Zerstört sich der Kapitalismus von selbst?

Auch wenn Vielen das nicht gefallen wird:
Der Kapitalismus ist ein reines menschliches Naturprinzip was sich durch Angebot und Nachfrage zeigt.
Von daher kann und wird er sich nicht selbst zertören können, sondern findet immer wieder durch Wirtschaftskrisen oder geplatzter Spekulalaionsblasen einen entsprechenden regulierenden Ausgleich.
Marktwirtschaft ist Kapitalismus bzw. Kapitalismus ist die übersteigerte Form der Marktwirtschaft.
Zur Marktwirtschaft gibt es keine wirklich langfristige Alternative. Es gibt als Alternative nur kurzfristige planwirtschaftliche Experimente, welcher aber von der menschlichen Natur herraus nur eine kurze Haltwertzeit haben. Der Grund liegt im Egoismus des Menschen. Der Mensch ist egoistisch und der Kapitalismus ist egoistisch.
Es ist ein sozialistischer Wunschtraum dass sich die Marktwirtschaft und somit der Kapitalismus selber zerstören wird.
Denn das Gegenteil ist der Fall.
Der Mensch trägt durch seinen Egoismus die Marktwirtschaft und somit den Kapitalismus in der übersteigerten Form der Marktwirtschaft letztlich immer vorran, selbst wenn das Kind Sozialismus heissen würde. In einer sozialistischen Planwirtschaft entsteht dann durch den menschlichen Egoismus kapitalistische Schwarzmärkte.
Der Kapitalismus kann sich niemals selbst zertören, denn er ist eine permanente im Menschen innewohnende egoistische Antriebskraft.

Das eigene Überleben so gut wie möglich abzusichern, kommt einem menschlichen "Naturprinzip" nahe. Das beinhaltet auch egoistisches Verhalten - was Selbstaufopferung für die eigenen Nachkommen bzw. nahestehende Personen nicht ausschließt.
Kapitalismus, bzw. die seit vielen Jahrzehnten grassierende Seuche des Neoliberalismus ist KEIN Naturprinzip.
Gerade letzterer funktioniert so wunderbar, weil er, ähnlich wie ein Krebsgeschwür, starke Abwehrmechanismen gegen jede Art von "Selbstreinigung" entwickelt hat. Dieses ständige großspurige Geseire, von wegen "wir brauchen keinen Staat", ist in diesem System reine Makulatur. Denn der Staat wird dafür benutzt, Gesetzte nach dem Bedürfnis der Großkonzerne auszurichten (ich denke nur an den 12-Stunden-Tag, die Reduktion der KESt, Abschaffung der Kammer-Pflichtmitgliedschaft in Ö, das unsägliche deutsche Pensionssystem, Hartz IV, die drastische Beschneidung der Gewerkschaften in Großbritannien, der Einsatz der Polizei gegen Arbeitnehmer...), um sich soweit irgend möglich aus der sozialen Verantwortung zu stehlen. Wenn´s allerdings etwas eng wird, dann darf der Staat (also WIR) finanziell gerne einspringen.
Es wird auch echte Konkurrenz so klein wie möglich gehalten - d.h. nicht, dass andere Unternehmen klein gehalten werden, aber dafür gibt es Wirtschaftsgipfel zum Pfründe teilen und marktbestimmende Oligopole wohin das Auge reicht.
Es gibt wohl kaum etwas unnatürlicheres als neoliberalen Kapitalismus!
Die größten ökonomischen Katastrophen und Krisen der letzten hundert Jahre gehen auf das Konto dieser Wirtschaftsform - seltsamerweise sind auch während der letzten Krise die Vermögenswerte weiter bei den GroßkapitalistInnen gelandet mit deutlichen Vermögenszuwächsen, gezahlt haben die Millionen der unteren Einkommensschichten.
Auch wenn es Dir nicht gefallen wird:
Wir werden ausgenommen, wie eine Weihnachtsgans und zusätzlich noch gerupft und getreten. Und weil wir alle so super individuell sind, sagen wir auch noch danke, weil vielleicht... vielleicht gehören wir ja auch eines Tages dazu... :cautious:
 
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Kapitalismus, bzw. die seit vielen Jahrzehnten grassierende Seuche des Neoliberalismus ist KEIN Naturprinzip.

Stimmt! Weil es keinen wirklichen Neoliberalismus gibt.
Denn dieser Begriff ist nur ein von Menschen geprägter Kampfbegriff wie es der Begriff Kapitalismus auch ist.
Die Seuche liegt in der kämpferischen Begrifflichkeit dieser beiden Begriffe.
Thomas Müntzer war zum scheitern von vornherrein verurteilt!

