Zen, Astralreisen und das Jenseits.

M

**Mina**

Guest
Guten Morgen,

wie geht es hier eigentlich Zen Praktizierenden mit Astralreisen oder Botschaften aus dem Jenseits? Ich bin durch Zufall vermehrt auf Zen gestoßen und finde diese Lehre psychologisch recht stimmig, habe aber noch keine wirklichen Infos zu gefunden, wie Zen Praktizierende darüber denken, wenn sie entgegen ihres Glaubens eben doch Erfahrungen mit einer Art "Seele" machen. Einzig irgendeine Meinung, dass das bloß Halluzinationen des Körpers seien, las ich bei meiner Recherche in einem anderen Forum.
Also, wie vereinbaren Zen Buddhisten spirituelle Erfahrungen mit dem "Jenseits" oder mit anderen Ebenen oder einfach nur mit energetischen Feldern außerhalb ihres eigenen Körpers?
Ich spreche hier in erster Linie wirklich nur Zen an.

LG
Mina
 
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wie Zen Praktizierende darüber denken, wenn sie entgegen ihres Glaubens eben doch Erfahrungen mit einer Art "Seele" machen.
Das ist vielleicht entgegen irgendeines Glaubens, aber nicht entgegen der Grundaussage im Zen. Die Seele ist Leere. Die Erfahrung ist Nichterfahrung.

Was das Astralreisen angeht, so stimmt es, dass davon nichts zu halten ist. Auf der Erde mit festem Körper zu wandeln ist im wahrsten Sinne des Wortes sehr erfüllend.
Einzig irgendeine Meinung, dass das bloß Halluzinationen des Körpers seien, las ich bei meiner Recherche in einem anderen Forum.
Jede körperliche Erfahrung ist ein Produkt eines Körpers.
Einen Körper hast du immer. Egal, wohin du reist. Er ist ein Reisemittel; eine Reise wäre nicht nur unmöglich ohne Körper, sondern noch wirkungsloser als eine Halluzination.


Eine Halluzination ist eine körperliche Reise - sie wird allgemein als Gespinst bzw. Fehlfunktion abgewertet, was aber nicht allgemein stimmt. Die Frage ist, wozu sie verwendet wird.
Also, wie vereinbaren Zen Buddhisten spirituelle Erfahrungen mit dem "Jenseits" oder mit anderen Ebenen oder einfach nur mit energetischen Feldern außerhalb ihres eigenen Körpers?
Ich spreche hier in erster Linie wirklich nur Zen an.
Ich bin kein Buddhist, praktiziere aber Zen, und das selbsterfahrend ohne Anleitung.
Was du unter spirituellen Erfahrungen verstehst, das kann ich nur erraten.

1. Es gibt kein Jenseits. Ich bin das Diesseits; wo immer ich bin, ist darum Diesseits.
2. Es gibt nichts außerhalb des Körpers. Es gibt das Nichts außerhalb des Körpers. Der Körper ist die Kulmination bewegter Leere.
3. Energie = bewegte Leere.
4. Energetische Felder = Felder von Körperlichkeit (Wand, Boden, Hand, Baumstamm, Windstoß, Windstille,...).
 
Das ist vielleicht entgegen irgendeines Glaubens, aber nicht entgegen der Grundaussage im Zen. Die Seele ist Leere. Die Erfahrung ist Nichterfahrung.

Auch Zen ist in manchen Bereichen Glaube; bzw. andere Erfahrungen keine Nichterfahrung.


Einen Körper hast du immer. Egal, wohin du reist. Er ist ein Reisemittel; eine Reise wäre nicht nur unmöglich ohne Körper, sondern noch wirkungsloser als eine Halluzination.
Darunter fällt aber kein "Astralkörper", der dann ja (siehe Deine Antwort weiter unten) auch nur "Energie", also "bewegte Leere" wäre, sondern der tatsächlich (vermeintlich) materielle Körper, ja?


