Die Kommunikation übers Internet ist etwas ganz Eigenes - man begegnet dort nicht einem realen Menschen, sondern kommuniziert mit jemand, von dem man sich nur eine Vorstellung macht. Und man würde in solche Kommunikation auch von vornherein nicht einsteigen, wenn es nicht entsprechende Anreize gäbe ... wie's im Real Life ja auch ist: bei manchen knistert's sofort, bei anderen nie.
Da hat man also ein Bild vom Cyber-Gegenüber, und das malt man sich natürlich so aus, wie man's gern mag - und ist dann fasziniert, dass da jemand zu sein scheint, wie man ihn/sie gern mag
Man projiziert in erster Linie sich selber, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse - und wundert sich, dass einem das alles so bekannt erscheint. Und alles, was da an Kommunikation geschieht, wird durch die Brille einer selektiven Wahrnehmung gefiltert, und da bleibt viel übrig, was die eigene Wahrnehmung stützt, und man blendet gern aus, was sie in Frage stellen könnte. Ist so ähnlich wie bei frischer Verliebtheit, da muss es online auch gar nicht um Liebe gehen, da genügt die Faszination einer scheinbar ganz besonderen Begegnung. Manchmal kommt es dann zu einer relativ großen Enttäuschung, wenn sich die Realität in diese zuckersüßen Bilder drängt und man draufkommt, das Gegenüber ist gar nicht so wie man es als inneres Bild aufgebaut hat. Und manchmal kann es tatsächlich eine zauberhafte Begegnung sein, sowas kommt "in echt" vor und online, und online ist auf seine Weise ja auch echt.
Astrologisch könntet Ihr zum Beispiel die Synastrie Eurer Horoskope anschauen, um zu sehen, wo was bei Euch einklinkt. Und ansonsten: Je früher die Realitätsprobe erfolgt, desto weniger Chance hat eine große Enttäuschung.
Alles Liebe,
Jake