Wovor hast du Angst?

jo, für mich ist das durchaus so. Angstfrei ist man beim Spielen, als Kind. Da gewinnt man durch die Teilnahme am Spiel laufend Energie (Freude, Spaß, Wachtum). Und wenn man verloren hat, ärgert man sich und gut ist es. Man frißt nichts in sich hinein. Die Psyche reinigt sich im Kind selbstständig, könnte man sagen. Es ist halt aufmerksam für den Moment und hat sonst wenig Betrebungen, außer seinen Interessen.

Mal das Glück eines gesunden Elternhauses ohne Armut oder Mißbrauch/Gewalt vorausgesetzt: wenn man erwachsen wird, erkennt man so fürchterlich viele Sachen, denen man im Leben "unterliegt", daß einem schon bunt vor Augen werden kann. Mir hat vor allem das immer Angst gemacht, daß es immer mehr wurde. Erst mußt Du einen Vertrag unterschreiben, einen Mietvertrag, wenn Du zuhause ausziehst. Was heißt das- ich kannte die Begriffe in dem Vertragswerk teilweise gar nicht. Was sind z.b. "Nebenkosten"- wußte ich nicht. Hat alles meine Mama gemacht und wir hatten ein eigenes Haus- war ich nie mit in Berührung gekommen. Aber na, unterschreibstes mal. Und schwupp haste ne Rechnung am Anfang des Jahres, weil der Vermieter die Nebenkosten zu niedrig angesetzt hat, vielleicht ja, damit er die Bude endlich los wird. Man könnte schlicht beschissen worden sein. Man weiß es nicht, zahlen muß man eh. Das lernste mal direkt beim Ausziehen aus dem Elternhaus, daß Du zahlen mußt und nicht weißt, ob Du nicht schlicht beschissen wirst.

Traurig: jeder Mensch führt ein eigenes Leben. Jeder hat unterschiedliche Ängste. Aber es gibt Ängste, die beinahe alle gemein haben: Verarmungsängste und Angst vor Pflegebedürftigkeit. Man sieht: Verarmung und Pflegebedürftigkeit ist etwas, das in unserer Gesellschaft gerne bezüglich der Verantwortungsübernahme übersehen wird. Wovor man die größte Angst hat, da guckt man am Wenigsten hin. Längerfristig und die Allgemeinheit betrachtend ist das traurig, denn so können ja die Probleme immer nur so mühsam und klitzeklein angegangen werden. Ich meine manchmal, man sollte sich auf die eigene Angst stürzen und sie niederreissen, schauen, was sich wirklich dahinter für ein Mensch verbirgt. Was hat er wirklich für Potentiale, was kann er wirklich entdecken, aufdecken, verändern? Wo ist diese "Kraft", die "Manpower", die "Macht"? Die gibt es doch. :foto:
 
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jo, für mich ist das durchaus so. Angstfrei ist man beim Spielen, als Kind. Da gewinnt man durch die Teilnahme am Spiel laufend Energie (Freude, Spaß, Wachtum). Und wenn man verloren hat, ärgert man sich und gut ist es. Man frißt nichts in sich hinein. Die Psyche reinigt sich im Kind selbstständig, könnte man sagen. Es ist halt aufmerksam für den Moment und hat sonst wenig Betrebungen, außer seinen Interessen.

Mal das Glück eines gesunden Elternhauses ohne Armut oder Mißbrauch/Gewalt vorausgesetzt: wenn man erwachsen wird, erkennt man so fürchterlich viele Sachen, denen man im Leben "unterliegt", daß einem schon bunt vor Augen werden kann. Mir hat vor allem das immer Angst gemacht, daß es immer mehr wurde. Erst mußt Du einen Vertrag unterschreiben, einen Mietvertrag, wenn Du zuhause ausziehst. Was heißt das- ich kannte die Begriffe in dem Vertragswerk teilweise gar nicht. Was sind z.b. "Nebenkosten"- wußte ich nicht. Hat alles meine Mama gemacht und wir hatten ein eigenes Haus- war ich nie mit in Berührung gekommen. Aber na, unterschreibstes mal. Und schwupp haste ne Rechnung am Anfang des Jahres, weil der Vermieter die Nebenkosten zu niedrig angesetzt hat, vielleicht ja, damit er die Bude endlich los wird. Man könnte schlicht beschissen worden sein. Man weiß es nicht, zahlen muß man eh. Das lernste mal direkt beim Ausziehen aus dem Elternhaus, daß Du zahlen mußt und nicht weißt, ob Du nicht schlicht beschissen wirst.

