Zukunft vorhersagen möglich?

Innenpolitisch war es bzgl. Kohl/Lafontaine auch nicht so ganz klar. Beide stellten unterschiedliche Prognosen für die Wiedervereinigung!
Denen war - auf allen Seiten - Einiges nicht ganz klar, die waren Getriebene. Auch der Mauerfall war ja keine politische Willenserklärung, sondern eine seltsame Verkettung von "Zufällen", die dann von der Politik nur noch akzeptiert werden konnte. Ich meine, die Dynamik war doch ziemlich eindeutig ... die politischen Begleitgeräusche waren teils nachvollziehbar, teils merkwürdig, aber mir fallen da im wesentlichen nur zwei ein, die's zutreffend kommentiert haben: Gorki ("Wer zu spät kommt, den bestraft die Geschichte") und Brandt ("Es wächst zusammen, was zusammengehört"). Ein paar Rollenspieler haben sich halt noch eine Weile wichtig gemacht, aber letzten Endes konnten sie doch nur schlecht oder recht vollziehen, was da aufgebrochen war, ob das nun ein Ruf nach Freiheit oder nach BMW und Audi gewesen sein mag.
das höhere Potential nennt sich Yang, das tiefere Yin
Das verstehe ich nicht. Inwiefern höher und tiefer?

Was den Unterschied anlangt: klar. Ich mag da auch Greg Bateson, der vom "Unterschied spricht, der einen Unterschied macht", also von der Kraft der Fokussierung von Wahrnehmungen als unterschiedlich ... in der systemischen Therapie ein wichtiger Faktor, wenn es zum Beispiel um die Entwicklung von alternativen Verhaltensmodellen aus der Beobachtung von "Ausnahmen" im bisherigen Verhalten geht.

Und dass Unterschiede in der Dynamik von 1989 eine Rolle spielten, liegt auf der Hand. Wobei ich glaube, dass das sehr, sehr unterschiedliche Unterschiede gewesen sind, die im Einzelfall motiviert haben ... summiert haben sie sich zu etwas, das in extremer Komplexitätsreduktion dann als Niederlage des Kommunismus etc. ideologisiert wurde. Wie man's halt gerade brauchen konnte ...

Schön find ich die Zusammenfassung von Arnold mit dem Hinweis auf das Dreierstellium von SA, UR und NE damals im Herbst ... für mich schon nachvollziehbar, dass bei einer solchen Konstellation, die in ich-weiß-nicht-wieviel-tausend Jahren wiederkehrt, viele ganz unterschiedliche Einzelmotive sich zu einer größeren, "epochaleren" Bewegung verbinden. Metagnostisch eindrucksvoll!
 
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Ich finde es mittlerweile übrigens recht amüsant, wenn jemand diese Frage aufwirft. Meine Antwort wäre vermutlich: Welche Zukunft soll vorhergesagt werden? Die heimliche Annahme der Person besteht nämlich darin, dass es nur eine einzige Zukunft gäbe, und auch nur eine einzige mögliche Ausprägung der Zukunft. Und dass diese Zukunft für alles und jedes dieselbe sei. (Gleiches gilt übrigens auch für die Vergangenheit.) Sobald diese Annahmen wegfallen, so wird dann auch die Antwort bedeutend komplizierter. So gesehen verwundert es dann nicht, dass prompt die braven Leute dann auch darüber diskutieren mögen, ob denn jetzt der Mensch einen freien Willen besässe oder ob alles vorherbestimmt sei. Dass es eine Alternative zu beiden Positionen geben könnte (die Günther'sche Rejektion im Gegensatz zur blossen Negation), mit einer solchen Mutmassung sind die Leute dann zumeist reichlich überfordert.
 
1989 im Herbst stand der Saturn wieder im Steinbock und bei seinem exakten return am Ende dieses Zeichens.
Nur, nun hatten wir Uranus und Neptun ebenso im Steinbock in Konjunktion mit Saturn.
Der alte Zyklus wurde beendet und Uranus sorgte für das "Wir sind das Volk" - für den befreienden Umbruch.

Welcher Zyklus wurde 1989 beendet?
Bereits beim Volksaufstand in der DDR am 17.6.1953 wurden Forderungen nach Wiedervereinigung laut:
Uranus bildete ein Quadrat zur Saturn/Neptun-Konjunktion.
Er wurde blutig niedergeschlagen und diente als Anlass für die “Befestigung der Staatsgrenze“.
 
Jake schrieb:
Da waren ja schon die Massenfluchten in Prag und am Plattensee gelaufen, da hatte Österreich schon den Stacheldraht durchschnitten ...
Auch da hätte es in D (BER/DDR) "knallen" können.

Auch der Mauerfall war ja keine politische Willenserklärung, sondern eine seltsame Verkettung von "Zufällen", die dann von der Politik nur noch akzeptiert werden konnte.
Auch hier hätte es noch "knallen" können.

Betrachtet man geschichtlich zurück, meistens(!) "rumst" es in diesen Fällen.

