Zitat von einer Therapeutin..

Ich meine, daß der Satz so nicht ganz stimmt.

Ich denke, ich bin es nicht, die das Leben "schenkt"... das Naturgesetz, das durch mich hindurch wirkt, ist es. Dessen Teil ich bin, aus dem ich selbst mein Dasein habe. Dieses Gesetz bestimmt, daß alles, was ins Leben tritt, dieses auch wieder verlassen muß.

So gesehen mache ich als Mutter gar kein Geschenk, weder das des Lebens noch das des Todes. Beides wird durch mich hindurch weitergereicht,

meint
Kinnaree
Richtig. Wer aber meint, er schenke Leben, müsste auch meinen, er schenke Tod - es sei denn, er verdrängt diese Seite und hält den Fortpflanzungstrieb für eine Disney-Fee.

Übrigens zwingt uns niemand, unserer Natur entsprechend zu handeln. Dieselbe exzentrische Moral, die manche Leute dazu veranlasst, auf Milch, Eier und Honig zu verzichten (von wegen "wir haben kein Recht, die armen Tiere auszubeuten"), kann auch die Entscheidung begründen, auf Fortpflanzung zu verzichten ("wir haben kein Recht, den armen Ungeborenen das Sterben aufzuzwingen").
 
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"Eltern 'schenken' nicht nur Leben, wie immer so großzügig gedacht wird, nein: Indem sie dies tun, 'schenken' Eltern immer auch den Tod, nur dass sie das gern verdrängen."

ich empfinde es als sehr ehrlich und auch etwas provokant.

für mich ist das auch mit ein grund wieso ich keine kinder will...

was meint ihr?

mit dem Tod kommt auch das Geschenk der Auferstehung.
 
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"Eltern 'schenken' nicht nur Leben, wie immer so großzügig gedacht wird, nein: Indem sie dies tun, 'schenken' Eltern immer auch den Tod, nur dass sie das gern verdrängen."



Das finde ich irgendwie ziemlich trivial.

Daß da jedes Lebewesen irgendwann stirbt und daher auch ein selbst in die Welt gesetztes Kind auch sterben wird ist doch wohl klar.

Diese Eltern verdrängen nicht spezifisch den irgendwann in der Zukunft stattfindenden Tod des Kindes, sie verdrängen den Tod generell.

Und etwas zu schenken bedeutet für mich bewusst und mit hilfreicher Intention eine Gabe geben. Ein Geschenk geben kann man nur mit Absicht. Das wiederspricht dem Verdrängen.


Alles in allem würde ich sagen, dummes, pseudotiefgründiges Psychologengewäsch. Stammt vermutlich von einem Psychoanalytiker, oder?
 
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