Zeit

Wenn Du die Zeit von außen betrachtest Inti, dann ist diese Betrachtung wieder ein Prozess der Zeit beansprucht.
So einfach kommst Du aus der Zeit nicht raus.
Das die Gegenwart, das permanente Jetzt, wie Du es nennst, keine Zeit hat, ist ein gern zitierter Irrtum.
naja, das Hier&Jetzt-Ding ist halt ein Begriff, der sich in der Esoterikszene als Allheilmittel stark eingebürgert hat. Es wurde zu einer Art 'Joker' - und jetzt müss ma das halt wieder zertrümmern.




Warum wurde das eigentlich so sehr missverstanden? Hier&Jetzt.
hmmmmmm
Ich glaube der Mensch umklammert jeden 'Weg aus dem Leid raus'. Und Hier&Jetzt wurde einfach gut propagiert.

Richtig ist, dass die Gegenwart keine allgemeine Uhr-Zeit hat.
hä? was soll denn das jetzt werden?

...Aber sie hat individuelle Seins-Zeit.
Diese ist immer so lang wie die Lücke zwischen zwei Gedanken.
naja, könnte man sagen.
Bringt aber auch nichts.

Und bedenke mal: Wenn du da wieder eine Definition hinstellst. !Ohne dazu zu sagen, dass das jetzt nur wieder irgendein Konzept ist - dann kannst dir das gleich sparen.
Weil Ein Konzept durch ein Anderes zu ersetzen........ Was sollte das bringen. Es sei denn du möchtest jetzt mit der Argumentation beginnen, warum dein/neues/altes Konzept jetzt doch etwas BESSER ist als Blabla.
Und dann bist wieder im alten Verstands-Dilemma.


Meist ist diese Lücke sehr kurz und Du spürst sie kaum, aber in besonderen Situationen, in der Liebe, in der Kontemplation, aber auch in extremer Aktion kann diese Lücke sehr lang werden. Dann fließt unermessliches Glück in diese Lücke denn Du bist im Sein, in der Gegenwart.
Siehst, jetzt schürst du wieder dieses Hier&Jetzt-Ding. Hat dich wohl doch auch ergriffen.


>>Schütteln hilft vielleicht.



Jedes ernsthafte Exerzitum arbeitet daran, diesen Zustand willentlich zu verlängern um schließlich im höchsten Sein aufzugehen, aber dort ist keine Betrachtung mehr sondern nur innerstes Gewahrsein.
Unzeitlich, Unräumlich, Formlos.
Siehst, jetzt sagst du: Wenn du das Hier&Jetzt (oder irgendwas anderes) nur lange genug ausdehnst, dann!



Ich sage, dass das der alte Unfug in neuer Auflage ist.


Und du sagst das ja auch selbst. Aber du traust dich halt nicht, ein Vakuum hinzustellen. Denn wer kauft schon ein Vakuum ala: Du kriegst kein neues Spielzeug.
 
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Reisender
Wenn Du die Zeit von außen betrachtest Inti, dann ist diese Betrachtung wieder ein Prozess der Zeit beansprucht.
das ist halt die Frage ob das so sein MUSS - hast du dich noch nie neben der Spur erlebt? ich schon. Dann steht man echt daneben, ich geh nicht mit, alles rauscht vorbei
So einfach kommst Du aus der Zeit nicht raus.
das mag sein - wenn es die zeit überhaupt gibt, und das nicht nur eine Art der Wahrnehmung ist
Das die Gegenwart, das permanente Jetzt, wie Du es nennst, keine Zeit hat, ist ein gern zitierter Irrtum.
woher weißtdu dass ich mich dabei irre und nicht du?
Richtig ist, das die Gegenwart keine allgemeine Uhr-Zeit hat.
klar - Uhren gibt es noch nicht so lang - Betrachten wir uns doch mal das was mit der Zeit gemessen wird - die Bewegung der Planeten Sonne und Mond oder die Bewegung von Molekülen und Atomen wie geschieht diese Bewegung - ist sie wirklich fortlaufend? oder sind es nur eine Aneinanderreihung einzelner Bilder, Zustände?
Meist ist diese Lücke sehr kurz und Du spürst sie kaum, aber in besonderen Situationen, in der Liebe, in der Kontemplation, aber auch in extremer Aktion kann diese Lücke sehr lang werden. Dann fließt unermessliches Glück in diese Lücke denn Du bist im Sein, in der Gegenwart.
das unterschreib ich mal
Jedes ernsthafte Exerzitum arbeitet daran, diesen Zustand willentlich zu verlängern um schließlich im höchsten Sein aufzugehen, aber dort ist keine Betrachtung mehr sondern nur innerstes Gewahrsein.
Was macht dieses "innere Gewahrsein" aus? was unterscheidet es von Wahrnehmung "anderer" Art? Ist es nicht nur der Unterschied der teilung - Trennung-Verbindung - Assoziation - Dissoziation?
Unzeitlich, Unräumlich, Formlos.
schon erstaunlich dass wir für etwas, was nicht denkbar ist Wörter haben:)


