Würde und Wirkung von Planeten

Annastern

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1. Februar 2009
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Hallo!

Ich habe eine Frage an Euch. Zuvor möchte ich jedoch auch was zu dem "Genervt" Thread sagen. Ich bin hier gelandet, weil ich mich für Astrologie interessiere. Für die verschiedenen Schulen, für unterschiedliche Lösungs- und Interpretationsansätze und für individuelle Sichtweisen. Ich hab zunächst mal ein paar Monate hier im Forum rumgesurft und immer wieder rein geschaut, dann hab ich mich getraut, mich zu registrieren und seitdem stell ich Fragen bzw. diskutier mit, wenn ich es denn inhaltlich meine Kenntnisse betreffend kann bzw. lese mit, wenn ich selbst keine Antwort weiß, um zu lernen.

Ich habe auch schon Fragen gestellt und ganz tolle, exakte, mitfühlende, verständnisvolle und vor allem astrologische Antworten bekommen. Und ich würde es wahnsinnig schade finden, wenn das nicht mehr passieren würde.
Einerseits lernt man durch Fragen, auf der anderen Seite ist es einfach spannend, zu sehen, wer wie und warum antwortet. Dogmatisch oder tolerant, desinteressiert oder mitfühlend. Das ergibt ein breites Spektrum an Persönlichkeiten und DIE machen doch ein Forum zu welchem Thema auch immer erst interessant...

Meine Frage diesmal bezieht sich auf Aspekte bzw. ihre Wirkung. Ich hab die Beobachtung gemacht - sowohl bei mir als auch im Freundes- und Bekanntenkreis - dass man natürlich nicht alle Aspekte gleich stark lebt.
Das betrifft vor allem die herausfordenden. Bei manch einem "spürt" man das Quadrat zwischen zwei Planeten geradezu beim ersten Treffen, ein anderer hat denselben Aspekt und man bekommt ihn kaum mit.
Ich hab mich gefragt, ob das vielleicht mit der Würde der Planeten zusammenhängt. Und auch auf die Gefahr hin, dass ich Äpfel mit Birnen vermische (klassische Astrologie mit psychologischer), hier meine Frage:

Kann es doch mit den Zeichen, in denen Planeten stehen, zu tun haben, ob die Aspekte, die sie miteinander bilden, stark oder schwach wirken?!
Ich weiß schon, dass es natürlich ein Unterschied ist, ob ein Planet in einem Feuer- oder Wasserzeichen steht, etc.
Meine Frage bezieht sich auf Eure Erfahrung mit den "Würden".
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Würden und Wirkung?

Wirkt z.B. (es ist nicht das beste Beispiel, aber mir fällt kein anderes ein wegen einer Freundin): Pluto - Venus Opposition anders, wenn der Pluto im Skorpion steht und die Venus im Stier als wenn der Pluto in der Waage steht und die Venus im Widder?

Und die Zusatzfrage: welche Rolle spielen die Häuser dabei? Also bei der Intensität eines Aspekts. Nicht inhaltlich (das ist mir auch bewusst, dass es einen inhaltlichen Unterschied macht, in welchen Häusern Aspekte sozusagen "stattfinden). Sondern im Sinne der Würden, des Wohlfühlens eines Planeten in einem Haus.
Kann man (wieder obiges Beispiel) mit einer Pluto-Venus Opposition, bei der Pluto im 8ten und die Venus im 2ten Haus steht besser umgehen als mit einer Pluto-Venus Opposition, bei der es genau umgekehrt ist. Pluto im 2ten Haus und Venus im 8ten.

Ich hoffe, ich hab jetzt nicht zuviel miteinander vermischt. Aber mich lässt das in letzter Zeit als Frage nicht los, die Frage nach der Intensität eines Planeten in Bezug auf Zeichen und Haus.

Ich freu mich echt über jede Antwort. Vielleicht denk ich ja auch in die "falsche" Richtung, dann bitte auch sagen!

Lieben Gruss

Anna ;)
 
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Hallo Anna.

Bei den Würden musst du aufpassen, das du Häuser und Zeichen nicht gleichsetzt.



Venus steht im Stier gut. Aber das muss nicht heißen, das sie auch im 2.Haus gut steht.


Bei den Häusern gibt es eine andere Würdenregel.



Es könnte sein, das Planeten die nach der Würde schwach stehen. Jetzt nur nach den Zeichen. Also z.b Venus im Widder, das diese dann mit der Opposition zum Pluto mehr Probleme haben.