Traurig: jeder Mensch führt ein eigenes Leben. Jeder hat unterschiedliche Ängste. Aber es gibt Ängste, die beinahe alle gemein haben: Verarmungsängste und Angst vor Pflegebedürftigkeit. Man sieht: Verarmung und Pflegebedürftigkeit ist etwas, das in unserer Gesellschaft gerne bezüglich der Verantwortungsübernahme übersehen wird. Wovor man die größte Angst hat, da guckt man am Wenigsten hin. Längerfristig und die Allgemeinheit betrachtend ist das traurig, denn so können ja die Probleme immer nur so mühsam und klitzeklein angegangen werden. Ich meine manchmal, man sollte sich auf die eigene Angst stürzen und sie niederreissen, schauen, was sich wirklich dahinter für ein Mensch verbirgt. Was hat er wirklich für Potentiale, was kann er wirklich entdecken, aufdecken, verändern? Wo ist diese "Kraft", die "Manpower", die "Macht"? Die gibt es doch. :foto:

Ich glaube, das es eine grundlegende Angst gibt, die alle anderen "konkreteren Ängste" hervorbringt. Und das ist die Angst vor einer Art Isolation, Trennung, letztlich "nicht geliebt werden/sein". Und diese eine Angst hat mit einem selbst zu tun. Das Paradoxe ist: Sie ist es die trennt. Ängste trennen immer. Keiner einzigen Angst zu glauben, sich nicht beeindrucken zu lassen, ist meiner Meinung nach der Schlüssel. Dafür muss man sie aber kennen.
 
so richtige urpanik verspüre ich immer, wenn ich einen krampus sehe. keine ahnung warum, aber diese archaischen grauslichen fratzen rühren ganz tief in mir eine undefinierbare angst auf.
 
ich sage immer, daß mir das Leben Angst macht. Das sind so Dinge wie:

- ich gehe an den Briefkasten, öffne einen Brief und da steht eine Zahl drauf und ich bin pleite.
- es kommt ein Telefonanruf und einem meiner Lieben ist etwas negatives passiert.
- ein Super-Gau in einem AKW
- mein Haus brennt, weil der Ofen... und die Kerzen...
- meine Katze wird vom Auto überfahren
- jemand wird krank (ich bin eh krank, hab ich mich dran gewöhnt.)
- ich kann Strom und Heizung nicht mehr bezahlen und muß frieren

Früher hatte ich weitere Ängste, die nährten sich aus sozialen Kompetenzschwierigkeiten, aus Kommunikations- und Berührungsängsten, aus "Angst vor dem Neuen, nicht genug zu sein in irgendeiner Form und besonders auch aus Verlustängsten. Aber das geht mittlerweile, ich halte diese Dinge auch für einen normalen Teil der menschlichen Psyche, wie sie im Laufe des Lebens auftreten. Wenn man mal alte Menschen fragt, kann sich beinahe jeder an solche Phasen im Leben erinnern, in der man noch Selbstbewußtsein für eine Sache gewinnen mußte, um sie ausführen zu könnenmüssensollendürfen. Immer wenn man etwas Neues lernt, trifft das schließlich zu, daß man es noch nicht kann. Es verstößt ein wenig gegen die eigene Eitelkeit, regelmäßig im Leben als kleiner Schüler bei Null anzufangen. Kann man jeden Tag beim Aufwachen üben. ;-)

:liebe1:

hi,

ja, die ängste kenne ich auch. und viele andere ... ich übe mich ja schon seit längerem im betrachten meiner selbst, also auch im betrachten der ängste.
so sind mir einige dinge aufgefallen. mir kam die ahnung, dass hinter all den ungezählten ängsten letztlich eine angst steht, vor der das weglaufen keinen sinn macht. diese letzte angst in worte zu kleiden ist mir noch nicht möglich.
sie hat zu tun mit: verlust einer illusorischen sicherheit - alles soll so bleiben, wie es ist, wenn es mir gut geht. doch diese sicherheit gibt es nicht. leben ist ständiger wandel, fliessen, entstehen und vergehen. die sicherheit entspringt einer anderen quelle. ich kann nicht sicher sein, dass mir morgen nicht doch der himmel auf den kopf fällt. ich bin mir jedoch sicher,dass ich nicht verschwinde. ich verwandle mich jeden tag, jede sekunde. mein körper zeigt mir das. ihn werde ich auch wieder ablegen müssen. keine sicherheit. so erscheint die angst davor, dem lebensfluss zu vertrauen. mir selbst zu vertrauen.

und das bewusstsein, das alles anzieht, auf das es gerichtet wird! der gedanke als initiationszündung zur realisation.

"angst essen seele auf".

wann entsteht angst? ist es der erste schrei bei der geburt, hineingeworfen in die unsicherheit der welt?

alle wesen leiden. nicht ganz. alle wesen "hier" kennen und erfahren leid.
so stellt sich mir auch die frage: warum machen wir uns gegenseitig angst?

lg : krabat.
 
die nena sang mal "liebe wird aus mut gemacht"

aber wie kann man mutig sein, wenn vorher keine angst vorhanden war?

lg, frosch :blume:
 
die einzige angst, die ich noch ab und an habe ist die vor der dunkelheit (seit kindheitstagen). komischerweise habe ich keine angst draußen in der dunkelheit unterwegs zu sein, aber in der eigenen wohnung im dunkeln zu tappen finde ich gruselig….brrrr. würde ich zwar nicht unbedingt als angst sehen, aber sehr großes unbehagen…..

früher hatte ich verlustängste in beziehungen….ganz schlimm! das habe ich zum glück überwunden.

nonchalance
 
so richtige urpanik verspüre ich immer, wenn ich einen krampus sehe. keine ahnung warum, aber diese archaischen grauslichen fratzen rühren ganz tief in mir eine undefinierbare angst auf.

Ich hab mich grad dermaßen abgekekst, aber ich weiss nicht was ich eigentlich so lustig finde...
Vielleicht die Tatsache, dass es mir ganz genauso geht:
Ich habe die totale Panik vor Krampussen!!
 
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