WSW 2012 - ein großer Gag?

Ich sehe es so wie Lichtpriester.

Es sei dir gewährt.

Außerdem hast dus immer noch nicht kapiert, dass Betrüger und Betrogener, aus einer übergeordneten Sichtweise, eins sind und würden beide Verantwortung für sich übernehmen, bräuchten sie einander nicht.

Woher weißt du um die Richtigkeit der übergeordneten Sichtweise?

Wenn ich an magische Rituale glaube und reinfalle, dann packe ich mich zunächst mal an die eigene Nase und stelle mich meiner eigenen Dummheit oder Naivität oder Gutgläubigkeit

Und wenn ich auf astrologische Kaffeesatzleserei hereinfalle? Du musst verstehen: Ein Kunde der sich beschwert, ist idR ein Kunde, dessen Erwartungen nicht erfüllt wurden. Da stellt sich die Frage: Waren seine Erwartungen legitim, dh gab es einen Grund für die Erwartungshaltung im Verkäufer der Dienstleistung? Wenn nicht, dann ist seine Reaktion unbegründet. Wenn aber Versprechungen geleistet wurden wie "Schützt vor Mobbing", " Zeigt den Berufswunsch auf" und diese scheinbar valide durch Rückgriffe auf Statements wie "Wie oben so unten", "Quantenenergetics", "Zwischen Himmel und Erde..." untermauert werden, der Kunde also in der Meinung gelassen wird, er würde für seinen finanziellen Einsatz wirklich das bekommen, was mithin versprochen wurde, dann ist das Packen an der eigenen Nase eine Form des Masochismus.

Ich kann dir auch sagen warum. In solchen Fällen vertraut der Kunde auf den Informationsvorteil des Anbieters. Gewiss muss (sollte) der Kunde auch ein mündiger Verbraucher sein, das will ich nicht abstreiten.
Genauso wie ich mich verarscht fühle, wenn auf Lebensmittelzutatenlisten die Angaben nicht korrekt sind, hat ein Kunde, der sich in die Arme eines Anbieters begibt, das ANRECHT darauf, anständig, dh fair behandelt zu werden. Es ist nicht fair, der Astrologie Dinge zuzuschreiben, die sie nicht leiste kann (Jeder wiss. Test verlief negativ), oder einem Stofftier die Herkunft aus Atlantis zu bestätigen, wenn man weiß, dass es Bullshit ist.

Dass der Kunde sich später zusätzlich auch an die Nase fassen sollte, ist in dem Sinne richtig, weil man als Lebewesen aus Erfahrungen lernen kann.

Mit deiner Aussage, dass man im Moment der Betreuung des Kunden die Verantwortung für ihn übernimmt bzw. auch für das, was man sagt und tut, bin ich völlig bei dir. Ich mache es nicht anders.


Ja, und nun lass dein Ego :)D) endlich mal los und versetze dich in die Lage anderer Anbieter (bzw in die Situation eines Kunden eines derartigen Anbieters), die diese Verantwortung eben NICHT übernehmen, sondern auf ihre KUNDEN abschieben.

Denn die (Kunden) werden ja wissen, was sie wollen. Wenn sie einen überteuerten Delfin wollen, why not. Sollen sie doch endlich Verantwortung übernehmen.


By the way floriert das Geschäft gerade dort am besten, wo Leid oder Notsituationen von Menschen ausgenutzt werden. Aber diese Idioten sollen halt Verantwortung übernehmen.....:tomate:
 
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ginseng schrieb:
Ja, und nun lass dein Ego ( :D ) endlich mal los und versetze dich in die Lage anderer Anbieter (bzw in die Situation eines Kunden eines derartigen Anbieters), die diese Verantwortung eben NICHT übernehmen, sondern auf ihre KUNDEN abschieben.

Kein Thema, in die Kunden kann ich mich leicht hineinversetzen. Wenn ich gegen Kunden wettere, sie sollen dran denken, dass sie auch selber für ihr Tun verantwortlich sind (z.B. bei Lines anrufen), dann sind das andere Kunden. Weisst eh, Damen können ganz schön zickig sein, wenn es darum geht, nicht das bekommen zu haben, was sie wollten. :D

ginseng schrieb:
Denn die (Kunden) werden ja wissen, was sie wollen. Wenn sie einen überteuerten Delfin wollen, why not. Sollen sie doch endlich Verantwortung übernehmen.

