zu großes Nähebedürfnis verhindert Nähe :(

ich erwarte unglaublich viel von einem Menschen (bin auch bereit genauso viel zu geben), das wurde mir oft gesagt...

Hast du das denn so vorgelebt bekommen bzw. so gelernt? Erwartet deine Mutter zum Beispiel auch viel von anderen Menschen?

Ich kann das Thema Beziehungen,Liebe und Nähe auch ausklammern, und habe immernoch ein Leben das ich sehr genieße und voll ausschöpfe... aber sobald das Thema *Verbindung* kommt, gerate ich innerlich total ins Wanken... es zieht mir buchstäblich den Boden weg und ich weiß nicht mehr, wie ich mich gut verhalten kann wenn ich so unsicher bin.

Darf ich ehrlich sein? Ich hoffe, das ist ok für dich.

Mein erster Gedanke war: Persönlichkeitsstörung. Und irgendwie erinnert mich das, was du schreibst, an Borderline.

Frag mich nicht, warum. :confused:
 
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Hm, die Beziehung zu meinen Eltern ist ambivalent. Ich hab sie beide sehr lieb, aber wirklich geborgen und sicher hab ich mich bei beiden nie gefühlt... meine Mum ist recht reserviert was Gefühle angeht, dennoch sehr liebevoll, aber damit auch fordernd. Mein Dad ist aufrichtig, neigt aber zu Wutanfällen und Resignation- bei ihm wurde mal Borderline in Erwägung gezogen. Bei mir nur Tendenzen.
Ja, man kann interpretieren, dass ich die Nähe zu mir selber nie entwickeln konnte weil mir dieser Boden als Kind nicht gefördert wurde... mag auch sein...ich arbeite daran :)

Ich denke im Moment gehts für mich vor allem darum zu sehen, was ich von einem anderen Menschen erwarte, v.a. was potenzielle Partner angeht...wieviel Nähe, was man zusammen teilt, was nicht etc....

Ich kann auch oberflächliche Beziehungen genießen und habe davon auch ein paar... aber na ja so richtig ausgefüllt bin ich dadurch nicht, diese Erfüllung hab ich dann oft mehr wenn ich allein bin :) was auch ok ist...

ich finde Du solltest Deine Unsicherheit leben, wenn Du sie zu verdrängen oder wegschieben versucht wird sie sich nur noch mehr vordrängen, erst wenn Du ganz in sie hinein bist wird sie sich verändern zu was weist Du nicht, weil Deine Erwartung an Dich den Blick dazu vernebelt.

Ja, da hast du wohl recht. ich muss vermutlich einen guten weg finden, erstmal selber dazu zu stehen ... momentan gibts in näheren emotionalen beziehungen eben ein großes kuddelmuddel, weils so hinundher geht... ich selbst schwanke in dem was ich will und recht sensibel bin. ziel ist (für mich), den anderen so zu nehmen wie er ist und die beziehung als das was es ist zu genießen- ohne mich dabei selber zu übergehen... wie gesagt, wenn unterschiedliche Bedürfnisse sich überschneiden, wird es manchmal schräg und es ist schwer, dann noch authentisch zu sein, v.a. wenn man den anderen kaum kennt und sich nicht zu verletzbar und unsicher zeigen mag... :rolleyes:
 
Wenn ich das richtig gelesen habe, spielst du am anfang die coole, obwohl du eigentlich eher sensibel bist!?
Warum machst du das? Das macht für mich keinen sinn.
Gerade am anfang an einer bekanntschaft oder beziehung kann man sich doch genauso zeigen wie man ist, dann sieht man doch am besten, ob es paßt oder nicht.

Lg von mir
 
Ich finde es jetzt nicht so gut,wenn Leute,die in der Psychologiesparte über ihre Probleme schreiben dafür angegriffen oder als gestört bezeichnet werden.

Es gehört nämlich eine gehörige Person Mut dazu sich öffentlich praktisch blosszustellen und angreifbar zu machen.

Da kein Mensch perfekt ist hat jeder hier und da ein kleines Neuröschen.

Probleme lassen sich auflösen, indem die Person durch andere Sichtweisen zum Nachdenken angeregt wird oder indem konkrete Lösungsvorschläge gemacht werden,die auch einen vernünftigen Sinn ergeben.

