Das passiert mir des öfteren. Und als Musiker ist das besonders heikel. Denn nicht nur die Musik, die man selbst macht, allenfalls auch selbst schreibt, kann scheiden, sondern auch die Musik die man hört. Als Musiker höre ich sehr selektiv und bewusst, wenn auch aus einem sehr breiten Spektrum, das nicht nur meine Musik-Gattung umfasst. Insofern bin ich schon "offen" für anderes.
Aber bei so etwas wie meinen "Lieblingskomponisten" gibt es tatsächlich eigentlich keine Kompromisse. Denn diese sind ja Ausdruck meiner selbst als Musiker, ebenso wie ich selbst. Sie sind ja eben nicht nur zufällige "Lieblingskomponisten", beliebig zeitlich austauschbar, sondern Teil meiner selbst. Und die Kriterien nach denen ich sie auswähle sind eben auch nicht zufällig, sondern Ausdruck meiner "Bestimmung" als Musiker, ebenso wie meine eigene Musik, also Ausdruck meines innersten Wesens.
Das heisst, eine Person, welche mit mir Partnerschaft haben möchte, aber zum Beispiel einen von meinen "Lieblingskomponisten" auf den Tod nicht ausstehen kann, versetzt mich in einen Zwiespalt an Gefühlen. Denn eigentlich lehnt diejenige ja mich selbst damit ab, mein ganzes Sein, meine ganze Existenz, mein ganzes Wesen, meinen ganzen Weg! Und gibt somit auch zu, dass es ihr nicht um eine seelische, innerliche Verbindung geht, sondern um etwas anderes.
Heikel.