WUT und VERGEBUNG

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Wahre Vergebung und Wut können nicht nebeneinander bestehen. Wer jemandem etwas vergeben hat und dann hinterher doch noch Wut über denjenigen empfindet, der hat in seinem Herzen nicht wirklich vergeben. Dann war die "Vergebung" nur ein Lippenbekenntnis!

Hm, ja ich weiß es nicht. also ich finde, daß Wut auch oft ein Anzeiger dafür ist, auf sich selbst zu achten. Und selbst wenn Vergebung passiert ist, kann in einer gegebenen Situation Wut noch auftauchen, und zwar für das Jetzt.

Ich merke, daß ich eigentlich Wut im Allgemeinen meinte, und nicht die Wut auf den, dem ich vergeben habe. Aber um auf das einzugehen, was Du sagst, für mich ist es schon so, daß ich z. B. mit meiner Mutter hin und wieder in eine situation kommen kann, wo ich wütend werde. Das zeigt mir dann aber, daß ich nicht achtsam mit mir selbst war.
 
Ich kann dann "vergeben", wenn

a) die Situation für mich oder meine Kinder keine Gefahr mehr darstellt (eine permanente Gefahr, da wäre "Vergebung" einfach nur naiv)

b) es mir rückblickend möglich ist, aus dem Erlebten etwas Positives zu ziehen

c) Ich den anderen verstehen kann oder zumindest nachvollziehen kann, warum er/sie das getan hat.

Wobei einer dieser Gründe reichen kann, Pkt. a) jedoch auf jeden Fall gegeben sein muss.

Lg
Reinfried

Ja. Verstehe.

Wobei bei Punkt eins z. B. wieder bei mir die Frage auftaucht, WAS genau IST Vergebung eigentlich?

Was für ein Prozeß ist das. WAS genau geschieht da?
 
@Pyare

na ich meine, wenn jemand sein Bestes gibt beim Autofahren und Dich trotzdem überfährt, Dir beide Beine abgenommen werden müssen....dann is vergeben ein bissl schwierig

Wut würde ich meinen kommt schnell mit viel Adrenalin, wennst das Adrenalin verbrauchst is es wieder weg

Zorn ist meiner Meinung nach mit Bindung verbunden, eine Bindung die nicht wünschenswert ist

Lg

:clown:
 
Hallo! :)

Vergebung ist die Befreiung von Schuld(zuweisungen).

Negative Gefühle drücken diese Schuldzuweisung aus - man möchte damit etwas seiner Meinung nach richtiges durchsetzen...


Liebe Grüsse

Alair :)
 
Der Weg bis zur Wut.

Ich hatte ein schreckliches Erlebnis.
Ich bin geschockt, verwirrt, will mit jemanden darüber reden,----geht nicht schäme mich zu sehr------.
Kann noch keinen klaren Gedanken fassen.
Später:
Ich frage mich warum ist es mir passiert?
Warum ausgerechnet mir?
Warum hat Gott es nicht verhindert, warum hat er es zugelassen?
Ich muß ein schlechter Mensch sein sonst wäre es mir nicht passiert, Gott hätte es nicht zugelassen.
Wieder später:
Aber was habe ich schlechtes getan, ich habe nichts schlechtes getan!!!!!
Ich kann mich nicht erinnern etwas schlechtes getan zu haben, ich bin kein schlechter Mensch!!!
Aber warum Ist es passiert !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Warum war ich so blöd und habe es nicht verhindert!!!!!!!!!
Warum hat Gott es nicht verhindert!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Was muß das für ein Mensch sein der soetwas tut!!!!!!!!?????????
Wut auf mich, Wut auf Gott, Wut auf diesen Menschen.
Wut Wut Wut Wut Wut Wut
 
@Pyare

na ich meine, wenn jemand sein Bestes gibt beim Autofahren und Dich trotzdem überfährt, Dir beide Beine abgenommen werden müssen....dann is vergeben ein bissl schwierig

Wut würde ich meinen kommt schnell mit viel Adrenalin, wennst das Adrenalin verbrauchst is es wieder weg

Zorn ist meiner Meinung nach mit Bindung verbunden, eine Bindung die nicht wünschenswert ist

Lg

:clown:

Lieber Roter Baron,

danke für den Versuch. ;-)
Also daß es schwer ist, dem zu vergeben, der mir die Beine abgefahren hat, kann ich wohl durchaus nachvollziehen.
Aber Dein letzter Satz sagt m. E. nichts über den Unterschied von Zorn und Wut aus.
Warum ist Zorn Bindung? Was genau fühlt sich da?