Wer einfach nur seine Beitragszahlen hochpushen möchte kann das auch in anderen Forenbereichen tun.:rolleyes:
 
Hi Ihr Lieben,

ich bemerke bei mir Folgendes:Ich habe ein derart hohes Bedürfnis nach menschlicher Nähe (emotional und auch körperlich), dass mir das in seiner Intensität grad selber etwas Angst macht..habe mir damit heute Abend ein Date verdorben- der Mann meldete sich etwa 45 Min später als ich gedacht hatte (er hat nicht gesagt wann er sich melden würde) und sofort war meine Laune im Keller... er war dagegen sehr fröhlich und mich hat das nur noch mehr sauer gemacht und mir ist es vergangen, noch zu ihm zu fahren. (Ich kenne ihn bisher nur online!) Jetzt sitze ich hier, er hat mir noch ne liebevolle Gute Nacht gewünscht und dass er sich sehr freut mich bald kennenzulernen. Ich dagegen habe eine ARt Überdruck.... bin den ganzen Abend total traurig, fühl mich sehr einsam und merke wie immens groß mein Bedürfnis nach Nähe ist- viel größer als er es wohl stillen könnte...oder sonst ein Mensch. :trost:

Frage mich nun, was ich am besten tue... ich denke ja dass diese Sehnsucht vielleicht auch etwas Schönes ist- aber bei mir wird sie tatsächöich destruktiv..ich erwarte unglaublich viel von einem Menschen (bin auch bereit genauso viel zu geben), das wurde mir oft gesagt...

Ich kann das Thema Beziehungen,Liebe und Nähe auch ausklammern, und habe immernoch ein Leben das ich sehr genieße und voll ausschöpfe... aber sobald das Thema *Verbindung* kommt, gerate ich innerlich total ins Wanken... es zieht mir buchstäblich den Boden weg und ich weiß nicht mehr, wie ich mich gut verhalten kann wenn ich so unsicher bin.

Wie kann ich einen fremden Mann denn mit einer so derartigen Emotionsgeladenheit überfallen? :rolleyes: Beziehungen klappen bei mir aufgrunddessen seit Jahren nicht so recht... sie sind alle wie ein Feuerwerk, weil sich so viel anstaut...

Was glaubt ihr, woher diese übergroße Sehnsucht kommt?

Vor 10 Jahren sagte mir eine Handleserin mal, ich solle vorsichtig sein, mehr in der Realität leben statt im Traum, ich würde manchmal allzu sehr in meiner romantischen WUnschwelt leben..

Nun- was meint ihr? Kennt ihr das vielleicht von euch auch?

Ich kanns jedenfalls nicht abstellen und komme somit in der Realität echt nicht gut klar in Beziehungen obwohl ichs mir wünschen würde..

:(

Hallo liebe Maiila!

Kann Dich gut verstehen. Ich kenn das grosse Bedürfnis nach menschlicher Nähe von mir selbst. Der Grund ist bei mir, dass meine Eltern mir das in meiner Kindheit nie gezeigt haben, aber es gab meine Großmutter, wo ich mich an den Wochenenden erholen konnte und sie hat mir das Gefühl von Liebe und Geborgenheit gegeben hat. Nach ihrem Tod hab ich das nie mehr in so einer Intensität erleben können. Ich sehne mich sehr nach diesem Gefühl.

Wenn ich jemanden kennenlerne, muss ich mich auch immer zurückhalten und dosieren. :rolleyes:

Lg Roman
 
Ich finde es jetzt nicht so gut,wenn Leute,die in der Psychologiesparte über ihre Probleme schreiben dafür angegriffen oder als gestört bezeichnet werden.

Dann greifen Psychologen und Ärzte die Menschen an, wenn sie einen Verdacht auf etwas haben oder eine Diagnose stellen? Wir sind hier nicht in einer Arztpraxis oder Ähnlichem und ich bin weit entfernt von 'Psychologen' oder 'Ärzten', was die Bezeichnung angeht, nur um das noch klarzustellen, das ist schon klar, und ich habe extra dazugeschrieben, ob ich ehrlich sein darf ... Ich gehe mal stark davon aus, dass du die 'Persönlichkeitsstörung' ansprichst, weil hier wohl sonst kaum jemand jemanden angegriffen oder als gestört bezeichnet hat.

Borderline-Persönlichkeitsstörung ist übrigens die gängige Bezeichnung.

Und wie du vielleicht gelesen hat, hat maiila geschrieben, dass es bei ihr und ihrem Vater in Erwägung gezogen wurde, die Borderline-Persönlichkeitsstörung, bzw. Tendenzen da sind.

Mein Dad ist aufrichtig, neigt aber zu Wutanfällen und Resignation- bei ihm wurde mal Borderline in Erwägung gezogen. Bei mir nur Tendenzen.

