Wurde die Bibel von Gott geschrieben?

viva58: hm.......Matthaeus 15,19: Denn aus dem Herzen kommen arge Gedanken: Mord, Ehebruch, Hurerei, Dieberei, falsch Zeugnis, Lästerung

wie verstehst du diese Bibelstelle?


das ist der "normale" Zustand eines jeden Menschen hier.
deshalb ist es gefährlich, sich allein auf sein eigenes Herz zu verlassen, wenn man wirklich zu einem Erleben von Gott kommen möchte.
Gottes Wort legt das Herz bloß und Gott reinigt auch das Herz, wenn man ihn darum bittet.
Man selbst kann sein Herz nicht reinigen. Es geht nicht. Es ist so wie jemand, der kein Sprit mehr im Auto hat. Er braucht Sprit. Und er kann ihn sich nicht aus der Hosentasche laufen lassen, sondern muß sich an einen Ort begeben, an dem man diesen Sprit kaufen kann.

Damit man das Herz reinigen kann, muß man wissen was im Herzen ist.
Die Stelle, die du zitiert hast, teilt schon so einiges mit.

Wer wirklich aufrichtig zu Gott betet, und ihn um Vergebung bittet, um Reinigung durch das Blut Jesu Christi, den reinigt er.

Das ist so einfach.
Und doch so schwer für den menschlichen Stolz.

Das ist auch so ein Punkt. Das "Hurerei", was da angegeben wird, z.B., ist nicht nur daß man ins Bordell geht. Es geht viel intimer darum, daß Gott klar sagt, daß man ihn anbeten soll und keinen Götzen.

Und jeder normale Mensch macht sich lieber seine eigene Vorstellung von Gott als daß er in der Bibel liest, wie Gott sich dem Menschen vorstellt, wie Gott selber sagt, daß Gott ist.

Diese Eigenvorstellung von Gott ist Ehebruch gegenüber Gott.
Der menschliche Geist, der eigentlich darauf angelegt ist, intimste Gemeinschaft mit Gott zu haben, wendet sich lieber von Gott ab und läuft eigenen Vorstellungen hinterher. Das ist Ehebruch im spirituellen Sinne.

Ähnlich sind die anderen Dinge. Die wortwörtlichen Dinge, da kann man sich oft genug noch von freisprechen.
Ich hab noch niemanden umgebracht.
Aber wenn einem klar wird, was Mord im spirituellen Sinn ist, wird schnell klar, daß jeder Mensch ein Mörder in diesem Sinne ist.

So kann ein Bewußtsein dafür entstehen, wie weit weg der normale Bewußtseinszustand von einem innigen Liebesverhältnis mit Gott ist.
Das nennt die Bibel "Sündenerkenntnis".

Die meisten Menschen denken: "Ach, so schlimm bin ich ja nicht. Die andren, ja, die schon, aber ich? Ich hab mir nichts vorzuwerfen."

Und wozu sollte man dann "Sünden" bekennen, die man ohnehin nicht hat? Das ist natürlich auch Unsinn.

Aber wer aufrichtig in sich selbst forscht und schaut, erkennt, wie weit weg er von dem bewußten Erleben der innigen Liebe Gottes ist.

Natürlich gibt es auch da ein paar Menschen, die sagen: "Ach, ich doch nicht. Klar erlebe ich die Liebe und das Licht Gottes, jeden Tag."

Dann kann man nur sagen: fein für sie. Ob sie wohl auch die Bibel lesen?

Die Bibel ist ein riesiger Liebesbrief Gottes.

Wie kann jemand sagen: "Ich liebe dich", aber liest nicht die Liebesbriefe des Geliebten?
Und wenn er sie liest, versteht er sie auch?

Man braucht keinen großartigen Intellekt um in Liebe mit Gott zu sein.
Man muß nicht erst die gesamte Bibel vollkommen verstanden haben.
Aber das bißchen, was man schon davon erkennt, das ist man verantwortlich, sein Handeln danach auszurichten.