Also ich aus meiner Perspektive könnte jetzt einen Unterschied zwischen Wut und Haß machen. Aber zwischen Wut und Zorn - das erschließt sich mir jetzt nicht so einfach. :)
 
Wenn ich mir in den Finger schneide, kann ich´s verbinden oder einfach laufen lassen, wird eine Schlagader beim Unfall verletzt, muß die Blutung durch Abbinden gestoppt werden.
Jemand tritt mir versehentlich auf den Fuß, kann ich verzeihen/vergeben.
Jemand ist permanent unzuverlässig, kann man verzeihen, wird sich aber auf diese Person nicht mehr verlassen,wenn man schlau ist.
Aber, wenn jemand gewalttätig ist ein Triebtäter, ob Opfer oder nicht, dann muß dieser Mensch gestoppt werden, egal wie.Ohne wenn und aber.
Daß ein Opfer dazu (zum stoppen) physisch wie psychisch , solange es vergewaltigt wird, bei Kindern besonders schlimm, wenn sie vom Täter, weil Vater oder naher Verwandter, abhängig sind und dadurch handlungsunfähig. Aber es ist die Pflicht eines jeden, der davon weiß, zu handeln.
Und handeln bedeutet, dafür zu sorgen, daß dieser Mensch nie wieder irgendjemanden vergewaltigt.


Sage
 
Hallo! :)

Vergebung ist die Befreiung von Schuld(zuweisungen).

Negative Gefühle drücken diese Schuldzuweisung aus - man möchte damit etwas seiner Meinung nach richtiges durchsetzen...


Liebe Grüsse

Alair :)

DAS finde ich allerdings jetzt sehr beeindruckend, da hast Du in einen Satz echt richtig viel an Information gepackt!!

Also zuerst gibt es die Schuldzuweisung. Schuldzuweisungen gehen immer mit negativen Gefühlen einher. Punkt 1.
Punkt 2 ist, daß wenn ich auf jemanden zeige und sage, er ist schuld - nehmen wir doch mal das Beispiel mit den Beinen abfahren! - dann mache ich folgendes:
ich sage, DU HÄTTEST das nicht tun dürfen!
DAS HÄTTE Dir nicht passieren dürfen!

Ich bleibe also in der Vergangenheit, in der HÄTTE-FORM.
Sollten es sich um eine andere Sache handeln, die sich eventuell weiterhin wiederholt! - also um beim Beispiel von Reinfried anzukommen - dann will ich durch Schuldzuweisung erreichen, daß der oder die mit dem Verhalten AUFHÖRT und sich ÄNDERT.
Das kann in manchen Fällen ja klappen, in anderen aber nicht. Was macht man also, wenn es in einem Fall nicht klappt?

Wenn ich also dem Autofahrer vergebe, sage ich dann: naja, konntest ja auch nicht dafür, daß ich jetzt keine Beine mehr habe, ich komm schon klar?
Und bei dem anderen sage ich: Naja, Du kannst wohl nicht anders, darfst weitermachen?

Ist DAS Vergebung?

Was ich hier wissen will, ist, WAS GENAUUUU passiert, wenn ich vergebe!

:))

Danke Alair, und schau mal, ob es das ist, was Du gemeint hast, was ich jetzt aufgeführt habe.
 
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- also um beim Beispiel von Reinfried anzukommen - dann will ich durch Schuldzuweisung erreichen, daß der oder die mit dem Verhalten AUFHÖRT und sich ÄNDERT.

Der Punkt a) von meinem Posting, auf das Du Dich beziehst, hat das Thema Schutz als Hauptinhalt - nicht die Schuldzuweisung. Solange der "Täter" eine reale Gefahr darstellt, kann keine "Vergebung" stattfinden.

Auf gut Deutsch: Eine Maus kann einer Katze nicht "vergeben". Das wäre ein tödlicher Fehler - Das hat mit SCHULDZUWEISUNG nix zu tun.

Lg
Reinfried
 
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