Ich finde es eher frech von dir, Leuten anhand von 'Fachbegriffen' zu unterstellen sie würden 'angreifen' und andere als 'gestört' bezeichnen. Der einzige, der hier jetzt 'angegriffen' hat, das bist wohl du, Lagerfeuer.
 
Kann Dich gut verstehen. Ich kenn das grosse Bedürfnis nach menschlicher Nähe von mir selbst. Der Grund ist bei mir, dass meine Eltern mir das in meiner Kindheit nie gezeigt haben, aber es gab meine Großmutter, wo ich mich an den Wochenenden erholen konnte und sie hat mir das Gefühl von Liebe und Geborgenheit gegeben hat. Nach ihrem Tod hab ich das nie mehr in so einer Intensität erleben können. Ich sehne mich sehr nach diesem Gefühl.

Wenn ich jemanden kennenlerne, muss ich mich auch immer zurückhalten und dosieren. :rolleyes:

Du schreibst, dass deine Eltern dir nie gezeigt haben, was Nähe ist, dass das der Grund für deine jetzige Sehnsucht ist. Ich vermute, wenn du das als Kind nie kennengelernt hast oder hättest, hättest du heute nicht unbedingt eine Sehnsucht danach - weil du es nicht kennst. Und nie kennengelernt hast.

Da du es aber bei und von deiner Oma kennengelernt hast, hast du heute auch diese Sehnsucht und das Verlangen danach.

Oder?

Ich stelle mir das so vor, dass dieser Bereich dann bzw. sonst 'tot' (oder leer) ist oder wäre. Kann natürlich sein, dass es Menschen gibt, die da deshalb dann vielleicht sowas wie ein Über-Bedürfnis haben, weil sie vielleicht so etwas wie ein Nachholbedürfnis haben.
 
Kann natürlich sein, dass es Menschen gibt, die da deshalb dann vielleicht sowas wie ein Über-Bedürfnis haben, weil sie vielleicht so etwas wie ein Nachholbedürfnis haben.

Wobei ich das nicht so glaube, weil es ja durch das Nicht-Kennenlernen wie gesagt 'tot' oder eben 'leer' ist.

Bin selbst grad am Überlegen, versuche mich da hineinzuversetzen.

Ich habe zumindest kein Verlangen nach etwas, was ich nicht kenne und nie kennengelernt habe.
 
Hi ihr Lieben,


ich empfand und empfinde so 'Diagnosen'-Ideen auch nicht gerade förderlich sondern auch eher in Richtung 'Angriff' . Leider sind wir aber v.a. im Laufe der letzten Jahre durch den wachsenden Therapietrend dazu programmiert worden, jedwedes Verhalten in eine Diagnose oder eine Gestörtheit zu pressen. Ich kann damit auch nichts anfangen und hab nur drauf geantwortet, weil ihrs gern wissen wolltet :D

Hilfreich empfinde ich es nicht...meine damalige Therapeutin war da zum Glück auch entspannter und wir haben eher konkret nach Ideen gesucht, wie das Verhalten in best. Situationen anders gestaltet werden kann, damit es zu einem glücklicheren Ergebnis kommt- also konstruktiv statt analysierend. ;)

Roman, ja das klingt sehr vertraut...: ) Ich glaube wirklich, diese Sehnsucht nach Nähe und Geborgenheit haben wohl alle Menschen.... das ist ganz sicher angeboren. Und lässt uns Mensch sein :)

:flower2:

Was wir vielleicht lernen müssen, ist wie wir diese Sehnsucht wieder erfüllen können... es ist in dieser schnelllebigen Zeit eben nicht so leicht finde ich.

Alles Liebe
maiila
 
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Roman, ja das klingt sehr vertraut...: ) Ich glaube wirklich, diese Sehnsucht nach Nähe und Geborgenheit haben wohl alle Menschen.... das ist ganz sicher angeboren. Und lässt uns Mensch sein

Glaub es gibt 2 Gruppen, die eine dentiert zu mehr Nähe, die andere zu mehr Distanz. Hab das zumindest so erlebt.

Was wir vielleicht lernen müssen, ist wie wir diese Sehnsucht wieder erfüllen können... es ist in dieser schnelllebigen Zeit eben nicht so leicht finde ich.

Würd das andersrum sehen. Das System in dem wir leben stellt die menschlichen Bedürfnisse in den Hintergrund. Wir bräuchten ein anderes System, in dem die menschlichen Bedürfnisse wieder eine größere Rolle spielen dürfen. :rolleyes:

Glg Roman
 
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