Und das erste ist, wenn ich wirklich ein Interesse an Gott habe und behaupte, ich möchte die Liebe und die Intimität mit Gott erfahren, dann sollte ich doch zu Gott beten und sein Wort lesen.

Alles andere führt Gott dann schon.

Das ist meine Erfahrung.
:kuesse:
 
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Hallo Lifthrasir,

in diesem Falle "man". Es sind Aussagen der Bibel selbst, die ich hier dargestellt habe, weil sie wohl den meisten unbekannt sind.

Zu deinen Fragen:

Lifthrasir: Wenn Gott die Bibel, wie behauptet wird, diktiert hat, warum hat er das dann nicht in einem kurzen Zeitraum gemacht?
Warum hat er das nicht einem Schreiberling oder einer Gruppe diktiert?
Warum hat er, um die göttliche Macht der göttlichen Schrift zu untermauern und wahrhaftig werden zu lassen, sie nicht mit seiner Macht selber in Stein gebrannt, so wie Gott die Zehn Gebote übergeben haben soll?
Warum sind solche Dinge wie die Steintafeln, die Bundeslade oder der Kelch des letzten Abendmahls nicht mehr auffindbar, wenn es doch göttliche Reliquien und mit der Macht Gottes ausgestattete Artefakte sein sollen?


die stellst du am besten Gott selbst.
Eigenes Erleben ist das beste Fundament.
Dazu ist es allerdings wichtig, unvoreingenommen da heranzugehen.
Je weniger eigene Meinung, umso eher kannst du wahrnehmen.
Je offener, umso mehr kannst du wahrnehmen.

Wenn man es mit der Bedienung eines Computers vergleicht, kann man sagen, daß man - um das zu erlernen - bereit sein muß, mal die Tastatur zu bedienen und die Maus anzufassen.

Man muß sich also auf die Kommunikationskanäle einlassen, die der Computer bereitstellt, um zu erleben, was der Computer kann und was er nicht kann.

So muß man sich - sagt die Bibel selbst und ich erlebe es auch - auf die Kommunikationskanäle Gottes einlassen, um von ihm und seinem Wort zu erfahren.

Die Kommunikationskanäle Gottes sind das Herz des Menschen als Aufnahmeorgan und das Gebet als Sendeorgan.

Du kannst also einfach Gott bitten im Gebet, daß er dir deine Fragen beantwortet. Bete immer wieder und lies in der Bibel, denn dort antwortet er.

Das ist meine Erfahrung.

Nur mit vorgefertigten Meinungen kommt man bei Gott nicht weit, genausowenig wie bei einem Computer.

Wer sich weigert, auf den Bildschirm zu gucken und die Tastatur und die Maus zu bedienen, der kann zwar irgendeine Meinung zu Computern haben, aber sie ist absolut irrelevant, weil sie den Gegenstand gar nicht wirklich wahrnehmen will.

So ist es bei Gott auch. Wer nicht zu ihm beten mag und die Bibel lesen mag, der kann sich natürlich irgendeine Form von Gott einbilden, diese muß aber nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben.

In meinem Erleben habe ich immer wieder erfahren, daß ich gar nicht hoch genug von Gott und seinem Wort denken kann.
Es ist immer noch viel größer und tiefgründiger als ich dachte.
Deshalb kann ich das, was die Bibel da über sich selbst aussagt, nur aus eigenem Erleben bestätigen.

:kuesse:

Hallo Maria,

Okay, Du sprichst von Deinen Erfahrungen --- meine Erfahrungen sind ganz anders.

Ich habe Gott nicht gefragt und doch Antworten bekommen. Weil ich Gott nicht erzählt habe, wie Gott zu sein hat, sondern mich unvoreingenommen auf Gott eingelassen habe.

Du sagst, bitte Gott und lese in der Bibel.

Ich habe Gott gedankt und in der Bibel gelesen. Nur in der goldenen Regel habe ich Gott gefunden, ansonsten ist die Bibel nach meinen Ansichten, die ich durch Gespräche mit Gott erfahren habe --- ein Märchenbuch, aber nicht das Wort Gottes.