Viele Grüße

Jonas
 
Hallo, Anna,

es gibt ja essentielle und akzidenzielle Würden: erstere geben an, ob Planeten eher ihre positiven oder ihre negativen Seiten zeigen.

Akzidentielle Würden zeigen, wie einflußreich ein Planet steht, d. h. wie er sich im Leben manifestieren kann (positive Werte) - oder eher weniger (negative Werte), banal ausgedrückt: wie sich die Planeten "bemerkbar" machen können.

Wenn also ein Planet essenziell gut steht, jedoch akzidentiell "schlecht" (im Prinzip ist das Ganze ja einfach ein etwas komplexeres Punktesystem) ist er zwar von der Essenz her gut, kann sich aber nicht so gut "bemerkbar" machen. Umgekehrt können Planeten, die essenziell schlecht stehen akzidentiell jedoch gut, ihre negativen Seiten gut bemerkbar machen.

Jedoch ist es nicht automatisch so, dass wenn ein Planet essenziell und akzidentiell eine sehr hohe Punktzahl besitzt, dass das immer nur gut ist, das Ganze kann auch in Überschätzung ausarten (bzw. dass dieser Planet andere Planeten im Aspekt "herunterbügelt") :).

Literatur (zum Beispiel:) Bernhard Bergbauer: Der Geburtsherrscher im Horoskop - Kompass der Seele, Chiron Verlag.

Ich denke schon, dass die Würde der Planeten bei Aspektfiguren eine Rolle spielt - abhängig davon, wie gut sich ein Planet "einbringen" kann (akzidentielle Würden), ob er eher seine positiven oder negativen Seiten zeigt (essenzielle Würden), mit welchen Themen er sich auseinandersetzen muss - und wie der / die Aspekt(e) aussieht.

:)
 
Hallo Anna.

Bei den Würden musst du aufpassen, das du Häuser und Zeichen nicht gleichsetzt.

Bei den Häusern gibt es eine andere Würdenregel.

Hallo Jonas!

Das wusste ich nicht. Und ehrlich gesagt verstehe ich es von der Logik her auch nicht ganz. Aber danke auf jeden Fall für den Tip!

Lieben Gruss

Anna :)
 
Hallo, Anna,

es gibt ja essentielle und akzidenzielle Würden: erstere geben an, ob Planeten eher ihre positiven oder ihre negativen Seiten zeigen.

Akzidentielle Würden zeigen, wie einflußreich ein Planet steht, d. h. wie er sich im Leben manifestieren kann (positive Werte) - oder eher weniger (negative Werte), banal ausgedrückt: wie sich die Planeten "bemerkbar" machen können.

Wenn also ein Planet essenziell gut steht, jedoch akzidentiell "schlecht" (im Prinzip ist das Ganze ja einfach ein etwas komplexeres Punktesystem) ist er zwar von der Essenz her gut, kann sich aber nicht so gut "bemerkbar" machen. Umgekehrt können Planeten, die essenziell schlecht stehen akzidentiell jedoch gut, ihre negativen Seiten gut bemerkbar machen.

Jedoch ist es nicht automatisch so, dass wenn ein Planet essenziell und akzidentiell eine sehr hohe Punktzahl besitzt, dass das immer nur gut ist, das Ganze kann auch in Überschätzung ausarten (bzw. dass dieser Planet andere Planeten im Aspekt "herunterbügelt") :).

Literatur (zum Beispiel:) Bernhard Bergbauer: Der Geburtsherrscher im Horoskop - Kompass der Seele, Chiron Verlag.

Ich denke schon, dass die Würde der Planeten bei Aspektfiguren eine Rolle spielt - abhängig davon, wie gut sich ein Planet "einbringen" kann (akzidentielle Würden), ob er eher seine positiven oder negativen Seiten zeigt (essenzielle Würden), mit welchen Themen er sich auseinandersetzen muss - und wie der / die Aspekt(e) aussieht.

:)

Hallo!

Vielen Dank für den Literatur-Tip! Werd ich mir sicher besorgen!
Das mit dem komplizierten Punktesystem ist mir auch schon beim Recherchieren untergekommen. Aber da bin ich ehrlich gesagt ausgestiegen, muss ich gestehen. Ich dachte halt, dass es sozusagen einfacher ist. Aber wahrscheinlich ist in Wahrheit in der Astrologie nichts einfach...;)

Lieben Gruss und Danke!

