Work Hard - Play Hard / heute auf arte 21:45

alraune74

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21:45 auf arte


Work Hard - Play Hard

In der modernen Dienstleistungsgesellschaft bedeutet die Optimierung eines Betriebes die Optimierung der Mitarbeiter, des Human Capitals. Das Streben nach Gewinnmaximierung und grenzenlosem Wachstum hat längst die Ressource Mensch entdeckt. Fesselndes Roadmovie in die Arbeitswelt unserer Zukunft.

Das Streben nach Gewinnmaximierung und grenzenlosem Wachstum hat die Ressource Mensch entdeckt. So bedeutet in der modernen Dienstleistungsgesellschaft die Optimierung eines Betriebes die Optimierung der Mitarbeiter. Die Grenzen zwischen Arbeit und Lifestyle sollen verschwinden, damit die Arbeit attraktiver wirkt und auch nach Dienstschluss weitergeht. Bei Auswahl, Motivation und Training der Mitarbeiter von morgen wird nichts dem Zufall überlassen. Permanente Selbstoptimierung steht auf dem Programm. Wie schafft man diese ständige Optimierungsarbeit, wie wird man ein "zukunftsfähiger Mensch", wie wird man hochleistungstauglich gemacht und wie lässt sich totale Einsatzbereitschaft abrufen? Der Erfolg einer Firma hängt von der Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft ihrer Mitarbeiter ab. Heute bedeutet die Sanierung eines Betriebs die Sanierung der Mitarbeiter. Human Ressource Management und moderne Büroarchitektur reichen sich die Hand. Filmemacherin Carmen Losmann heftet sich an die Fersen einer High-Tech-Arbeiterschaft, die hochmobil und leidenschaftlich ihre Arbeit zum Leben machen soll. In dieser Welt wird eine eigene Sprache gesprochen. Von non-territorialen Office Spaces ist die Rede, von multimobilen Knowledge-Workern, die taskorientiert performen. Doch das Wort Burn-out kommt im Film nicht vor, das die Kehrseite der Medaille der neuen schönen Arbeitswelt ziert.




http://www.arte.tv/guide/de/041556-000/work-hard-play-hard
 
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Natürlich kommt das Wort "Burn out" nicht dabei vor, denn jeder von diesen Robo-Human-Capital trägt auch einen Chip in seinem Allerwertesten, und verliert dieser Chip seine Wirkung, wird solcher Arbeiter sofort eleminiert und durch neuen Robo-Jobber ersetzt.

Ich frage mich: Wofür haben alle Vorfahren für Arbeitsrechte gekämpft, wenn Arbeitgeber unverhohlen auf den Robo-Jobber schielen, und das Human an ihm auszulöschen oder grob zu übergehen versuchen.

Wie lange will sich die Arbeiterschaft das noch gefallen lassen?
Wie weit soll und darf man sich durch solche Systeme korrumpieren lassen nur des Geldes wegen?
Soll sich doch der Chef selbst einen Chip in seinen Allerwertesten verpassen, und soll er doch selbst 24-h-non-stop arbeiten, bis seine Batterie putt ist. :wut1:
 
Wenn der Mitarbeiter dann an Burn-out leidet, wird er tatsächlich einfach ersetzt. Die Kosten (bzw. die Kollateralschäden), die Unternehmen begehen, darf dann wieder die Allgemeinheit tragen - genau wie die Zerstörung der Umwelt und die Risiken der Bankenspekulation darf der normale Bürger auch im Bereich der Personalpolitik für die Fehler haften.
 
Seien wir ehrlich, das krankheitsbild Burn-out greift um sich und zwar nicht knapp. Eine Änderung der Situation ist nicht im Sicht, weil doe politische Interesse für die Änderung fehlt.

Änderung wird (kann) nur eintreten, wenn "das System" zusammenbricht, und das wird noch eine weile nicht passieren...


Shimon
 
Seien wir ehrlich, das krankheitsbild Burn-out greift um sich und zwar nicht knapp. Eine Änderung der Situation ist nicht im Sicht, weil doe politische Interesse für die Änderung fehlt.

Änderung wird (kann) nur eintreten, wenn "das System" zusammenbricht, und das wird noch eine weile nicht passieren...


Shimon

wieso denkst du dass das noch so lange dauern wird bis das System bricht?
 
wieso denkst du dass das noch so lange dauern wird bis das System bricht?

Was für eine Frage!
Jedes System ist auf Scheitern programmiert, das den Faktor Mensch/Humanität auszuschalten versucht.
Schau dafür einfach in die Geschichtsbücher:
  • fangen wir an bei den Spartanern des alten Griechenland, eine hochstilisierte militante Volksgruppe nach dem Motto "nur Starke überleben"
  • schau in Richtung Kommunismus und die Verelendung und Verwahrlosung dort
  • schau in Richtung Industrialisierung und den berühmten Clotschen-Aufstand der Weber/innen
  • schau in Richtung Kriegsführung und die Widerstandskämpfer, die man heute vorschnell als Terroristen aburteilt

Was mich jedoch besorgt macht, ist der Ausspruch eines Eduard Meyer, der schon im 18.Jahrhundert bezüglich Sklavenhaltung in etwa äußerte:
"Man gebe den Menschen Freiheit und Gleichheit, baue eine Rechtsstaatlichkeit auf und gebe den Menschen Löhne für ihre Arbeit,
dass ist die beste Garantie für modernes Sklaventum, die beste Grundlage für Sklavenhaltergesellschaft."

Im Westen wurde die Demokratie (Gleichheit) und die Rechtsstaatlichkeit eingeführt, und siehe, wir alle wurden zu Schuldsklaven von Banken und Arbeitgebern,
lassen uns korrumpieren, lassen uns zum Mob machen, um andere zu verdrängen, ein Haifischbecken wurde erschaffen, und allen Menschen wird vorgegaukelt
"Ihr habt Freiheit, ihr habt Demokratie, ihr habt Rechtsstaatlichkeit, ihr habt Kapital".
Nein, haben wir nicht, dass System ist so darauf ausgelegt, dass jeder Mensch durch Knappheit in seiner Schuldsklaverei verbleibt.

Die, die solche Dinge ersinnen und meinen, ihr böses Ansinnen durchzusetzen, sie bleiben vielleicht 50-100 Jahre an der Macht,
denn das Volk kann geduldig sein wie ein Ochse, bis es mit einer Stimme spricht "Genug, ist genug!"
:rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach ja, der Zeitfaktor.
Und als nächstes fragst du dann nach einer Einladung und einer Namensliste. :tomate:
 
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