Du schreibst - "muß" - nach meinen Erfahrungen muss ich nichts - ich kann und darf! --- Das lehrt mir Gott!

Ich habe auf vielen Wegen Gott gesucht. Ich habe Gott bei den Zeugen Jehovas gesucht, als ich Gott im Christentum nicht gefunden habe. Ich habe Gott in der Natur gesucht und in heidnischen Naturreligionen.

Letztendlich habe ich Gott in mir gefunden, als ich Gott nicht suchte! Heute ist Gott mein Freund und ständiger Begleiter.

Ich brauche kein Regelwerk von Menschen aufgestellt und verwaltet, die sich selbst nicht an die Regeln halten. Was soll schon ehrlich an einer Lehre sein, die ein Lehrer lehrt, der selber eine andere Lehre lebt, aber nicht die Lehre die er lehrt???

Du sagst, es sind luziferische Anmaßungen über die Bibel, das Wort Gottes zu denken oder zu urteilen. Doch selber denkst und urteilst Du über die Bibel.
Auch wenn Dein Urteil positiv ausfällt, doch auch ein positives Urteil ist ein Urteil und Gedanken sind gedacht.

Wie kannst Du mir beide Widersprüche in den beiden letzten Absätzen erklären --- außer mit Widersprüchen und damit mit Unehrlichkeit?

Ich will Dich nicht verurteilen, das steht mir nicht zu und ist nicht meine Absicht - meine Absicht ist - zum Nachdenken anzuregen! Ersetze bitte auch das Wort "man" es ist so ein allgemeines Gewäsch, mit dem ich nichts anfangen kann.

Hast Du die Bibel wirklich gelesen, Alles?

LG Lifthrasir
 
Hallo Lifthrasir,

Lifthrasir: Letztendlich habe ich Gott in mir gefunden, als ich Gott nicht suchte! Heute ist Gott mein Freund und ständiger Begleiter.
das freut mich sehr für dich, und wenn es wirklich so ist, dann bestätigt es das, was die Bibel sagt: "Die mich nicht suchen, von denen lasse ich mich finden."

Gott kann dich ihn finden lassen, auch ganz ohne Bibel. Obwohl, wenn du schon bei den Zeugen J. warst, dann hast du ja auch Bibelstellen gewälzt. Und so ist es häufig. Dann fällt Gottes Wort auf den Acker eines menschlichen Herzens, und zu ganz unvermuteter Zeit geht ein Same auf. Ich kenne wirklich viele Menschen (mich eingeschlossen), denen es so gegangen ist.

Du sagst, es sind luziferische Anmaßungen über die Bibel, das Wort Gottes zu denken oder zu urteilen. Doch selber denkst und urteilst Du über die Bibel.
Auch wenn Dein Urteil positiv ausfällt, doch auch ein positives Urteil ist ein Urteil und Gedanken sind gedacht.

Wie kannst Du mir beide Widersprüche in den beiden letzten Absätzen erklären --- außer mit Widersprüchen und damit mit Unehrlichkeit?

nein, ich habe kein Urteil darüber. Und wenn es doch vorkommt, dann kommt Gott und sagt: "nenee, noch ganz anders." Und so erlebe ich immer wieder neues mit Gottes Wort. Das ist kein Urteil, einfach lebendiges Erleben. In dem Sinne nehme ich Anteil an Gottes Wort, es ist mir lebendig, mich berührend, aber wenn es für jemand anderen anders ist, wer bin ich, darüber zu urteilen? Das ist Gottes Gebiet. Und wenn Gott jemandem noch beide Augen und Ohren zuhält, und er nicht erkennen kann, daß die Bibel Gottes Wort ist (so wie es für mich ist), dann ist es Gottes Gebiet und sein Werk. Da könnte ich mir den Mund fusselig reden, und doch wird der andere nichts von Gott oder seinem Wort merken.

Und wenn ich sage, daß über Gottes Wort urteilen eine luziferische Anmaßung ist, dann ist es deshalb, weil Gottes Wort selber es so sagt. Ich urteile nicht.

