Würde

Genau auch, wie eine Seele verletzt werden kann.
die seele kann man nicht verletzen. wenn wir sterben, warum ist die seele das frei und unverletzt?

wir legen nur immer und immer wieder dinge über die seele, so das wir keinen guten kontakt zu ihr haben.

die würde wird oft mit stolz gleich gesetzt.

die therapie hilft den menschen wieder zu sich zufinden, die dinge von einer anderen sicht zu sehen.

liebe grüsse pia
 
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Liebe pia,
beim Übergang vom Leben zum Tod, also beim Sterbevorgang, fühlt sich die Seele leicht und frei an, weil alle irdischen Verletzungen nun nicht mehr wichtig und auch nicht mehr bewusst sind. (Kenne ich aus eigenem Nahtoderlebnis nach einer OP. Da war nur noch fataler körperlicher Schmerz, der überwunden werden wollte. An meine kleinen Kinder dachte ich da in keiner Sekunde!)

Hier auf Erden jedoch können Seelen schon verletzt werden.
Nicht nur zugedeckt, sondern auch konkret verletzt.
Kennst du keine traumatisierten Menschen?
Hast du dich noch nie krank gefühlt, weil dich im Inneren etwas so stark berührte, wogegen du nicht ankamst? Was sind psychosomatische Erkrankungen aus deiner Sicht?

LG, Romaschka
 
Mir fallen da spontan die vielen Bilder der KZ-Insassen ein, wie sie mit großen Augen in die Kamera gucken. Zuviel Schmerz, zuviel Scham ......zuviel Unvorstellbares. In ihrem Blick ist keine Würde und kein Stolz mehr. Wer ums Überleben kämpft muß das letzte abgeben, was ihm bleibt und das ist wohl die Würde.

Sehe ich auch so.
 
Hast du dich noch nie krank gefühlt, weil dich im Inneren etwas so stark berührte, wogegen du nicht ankamst? Was sind psychosomatische Erkrankungen aus deiner Sicht?
aus meiner sicht ist es, wenn die seele dir etwas sagen möchtet und du hörst nicht zu, und lebst es noch nicht einmal.
für mich ein traumatisches erlebnis nicht das die seele krank oder verletzt ist, sondern sie verweigert den kontakt aus schutz.
die seele weiß oft mehr, und tut auch mehr um den mensch an sich zu schützen.

die seele kann nicht verletzt werden, das ist meine meinung. da unterscheiden sich die meinungen stark.

liebe grüsse pia
 
Mir fallen da spontan die vielen Bilder der KZ-Insassen ein, wie sie mit großen Augen in die Kamera gucken. Zuviel Schmerz, zuviel Scham ......zuviel Unvorstellbares. In ihrem Blick ist keine Würde und kein Stolz mehr. Wer ums Überleben kämpft muß das letzte abgeben, was ihm bleibt und das ist wohl die Würde.
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da hast du nicht unrecht. das war die geschichte meines kurzen lebens, im letzten leben.

liebe grüsse pia
 
Zustimme.
Vor allem im Pflegebereich, bei Personal- und Zeitmangel, kann es sehr leicht geschehen, dass Menschen entmündigt werden und somit ihrer Würde beraubt. Bei Fremdbestimmung, die dem Hilfsbedürfigen das Recht auf eigene Entscheidungen nimmt, beginnt sehr leicht ein Wegbügeln der Bedürfnisse des Abhängigen.
Ein kleines Beispiel dafür:

Frau K., sehr verzögert in ihren Entscheidungen (Parkinson), aber vollkommen klar im Geist, möchte immer gut gekleidet sein und täglich die Wäsche wechseln. Ihr Kleiderschrank ist voll mit hochwertigen Textilien, sie war einst sehr gut situiert.
Meine Kollegen zwingen sie, wenn sie sich nicht innerhalb kürzester Zeit entscheiden kann, was sie morgen anziehen möchte, die Sachen vom Vortag wieder anzuziehen, da diese ja noch sauber sind. Oder legen ihr irgendetwas, was sie meinen, heraus und lassen eine unglückliche Frau K. zurück.