Gerade letzterer funktioniert so wunderbar, weil er, ähnlich wie ein Krebsgeschwür, starke Abwehrmechanismen gegen jede Art von "Selbstreinigung" entwickelt hat.

Deine Vorstellung von selbstreinigen Kräften, ist eine Wunschvorstellung.
Du tust ja gerade so, als wenn der Sozialismus oder Kommunismus in sich selbstreinige Kräfte hätte.
Auf was für einen utopischen Planeten lebst du?

Auch wenn es Dir nicht gefallen wird:
Wir werden ausgenommen, wie eine Weihnachtsgans und zusätzlich noch gerupft und getreten. Und weil wir alle so super individuell sind, sagen wir auch noch danke, weil vielleicht... vielleicht gehören wir ja auch eines Tages dazu... :cautious:

*nurmitdemkopfschüttelt*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Du tust ja gerade so, als wenn der Sozialismus oder Kommunismus in sich selbstreinige Kräfte hätte.
Du sprachst vom "regulierenden Ausgleich". Das ist in diesem Zusammenhang reines Wunschdenken.
Marktwirtschaftliche Regulation durch Angebot und Nachfrage funktioniert in diesem System nicht. Konzerne entziehen sich diesem Regulativ gekonnt, auch unter Zuhilfenahme des sonst so kritisierten und verpönten Staates.
Unter marktwirtschaftlichem Konkurrenzdruck stehen die KMUs und EPUs, diese werden davon auch immer wieder aufgerieben (und sind z.B. der IndustriellenVereinigung, die sich so gerne in Eigenlob suhlt, völlig wurscht).

Wie Du auf Kommunismus kommst, weiß ich nicht.
Aber ich denke das ist mittlerweile fast schon so was wie ein Reflex. Wenn es um Umverteilung von Kapital zu ArbeitnehmerInnen und Sozialleistungen geht, sehen sofort zahlreiche Menschen "das Gespenst des Kommunismus" hinter jeder Ecke lauern (McCarthy schau owa... der hätte seine Freude an diesem Denken...).
Es gab und gibt zahlreiche Ansätze, die, wie z.B. die soziale Marktwirtschaft, den Ordoliberalismus und auch noch ausgefeiltere Konzepte... den grenzenlosen Kapitalismus in Zaum halten und soziale Verantwortung bei Staat und Kapital sehen.

Und ja, ich möchte Umverteilung - nicht Enteignung - sondern angemessene Beiträge der Konzerne für Sozialleistungen und Einkommen.
Es ist fast ein Hohn. Deutschland hat ein enormes Wirtschaftswachstum, Exportüberschüsse die alle anderen europäischen Länder in die Enge treiben (D profitiert dabei ganz kräftig von den schwachen südeuropäischen Ländern und spuckt gleichzeitig auf sie!) und gleichzeitig den größten Zuwachs an Geringst-Verdienern und Menschen die unter der Armutsgefährdungsgrenze leben.
Das ist gaaaanz großes Kino :cautious:
 
Du sprachst vom "regulierenden Ausgleich". Das ist in diesem Zusammenhang reines Wunschdenken.

Ja ich sprach vom "regulierenden Ausgleich" der freien Märkte.
(Du nennst Freie Märkte Neoliberalismus)
Die Ursache dieses " Neoliberalismus" , der neuen freien Märtkte, auch wenn er nur ein Kampfbegriff ist, liegt in der Globalisierung.
Die Globalisierung in der Form wie wir sie heute kennen, gibt es gerade mal knappe 20 Jahre.
Die Auswüche der Globalisierung, welche du benennst, gefallen mir auch nicht. Aber es sind in meinen Augen Prozesse welche die Menschheit heute durchleben muss damit sich eines Tages etwas ändern kann im vernünftigen Rahmen.
Folgendes dazu muss ich noch sagen: Zur Globalisierung gehören auch Migrationsströme. Wenn politisch links-orientierte Menschen meinen, dass jeder Mensch auf diesem Planeten sich bedingungslos den Ort seiner Wahl zum leben und arbeiten (aber auch um soziale Errungenschaften zu nutzen, welche es in ihrer Heimat nicht gibt) aussuchen kann und darf, dann sagen diese Menschen A weil auch diese Vorstellung Neoliberal ist.
Aber dann müssen sie auch dazu bereit sein B sagen zu müssen, welches sich dann in der wirtschaftlisch sogenannten "Neoliberalität" zeigt.
Denn globale freie Wahl des Lebensmittelpunkts ohne freie wirtschaftliche Märkte funktioniert nicht.
Alles andere ist Wunschdenken.