hi Liebling
Und du sagst das ja auch selbst. Aber du traust dich halt nicht, ein Vakuum hinzustellen. Denn wer kauft schon ein Vakuum ala: Du kriegst kein neues Spielzeug.
tja das war schon immer so - die einen spielen und die anderen versuchen den Spielern die Spielsachen wegzunehmen.

LGInti
 
Hallo!

Die Zeit.. ach das macht Stress!:morgen: mal in Ruhe geniessen..

ich finde dass die Zeit - wie alles andere hier auf diesem Planeten - dual ist.

Für einen Heranwachsenden kann die Zeit gar nicht schnell genug vorbei gehen, für einen Inhaftierten ist es eher das Gegenteil.. subjektive Betrachtung eben. es hängt sicher sehr viel mit unserer inneren Einstellung zusammen "wie die Zeit vergeht", "die unsere". Zuerst will man erwachsen werden und das scheint sich ewig hinzuziehen. dann ist man 20. erfährt sogleich eine Beschleunigung, dann ist man auf einmal 30 und nun möchte man irgendwie auf die Bremse treten.. halt, das geht auf einmal zu schnell, dann kommt die nächste Beschleunigung und dann die Midlifecrisis:clown:
usw.
da frage ich mich, was ist denn ein Menschen leben, auch wenn man 110 wird? das ist ein "Windhauch". das Wort habe ich aus der Bibel "geliehen".

da brauche ich ja nicht mal nachzudenken, es ist so.
mein erster Impuls dazu: laaangsamer Leben. sich "Zeit nehmen".
Was macht diese aus? Die Sonne ist es.
Die guten Seiten der Zeit ist dass sie uns Struktur verschafft. eine gewisse Ordnung, ohne welche die Welt.. ich weiß nicht.. wie die dann aussehen würde. mir fällt grad ein.. unsere Welt besteht aus Zahlen.. denkt mal nach..wo man hinschaut. ob Uhrzeit, binäre Codes im Computer, das Geld, Fristen, Verträge, Diagnosen.. die Liste kann man unendlich weiterführen.
Ohne Zahlen, Codes, Ordnung, Gesetze.. wären Menschen nichts weiter als Tiere.
 
Trödeln

“Hast du wieder getrödelt?“, mit dieser vorwurfsvollen Frage wurde ich als Kind zu Hause empfangen, wenn ich mal wieder länger als nötig für den Schulweg gebraucht hatte.
Getrödelt – dieses Wort ist mir jetzt in einem anderen Zusammenhang begegnet. Es wurden die schönsten deutschen Worte gesucht. Und Trödeln gehört laut der Jury aus deutschem Sprachrat und Goetheinstitut dazu. Vielleicht weil es schon so schön gemächlich klingt: TRÖDELN. Und auch ein wenig verschwenderisch. Und das ist auch laut Duden die Bedeutung von Trödeln: Zeit verschwenden, sich langsam ohne festes Ziel irgendwohin bewegen.
Ich möchte sie nicht missen, die Trödeleien meiner Kindheit. Ohne sie wäre ich sommers vielleicht nie barfuss in einem Bach gelaufen. Und ohne zu trödeln hätte ich vielleicht nie die Schönheit einer Schneeflocke erkannt. Trödeln. Ein Wort – wie geschaffen für den Advent. Gerade für diese geschäftig hektische Zeit, die doch so nach Ruhe schreit.
Eine Zeit, die verlangsamt werden will, heilsam ziellos gemacht werden will.
Eine Zeit die entschleunigt werden will um mein Leben unter die Lupe zu nehmen und genauer zu betrachten als sonst
: Wohin renne ich eigentlich, für wen rackere ich mich ab, für was kämpfe ich denn? Wovor habe ich Angst, worauf hoffe ich? Advent heißt Ankunft. Lange hab ich gemeint ich, ich muss etwas tun, damit sich auch religiös etwas bei mir tut. Damit ich irgendwo ankomme. Bis ich gemerkt habe, das ist genau falsch. Religion hat nichts mit Leistung zu tun. Es hat lang gebraucht bis ich mir erlaubt habe, gerade im religiösen Bereich nichts zu tun, sondern zu lassen, zuzulassen und loszulassen. Zu lernen, dass nicht ich etwas tun muss um anzukommen, sondern zu lassen, damit etwas bei mir ankommen kann.

