Zahlungen der Pharmaindustrie 2015

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SPIRIT1964

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Wien (OTS) - Spätestens am 1. Juli sollten Pharmaunternehmen auf ihren Websites die Namen jener Ärzte und Angehörigen anderer Gesundheitsberufe offenlegen, an die sie im Jahr 2015 finanzielle oder sonstige Zuwendungen geleistet haben.



In Deutschland waren das immerhin 575 Mio Euro. Hier eine Datenbank dazu.

Für Österreich hab ich keine gesammelten Daten gefunden, allerdings müssen Pharmakonzerne die Zahlungen ab sofort auf ihrer HP bekanntgeben. Bei Bayer Österreich ist zu lesen, dass es rund 5 Mio Euro waren. Wenn Jemand was findet, bitte posten.

Interessante Information allemal und jeder mag damit umgehen wie er selbst möchte.
 
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"Die Presse" hat was geschrieben. Demnach wurden im Vorjahr 101 Mio. an Ärzte und Spitäler bezahlt.
Scheint mir eindeutig viel zu sein, wenn man das Verhältnis Österreich/Deutschland mit 1:10 berücksichtigt.

Zahlungen wurden seitens der Pharmafirmen offengelegt, aber nur bis zum 30.6.2016. Sind offenbar schon wieder weg von den HPs. :rolleyes:

http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/5032627/Pharma-legt-Zahlungen-an-Aerzte-offen

Edit, gerade gesehen...

Der "Kurier" schreibt, dass die Zahlungen ab 1.7.2016 offengelegt werden müssen (der Artikel ist allerdings etwas älter als der von der "Presse").

http://kurier.at/wirtschaft/pharmafirmen-legen-zahlungen-an-aerzte-offen/187.872.762
 
"Die Presse" hat was geschrieben. Demnach wurden im Vorjahr 101 Mio. an Ärzte und Spitäler bezahlt.
Scheint mir eindeutig viel zu sein, wenn man das Verhältnis Österreich/Deutschland mit 1:10 berücksichtigt.

Zahlungen wurden seitens der Pharmafirmen offengelegt, aber nur bis zum 30.6.2016. Sind offenbar schon wieder weg von den HPs. :rolleyes:

http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/5032627/Pharma-legt-Zahlungen-an-Aerzte-offen

Edit, gerade gesehen...

Der "Kurier" schreibt, dass die Zahlungen ab 1.7.2016 offengelegt werden müssen (der Artikel ist allerdings etwas älter als der von der "Presse").

http://kurier.at/wirtschaft/pharmafirmen-legen-zahlungen-an-aerzte-offen/187.872.762

Nein, sind eh noch da, ich hab mir zwei rausgesucht: Bayer und Novartis . Bei letzterer sind sogar die Ärzte detailiert angeführt.

Im Artikel der Presse steht übrigens, dass es keine zentrale Datenbank gibt. Aber wir sind ja erst am Anfang ;)
 
Nein, sind eh noch da, ich hab mir zwei rausgesucht: Bayer und Novartis . Bei letzterer sind sogar die Ärzte detailiert angeführt.

Im Artikel der Presse steht übrigens, dass es keine zentrale Datenbank gibt. Aber wir sind ja erst am Anfang ;)

Bei Novartis findet sich da gleich einer der üblichen Posten: 296600.00€ (1/3 des Gesamtetats!) die in einer Organisation "European Academy of Neurology Head Office" versickern.
Der Gesamtbetrag von 713336.98€ erscheint mir selbst für Österreich niedrig. Was daran liegen könnte, dass wiederum Warenproben (Gewinn z.B. für Hausapotheken), "Sonderrabatte" und vergünstigte Urlaube ("Seminare" im Ausland zu einem vergünstigten Tarif von ein paar Euro, in einem Tenniscamp, im Golfhotel oder an der Costa Brava) nicht erfasst sind.

Also trotz Gesetz anscheinend noch genügend Schlupflöcher (direkte Zahlungen werden sowieso spätestens seit den 90er Jahren nicht mehr geleistet).

Zu hinterfragen wären dann auch noch andere indirekte Wege, wie z.B. Einflussnahme auf die Entscheidungen der Forschungsförderung, die im Endeffekt ja auch Geld wert sind.
 
Spannender Thread.
Und ich denke, die Transparenz kann viel von dem ganzen Verschwörungstamtam mal aus dem Weg räumen. Erstens sieht man, dass es genügend Ärzte gibt, die keine oder fast keine geldwerten Vorteile bekommen.

Ich hab mal alle Ärzte gesucht, bei denen ich in meinem Leben mal war. Keiner hat mehr als €300 bekommen, meistens Reisekosten für Fachtagungen. Davon wird kein Arzt reich, schon gar nicht, wenn er eine private Praxis führt. Die Leute, die richtig viel Geld kassieren, sind meistens Uniprofs - und die kriegen das Geld als Honorare für Vorträge auf Fachtagungen. Und das finde ich jetzt nicht grade irgendwie kriminell oder problematisch.
 
Spannender Thread.
Und ich denke, die Transparenz kann viel von dem ganzen Verschwörungstamtam mal aus dem Weg räumen. Erstens sieht man, dass es genügend Ärzte gibt, die keine oder fast keine geldwerten Vorteile bekommen.