Wenn ich urteilen würde, würde ich sagen: Das ist das einzig Richtige. Aber ich weiß es doch nicht. Ich habe nur immer wieder erlebt, daß Gott auf sein Wort sehr genau aufpaßt.

Wenn ich urteilen würde, würde ich sagen: So wie ich mußt du es auch erleben. Aber das weiß ich doch nicht. Gott kann dich einen ganz anderen Weg mit seinem Wort führen. Ich kann nur von meinem Weg erzählen, und ich bin immer gespannt zu hören, wie der Weg von anderen ist. Davon kann ich nur lernen.

Du z.B., ich sehe dein Herz, weil Gott es mir zeigt, und es ist ein aufrichtiges Herz. Und das ist sehr schön. Und wenn du nur ein einziges kleines Wörtchen in einem apokryphen Buch der Bibel gefunden hast, und wenn das Deine Goldene Regel ist und sie dein Leben lenkt und führt und erleuchtet, dann ist das ein großes Wunder und ich kann nur mit Tränen der Freude in den Augen staunen. Mit dir tut er offenbar viel größere Wunder als mit mir!!!

Du fragst, ob ich die Bibel gelesen habe, alles. Ja, oft. Und so viele Stellen zeigt er mir und berührt mich. Und es ist so herrlich. Und trotzdem weiß ich nicht, ob ich so aufrichtig im Herzen bin wie du. Ich bin da leider eher wie ein Thomas, der immer wieder zweifelt und ungläubig ist. Aber Gott bekommt mich schon hin, er ist sehr geduldig mit mir. Ich vertraue ihm so gut es eben geht.
 
Lieber viva58,

viva58: Um Vergebung bitten wofür?
für mein Fehlverhalten.
wenn ich einen Menschen durch mein Verhalten verletze, ist es doch ein Gebot der Herzlichkeit und der Liebe, daß ich mich bei ihm entschuldige und um Verzeihung bitte. Daß ich ihm sage: "Du, ich sehe es ein, da habe ich einen Fehler gemacht. Kannst du mir vergeben?"
Z.B. wenn ich fremdgegangen bin, obwohl wir uns darüber einig waren eine monogame Ehe zu führen. Dann habe ich das Vertrauen meines Partners schwer mißbraucht und enttäuscht. Und wenn mir etwas an der Liebesbeziehung zu meinem Partner liegt, wenn ich wieder offen und unbeschwerten Herzens mit ihm verkehren können möchte, dann möchte ich das ausräumen. Dann sagt mein Gewissen: "Hey, du mußt das jetzt mal klären. Auch wenns weh tut. Aber so gehts nicht weiter."

Und was schon für Verhalten unter menschlichen Ehepartnern gilt, gilt erst recht vor Gott. Wenn ich erkenne, daß meine geistige Ehe mit ihm ist, daß ich ursprünglich mit ihm im Himmel innige Liebe geteilt habe, und mich nun so weit von ihm entfernt habe und an alles mögliche geglaubt habe, alle möglichen anderen Gottesvorstellungen verfolgt habe, dann bitte ich um Gott um Vergebung.

viva58: Blut ? hab ich das richtig verstanden, glaubst Du das wir das Blut Jesu brauchen um gereinigt zu werden?
ja. Jesus Christus ist für mich gestorben und auferstanden. Er hat die höchste Liebesschwingung bis hierher, bis in die tiefste Materie, hineingetragen, und ich brauche diese Liebe Gottes, die bis hierher strahlt, die bis hierher wirksam ist. Diese Liebesglut ist sein Blut, auch ganz physisch, das diese Erde berührt hat. Dadurch ist in der Erde diese Schwingung vorhanden, die nötig ist, um alle Bestandteile meines Wesens wieder aus dem Zustand der bewußtseinsmäßigen Trennung von Gott, von dem EINEN, wieder in einen Bewußtseinszustand der Verbundenheit mit Gott zu bringen.
so habe ich es erlebt und erlebe es.

viva58: Reinigen wovon?
um das Bewußtsein von den Elementen zu reinigen, die weiterhin an Trennung gebunden sind.