Eine Halluzination ist eine körperliche Reise - sie wird allgemein als Gespinst bzw. Fehlfunktion abgewertet, was aber nicht allgemein stimmt. Die Frage ist, wozu sie verwendet wird.
Meinst Du mit "körperliche Reise" eine durch körperliche Funktionen entfachte Situation?


Ich bin kein Buddhist, praktiziere aber Zen, und das selbsterfahrend ohne Anleitung.
Was du unter spirituellen Erfahrungen verstehst, das kann ich nur erraten.
Eben zB Astralreisen bzw. OBEs, das Fühlen anderer energetischer Wesen oder Verstorbener (zB die typischen "Spuk"-Geschichten) oder - wie in meinem Fall - das energetische Ansprechen auf Heilsteine. Wobei Letzteres laut Zen dann offenbar doch existieren kann, weil es ein energetisches Feld um einen Körper darstellt (in diesem Fall um den Stein), das andere jedoch nicht?



1. Es gibt kein Jenseits. Ich bin das Diesseits; wo immer ich bin, ist darum Diesseits.
2. Es gibt nichts außerhalb des Körpers. Es gibt das Nichts außerhalb des Körpers. Der Körper ist die Kulmination bewegter Leere.
3. Energie = bewegte Leere.
4. Energetische Felder = Felder von Körperlichkeit (Wand, Boden, Hand, Baumstamm, Windstoß, Windstille,...).
Danke für die Zusammenfassung. Nur Punkt 4 verstehe ich nicht ganz, denn im Zen geht es doch gerade um Körperlosigkeit, oder?

Auf alle Fälle fand ich Deinen Beitrag schon ziemlich erhellend (trotz des kleinkarierten Nachhakens :D ), danke sehr für diesen Einblick! :)
 
Auch Zen ist in manchen Bereichen Glaube; bzw. andere Erfahrungen keine Nichterfahrung.
Dann ist es aber nicht die Sichtweise des Zen.
Zen bietet nichts an.

Darunter fällt aber kein "Astralkörper", der dann ja (siehe Deine Antwort weiter unten) auch nur "Energie", also "bewegte Leere" wäre, sondern der tatsächlich (vermeintlich) materielle Körper, ja?
Es ist beides derselbe Körper.
Meinst Du mit "körperliche Reise" eine durch körperliche Funktionen entfachte Situation?
Ja. Wie sonst sollte man körperlich reisen können, wie sonst entstünde je eine Situation?
Eben zB Astralreisen bzw. OBEs, das Fühlen anderer energetischer Wesen oder Verstorbener (zB die typischen "Spuk"-Geschichten) oder - wie in meinem Fall - das energetische Ansprechen auf Heilsteine. Wobei Letzteres laut Zen dann offenbar doch existieren kann, weil es ein energetisches Feld um einen Körper darstellt (in diesem Fall um den Stein), das andere jedoch nicht?
All das gibt es. Zen schließt keine Erfahrung aus, sagt aber, dass sie nicht besonderer sind als das Beobachten eines Sonnenstrahls, der durch die Wolken bricht oder ein im Wind trudelndes Herbstblatt.
Es gibt nichts Außergewöhnlicheres als das Alltägliche, oder anders ausgedrückt, auch das Alltägliche ist bereits außergewöhnlich genug.


Ein Körper ist ein energetisches Feld. Alles besteht aus Energie. Die Abwesenheit von Energie ist die Abwesenheit selbst.
Nur Punkt 4 verstehe ich nicht ganz, denn im Zen geht es doch gerade um Körperlosigkeit, oder?
Körperlichkeit und Körperlosigkeit sind dasselbe. Erfahrung ist Nichterfahrung.
 