Ich hab mal alle Ärzte gesucht, bei denen ich in meinem Leben mal war. Keiner hat mehr als €300 bekommen, meistens Reisekosten für Fachtagungen. Davon wird kein Arzt reich, schon gar nicht, wenn er eine private Praxis führt. Die Leute, die richtig viel Geld kassieren, sind meistens Uniprofs - und die kriegen das Geld als Honorare für Vorträge auf Fachtagungen. Und das finde ich jetzt nicht grade irgendwie kriminell oder problematisch.

Irgendwie glaub ich das nicht so recht (fühl dich nicht angesprochen). Laut "Kurier" sind viele der Ärzte über die Transparenz ihrer Daten gar nicht erfreut. Warum wohl? 300 Euro für Reisekosten sind ebenso läppisch wie normal. Ich denke, dass da noch wesentlich mehr ist.
 
Irgendwie glaub ich das nicht so recht (fühl dich nicht angesprochen). Laut "Kurier" sind viele der Ärzte über die Transparenz ihrer Daten gar nicht erfreut. Warum wohl? 300 Euro für Reisekosten sind ebenso läppisch wie normal. Ich denke, dass da noch wesentlich mehr ist.
Wenn du die Option hast, deine privaten Daten zu veröffentlichen oder nicht, entscheidest du dich dann im Zweifel für oder gegen die Veröffentlichung? Du bist hier ja auch mit Namen Lichtpriester angemeldet und nicht unter deinem Klarnamen. Warum? Vielleicht, weil du nicht willst, dass dir Leute mit Sachen, die du hier schreibst, im echten Leben auf den Geist gehen.

Wär ich Arzt, würd ich meine Daten wahrscheinlich auch nicht öffentlich machen, wenn ich nicht müsste. Was geht es die Leute an, wie oft ich auf Fachtagungen gehe, Vorträge halte etc? Am Ende gelte ich als "korrupter" als mein Kollege, weil ich mich regelmäßig weiterbilde, mich in Forschung und Bildung engagiere und dafür auch (völlig berechtigt) mehr Aufwandsentschädigungen erhalte als mein Kollege, der sich einmal im Jahr zu irgendeinem Treffen gerafft hat - und die Leute lesen dann "Aha, 8000 €, der ist aber ordentlich tief drin in dem Sumpf". Die Leute wissen ja nicht, wofür das Geld geflossen ist. Manche Namen werden dann u.U in Zeitungen oder auf Spiegel Online offen zitiert, auch das möchte man vielleicht nicht.
 
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Wenn du die Option hast, deine privaten Daten zu veröffentlichen oder nicht, entscheidest du dich dann im Zweifel für oder gegen die Veröffentlichung? Du bist hier ja auch mit Namen Lichtpriester angemeldet und nicht unter deinem Klarnamen. Warum? Vielleicht, weil du nicht willst, dass dir Leute mit Sachen, die du hier schreibst, im echten Leben auf den Geist gehen.

Wär ich Arzt, würd ich meine Daten wahrscheinlich auch nicht öffentlich machen, wenn ich nicht müsste. Was geht es die Leute an, wie oft ich auf Fachtagungen gehe, Vorträge halte etc? Am Ende gelte ich als "korrupter" als mein Kollege, weil ich mich regelmäßig weiterbilde, mich in Forschung und Bildung engagiere und dafür auch (völlig berechtigt) mehr Aufwandsentschädigungen erhalte als mein Kollege, der sich einmal im Jahr zu irgendeinem Treffen gerafft hat - und die Leute lesen dann "Aha, 8000 €, der ist aber ordentlich tief drin in dem Sumpf". Die Leute wissen ja nicht, wofür das Geld geflossen ist. Manche Namen werden dann u.U in Zeitungen oder auf Spiegel Online offen zitiert, auch das möchte man vielleicht nicht.

Ich bin das beste Beispiel dafür, dass dein Vergleich hinkt. Es ist normal, sich in einem Forum mit Pseudonym anzumelden. Nichtsdestotrotz wurde im laufe meiner Forumszeit immer und immer wieder meine Webseite hier her gezerrt, um sie "auseinander zu nehmen" - ohne mich vorher zu fragen, selbstverständlich. Sei's drum. "Normalsterbliche" müssen, sobald sie eine gewerbl. HP haben, automatisch Impressum und weitere Daten veröffentlichen. Insofern kannst du mit dieser "Argumentation" absolut nicht punkten.

Weiterbildung, Fachtagungen etc. fallen ganz bestimmt nicht unter Korruption. Dass genau wegen dieser Intransparenz aber die Menschen misstrauisch werden, ist für mich mehr als verständlich. Doktor Korrupti ist durchaus ein mögliches (wahrscheinliches?) Szenario, auch wenn es natürlich nicht alle betrifft. Ich brauche nur an die "Geburtsstunde" des ELGA denken...... flugs hatten einige Ärzte sich bemüßigt gefühlt, ein Körberlgeld zu verdienen, indem sie Patientennamen an Versicherungen verscherbelt haben.

Und da soll man nicht misstrauisch werden?

8.000 Euro für 1x Reisespesen? Bisschen viel, würde ich sagen.

Alles in allem finde ich es ausgesprochen positiv, wenn diverse "Dunkelkammern" mal bissel ausgeleuchtet werden, inklusive Politiker, Parteien etc.pp. Es geht nicht an, dass "Otto Normalverbraucher" ständig durchleuchtet wird und überhaupt keine Privatsphäre mehr hat, was Einkommen betrifft, und andere feiern dafür "fröhliche Urständ".
 
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