So, jetzt hallo Kybernetiker.
Dass ich hier von "loop quantum gravity" lese, finde ich faszinierend, hätte ich wirklich nicht erwartet. Das trifft meinen Nerv - ist ein interessantes Modell.
In mir stieg gleich das Bild einer Welle auf dem Wasser auf, in welcher die Teilchen auch nur auf und ab schwingen, sich aber in keine Himmelsrichtung bewegen, also in eine Richtung fließen. Die "Bewegung" der Welle (rein optisch) resultiert nur aus diesem Auf und Ab und Kohäsion, also Anziehungskräften. Ein Wassermolekül zieht seine Nachbarn nach sich, welche wiederum ihre Nachbarn anregen usw. Die Energie wird ständig umgelagert und es entsteht im Gesamten der Eindruck, als ob sie "fließt".
Licht beispielsweise durchdringt jedoch auch ein Vakuum, so dass wir auf Wassermoleküle oder ähnliches als Träger oder Medium nicht mehr zurückgreifen können. Was bewirkt jetzt den "Fluß"? (eigentlich auch hier nur ein gemeinschaftliches Schwingen) Hätten wir auch so etwas wie Kohäsion oder Gravitation... eben auf Quanten bezogen...
Das schweift wohl ab.
Interessant ist für mich jetzt deine Vorstellung bestimmter Geistwesen, die solche Solitonen sein könnten, was die Frage aufwerfen würde, ob sie dann die Energie (die Information) bewusst und gewollt weitergeben oder ob sie durch ein Naturgesetz zur Weiterleitung gezwungen, aber dennoch aktiver Teil der Gesamtwelle wären.
Ich meine, das führt letztendlich auf Probleme der Definition einer "Wesenheit". Es gibt auch Ansichten, in denen Steine Wesen sind, wenn man es nur weit genug ausdehnt.
Ich denke, dich in der Schlussfolgerung trotzdem gut zu verstehen. Das Gehirn eines Surfers wird auch nicht in der Lage sein, all die Auf- und Abbewegungen der Wassermoleküle zu überblicken, um die "perfekte Welle" im Voraus zu bestimmen und zu erwischen. Er verlässt sich auf seine Erfahrung und etwas Intuition (womit wir das Gebiet der Naturwissenschaft leider verlassen). Er weiß jedoch um große Zusammenhänge wie z.B., dass Wellen kurz vor dem Ufer brechen usw. Das mag an Wissen für bestimmte Handlungen durchaus vollkommen ausreichen.
Hiermit betreten wir dann ein rein experimentelles Gebiet, wie es wohl schon bei den Urmenschen gang und gäbe war (ohne Abzuwerten, im Gegenteil, es ist eine elementares Gebiet). Das Registrieren unserer (vielleicht anfangs zufälligen) Handlungen und folgezeitlicher Aktionen in unserem Umfeld, lässt wohl über "Reaktion" nachdenken. Zu welchem Grad und ob überhaupt unsere Handlungen mit denen der Umwelt im Zusammenhang stehen, ist vorerst egal. Möchte ich jetzt eine bestimmte "Reaktion" wiederholt erleben, was ich aber nicht direkt steuern, sondern mir nur "wünschen" kann, probiere ich halt meine Handlung von vorher nochmal aus.
Die Naturwissenschaft versucht jetzt "lediglich" einer Unmenge von Rumprobiererei aus dem Weg zu gehen, in dem sie Gesetzmäßigkeiten festhält und somit ein wenig Vorhersehen kann. Habe ich jetzt all die Wissenschaft auf einen einfachen Nenner gebracht? Egal, sie versucht nichts anderes zu tun, was auch der Surfer tut - an Erfahrung und Erkenntnis zu wachsen.
Letztendlich bleibt es aber der Wunsch nach Reaktion und es ärgert uns, diese im Allgemeinen nicht als zwingende Folge unserer Handlungen betrachten zu können. (Deshalb schreiben bestimmte Leute vielleicht Zettelchen und verbrennen diese - ich weiß es nicht, auch nur Spaß
) Alles und jeder wäre dann schön berechenbar. Vielleicht wären auch wir dann nur wiederum ein Spielball höherer Mächte usw.
Und so fragt man sich, wie "wahrscheinlich" ist dann eine Reaktion, wenn sie schon nicht zwingend ist. Guter Ansatz!
Du erwähnst die Unschärferelation, gutes Beispiel. Und mit der Wahrscheinlichkeit gewinnt vielleicht auch die fuzzy logic weiter an Bedeutung. Dort ist tatsächlich Schluss mit der Zweiwertigkeit "wahr"/"falsch", was du auch erwähnst. Diese Dualität stört mich des öfteren auch im Denken.
Zur Wahrscheinlichkeit noch...
Vor sehr sehr langer Zeit, als Physiker noch nichts zu tun hatten - haben sie mit Röhren rumgespielt Ne, Spaß ^^
So sieht das aus. Möchte gar nicht wissen, was da an Fantasien durch die Labore rauscht...
...obwohl man's natürlich weiß: "Warum machen die alle soviel Wellen um die heißen Teile?"
Es ist ein Unterschied, ob etwas zu 90% eintritt (in den 10% mögen Störungen vorhanden sein) oder ob es vielleicht nur 30% sind. Grundsätzlich möglich ist alles in beiden Fällen, aber wenn es um die Wurst geht, möchte ich lieber 90% haben.
Nee, also wenn ich einen idealen Würfel betrachte und mir eine 6 wünsche, dann weiß ich im Vorfeld, dass die Chance bei 16,67% (kaufmännisch) liegt. Gut, ich kann weiterhin sagen, dass im Schnitt alle sechs Würfe eine 6 dabei sein sollte. Im Schnitt! Wann aber nun genau die nächste 6 kommt (das kann durchaus bei einer enormen Pechsträhne erst nächstes Jahr sein), bleibt unentscheidbar.
Also zu meinen, etwas über die Eigenschaften des Werfens einer 6 zu wissen, bemächtigt uns in irgendeiner Weise, dieses Werfen der 6 auch unter Kontrolle zu haben, ist nicht richtig. Wir haben uns lediglich etwas mit ihr auseinandergesetzt und kennen nun auch ihre Launen und Tücken. Ein Surfer erwischt bestimmt auch mal eine tückische Welle. Diese zu akzeptieren, ist vielleicht die wahre Kunst, nicht die Wunscherfüllung...
Vielleicht reichen gewisse Wahrscheinlichkeiten in bestimmten magischen Praktiken aus. Möglich. Dann sollte aber auch die Wahrscheinlichkeit der gewünschten Wirkung nicht unerwähnt bleiben und der unerwünschte Fall - also das, was passiert, wenn wir eine dumme Pechsträhne haben... Zumindest sollte man das wissen, bevor man Tote erwecken möchte, wie ich das so nebenan verfolgen kann...
Trilium