Wie Du auf Kommunismus kommst, weiß ich nicht.
Aber ich denke das ist mittlerweile fast schon so was wie ein Reflex. Wenn es um Umverteilung von Kapital zu ArbeitnehmerInnen und Sozialleistungen geht, sehen sofort zahlreiche Menschen "das Gespenst des Kommunismus" hinter jeder Ecke lauern ....

Natürlich ist das ein Reflex, weil dieser Reflex aus der Logik des Erkennens kommt, dass viele Menschen sich einfach nur ihre zu funktionierende heile Welt in der Theorie zusammen basteln. Schöne heile Wunschwelt eben.
Und zu diesem zusammenbastelen einer schönen heilen Welt gehört jede Art von staatlich verordnetem Sozialismus und Kommunismus, ja sogar eines Bedingungslosem Grundeinkommens.
Es funktioniert einfach nicht.

Es gab und gibt zahlreiche Ansätze, die, wie z.B. die soziale Marktwirtschaft, den Ordoliberalismus und auch noch ausgefeiltere Konzepte... den grenzenlosen Kapitalismus in Zaum halten und soziale Verantwortung bei Staat und Kapital sehen.

Sie (die Ansätze) funktionieren aber nicht mehr in einer Welt wie dieser hier, wo die grenzenlose Globalisierung die globale Menschheit innerhalb weniger Jahren völlig erfasst hat. Das Problem ist, es geschah viel zu schnell, was auch am plötzlichem Auftauchen, förmlich von heute auf morgen, des Internets lag.
Die alten regulierenden Mechanismen funktionieren nicht mehr. Oder besser ausgedrückt; die alten regulierenden Mechanismen können sich dem plötzlich aufgekommendem globalen Wandel nicht so schnell anpassen wie wir es gerne hätten.
Jetzt gibt es natürlich Menschen welche behaupten würden die in kurzer Zeit erfolgter wirtschaftlich-grenzenlose Globalisierung wäre von den weltweiten Großkonzernen SO geplant gewesen. Aber das sind nur Verschwörungstheorien welche par excellence sind.
Und an Verschwörungstheorien halte ich mich grundsätzlich nicht.
In einer wirtschaftlichen Globalisierung haben die einzelnen Staaten kaum Handlungspielraum im Bezug zu der Regulierung.
Deshalb drängen ja auch die EU-Kernländer auf eine gemeinsame Finanzpolitik.


Und ja, ich möchte Umverteilung - nicht Enteignung...

Umverteilung ist vom Begriff her nichts anderes als Enteignung.

....sondern angemessene Beiträge der Konzerne für Sozialleistungen und Einkommen.

Das funktioerniert aber nicht sofort in einem so schnell entstandenem globalem Wirtschaftsystem, wie wir es gegenwärtig hier auf der Erde haben.
Die Wirtschaft ist immer viel schneller als die Politik. Die Politik hängt immer nur hinterher. Vor allem eine vernunfts- und logigorientierte Politik hängt der Wirtschaft und dem Geld (Geld ist ein scheues Reh) immer hinterher.

Deutschland hat ein enormes Wirtschaftswachstum, Exportüberschüsse die alle anderen europäischen Länder in die Enge treiben

Der Grund für Deutschlands enormen Wirtschaftswachstum liegt an der Agenda 2010 und dessen innewohnenen Reformen welche sich nur sehr früh der schnell entwickelten Globalisierung angepasst hat. Die anderen Länder Europas haben dies verpasst. Nun kann man Deutschland aber nicht vorwerfen dass es mit seinen Reformen alle anderen europäischen Ländern in die Enge getrieben hätte. Nein, es war ihre Reformunwilligkeit dass sie heute in der Enge stehen.

(D profitiert dabei ganz kräftig von den schwachen südeuropäischen Ländern und spuckt gleichzeitig auf sie!)

Ja Deutschland spuckte, gesamt gesehen mit hunderten Milliarden €uro von Bürgschaften, auf die reformunwilligen südeuropäischen Länder.
Gleichzeitig profitiert Deutschland von der €urowährungspolitik der EZB, welche die EZB ja nur deshalb so betreibt, weil die südeuropäischen Länder es frühzeitig verpasst haben sich durch Reformen der Globalisierung anzupassen.

und gleichzeitig den größten Zuwachs an Geringst-Verdienern und Menschen die unter der Armutsgefährdungsgrenze leben.