Anna
 
Hallo, Anna,

Programme wie Astroplus oder Mercurius oder Hermes berechnen die Punktzahl automatisch :)

Domizil (das Zuhause von Planeten) und Exil sind relativ einfach zu erklären: Im Gegenzeichen zum Domizil ist immer das Exil, also:

Mars: Domizil = Widder - Exil: Waage (liegt genau gegenüber)
Venus: Domizil = Stier - Exil: Skorpion
Merkur: Domizil: Zwillinge - Exil: Schütze
....

Das läßt sich auch ganz banal erklären: dort, wo man "zuhause" ist, da fühlt man sich wohl, man kann alles so bestimmem, man richtet sich so ein, wie es einem gefällt. Wenn man nicht irgendwo zuhause ist, ist man Gast und muß sich den "Gepflogenheiten" des Gastgebers anpassen. Das kann ganz nett sein (Planeten in der Erhöhung), aber auch nervig (im Fall oder dem Exil).

Beispiel: Mars im Widder: Dort fühlt er sich wohl, er kann sich so ausdrücken, wie er möchte. Es hindert ihn weder Zweifel noch Abwägung noch Entschlußfähigkeit (was im Gegenzeichen der Waage vielleicht der Fall wäre). Abwägen, entscheiden, nachdenken, .... - das ist für Mars viel zu lanweilig, er wird ungeduldig und fühlt sich ausgebremst. Er muß´sich aber der Waage (und dem Herrscher der Waage, der Venus, die eher auf Harmonie und Ausgleich gerichtet ist, anpassen wenn er Gast ist). Dadurch wird er eher ungeduldig und zeigt vielleicht eher die negativen Seiten des Mars. Deshalb wird Mars in der Waage mit -5 Punkten bewertet (das schliesst auch an meinen vorherigen Beitrag an - essenzielle und akzidentielle Würde). Nehmen wir an, es gäbe keine weiteren Punkte für Mars in der Waage, dann würde er eher seine negativen Seiten zeigen. Wie deutlich er sich machen kann, hängt vom Punktwert der akzidentiellen Würden ab.

Planeten in der Erhöhung sind gern gesehene Gäste, im Fall sind es eher diejenigen, die schwierig sind

:)
 
Hallo, Anna,

Das läßt sich auch ganz banal erklären: dort, wo man "zuhause" ist, da fühlt man sich wohl, man kann alles so bestimmem, man richtet sich so ein, wie es einem gefällt. Wenn man nicht irgendwo zuhause ist, ist man Gast und muß sich den "Gepflogenheiten" des Gastgebers anpassen. Das kann ganz nett sein (Planeten in der Erhöhung), aber auch nervig (im Fall oder dem Exil).

Beispiel: Mars im Widder: Dort fühlt er sich wohl, er kann sich so ausdrücken, wie er möchte. Es hindert ihn weder Zweifel noch Abwägung noch Entschlußfähigkeit (was im Gegenzeichen der Waage vielleicht der Fall wäre). Abwägen, entscheiden, nachdenken, .... - das ist für Mars viel zu lanweilig, er wird ungeduldig und fühlt sich ausgebremst. Er muß´sich aber der Waage (und dem Herrscher der Waage, der Venus, die eher auf Harmonie und Ausgleich gerichtet ist, anpassen wenn er Gast ist). Dadurch wird er eher ungeduldig und zeigt vielleicht eher die negativen Seiten des Mars. Deshalb wird Mars in der Waage mit -5 Punkten bewertet (das schliesst auch an meinen vorherigen Beitrag an - essenzielle und akzidentielle Würde). Nehmen wir an, es gäbe keine weiteren Punkte für Mars in der Waage, dann würde er eher seine negativen Seiten zeigen. Wie deutlich er sich machen kann, hängt vom Punktwert der akzidentiellen Würden ab.

Planeten in der Erhöhung sind gern gesehene Gäste, im Fall sind es eher diejenigen, die schwierig sind

:)

Vielen, vielen Dank für die gute Erklärung! Dadurch wird mir plötzlich einiges klar! Vor allem Dein Beispiel mit Mars in der Waage ist eines, das mich schon sehr lange beschäftigt. Eine Bekannte hat ihn genau dort und ich habe niiiieee verstanden, warum ich in allen Astrobüchern immer überall lese, dass dies so friedlich machen würde, so sanft, so harmoniesüchtig.
Deine Erklärung, dass der Planet im Fall oder Exil eher die negativen Seiten zeigt, verstehe ich jetzt viel besser. Besagte Bekannte ist unglaublich streitlustig und aggressiv, jedoch immer von "hinten rum", also niemals direkt ins Gesicht. Sie kämpft ständig, gegen alles und jeden, jedoch wenn, dann nicht auf Augenhöhe, nicht so, dass man etwas erwidern könnte.