:kuesse:
 
Die Bibel ist ja eigentlich eine Sammlung von Büchern und leider gibt es zwei Sammlungen, zum einen die der Juden, zum anderen die der Christen. Und wie es sich eben bei zwei verschiedenen Religionen gehört "beißen sich" biblische Auffassungen, die in "der Bibel" stehen.

Das Alte Testament ist eine Sammlung von Geschichten, die Menschen über Generationen mündlich ihren Kindern berichteten, bis sie irgendwann mal schriftlich fixiert wurden. Inhalt der Geschichten sind die Erfahrungen, die vergangene Generationen mit dem Gott Israels gemacht haben. Und die sind durchaus vielfältig, weil sich die Gottesauffassungen in verschiedenen Jahrhunderten ändern, teilweise grundlegend.

Dann kamen sogar noch Ergänzungen dazu, wie z.B. das Buch Hiob, philosophische Gedanken und Erkenntnisse die die Juden in der babylonischen Gefangenschaft kennen- und schätzen lernten. So wurde das Buch Hiob in das Alte Testament aufgenommen.

Erstaunlich, dass man auch verschiedene Erfahrungen nebeneinander stellen konnte ohne damit einen Konflikt zu erschaffen. Immerhin gibt es im 1. Mose zwei verschiedene Schöpfungsgeschichten (mit Darwin haben wir nun drei). Das Buch Micha und andere spätere Propheten sprachen sich gegen eine Vermischung mit anderen Völkern aus - das Buch Ruth (zur gleichen Zeit entstanden) erzählt genau das Gegenteil. In diesem Zusammenhang: die Weihnachtsgeschichte von Lukas mit einem Stall, Engeln und Hirten ist nicht die Weihnachtsgeschichte von Matthäus mit einem Haus, heiligen drei Königen und nix Engel, nix Hirten.

Das Neue Testament wird gebildet aus vier kanonischen Evangelien, daneben gab es noch andere nicht anerkannte (apokryphe) Evangelien. Ein Evangelium (Lukas) hat sogar noch eine Fortsetzung - die Apostelgeschichte. Dann folgen die verschiedene Briefe und abschließend eine Visionsschrift aus der Gattung der Apokalyptik.

Bei den vier Evangelien ganz klar zu erkennen, dass diese aus verschiedenen Sichtweisen nur eines sollen: Jesus als den wiedererstandenen Messias bezeugen. Die Evangelien sollen keinen wahrheitsgetreuen Bericht über den Ablauf von Ereignissen abgeben. Sie sind kein Protokoll der Ereignisse, sondern nachösterliche Bekenntnisschriften.

Die Briefe sind größtenteils aus dem Umfeld des gnostischen Christentums und beschäftigen sich Fehlentwicklungen in einzelnen Gemeinden und versuchen diese Fehlentwicklungen in die richtige Richtung zu verweisen. Teilweise wurde an ihnen einige Satzpassagen umgestellt um diese den nicht-gnostischen Christentum genehm zu machen (z.B. Paulus angebliche Abhandlung über das Schweigen der Frauen in der Gemeinde).

Die Offenbarung ist eine Schrift der Apokalyptik - sie beschreibt in farbigen Bildern und Visionen eines möglichen Unterganges um die christlichen oder jüdischen Gläubigen zu ermutigen und zu trösten. Auf keinen Fall erheben solche Bücher den Anspruch, dass alle Ereignisse in der dargestellten Art und Weise auch tatsächlich stattfinden oder stattfinden werden! Das Buch der Offenbarung beschäftigt sich sehr eindeutig nur mit dem Römischen Reich im Allgemeinen und dem Kaiser Nero im Besonderen.

Deshalb ist die Bibel ein "heiliges", also zu Gott gehöriges Buch. Sie gibt uns verschiedene Deutungsmöglichkeiten und sagt aber auch ganz klar, dass niemand sich in Besitz der "alleinseligmachenden" Wahrheit befinden kann.