Daß es beim Zusammenbruch der Sowjetunion fast nicht "geknallt" hat, ist mehr als verwunderlich. Weiter südlich in Jugeslawien hat es "geknallt". ...

Aktuelll braucht man da nur nach Nordafrika bzw. Naher Osten zu schauen, wie es da "knallt".

Machthaber geben nicht gerne ihre Macht ab. Das war auch nach dem Mauerfall bis zur Wiedervereinigung zu merken.

Da bin ich Vorsichtig mit zwangsläufigen Folgen.

Können wir Arnold seinen Erfolg.

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Was Yin/Yang betrifft kam das Beispiel, weil ich vorher von Gefälle schrieb. Halte mal deine linke Hand vor dich höher als die rechte. Dann ist links Yang und rechts Yin. Laß nun die Rechte wo sie ist und halte die linke Hand tiefer als die Rechte. Nun ist Rechts Jang und Links Yin. Klar? (Relationslogik)


du schriebst:
Was den Unterschied anlangt: klar. Ich mag da auch Greg Bateson, der vom "Unterschied spricht, der einen Unterschied macht", also von der Kraft der Fokussierung von Wahrnehmungen als unterschiedlich ... in der systemischen Therapie ein wichtiger Faktor, wenn es zum Beispiel um die Entwicklung von alternativen Verhaltensmodellen aus der Beobachtung von "Ausnahmen" im bisherigen Verhalten geht.
Refraiming?

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fckw schrieb:
Ich finde es mittlerweile übrigens recht amüsant, wenn jemand diese Frage aufwirft. Meine Antwort wäre vermutlich: Welche Zukunft soll vorhergesagt werden? Die heimliche Annahme der Person besteht nämlich darin, dass es nur eine einzige Zukunft gäbe, und auch nur eine einzige mögliche Ausprägung der Zukunft. Und dass diese Zukunft für alles und jedes dieselbe sei. (Gleiches gilt übrigens auch für die Vergangenheit.) Sobald diese Annahmen wegfallen, so wird dann auch die Antwort bedeutend komplizierter. So gesehen verwundert es dann nicht, dass prompt die braven Leute dann auch darüber diskutieren mögen, ob denn jetzt der Mensch einen freien Willen besässe oder ob alles vorherbestimmt sei. Dass es eine Alternative zu beiden Positionen geben könnte (die Günther'sche Rejektion im Gegensatz zur blossen Negation), mit einer solchen Mutmassung sind die Leute dann zumeist reichlich überfordert.

Daß die anerkannten Neurobiolgen wegen der Kausalität zu dem Schluß kommen, es gibt "keinen freien Willen" bezeichne ich gerne als "schicksalhaft" determiniert. Kausalität läßt nichts anders zu! Weiter oben wird in der systemischen Betrachtung - Attraktor - dieser Kausalität widersprachen: Wirkung vor Ursache! Ob diese systemische Betrachtung daran etwas ändert, darum habe ich bei Jack nachgehackt.

Selbst sehe ich die beiden Konzepte "Freier Wille vs Bestimmung" als nicht brauchbar und habe sie hier im Forum stets infrage gestellt.

D.
 
Machthaber geben nicht gerne ihre Macht ab. Das war auch nach dem Mauerfall bis zur Wiedervereinigung zu merken.

Da bin ich Vorsichtig mit zwangsläufigen Folgen.

Können wir Arnold seinen Erfolg.
Von Herzen gern, Dilbert. Das ist doch nicht Thema. Mir ging es um den Unterschied einer Prognose im Kontext eines Prozesses, der schon begonnen hat, und einer Ereignisprognose ohne solche schon erkennbaren Rahmenbedingungen. Übrigens interessant, der Vergleich zu Jugoslawien oder Nahost - auch hinsichtlich der Unterschiede, die einen Unterschied machen.
Was Yin/Yang betrifft kam das Beispiel, weil ich vorher von Gefälle schrieb. Halte mal deine linke Hand vor dich höher als die rechte. Dann ist links Yang und rechts Yin. Laß nun die Rechte wo sie ist und halte die linke Hand tiefer als die Rechte. Nun ist Rechts Jang und Links Yin. Klar? (Relationslogik)
Jetzt weiß ich, was mich da stört: Für mich ist Yin/Yang ein klares Gegenkonzept zu aristotelischer oder westlicher Logik. Darum greift das Beispiel nicht für mich – solche Zuordnungen von Yin und Yang machen für mich keinen Sinn. Ich sehe Yin und Yang als polare Aspekte ein und derselben Sache ... sozusagen mal so und mal so fokussiert, aber nicht separiert.
Weiter im OT: Nein, kein Reframing im Sinn des NLP. Wenn jemand zum Beispiel an einem quasi chronischen Verhalten leidet, an der "Wiederkehr des immer Gleichen", dann übersieht er leicht, dass dieses Verhalten nie wirklich gleichförmig ist (es sei denn, es wäre als psychotisch zu bezeichnen). Man zieht sich leicht selber runter. Es geht um die Wahrnehmung der Unterschiede, wann es sich ein wenig besser und wann ein wenig schlechter anfühlt ... also um die Wahrnehmung von bereits vorhandenen Ressourcen im Klienten. Die können dann als Modelle für die Modifikation von Mustern entwickelt werden. Es geht um die in der Regel hilfreiche Erfahrung, dass man "eh schon alles in sich hat", was man für die angestrebte Entwicklung braucht.