Dasselbe Phänomen ist mir bei zwei Bekannten aufgefallen, die Venus im Widder haben. Beide sehr burschikose, total interessante Frauen, auch sehr attraktiv, beide in Liebesdingen sehr ungut - rücksichtslos, egoistisch, untreu.

Hm. Leider hab ich einen Mac, das wird sich auch so schnell nicht ändern lassen und auf dem gehen diese Programme alle nicht.:tomate:

Aber ich werds einfach nachlesen, in dem Buch, das Du mir empfohlen hast!
Vielleicht wird mein Gefühl dann doch bestätigt, was die Aspekte zwischen Planeten mit unterschiedl. Würden betrifft.
Soweit ich verstanden hab, kann man dieses System aber nicht eins zu eins auf die Häuser übertragen, sprich Mars im 7ten Haus, im Waage-Haus fühlt sich ebenso unwohl wie Mars im Zeichen Waage?!

Lieben Gruss und DANKE

Anna ;)
 
Hallo, Anna,

in Erik van Slootens Klassische Horoskopdeutung werden die Würden auch erläutert.

Die Häuser in der "modernen" Astrologie folgen ja analog den Zeichen, in der klassichen Astrologie ist das ein wenig anders - die sieben Planeten fühlen sich in dem Haus wohl, in dem sie ihre "Freude" haben:

Sonne: 9. Haus
Mond: 3. Haus
Merkur: 1. Haus
Venus: 5. Haus
Mars: 6. Haus
Jupiter: 11. Haus
Saturn: 12. Haus

Die Häuserzuteilung erfolgt u.a. aufgrund der Tag- und Nachtplaneten. Die Häuser 1 - 6 liegen ja unter dem Horizont (Nacht), die Häuser 7 - 12 liegen über dem Horizont (Tag).

Tagplaneten sind: Sonne, Jupiter, Saturn
Nachtplaneten sind: Mond, Venus, Mars

Bei Sonne und Mond ist das ja auch ersichtlich: die Sonne scheint am Tag und hat im 9. Haus den MC gerade überschritten, zu dieser Tageszeit ist es am wärmsten. Folgerichtig hat der Mond seine Freude genau gegenüber im Haus 3 ("Haus der Bewegung"). Venus in Haus 5 ist mit dem Liebesleben und der Zeugung assoziiert, während Hoffnung und Glück, Freundschaft im Haus 11 für Jupiter der Platz der Freude ist

Die Häuser 6 und 12 (auch 8) gelten in der klassischen Astrologie als "Unglückshäuser", so dass die beiden "Übeltäter" Mars (Haus 6, "fremdverschuldetes Unglück") und Saturn (Haus 12 "selbstverschuldetes Unglück") ihre Freude haben.

Das klingt jetzt alles ein wenig martialisch, wenn man jedoch ein wenig tiefer in die klassische Astrologie einsteigt findet man einige überaschende Wendungen. :)

Neben Bergbauers und van Slootens Buch gibt es auch noch die Bände von Lilly, die ebenfalls im Chiron Verlag erschienen sind.

:)
 
Hallo Vergnügt.

Und der Jupiter kann sich im Steinbock nicht so gut entfalten, weil der Steinbock so ein Bedenkenträger ist. Und der Jupiter da seinen Optimismus etwas gestutzt bekommt?


Warum ist der Mond im Skorpion überhaupt im Fall.

Zu viel des Guten an Emotionen für den Mond?


Viele Grüße

Jonas
 
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Hallo, Jonas,

der Mond ist

- im Krebs im Domizil, gegenüber im Steinbock im Exil
- im Stier erhöht, gegenüber im Skorpion im Fall

Der Krebs und der Stier sind ja eher sinnliche Zeichen, die Fülle (z. B. Frühling), Materie und Wachstum symbolisieren - auf zwei unterschiedlichen Ebenen. Der Steinbock ist hier eher nüchtern, auch der Skorpion hat einen ganz anderen Ansatz. Es geht beim Skorpion nicht um Eigen-Materie, sondern um "Fremdmaterie". Der Genußbegriff ist auch bei Skorpion und Stier deutlich entgegengesetzt: während der Stier eher auskosten will (ohne hinter die Dinge zu sehen) tut dies der Skorpion sehr wohl :) -

Deshalb ist der Mond im Skorpion im Fall.

:)
 
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