Ich teile mir meine Zeit anders ein. Schiebe Frau K. im Rollstuhl vor ihren geöffneten Kleiderschrank und räume in der Zeit ihre Waschsachen ins Bad und bereite das Bett zum Schlafen vor.
Sie findet dann immer selbst die Sachen raus, die sie am nächsten Tag tragen möchte. Sie nervt mich auch nicht mit unnötigem Klingeln, weil sie mich respektiert, weil ich sie meinerseits ebenso ernstnehme.

Das ist aus meiner Sicht würdevolles, erwachsenes Miteinander.

Die Kollegen reden sich mit notwendiger struktureller Gewalt heraus, die in Zeit- und Personalmangel aus ihrer Sicht Begründung genug findet. Diese Frau macht sie einfach wahnsinnig, weil sie sich in ihren Plan nicht eintakten lässt.

Nochmal anders gesagt:
Was ein Kollege als Last empfindet, ist für den anderen eine Herausforderung.
Und trotz Ausbildung ist vielen Pflegern die WÜRDE als solches scheinbar ein Wort ohne wirkliche Bedeutung.

Mein Motto ist noch immer das, dass ich niemandem etwas antun möchte, was ich selbst an mir nicht getan haben mag. So wichtig, wie mir meine eigene Würde ist, nehme ich auch die Würde der anderen.



Ich danke dir und bei dir bin ich überzeugt das du daß Hinsehen nicht vergisst auch wenn oft die Zeit ein riesiges Problem darstellt.:)
 
aus meiner sicht ist es, wenn die seele dir etwas sagen möchtet und du hörst nicht zu, und lebst es noch nicht einmal.
für mich ein traumatisches erlebnis nicht das die seele krank oder verletzt ist, sondern sie verweigert den kontakt aus schutz.
die seele weiß oft mehr, und tut auch mehr um den mensch an sich zu schützen.

die seele kann nicht verletzt werden, das ist meine meinung. da unterscheiden sich die meinungen stark.

liebe grüsse pia

Ok, ich sehe, dass ich darüber noch länger nachdenken muss..., das was du sagst, verstehe ich auch.
Trotzdem kann ich mich gut an Zeiten erinnern, wo ich förmlich fühlte, dass meine Seele aus Verletzung weinte...
 
Ich danke dir und bei dir bin ich überzeugt das du daß Hinsehen nicht vergisst auch wenn oft die Zeit ein riesiges Problem darstellt.:)

Danke, liebe Tigermaus. Und das fühle ich bei dir ebenso.
Ich denke, wir beide sind Pflegerinnen, die nicht mal eben in den Tagesraum stürmen, wo die Bewohner gerade eben beim Essen sitzen, um laut durch den Saal zum Kollegen zu sagen: "Mach mal einen Strich in der Akte - Frau B. hat grade abgeführt. Einen großen Strich. Es war wirklich viel."
--> grade vorgestern bei uns so passiert... einfach würdelos!
 
liebe Romaschka

bei dir weint dein inneres kind, es ist so alleine, so übergangen. keiner hatte die zeit, die es brauchte, auch nicht du selbst. höre auf dein inneres kind, es kann dir soviel sagen. drück mich, ich lieb dich, halt mich, ich habe aber angst, verzeih mir....

wer bürdet dir eine last auf die du nicht tragen kannst, du selbst?

alles liebe pia:liebe1:
 
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Danke, liebe Tigermaus. Und das fühle ich bei dir ebenso.
Ich denke, wir beide sind Pflegerinnen, die nicht mal eben in den Tagesraum stürmen, wo die Bewohner gerade eben beim Essen sitzen, um laut durch den Saal zum Kollegen zu sagen: "Mach mal einen Strich in der Akte - Frau B. hat grade abgeführt. Einen großen Strich. Es war wirklich viel."
--> grade vorgestern bei uns so passiert... einfach würdelos!

Dumm, absolut DUMM
 
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