Durchaus auch für die astrologische Deutung fruchtbar - indem astrologische Daten als Ressourcen gedeutet werden.
 
Hallo Arnold, :)

Jedenfalls hatte ich 1990 eine Wette gewonnen, da ich die Wiedervereinigung vorhergesagt hatte, wobei mich die mundane Astrologie nicht so interessiert, eher die Menschen auf persönlicher Ebene.

Meines Wissens nach, sagt man Dinge vorher "bevor" sie eintreten. :confused:

Die deutsche Wiedervereinigung begann 1989, somit müsstest Du sie wenigstens in 1989 schon ein wenig gespürt haben, wobei das schon recht spät wäre, für einen Hellseher bzw. Vorhersager .... naja, außer die Meteorologen, die haben ja Narrenfreiheit, die sagen einem auch erst wenn's regnet, dass es zum Regnen kommen könnte. :D

lg
 
...die Wette hatte ich bereits 1986 im April mit meinem Vater abgeschlossen. Leider kams nicht mehr zur Auszahlung, weil er Weihnachten in diesem Jahr gestorben ist.
 
Hallo Christel!

Welcher Zyklus wurde 1989 beendet?
Bereits beim Volksaufstand in der DDR am 17.6.1953 wurden Forderungen nach Wiedervereinigung laut:
Uranus bildete ein Quadrat zur Saturn/Neptun-Konjunktion.
Er wurde blutig niedergeschlagen und diente als Anlass für die “Befestigung der Staatsgrenze“.

Den Zyklus von Uranus Neptun kann man sehr schön für die Entwicklung von gesellschaftlichen Utopien nehmen. Z.B. auch für die Entwicklung von Kommunismus und Sozialismus. Zur Zeit der Konjunktion von 1821 wurde mit der industrieellen Revolution die Saat für sozilistische Ideen gelegt. Mit dem ersten Quadrat wurde Marx sehr populär und sein "Kapital" fand großen Einfluß. Zur Opposition kam es zur Gründung der Sowjetunion.
Das Quadrat von 53 paßt da gut rein, finde ich.

Gruß,
Baubeau
 
Hallo!

Ich beschäftige mich seit 1989 mit Astrologie. Zu der Zeit habe ich Liz Greenes Bücher verschlungen. Was mich damals sehr beeindruckt hat, war ihre Vorraussage einer Veränderung in der damaligen Sowjetunion.

Sie stammt aus dem Buch "Jenseits von Saturn", das ein Seminar aus dem April 1980 (!) wiedergibt. Darin sagt sie in / nach einer brillianten Analyse den Zusammenbruch des Völkerbundes der UdSSR voraus, den Ausbruch einer Revolution, eine neue Regierungsform. Ein Zusammenbruch sei unvermeidlich.(Seiten 160/161).

Wenn das nicht mehr ist als ein Hahnenschrei (den ich hoffentlich heute früh nicht verpasse), dann weiß ich es auch nicht.

Sie schreibt auch, das die Konjunktion im Steinbock für ein neues Bild des physischen sorgen wird. Na gut. Immerhin ist seit dem Mauerfall die Welt multipolarer geworden und in der Biologie spricht man seit den Neunzigern von "Biodiversität", während man vorher noch streng darwinistisch dachte.

Nur mal ein populäres Beispiel für eine Voraussage. Was meint Ihr?

Grüße,
Baubeau
 
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Hallo!

Ich beschäftige mich seit 1989 mit Astrologie. Zu der Zeit habe ich Liz Greenes Bücher verschlungen. Was mich damals sehr beeindruckt hat, war ihre Vorraussage einer Veränderung in der damaligen Sowjetunion.

Sie stammt aus dem Buch "Jenseits von Saturn", das ein Seminar aus dem April 1980 (!) wiedergibt. Darin sagt sie in / nach einer brillianten Analyse den Zusammenbruch des Völkerbundes der UdSSR voraus, den Ausbruch einer Revolution, eine neue Regierungsform. Ein Zusammenbruch sei unvermeidlich.(Seiten 160/161).

Wenn das nicht mehr ist als ein Hahnenschrei (den ich hoffentlich heute früh nicht verpasse), dann weiß ich es auch nicht.

Sie schreibt auch, das die Konjunktion im Steinbock für ein neues Bild des physischen sorgen wird. Na gut. Immerhin ist seit dem Mauerfall die Welt multipolarer geworden und in der Biologie spricht man seit den Neunzigern von "Biodiversität", während man vorher noch streng darwinistisch dachte.

Nur mal ein populäres Beispiel für eine Voraussage. Was meint Ihr?

Grüße,
Baubeau

Emmanuel Todd wagte es bereits 1976 ganz unastrologisch den Zusammenbruch der Sowjetunion in seinem Buch „La chute finale“ vorauszusagen.
 
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