Zum Schamanen berufen?

Ok, kannst du mal ein paar nennen. Würde mich interessieren.
Mir fällt spontan nämlich keine Kultur ein.

Nenn mir mal im Gegenteil welche, die nicht materiell denken. Je naturnaher du lebst, desto materieller musst du denken um zu überleben. Daß da Spiritualität und Materialismus Hand in Hand gehen, ist schon klar.

Die Natur ist ja auch bedrohlicher, wenn man weniger Möglichkeiten hat sich gegen sie zu schützen. Natürlich hat der westliche Mensch sogar sicher mehr Angst, wenn er sich irgendwo allein in einer unwirtlichen Umgebung befindet.
Doch ist die "Natur" meistens weit weg, und spielt im Denken eine kleinere Rolle.

Sehe ich anders. Schau dir mal an, mit welcher Ohnmacht in der modernen, westlichen Welt auf extremes Wetter und dergleichen reagiert wird. Sobald der feste, zivilisatorische Schild des heutigen Durchschnittseuropäers oder Amerikaners penetriert wird, gibts arge Schwierigkeiten. Da stösst man dann schon bei vergleichsweise "banalen" Dingen wie extremen Kälteperioden und erst recht bei härteren Sachen wie Überschwemmungen an die persönlichen Grenzen, während naturnahe Völker ständig mit bedrohlichen Wetterphänomenen leben und diese in ihrem Weltbild einen festen Platz haben auf den auch entsprechend reagiert werden kann.
Wobei ich das jetzt nicht als das abgedroschene Bild des "edlen Wilden" hinstellen versteht haben möchte.

ciao, :blume: Delphinium
 
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Zitat:Nenn mir mal im Gegenteil welche, die nicht materiell denken. Je naturnaher du lebst, desto materieller musst du denken um zu überleben. Daß da Spiritualität und Materialismus Hand in Hand gehen, ist schon klar.


Ok, das ist dann wohl ein Missverständnis.
Nur sind diese Kulturen meiner Ansicht nach dualistisch (Materie und Geist existieren), nicht materialistisch (atheistisch) im Sinne, dass sie nicht an Geister, die Seele oder ähnliches glauben.

Zitat:Sehe ich anders. Schau dir mal an, mit welcher Ohnmacht in der modernen, westlichen Welt auf extremes Wetter und dergleichen reagiert wird. Sobald der feste, zivilisatorische Schild des heutigen Durchschnittseuropäers oder Amerikaners penetriert wird, gibts arge Schwierigkeiten. Da stösst man dann schon bei vergleichsweise "banalen" Dingen wie extremen Kälteperioden und erst recht bei härteren Sachen wie Überschwemmungen an die persönlichen Grenzen, während naturnahe Völker ständig mit bedrohlichen Wetterphänomenen leben und diese in ihrem Weltbild einen festen Platz haben auf den auch entsprechend reagiert werden kann.


Naja, der naturverbundene Mensch verehrt diese Naturkräfte meistens auch.
Eine (Ehr)furcht. Sie gehören zum Leben dazu. Dennoch fühlt er sich wohl
eher klein dagegen. Man muss sie beschwichtigen usw. usf.

Den westlichen Menschen treffen solche Katastrophen eher unerwartet, und
damit wird natürlich sein Weltverständnis ausgehebelt. Das Unerwartete lässt
sich nur schwer verarbeiten. Es ist aber andererseits nicht so präsent.
 
Die Natur ist ja auch bedrohlicher, wenn man weniger Möglichkeiten hat sich gegen sie zu schützen. Natürlich hat der westliche Mensch sogar sicher mehr Angst, wenn er sich irgendwo allein in einer unwirtlichen Umgebung befindet.
Doch ist die "Natur" meistens weit weg, und spielt im Denken eine kleinere Rolle.

Die Natur - wenn ich mich gerade mittendrin befinde - macht mir weniger Angst als manche Technik. Wenn ich eine vielbefahrene Strasse z.B. überqueren möchte, an der es keine Ampel gibt, dann habe ich mehr Angst als wenn ich eine oder mehrere Nächte alleine im Wald verbringe. Diese Angst währt zwar immer nur, bis ich die Strasse endlich überqueren konnte, aber der Wald ist mir trotzdem mehr Freund als die Strasse.
Und wenn ich im Fahrstuhl steckenbleibe - am anderen Ende des Notruf-Knopfes meldet sich niemand, auch kein Nachbar ist im Haus unterwegs und die anderen hören die Fahrstuhltröte nicht, macht mir das noch mehr Angst als die Strasse. Und im Fahrstuhl habe ich 2 Stunden lang gesteckt, da nutzte mir meine Freundschaft mit dem Wald herzlich wenig, wenn der Fahrstuhl keine Lust mehr zum Fahren hat...
 
Hallo Ahorn

Der Wald den du wahrscheinlich meinst ist ja auch ein Kulturwald.
Falls du dich im Urwald (auch europäisch) mit Bären, Wölfen, Wisenten usw. sicherer fühlst als in einer Stadt würde mich das schon sehr wundern.

