und das tut man schon allein deshalb nicht, weil man klug ist und irgendwann einmal die Erfahrung gemacht hat, daß alles, was man einem anderen wünscht, in irgendeiner Form zu einem selbst zurückkehrt. Wenn man schon sonst kein Motiv hat, solches zu unterlassen, dann wenigstens das.

Déguórén schrieb:
Und die Erfahrung zeigt: aus Schaden werden Menschen klug. Genau darauf setze ich.

Womit du ja nicht unrecht hast. Allerdings werden sie das ganz ohne dein wünschendes Zutun, und soviel Vertrauen auf das Wirken des universellen Gesetzes sollten wir aufbringen. Wir Menschlein müssen da gar nicht herumfuhrwerken. Wenn einer mit seiner Einstellung Schaden anrichtet, dann wird auch das irgendwann in irgendeiner Form zu ihm zurückkehren.

Ganz abgesehen davon, daß es "Den verwöhnten Esoteriker" in Einzelfällen wohl geben mag. Und ganz abgesehen davon, daß wir jetzt seitenweise darüber reden können, wie sinnvolle Hilfe auszusehen hat. Albert Schweitzer war ein relativ gescheiter Kopf und hat sich zu Anfang des vorigen Jahrhunderts schon Gedanken darüber gemacht, wie sinnvolle Hilfe beschaffen sein müßte. Er kam zu dem Schluß, du mußt den Leuten etwas geben, womit sie sich dann selbst helfen können. Also, und das setzte er auch in die Praxis um, nicht schick ihnen einfach Lebensmittel, wenn sie hungern, sondern schau dir an, was nötig ist, damit sie selbst wieder genug Lebensmittel herstellen können.

Bezogen auf unsere "Sandler" (mein ich bitte nicht abwertend) beispielsweise hieße das dann wohl, nicht drück ihnen 2 Euro in die Hand, sondern hör dich vielleicht vorher mal um, was sie denn wirklich wollen. Ich habs einmal durch Zufall getan, ich hab mich stundenlang mit einem unterhalten, der mir erzählt hat, wie er dahergekommen ist, wo er ist. Wenn du konsequent genug bist, könnte es ja sein, daß du wen kennst, der zum Beispiel ohne Vorurteile einen Teilzeitarbeitsplatz zur Verfügung stellt. Dann wird Hilfe zur Selbsthilfe geleistet.

Ist nur so ein Beispiel. Damit, daß du Typen, die sich über so etwas noch keine Gedanken machen, wahres Leid wünschst, erreichst du gar nichts außer einer reflexartigen Abwehrstellung. Die dann auch verhindert, daß sie eventuell beginnen, sich solche Gedanken zu machen.

Hoffe zu Klärung beigetragen zu haben. :)
 
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Nithaiah schrieb:
Beleidigung entfernt. Bitte halte dich an die Forumsregeln!
...'tschuldigung.

Kinnaree schrieb:
Albert Schweitzer war ein relativ gescheiter Kopf und hat sich zu Anfang des vorigen Jahrhunderts schon Gedanken darüber gemacht, wie sinnvolle Hilfe beschaffen sein müßte. Er kam zu dem Schluß, du mußt den Leuten etwas geben, womit sie sich dann selbst helfen können.
...da hat der Mann wohl recht. Selbstverständlich. Was mich ärgert, ist doch was ganz anderes. Man könnte einfach zugeben:

Es ist mir unangenehm, ausgerechnet an Weihnachten mit Bettelbriefen bombardiert zu werden. Es ist mir unangenehm, abgewrackten Bettlern ausweichen zu müssen. Es ist mir unangenehm, zu wissen, dass ich geben könnte, doch nicht geben will - habe mein Geld schon anderweitig verplant.

Da man natürlich gerne "gut" ist, mit reiner Seele und weißer Weste, muss man zu einer List greifen, man verkehrt die Angelegenheit ins Gegenteil, man bastelt sich Ausreden zurecht - eine Frechheit sei es, den Briefkasten mit Bettelpost voll zu "müllen". Das Bettlerpack - können doch arbeiten gehen, faule Aasbande.

Damit, daß du Typen, die sich über so etwas noch keine Gedanken machen, wahres Leid wünschst, erreichst du gar nichts außer einer reflexartigen Abwehrstellung. Die dann auch verhindert, daß sie eventuell beginnen, sich solche Gedanken zu machen.
...vielleicht hast Recht. Ich nehme meinen "Fluch" zurück.

LG
 
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Déguórén schrieb:
...Es ist mir unangenehm, ausgerechnet an Weihnachten mit Bettelbriefen bombardiert zu werden. Es ist mir unangenehm, abgewrackten Bettlern ausweichen zu müssen. Es ist mir unangenehm, zu wissen, dass ich geben könnte, doch nicht geben will - habe mein Geld schon anderweitig verplant.

Womit du wiederum recht hast. :) Den Mut muß man erst mal entwickeln, zu sagen, die ungepflegte Figur erweckt ein unangenehmes Gefühl in mir, und trotzdem geb ich ihr nichts. Denn da sollte ich ja in mich selber schauen und bewußt machen, warum denn eigentlich nicht. Es gibt eine Menge Gründe, die können einen selbst überzeugen oder nicht, aber man muß sich damit auseinandersetzen. Dieses braucht Zeit, und die glauben wir doch nicht zu haben. Und es KÖNNTE einem ja passieren, daß man nur lauter Gründe findet, die einen nicht selbst überzeugen - und was macht man DANN?
Wenn ich mir die Mühe aber mache und für mich einen schlüssigen Grund finde, warum ich jetzt grad NICHT - dann hab ich mich wenigstens auseinandergesetzt damit.
 
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