Die Delphinlady..... *schüttel. Der würde ich gerne als erstes das Handwerk legen. Nichtsdestotrotz dürfen die Menschen auch bei ihr vorher nachdenken, ob sie tatsächlich einen Plüschdelphin um 120 Euro brauchen.

Btw... wer meckert eigentlich, wenn einem Kunden ein TV-Gerät um 1000 Euronen aufgeschwatzt wird, obwohl das daneben stehende Gerät um 600 Euronen in etwa dasselbe leistet? Nur als Beispiel...

ginseng schrieb:
By the way floriert das Geschäft gerade dort am besten, wo Leid oder Notsituationen von Menschen ausgenutzt werden. Aber diese Idioten sollen halt Verantwortung übernehmen..... :tomate:

Dann mache ich es ja wohl richtig, denn mein Einkommen stammt zum überwiegenden Teil NICHT aus der Esoterik. :D ;)

Lichtpriester
 
Die Delphinlady..... *schüttel. Der würde ich gerne als erstes das Handwerk legen. Nichtsdestotrotz dürfen die Menschen auch bei ihr vorher nachdenken, ob sie tatsächlich einen Plüschdelphin um 120 Euro brauchen.

Ich glaub wir sind uns im Großen und Ganzen einig. Kunden sollen vorher nachdenken (wie jeder Mensch). Aber wenn ich nicht nachdenke, berechtigt das niemanden, meine Situation auszunützen. Es wird oft geschehen, keine Frage, nichtsdestotrotz hat mein Verhalten dem Abzocker keine Legitimität gegeben. Naive bestraft das Leben schon, aber nicht das Gesetz, das ist für die Betrüger zuständig.

Btw... wer meckert eigentlich, wenn einem Kunden ein TV-Gerät um 1000 Euronen aufgeschwatzt wird, obwohl das daneben stehende Gerät um 600 Euronen in etwa dasselbe leistet?

Da stellt sich die gleiche Frage. Meiner Ansicht nach legitimiert ein Unrecht kein anderes, sprich der Fingerzeig auf den Nachbarn kann (moralisch-sozial) gesehen keine Ausrede sein. Das gilt selbstverständlich nur für mich.

Es gibt zum Gück im Verbraucherschutz einige Ansätze, dem Problem der Übervorteilung Herr zu werden.


Wobei, verstehts du, darin sehe ich einen großen Unterschied: Im Bereich der Esoterik wird mit Wünschen und Sehnsüchten gespielt (nicht dass es in weltlichen Konsumtempeln groß anders wäre - etwa mit Anti-Aging-Produkten im Multi-level-Marketing, etc) deren Erfüllung besonders schwer überprüft werden kann. Und gerade deshalb plädiere ich dafür, in diesem so intimen Umfeld den "Generalverdacht der Verantwortungslosigkeit" weg vom Konsumenten und hin auf den Anbieter zu legen.
 
ginseng schrieb:
Aber wenn ich nicht nachdenke, berechtigt das niemanden, meine Situation auszunützen.

Sehe ich im Prinzip genauso. Nur... wie beweist man dem Verkäufer/Anbieter, dass er vorsätzlich den Kunden ausnützen will oder gar vorsätzlich betrügerisch handelt?

ginseng schrieb:
Wobei, verstehts du, darin sehe ich einen großen Unterschied: Im Bereich der Esoterik wird mit Wünschen und Sehnsüchten gespielt (nicht dass es in weltlichen Konsumtempeln groß anders wäre - etwa mit Anti-Aging-Produkten im Multi-level-Marketing, etc) deren Erfüllung besonders schwer überprüft werden kann. Und gerade deshalb plädiere ich dafür, in diesem so intimen Umfeld den "Generalverdacht der Verantwortungslosigkeit" weg vom Konsumenten und hin auf den Anbieter zu legen.