Hallo Mina, Zen und Astralreisen schließen sich gegenseitig aus. Zen dient primär, um sich mit der Ur-Energie (dem Akasha) zu verbinden. Das einswerden mit dieser Ur-Energie jenseits von Zeit und Raum. Da diese Ur-Energie raum- und zeitlos ist kannst Du damit auch keine Astralreisen machen. Astralreisen erfolgen auf der Astralebene (wie der Name schon vorgibt) und basiert auf der Trennung des Mental- und Astralkörpers vom grobstofflichen Körper und ermöglichen außerkörperliche Erfahrungen. Abhängig von Deiner gesammelten Erfahrung damit stehen Dir viele Möglichkeiten offen den eigenen Horizont zu erweitern. Aber mit Astralreisen ist es wie mit Wissen und Weisheit. Nachdem man ein Buch gelesen hat verfügt man ggf. über mehr Wissen, die Weisheit muss man sich aber erst noch erarbeiten :(
 
Hallo Magicus,

vielen Dank auch für Deine Antwort!

Meine Überlegung war die, dass Zen immerhin lehrt, die Gedanken zur Ruhe zu bringen - etwas, das wiederum bei einigen Methoden hinsichtlich Astralreisen geraten wird. Also dass Zen sozusagen eine Art "Werkzeug" für andere Werkzeuge sein könnte.
Mir ging es jedoch gar nicht so um bewusstes Hervorrufen der Astralreisen, sondern wie Buddhisten (und insb. Zen Buddhisten) Astralreisen deuten, wo diese ja offenbar laut Zen nicht möglich sein sollen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ein Zen Buddhist noch nie eine Erfahrung hatte, die andere als "Astralreise" einstufen würden (aber womöglich ist es so).
Deine Antwort klingt jedenfalls sehr logisch und hinsichtlich Wissen vs. Weisheit gebe ich Dir natürlich recht :) !

LG
Mina
 
Vielleicht habe ich es nicht genau genug erklärt, daher folgender versuch:
Zen = Mentale Konzentration auf die ur-Energie zur Herstellung eines zeit- und raumlosen Zustands
Astralreise = Trennung der Astral-/Mental-Matrix vom grobstofflichen Körper, was bedingt, dass die Gedanken zur Ruhe kommen, um sich auf die Loslösung der Matrix zu konzentrieren, in den Zustand der Trance zu sinken und dann zu reisen. Dieses funktioniert natürlich nur, wenn ich mental "voll dabei bin" (also meine Gedanken zur Ruhe gekommen sind für eine Konzentration auf meine "astrale Arbeit").
Entsprechend hilft Zen dabei, dass die Gedanken nicht bei der Vorbereitung oder während der Astralreise "abschwirren, das Thema wechseln, an andere Sachen zu Denken, die Einkaufsliste schreiben, etc.". Im Business Englisch würde man sagen: Zen ist ein sog. Enabler für Astralreisen, aber auch nicht mehr.
 
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Vielleicht habe ich es nicht genau genug erklärt, daher folgender versuch:
Zen = Mentale Konzentration auf die ur-Energie zur Herstellung eines zeit- und raumlosen Zustands
Astralreise = Trennung der Astral-/Mental-Matrix vom grobstofflichen Körper, was bedingt, dass die Gedanken zur Ruhe kommen, um sich auf die Loslösung der Matrix zu konzentrieren, in den Zustand der Trance zu sinken und dann zu reisen. Dieses funktioniert natürlich nur, wenn ich mental "voll dabei bin" (also meine Gedanken zur Ruhe gekommen sind für eine Konzentration auf meine "astrale Arbeit").
Entsprechend hilft Zen dabei, dass die Gedanken nicht bei der Vorbereitung oder während der Astralreise "abschwirren, das Thema wechseln, an andere Sachen zu Denken, die Einkaufsliste schreiben, etc.". Im Business Englisch würde man sagen: Zen ist ein sog. Enabler für Astralreisen, aber auch nicht mehr.
Danke für Deine Erklärung. So in etwa habe ich es mir gedacht, ja.
 
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