Wobei natürlich Bezirke von Großstädten wie die Bronx sicher noch angsteinflößender sind.:rolleyes:

Aber dennoch erscheint uns die Natur heute meist in einer gezähmten Form.

LG PsiSnake
 
Hallo Ahorn

Der Wald den du wahrscheinlich meinst ist ja auch ein Kulturwald.
Falls du dich im Urwald (auch europäisch) mit Bären, Wölfen, Wisenten usw. sicherer fühlst als in einer Stadt würde mich das schon sehr wundern.
Es war ein Bergwald, nicht weit unterhalb der Baumgrenze, der wirkte nicht sonderlich kultiviert. Da lagen eine Menge umgestürzter Bäume rum, die nicht weggeräumt wurden, viele Ameisenhaufen waren auf der Lichtung, auf der ich es mir gemütlich gemacht hatte und größere Tiere gab es wohl auch - zumindest stand irgendwo in diesem Wald auch ein Schiessstand rum, der darauf schliessen liess, dass dort Tiere geschossen werden (das macht man ja eher mit grösseren Säugetieren).

Wobei natürlich Bezirke von Großstädten wie die Bronx sicher noch angsteinflößender sind.:rolleyes:
Stimmt, ich bin in der Gropiusstadt aufgewachsen. Zu Silvester war das wirklich gefährlich (da wurde mit Leuchtraketen auf Menschen geschossen und unter dem Jahr sind nur die Bierflaschen geflogen).

Aber dennoch erscheint uns die Natur heute meist in einer gezähmten Form.
Ja, aber im Park hätte ich mehr Angst zu übernachten - wer weiss, welche Typen sich da nachts rumtreiben...
 
Zitat:Es war ein Bergwald, nicht weit unterhalb der Baumgrenze, der wirkte nicht sonderlich kultiviert. Da lagen eine Menge umgestürzter Bäume rum, die nicht weggeräumt wurden, viele Ameisenhaufen waren auf der Lichtung, auf der ich es mir gemütlich gemacht hatte und größere Tiere gab es wohl auch - zumindest stand irgendwo in diesem Wald auch ein Schiessstand rum, der darauf schliessen liess, dass dort Tiere geschossen werden (das macht man ja eher mit grösseren Säugetieren).


Ein paar Hirsche und Wildschweine, die schon davonlaufen, wenn sie nur einen
Menschen sehen.;) Ich war selbst auch noch nie in einem Urwald, daher kann
ich jetzt aus eigener Erfahrung nichts dazu sagen. Aber im gewöhnlichen Wald
fürchte ich mich eigentlich auch nicht. Aber was soll jemandem auch passieren.

Zitat:Ja, aber im Park hätte ich mehr Angst zu übernachten - wer weiss, welche Typen sich da nachts rumtreiben...

Der Mensch ist das gefährlichste Tier der Welt, zweifelsohne.:D
Aber das wussten Naturvölker sicher auch schon.
 

Ein paar Hirsche und Wildschweine, die schon davonlaufen, wenn sie nur einen
Menschen sehen.

na, dann komm einfach mal nach berlin.
hier in den parks und wäldern, die sich direkt in die stadt reinziehen, hast du die chance, daß die wildschweine nicht vor dir davonlaufen, sondern dich mal kurz jagen...
die wohnen nämlich hier einfach in der stadt.
und das ist ne tatsache.

lucia
 
Zitat:die wohnen nämlich hier einfach in der stadt.
und das ist ne tatsache.


Stimmt, davon habe ich schon mal was im Fernsehen mitbekommen.
Natürlich können unter bestimmten Umständen Tiere ihre Scheu
vor dem Menschen wieder verlieren, wodurch sie zur Gefahr werden können.
In solchen Fällen muss man dann auch reagieren.

Zum Beispiel gab es in Alaska mal vor einiger Zeit einen Fall, als ein Wolfsrudel welches sich über einen Müllberg her machte, schließlich die Angst vor dem
Menschen verlor. Im Ergebnis wurde ein Geologiestudent (Geologie oder Geographie?) von ihnen angefallen und getötet.

Von daher scheint es wohl auch notwendig gewesen zu sein, den Braunbär in
Bayern zu erschießen. Wäre ihm ein Kind (meistens werden zuerst Kinder angegriffen) zum Opfer gefallen, hätten die Verantwortlichen ganz andere
Probleme bekommen.

LG PsiSnake

P.S: Ich bin für Tierschutz, aber bei Gefährdung von Menschen geht letzterer
vor.
 
Naja, der naturverbundene Mensch verehrt diese Naturkräfte meistens auch.
Eine (Ehr)furcht. Sie gehören zum Leben dazu. Dennoch fühlt er sich wohl
eher klein dagegen. Man muss sie beschwichtigen usw. usf.

IMHO keine schlechte Taktik ;)

Den westlichen Menschen treffen solche Katastrophen eher unerwartet, und
damit wird natürlich sein Weltverständnis ausgehebelt. Das Unerwartete lässt
sich nur schwer verarbeiten. Es ist aber andererseits nicht so präsent.

Ob das so gut ist? Für den Animisten von Heute :) gehört die Stadt eh zur Natur, inklusive Flora und Fauna, Geistern usw. .

ciao, :blume: Delphinium
 
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