Das liegt am System der Statistiken.
Ein wirtschaftlich erfolgreiches Land wird immer im Bezug zu wirtschaftlich erfolglosen Ländern eine größeren Zuwachs an Gering-Verdienern haben.
Aber du unterschlägst hier beflissentlich die andere Seite dieser Medaille: Ein wirtschaftlich erfolgreiches Land wird immer im Bezug zu wirtschaftlich erfolglosen Ländern auch den größten Zuwachs an Hoch-Verdienern haben; denn wie sonst könntest du erklären dass jedes Jahr über 50000 Arbeitnehmer aus der EU nach Deutschland kommen um zu arbeiten?
Beantworte mir bitte nur diese eine Frage? Was ist es was gegenwärtig Menschen aus Spanien,Portugal, Griechenland, Kroatien und sogar aus Italien dazu veranlasst, ihre angestammte Heimat zu verlassen um ihr in Deutschland zu arbeiten?
Also Niedriglöhne unterhalb der Armutsgrenze können es ja wohl nicht sein.

Das ist gaaaanz großes Kino :cautious:

Nene, Du. Das gaaaaanz große Kino sehe ich in einer Wunschvorstellung, wo die globalisierte Menschheit sich in einer letztendlich funktionierenden global-sozialistischen Weltordnung wieder findet, wo alle Ressourcen der Welt auf der Welt nach gerechter Bedürftigkeit verteilt (umverteilt) werden.
 
Das ist, mit Verlaub, ein Schmarrn.
Steuern und Abgaben auf Energie beispielsweise:
die Industrie benötigt die meiste Energie, ist aber von den meisten Abgaben befreit.
Jetzt rate mal, wer das ausgleicht.

Energiekonzerne sind in der Regel Aktionärskonzerne.
Und jeder Mensch hat das Recht und den Asnpruch, sein Erspartes in Aktien-Form dieser Energiekonzerne anzulegen um daraus wieder schöpfende Gewinne zu erzielen.
Aber wer nicht arbeitet soll auch nicht essen.
http://de.wikimannia.org/Wer_nicht_arbeitet,_soll_auch_nicht_essen

Mit einem BGE funktioniert das natürlich nicht. Und mit einer sozialistischen Vorstellung schon mal garnicht.

Den Ausgleich/die Zeche bezahlt auch kein Harz4 Empfänger.
Denn dieser tut/arbeitet in Form von Wertschöpfung ja nichts für seinen Lebensunterhalt.
Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen!
 
Aber wer nicht arbeitet soll auch nicht essen.

Ich erlaube mir, diesen Satz, der gern von populistischen Politikern und auch Philosophen gern so falsch zitiert wird, zu berichtigen.
Das Original lautet:
Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen.
Das "will" wird gerne einmal weggelassen, eben von genannten Verbrechern wie dem Gröfaz (wie auch deinem Link zu entnehmen ist).

Damit fallen die Arbeitslosen schon mal weg, denn es fehlt nicht am Willen, sondern an der Möglichkeit. ( Jaja, es gibt auch Ausnahmen wie die RTLII-Vorzeigearbeitslosen ;) ) aber in der absoluten Masse liegt es schlicht daran, dass der Bedarf an Arbeitskräften weitaus geringer ist als das Angebot. (Und natürlich an der grenzenlosen Gewinnsucht der Grossunternehmer)
Die Behinderten fallen auch weg, ebenso wie die Rentner und die Kinder.
Da bleiben nicht mehr viele übrig, die nichts zu essen mehr kriegen soll gelle. ;)
 
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Ich erlaube mir, diesen Satz, der gern von populistischen Politikern und auch Philosophen gern so falsch zitiert wird, zu berichtigen.
Das Original lautet:
Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen.
Das "will" wird gerne einmal weggelassen, eben von genannten Verbrechern wie dem Gröfaz (wie auch deinem Link zu entnehmen ist).

Damit fallen die Arbeitslosen schon mal weg, denn es fehlt nicht am Willen, sondern an der Möglichkeit. ( Jaja, es gibt auch Ausnahmen wie die RTLII-Vorzeigearbeitslosen ;) ) aber in der absoluten Masse liegt es schlicht daran, dass der Bedarf an Arbeitskräften weitaus geringer ist als das Angebot. (Und natürlich an der grenzenlosen Gewinnsucht der Grossunternehmer)
Die Behinderten fallen auch weg, ebenso wie die Rentner und die Kinder.
Da bleiben nicht mehr viele übrig, die nichts zu essen mehr kriegen soll gelle. ;)

Nachtrag (und bisserl OT): Ich habe jetzt erst auf die Hauptseite deiner Quelle geschaut was das überhaupt ist dieses "Wikimannia", da musste ich ich sehr schmunzeln:
Dieses Wiki ist eine Wissens-Datenbank über Benachteiligungen von Jungen und Männern, sowie Bevorzugungen von Maiden und Frauen.
Ist ja herrlich, nicht nur von der Intention her, schon die antiquierte Ausdrucksweise "Maiden", wer betreibt denn diese Seite, haben die alle schon im 17. Jahrhundert gelebt :clown:
Da schau ich jetzt öfter mal rein wenn mir langweilig ist. :LOL:

:banane:
 
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