Beide Teile der Bibel verlangen nur eines: die Bereitschaft auf Gott zu hören und diese Bereitschaft durch Gerechtigkeit und Nächstenliebe auch auszudrücken.
 
Faszinierenderweise bilden die 66 Bücher der Bibel eine große Einheit, auch wenn sie über einen Zeitraum von schätzungsweise 1500 Jahren niedergeschrieben wurden.

Jedes Buch, das zur Bibel gehört (das nennt man "kanonisch"), trägt dabei eine Art Wasserzeichen, das eine Art Siegel oder Unterschrift Gottes darstellt.

Gleichzeitig ist es interessant zu sehen, daß alle apokryphen Bücher und Evangelien dieses Siegel vermissen lassen. Dafür taucht dieses Siegel auch in anderen Heiligen Schriften anderer Religionen auf, die Bibel ist also nicht das einzige inspirierte Wort Gottes.

Wenn man einen Vergleich mit einem Dateiarchiv auf einem Computer wagt, ist es so, als wenn jede einzelne Datei mehrere Prüfsummen enthält, die ihre Integrität anzeigen und noch mehrere Prüfsummen existieren, die die Vollständigkeit des Archivs garantieren.

So kann man guten Gewissens behaupten, daß die Bibel in sich vollständig und konsistent ist, und daß weder Bücher fehlen noch welche zuviel sind.
:kuesse:
 
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Als streng katholisch erzogener Junge wurde mir beigebracht, die Bibel ist das Buch Gottes und Gott selbst hat es geschrieben. Also habe ich fleissig das Buch Gottes studiert und es wirklich durchgearbeitet. Als ich meine Liebe heiraten wollte, durfte das nicht sein, denn sie war ja evangelisch und das waren in dem erzkatholischen Münster so eine Art Aussätzige, die eine eigene Schule hatten, halt die Evangelischen. Was blieb mir übrig, um meine Liebe zu heiraten, wurde ich dann selbst evangelisch. Als unser ältester Sohn konfirmiert wurde, bekam jeder einen Spruch mit auf den Weg. Bei ihm war das der Spruch aus dem Alten Testament: 'Ihr liebt die, die euch lieben und die euch suchen, werden euch finden.' Es drehte sich mir der Magen um, denn mir kam sofort der Spruch Jesu: 'Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, was habt ihr für einen Lohn? Lieben nicht auch die Pharisäer ihresgleichen?'
Der Widersprüche sind viele.

Ich bin zur Auffassung gelangt, dass dieses Buch von Menschen für Menschen geschrieben wurde, sicher in bester Absicht, manchmal auch aus Gründen der Machterhaltung und Sicherung des status quo. Vielen Millionen von Menschen gibt die Bibel einen festen Halt, weil sie den im eigenen Inneren noch nicht gefunden haben. Und das ist auch gut so.

Wer aber nach dem von Johannes überlieferten Prolog das Licht des Logos in sich zur Geburt gebracht hat, benötigt eine solche fürsorgliche Wegleitung nicht mehr. Die Bibel kann, wenn man das denn so will, zur Seite gelegt werden. Sie wird nicht mehr gebraucht.

Wie denkt ihr darüber?

Alles Liebe ELi

Ja. :)

Die so genannte Bibel war mir jedoch noch nie bewusst Wegführung, obwohl mich diese Thesen unbewusst sehr beeinflusst haben. Das kam mir jedoch sehr viel später erst zu Bewusstsein. Die biblischen Geschichten und das damit hofierte Prinzip, was sich gesellschaftspolitisch das Machtwort ÜBER andere zuwies und zum HERRN (oder geschlechtsneutral) GEIST des Verderbens erhob, hat zur Spaltung des geistigen Kollektivs Menschheit beigetragen.

Im weitesten Sinne können uns jedoch auch andere Konzepte Bibel und damit auch DOGMA sein.

Was sich jedoch nach der eigenen spirituellen Geburt bzw. Runderneuerung in diesem Lichte komplett auflöst.
 
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