Den Löwenanteil der Verantwortung hat für mich auch der Anbieter. Allerdings nehme ich nicht jegliche Verantwortung vom Kunden, sonst wäre er (hart ausgedrückt) nicht mehr geschäftsfähig *g. Und etwas zu kaufen oder eine Dienstleistung in Anspruch zu nehmen, ist nunmal ein Kaufvertrag. Es ist m.E. insofern ein schwieriger Bereich, weil i.d.R. der Kunde bezahlt, bevor er überhaupt eine Leistung bekommt. Wenn's schiefgeht (kann passieren, dass zwischen Dienstleisterund Kunde die Chemie nicht stimmt, kommt immer wieder mal vor), müsste halt einerseits der Anbieter bereit sein, den bezahlten Betrag rückzuerstatten, aber gleichzeitig der Kunde wiederum tätig werden und reklamieren. Da wären wir wieder bei der Eigenverantwortung, weil das machen viele Kunden nicht. Wenn ich im "normalen" Konsumgeschäft mit etwas unzufrieden bin, muss ich mich auch zum Geschäft bemühen und reklamieren oder zum Konsumentenschutz etc. In der Esoterik ist es genauso. Salopp gesagt.... Mund aufmachen, wenn was nicht passt, kann Frust und Ärger vermeiden helfen. Aber Viele lassen dann ihren Frust bei allen möglichen "Stellen" aus, schimpfen den Anbieter als Betrüger und was weiss ich noch alles, aber dass sie das mit dem Anbieter selber klären, passiert nicht. Und das bringt mich ehrlich gesagt auf die Palme. Einen Sündenbock zu kreieren ist immer leichter, als selbst aktiv zu werden.

Lichtpriester
 
Nur... wie beweist man dem Verkäufer/Anbieter, dass er vorsätzlich den Kunden ausnützen will oder gar vorsätzlich betrügerisch handelt?


Bei einem materiellen Produkt: Erfüllt es die angegebenen/versprochenen Qualifikationen? Dies is objektiv nachprüfbar. Vorsatz kann in dem Sinne schwerer bewiesen werden, als das es ein "Geisteszustand" ist und somit den Außenstehenden nur über Indizien zugänglich.

Wobei Vorsatz nicht nötig ist, damit der Kunde beispielsweise sein Produkt umtauschen/zurückgeben kann.
 
ginseng schrieb:
Bei einem materiellen Produkt: Erfüllt es die angegebenen/versprochenen Qualifikationen? Dies is objektiv nachprüfbar. Vorsatz kann in dem Sinne schwerer bewiesen werden, als das es ein "Geisteszustand" ist und somit den Außenstehenden nur über Indizien zugänglich.

Das hinkt für mich. Um mal bei den Plüschdelphinen zu bleiben. Kundin packt sie aus und assoziiert mit dem weichen Material sofort die Geborgenheit, die von der Delphinlady im TV über den grünen Klee gelobt wurde. Hat dementsprechende Empfindungen. Das Gleiche mit der Energie, mit der die Delphine angeblich gefüllt sind. Durch die Assoziation ist das sofort spürbar. Für die Kundin sind diese beiden Aspekte - Energie und Geborgenheit - wahr. Und damit bist du vom rein materiellen Produkt schon wieder weg.

Lichtpriester
 
Für die Kundin sind diese beiden Aspekte - Energie und Geborgenheit - wahr.

Das stimmt. Zumindest für den Augenblick. Ein solcher Kunde wird sich auch nicht darüber beschweren, oder? Man kann auch mit einem überteuerten Fernseher zufrieden sein, wenn man möchte.
 
ginseng schrieb:
Das stimmt. Zumindest für den Augenblick. Ein solcher Kunde wird sich auch nicht darüber beschweren, oder? Man kann auch mit einem überteuerten Fernseher zufrieden sein, wenn man möchte.

Ja natürlich, ist in der Esoterik nicht anders. Von daher ist es schwierig, vorsätzliche Abzocke oder gar Betrug nachzuweisen.

Lichtpriester
 
Tschuldigt, wenn ich das kleine Scharmützel hier nur überflogen habe, ich will euch auch nicht lange unterbrechen, aber ich hätte eine Frage am Rande und zum Topic.
Genauer gesagt zum angeblichen Endzeitszenario und dessen Auswüchsen.
Mir kam kurz vor dem magischen Termin zu Ohren, dass eine große Anzahl von "Gläubigen" sich an oder auf einem Berg in den Pyrenäen versammelt hätte, um dort auf die Ankuft eines Ufos zu warten, das diese "Auserwählten" im letzten Mment retten kommen tut...
Hat jemand hier Infos, wie das Ganze ausgegangen ist? Vielleicht ein paar Bilder von den langen Gesichtern? :D Gabs nen Massenszuidid? Oder ist die ganze Aktion einfach still und heimlich im Sande verlaufen...
Mannomann, was muss denen das jetzt peinlich sein ^^
 
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