Gruppenidentifikation scheint im Menschen tief verwurzelt zu sein. Der eigentliche psychologische Hintergrund ist der, dass das Klangfeld in der eigenen körperlichen Familie Disharmonien aufwies.
Um diese zu kompensieren, sucht sich der Mensch eine Ersatzfamilie.
Das kann zwar unter Umständen lindernd wirken (diese gewisse Form von Gleichgesinntheit), ist allerdings aufgrund der psychologischen Unorganisiertheit dieser Gruppen langfristig betrachtet nicht wirklich Früchte tragend.
Mir persönlich ist in meinem Leben noch keine einzige Gruppe begegnet, die die Bezeichnung "Gruppe" auch wirklich verdient hätte. Eine Gruppe im eigentlichen Sinne muss die Pluralisierung ihrer Einzelteile, der Individuen, gewährleisten.
Jedoch verhält sich das Individuum in den meisten Gruppierungen der heutigen Zeit anders, als es sich verhalten würde, wenn es alleine wäre.
Das ist ein definitiver Konflikt, denn wenn sich ein Individuum verstellt, ist es kein Individuum mehr.
Eine wirkliche Gruppe ist daher daran zu erkennen, dass ihre Einzelteile ihren Individualismus mit ihrer Hilfe amplifizieren können, so dass aus den jeweiligen Einzelspirits ein tatsächlicher Gruppenspirit wird (wie das zumindest ansatzweise in der Hippiebewegung der 60er und 70er geschah, dort allerdings leider doch nur mit Hilfe von sog. psychedelischen Drogen).
Die meisten der heutigen sog. Gruppen sind m.E. willkürlich zusammengewürfelte Haufen, die sich zusammengefunden haben durch lediglich oberflächliche Gemeinsamkeiten, was sich wohl dadurch erklärt, dass der innere Drang nach einer Ersatzfamilie psychologisch betrachtet massiv stärker wirkt als das wirkliche Erkennenwollen der Realität, was wiederum ein krasser Hinweis darauf ist, wie intensiv die Disharmonien in den körperlichen Familien gewesen sein müssen.
Was mich betrifft, wenn es eine bekannte Gruppe unter den unbekannten Gruppen gibt, die von diesem System schon in gewisser Weise gehypt wurden (oder eben auch nicht), mit der ich mich zumindest distanziell identifizieren kann, dann ist dies für mich die der Akusmatiker ("die, die zuhören können"), eine Untergruppe der Pythagoräer, welche die waren, die diesem Pionier der inhaltlichen Mathematik völlig unignorativ zugehört haben und dadurch seine mühevolle Vorarbeit im konstruktiven Sinne erweitern konnten, dem urafrikanischen "Call and Response Prinzip", welches gleichzeitig auch die Basis jeglicher wirklich substanziellen Musikform auf diesem Planeten darstellt , völlige Güte tragend.