Hallo Stefan
Zu beginn eine frage: Kennst du das bild schon, das entstehen wird, wenn du alle diese puzzle-teile zusammengesetzt hast oder weisst du auch nicht, welches bild dich erwartet, wenn der letzte teil am richtigen ort liegt?
Falls du das bild schon kennst:Was ist es, was dich hierher treibt?
Ich glaube aus deinenbeiträgen herauslesen zu können, dass du dich schon sehr lange und eingehend mit diesen fragen beschäftigst, also den "ruf" schon vor langer zeit vernommen hast. Ich impliziere nun einmal, dass dich all die fragen zum buddhismus oder einer anderen fernöstlichen spiritualität geführt haben. Bei mir ist es ganz anders. Erst seit kurzem gehen in meinem innern diese türen auf, von denen du schreibst, um diese verschiedenen dinge wahrzunehmen. Zuvor hatte ich sie wohl vor mir selbst versteckt, wie du es treffend beschreibst.
Aber da waren sie wohl immer.
du sagst, dass du die puzzle-teile so legst, dass ich ihnen ohne einschränkung folgen kann: Bist du dir da sicher?
Einen freien willen gibt es nicht wirklich, oder? Sind wir nicht alle marionetten in einem "göttlichen" (ich meine hier Gott nicht im herkömmlichen sinne) spiel?Wir ziehen doch hier nicht die fäden.
Wir sind auch nur bis zu einem bestimmten punkt frei. Deshalb mein streben nach freiheit, wohlwissend, dass es diese eigentlich nicht gibt, weil alles subjektiv gefärbt ist und auch freiheit relativ ist.
Vor 5 jahren habe ich ihn wohl gehört, den "ruf", den du wohl meinst. Ich konnte ihn nicht ignorieren, sonst wäre ich gestorben. Ich hatte also keinen freien willen, sondern hätte diesen mit dem tod bezahlt. Aber vielleicht macht das auch nichts, wenn man die ansicht hat, dass der tod nicht der tod im sinne eines abschlusses ist, sondern nur der übergang in einen anderen bewusstseinszustand....
Der innere meister - das höhere selbst (drittes auge?)---Wo ist dieser ort, den du beschreibst, der ort ausserhalb in dir, von wo die antworten kommen?Wovon unterscheiden sich die einzelnen meister?
Für mich war es damals eine innere stimme und sie ist es immer wieder. Manchmal ist es eine kurze eingebung, nur ein funken, mit einem geistesblitz vergleichbar.
Ich finde den vergleich mit den zimmern schön. Ich weiss auch, was du mit den stimmen meinst, die man zu ignorieren versucht oder dies auch tut. Irgendwann werden sie aber so laut, dass es nicht mehr geht, nicht wahr? Erst haben wir angst, sie (die aussersinnlichen wahrnehmungen?) in unser leben miteinzubeziehen...bis wir nicht mehr anders können....
Neben der freiheit ist auch die gerechtigkeit auf der welt nicht vorgesehen, nicht wahr?
Ich habe über die achtsamkeit der buddhistischen lehre nachgelesen. Ich weiss, dass es nur eine frage der zeit war, bis wir eben bei der spirtitualität im sinne einer religion oder lebensphilosophie landen. Achtsamkeit befasst sich mit dem momentanen "sein", mit der gegenwart. Alles (die welt) soll in ihrer ganzheit mit liebe und geduld betrachtet werde. Ohne wertung.
An der geduld muss ich arbeiten, sie ist ungenügend (das erinnert mich an "Sidharta", den ich irgendwann vor beginn des studiums zu lesen begann...ich bin nie fertig geworden...).
Irgendwie bin ich ein religiöses wesen. ich glaube, dass es etwas höheres gibt. Allerdings bin ich seit einiger zeit nicht mehr sicher, ob sich dieses "höhere/grössere" nicht in uns selbst befindet.
"Wer seinen inneren meister gefunden hat, braucht keine äusseren autoritäten" - auch keinen Gott?
Spannende frage, weil ich eigentlich gerne an etwas glauben würde, das grösser ist als ich.....
Der Buddhismus erscheint mir übrigens, als unkundiges wesen, eine lebensphilosophie, die geradezu für eine kritikerin wie mich gemacht wäre...allerdings weiss ich zuwenig darüber.
Empathie - Ich bin ein sehr empathischer mensch. Empathisch sein, heisst für mich, einem anderen wesen maximales einfühlungsvermögen entgegenzubringen, ohne es für gedanken oder handlungen zu werten. Mitgefühl kann man nicht lernen, es entspringt unserer emotionalität.
Was kontakt-empathie bedeutet, weiss ich nicht.
meines erachtens hat empathie viel mit achtsamkeit zu tun. Es soll etwas jetzt in liebe, mit verständnis und absolut wertfrei betrachtet werden.
es war viel, ich weiss.
Bitte vergiss nicht, dass ich von dem, was du schreibst, nur eine ahnung habe, nicht mehr.
ich mag es, wenn du mit spinnennetzen und zimmern arbeitest. Wenn man von einer materie wenig weiss, braucht man solche vergleiche, um sich nicht zu verlieren.
Die klugen worte meiner lieben freundin: "Wenn du es eilig hast, gehe langsam."
Dies gilt für dich und für mich.
liebe grüsse
Mipa