Diese Überschrift "Zum Göttlichen Denker" soll eine Art Schild sein, das über einer Kneipe hängt.
In diese Kneipe möchte ich Euch einladen.
Nun ist die Frage: was ist im Innenraum der Kneipe? Was geht da ab, was ist da meng, wo spielt da die Musik was?
Ich stelle mir Tische vor - Holzbänke an den langen Seiten. Es ist da ein Platz noch frei. Dort drüben. An dem Fensterchen, das so wenig Licht wirft.
Das Besondere in der Kneipe sind nicht die Themen. Sondern es ist das Schild an der Türe, das besonders ist: "Zum Göttlichen Denker".
Der Denker ist auf dem Schild abgebildet und er befindet sich auch als Figur im Inneren der Kneipe: ein Mann sitzt, einen Ellbogen auf ein Knie gestützt, die Beine übereinander geschlagen. In seiner Hand hält er sein Kinn und der Kopf wird so über den Unterarm auf dem Knie getragen.
Diese Figur eines archetypischen Denkers, der sein Denken nicht auf sein Herz stützt, nicht auf seinen Bauch, nicht auf seinen Atem, sondern auf eines seiner Knie, sagt mir etwas. Sie stellt eine Haltung dar. Sie ist ernsthaft, ein bisschen in sich gekehrt - aber auch wach, nach vorne gerichtet, zum Beispiel im Gespräch.
In dieser Haltung des Denkers möchte ich mich gerne mit Euch über das Phänomen "Der Göttliche Denker" austauschen. Was habt Ihr bisher von ihm in Euch entdeckt? Er kommt in mancherlei Literatur vor, wird vorgestellt als ein archetypisch verstehender Beobachter seiner Gedanken. Als ein Überbau des Verstehens, der eingewoben ist in viel Tieferes, als der Verstand es alltäglich zu erfassen gewohnt ist.
Dies soll reichen, als Beginn. Ich wünsche uns viel Freude.
lg,
Trixi Maus