Hallo!
Ich weiß nicht ob das Thema da rein passt, aber ich schreibs mal trotzdem rein.
Ich hab die Befürchtung das mein Freund Zocksüchtig ist.
Er spielt lieber Pc als mit mir was zu machen, was am Anfang der Beziehung nicht so war.
Er ist abwesend wenn ich bei ihn bin.
Er findet die Virtuelle Welt besser als die Reale.
Er sagt er empfindet seit 4 1/2 Jahren keine Liebe mehr. Aber er mag mich, sagt er und er fühlt sich bei mir geborgen.
Kann ich was machen um ihn in die REALE WELT zurückzuholen?
Jede Sucht/Abhängigkeit hat eine bestimmte Dynamik, die dafür sorgt, dass sie sich selbst irgendwann überlebt. Allerdings kann das ein sehr langer und schmerzhafter Prozess sein. Während dieser Zeit der Sucht, und dabei ist es egal wovon man süchtig ist, werden sich genau die Aspekte im Leben verstärken und immer deutlicher zeigen, die ursprünglich der Auslöser für diese Art der Flucht waren.
Damit meine ich: Wenn jemand z.B. zu Drogen greift, weil er mit dem Druck im Job nicht klar kommt, werden die Drogen einerseits psychisch helfen, aber schon bald werden sie ihren Teil dazu tun, dass der Druck im Job sogar noch schlimmer wird... etwa weil die Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist.
Wenn Du darauf achtest, zu welchen Problemen seine Spielsucht führt (damit ist aber gemeint: worunter er selbst subjektiv leidet*), dann hast Du sehr wahrscheinlich auch das vor Dir, was zumindest Mit-ursächlich dafür ist. Nur heißt das leider noch nicht, dass Du etwas tun kannst um ihn da rauszuholen. Das funktioniert erst wenn er das selbst will. Theoretisch wäre das dann der Fall, wenn der Druck (es ist immer irgendeine Form von Druck/Angst) wegfiele der ihn dahin treibt, oder wenn die Konsequenzen aus dem Spielen so negativ wären, dass er es nicht aufrechterhalten würde.
Und meistens ist der Weg über letzteres der Weg dahin, dass dann auch irgendwann die Ursache/n gelöst werden.
VG,
C.
Noch kurz etwas zu * (worunter er subjektiv leidet): Damit ist gemeint, dass angenommen seine Spielsucht würde dazu führen, dass er kaum noch Kontakte hat, was ja wahrscheinlich nicht ganz unrealistisch ist, er darunter aber nicht leidet, ist es nicht etwas das mit-ursächlich ist. Sollte er darunter leiden, ein Gefühl von Einsamkeit haben... dann schon. Dasselbe mit z.B. Geld: Angenommen seine Spielerei führt irgendwie dazu, dass er wenig Kohle hat, das aber kein Problem für ihn ist... ist es keins. Sollte das aber psychischen Druck auslösen... ist es eins. Es geht also beim Ursachen-erkennen rein um subjektives Leiden.
Ist simpel, aber ich wollte es noch mal klarstellen.