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Dies habe ich heute morgen im Radio gehört, SWR3, mein Lieblingssender.
http://www.kirche-im-swr.de/manuskripte.php?sendung=8

Ich denke, das trifft es ganz gut.:liebe1:
 
Trödeln

Ich möchte sie nicht missen, die Trödeleien meiner Kindheit. Ohne sie wäre ich sommers vielleicht nie barfuss in einem Bach gelaufen. Und ohne zu trödeln hätte ich vielleicht nie die Schönheit einer Schneeflocke erkannt.

Ja, so eine Zeitverschwenderin war ich auch und bin es geblieben.
Aber inzwischen erlaube ich mir das, ohne Druck.
Der Wahrnehmung Zeit geben... und ihrer "Aufgabenstellung" folgen...

:liebe1: K.S.
 
Ich hoffe doch, dass wir alle so "Zeitverschwender" waren und noch sind, zumindest wenn es die Zeit zulässt. *gg
Jetzt dann eher bewusste "Zeitverschwender" Trödler....

Trödler kommt doch unsprünglich von Trödel.... altes Zeugts von einem Trödelmarkt.
Ich gehe gerne trödeln über einen Trödelmarkt.
Ist nicht das ganze Leben ein einziger Trödelmarkt?!

:liebe1: Bussi Bea
 
wir waren erst gestern wieder in Bous auf dem Advents-Flohmarkt.
ich habe eine klitzekleine Glasflasche ergattert, für meine kleine Puppenstube.
Und Till ein kleines Autochen, für seine Autosammlung.
Die kleine Alex hat 2 süße Ponnies für ihren kleinen Pferdestall Stall bekommen.
Nur unser Jupp, der ging leer aus, aber nur materiell, dass wir alle dabei waren, war für Jupp genug.:liebe1:

Till ging zu Beginn garnicht gerne mit auf solche Märkte, sah den Sinn nicht.
Mittlerweile, findet er auch immer selbst etwas, geht selbstständig von Stand zu Stand und schult seine Augen für die Dinge die da ausliegen, jedes mit einer eigenen Geschichte.
Manchmal halte ich inne und betrachte ein Teil sehr intensiv und versuche mir vorzustellen, wem es gehört haben könnte, wo es vorher stand, wiviele Besitzer es schon hatte.
Auf meinem ersten Flohmarktbesuch mit meinem Partner in Heidelberg, erwarb ich einen Spiegel. Wer mag sich darin schon allesbetrachtet haben? Sind die Bilder vielleicht irgendwo darin verborgen?

Auch bin ich eine Dosensammlerin.
Ich habe schon eine beträchtliche Sammlung alter Dosen.
Was mag darin schon alles aufbewahrt worden sein.
Liebesbriefe? Selbstgebackene Keckse, Omas Knöpfe???

Diese Märkte leben, erzählen viele, viele Geschichten, manchmal höre ich sie.:zauberer1

Ist eine Passion von mir und Jupp....
 
hi Papalagi danke für deine Gedanken und Erfahrungen - wirklich sehr passend in diese Zeit - dieses trödeln erinnert mich an meine Tagträumereien, die man mir als Kind auch austreiben wollte.
LGInti
 
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Albert Einstein (1879-1955): Der Unterschied zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist für uns Wissenschaftler eine Illusion, wenn auch eine hartnäckige.

Richard Feynman (1918-1988): Was ist Zeit? Es wäre schön, wenn wir eine gute Definition der Zeit finden könnten ... was jedoch wirklich wichtig ist, ist nicht, wie wir Zeit definieren, sondern wie wir sie messen. Eine Möglichkeit, Zeit zu messen, ist die Benützung von etwas, das immer wieder in regelmäßiger Art geschieht - etwas Periodischem ... Alles was wir sagen können, ist, dass wir eine Übereinstimmung finden zwischen einer Regelmäßigkeit der einen Art mit einer Regelmäßigkeit der anderen Art. Wir können nur sagen, dass wir unsere Zeit-Definition auf der Wiederholung eines offensichtlich periodischen Ereignisses aufbauen. (Aus einer seiner Vorlesungen)

Aristoteles (384 v. Chr. – 322 v. Chr.): Wir messen also nicht nur die Bewegung durch die Zeit, sondern auch die Zeit durch die Bewegung, weil sie einander begrenzen und bestimmen. So bestimmt also die Zeit die Bewegung selbst als Zahl und genauso die Bewegung die Zeit.

LG Oki
 
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